Kaum war der Praefectus gegangen, klopfte es erneut. Livianus wandte sich wieder zur Türe.
"Ja!?"
Kaum war der Praefectus gegangen, klopfte es erneut. Livianus wandte sich wieder zur Türe.
"Ja!?"
Livianus verabschiedete sich ebenfalls.
"Danke! Auch die viel Glück und Erfolg Praefectus."
"Das kann ich gut verstehen Praefectus. Dann hoffe ich du findest dort was du suchst."
Livianus sah den Präfekten überrascht an.
“Tarraco also. Ja! Ich muss zugeben meine Heimatstadt ist eine schöner Flecken Erde…. wenn man es eher ruhig und unkompliziert möchte. Dann kann ich dir nur viel Glück wünschen.“
PRIDIE KAL IUL DCCCLVI A.U.C. (30.6.2006/103 n.Chr.)
An Gaius Caecilius Crassus
Casa Caecilia
Roma, Italia
Eilbrief
Mein geschätzter Freund und Waffenbruder!
Mit großer Freude habe ich deine Beförderung zum Praefectus Praetorio zur Kenntnis genommen. Nie wolltest du mir glauben, dass auch dir eine herausragende Karriere im Exercitus Romanus bevorsteht und nun hast du endlich den Beweiß dafür erhalten. Ich wusste schon immer, dass du einen hervorragenden Offizier abgibst und freue mich besonders, dass du durch deine Leistungen und durch deinen Fleiß den Sprung auf so einen bedeutenden Posten geschafft hast. Ich wünsche dir dabei für die Zukunft wirklich nur das aller Beste.
Natürlich ist es für mich eine große Ehre den Praefectus Praetorio zu meinen Klienten zu zählen, dennoch möchte ich dir auf Grund dieser neuen Tatsache anbieten, dein Klientenverhältnis zu mir zu lösen. Mit diesem neuen Posten gehörst du zur Führungsspitze des Reiches und es wäre unverschämt von mir, dich weiterhin als einen einfachen Klienten zu betrachten. Die Entscheidung darüber obliegt ganz dir und wird sich in keinster Weise auf unsere Freundschaft auswirken.
Was den Sergier betrifft so kann ich dir wohl leider nicht recht viel raten. Ich hatte bisher kaum Kontakt zu dieser Gens und kenne sie lediglich vom Hörensagen. Dennoch möchte ich dir zur Vorsicht raten. Wie du bestimmt noch weißt, war dieser Sulla ein enger Vertrauter und Weggefährte der früheren Senatorin Flavia Messalina Oryxa, die bei unserem in Ungnade gefallen ist. Bedenke bei deiner Entscheidung welchen Eindruck es sowohl beim Volk, als auch beim Kaiser erwecken könnte, als neuer Praefectus Praetorio eine Bindung mit einem solchen Mann einzugehen. Auch hier liegt die Entscheidung wieder ganz bei dir.
Nun ein paar Worte zu mir. Bisher habe ich mich wohl recht gut in Germanien eingelebt, auch wenn ich Rom manchmal sehr vermisse und auch hin und wieder zweifle, ob meine Entscheidung richtig war, meinen Posten in Rom aufzugeben und zur Legio zu gehen. Eine große Hilfe war mir jedoch dabei immer, die Führung unserer alten Legio zu übernehmen, die mir von Anfang an das Gefühl gegeben hat, wieder zu Hause zu sein. Ansonsten kann ich mich wohl wirklich nicht beschweren. In allen anderen Belangen geht es mir gut.
Wie vorhin bereits erwähnt, wünsche ich dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft und deinen neuen Posten und hoffe wieder einmal von dir zu hören.
Dein Freund
Livianus
Geld wurde überwiesen
Livianus wandte sich kurz mit einem Lächelnd an Mattiacus.
“Einen Moment. Ich habe gleich Zeit für dich.“
Dann wieder zurück zu Nepos.
„Ich kann dich gut verstehen. So geht es doch uns allen. Jeder möchte vorankommen und braucht hin und wieder eine Bestätigung für seine Leistungen. Ich kann dir aber dabei leider nicht helfen. Entweder du sprichst direkt mit deinem neuen Kommandanten oder du wechselst die Einheit. Vielleicht wäre es für dich gar nicht so schlecht eine Zeit lang in einer Legio zu dienen.“
Livianus nahm Valeria in den Arm und drückte sie fest an sich, um ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Trost zu geben.
