Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Livianus nickte.


    „Dies ist natürlich ein wichtiger Schritt in deiner weiteren Karriere Tribun und auch wenn ich dich nur ungern hergebe, so möchte ich deinen Ambitionen nicht im Wege stehen. Die Freistellung vom Dienst wird dir also gewährt. Ich hoffe wir werden uns nach deiner Zeit im Cursus Honorum wieder sehen Tribun. Einen Offizier wie dich, verliert ein Kommandant nicht gern.“

    Livianus nahm Valeria liebevoll in den Arm und drückte sie an sich.


    "Und nun lass uns schlafen gehen."


    Er löste sich wieder lächelnd von ihr, nahm sie bei der Hand und führte sie zurück zum Bett. Er zog sie mit sich hinein und breitete die Decke aus.

    Livianus wirkte wieder etwas nachdenklich, ehe er dem Centurio antwortete.


    „Hmm…. Ich würde in dir wirklich einen geeigneten Primus Pilus sehen Plautius, aber ich brauche jemanden, der