"Dann sollte man wirklich davon ausgehen, dass er erst gar nicht an Bord gegangen ist. Ein Unglück während der Fahrt, wäre bestimmt in den Logbüchern verzeichnet worden."
Er seufzte.
"Wir sollten Meridius darüber informieren.“
Livianus hörte dem Präfekten aufmerksam zu.
„Du hältst also kein weiteres Vorgehen gegen diese Germanen für notwendig? Hmmm…“
Er überlegte kurz.
“Dann lassen wir es dabei. Ich vertraue hier auf deine Einschätzung der Lage. Wie war das mit der Zusammenarbeit gemeint? Hast du vor deinen Posten aufzugeben?“
Auch von mir alles Gute an unseren spanischen Stier!
"Salve Praefectus! Nimm bitte Platz und verrate mir, was ich für dich tun kann."
Livianus zeigte auf den Sessel vor seinem Schreibtisch.
Livianus sah auf.
"Herein!"
Livianus wollte noch auf das "nur" von Nepos eingehen und fragte nach.
"Nur? Gibt es Probleme?"
Livianus nickte.
"Gut gut! Dann warten wir einmal ab."
Er seufzte und sah sich fragend um, wie es nun weitergehen würde.
Livianus wusste natürlich sofort von wem Valeria sprach und ging einen weitere Schritt auf sie zu.
"Und wie lange sollte diese vermutliche Ankunft her sein?"
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"Der Legatus ist in der Principia."
ZitatOriginal von Marcus Decimus Nepos
......
Livianus, der bis her in aller Ruhe das Schauspiel verfolgt hatte, griff zu einem Becher Wein und wandte sich dann lachend an Nepos, der gerade mit Mattiacus sprach.
"Da haben sich ja zwei Gelehrte gefunden! Erzähl und lieber, was es neues aus Roma gibt!.Wie geht es dir und dem Rest der Familie? Und was macht die Cohortes Urbanae? Hat sich mein Nachfolger schon eingelebt? Wie kommt ihr mit ihm aus?"
Livianus hörte dem Pontifex aufmerksam zu und wirkte dann für einen Moment nachdenklich.
„Mir war wichtig beide Seiten zu hören Pontifex. Dies habe ich nun und möchte es auch vorerst dabei belassen. Ich werde mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen und mit Valeria reden. Ich danke dir, dass du dir für mich die Zeit genommen hast und hoffe wir sehen uns beim nächsten Aufeinandertreffen zu einem freudigeren Ereignis.“
Livianus verabschiedete sich und verließ das Officium.
Livianus schüttelte den Kopf.
“Tut mir Leid, aber ich kann seiner Geschichte keinen Glauben schenken. Von so etwas hätten wir erfahren und eine dementsprechende Reaktion gezeigt. Man nimmt nicht einfach so von Heut auf Morgen einen so hochrangigen Magistraten gefangen, ohne das es auffällt und ohne etwas damit bezwecken zu wollen. Wenn ich sein Vorgesetzter wäre, dann würde ich ihn noch einmal gehörig in die Mangel nehmen.“
ZitatOriginal von Maximus Decimus Meridius
Aus der Stadt kommend, und nicht den Weg über Land nehmend, daher auch nicht die Straße zum Castellum passierend, traf die Reitergruppe um Meridius an seinem alten Castellum ein. Gedanken stiegen ihm auf und er überlegte, wie viel Herzblut, Energie und Zeit er in 'seine' Legio IX Hispana gesteckt hatte. Doch dies alles war Vergangenheit. Der neue Kommandeur hieß nicht mehr Meridius und Meridius selbst hatte die Verwaltung der Provinz Germania, sowie die Legio II Germanica von dem Imperator übertragen bekommen.
Die Vorbereitungen auf die Ankunft des Legatus Augusti waren bereits seit langem getroffen und der Großteil der Legio IX hatte bereits auf dem Appellplatz Aufstellung genommen um ihren ehemaligen Kommandanten und jetzigen Statthalter von Germanien einen entsprechenden Empfang zu bereiten. Die Tore würden von den Wachsoldaten weit geöffnet und ein Empfangsspalier leitete den Reitertrupp in Richtung Appellplatz weiter.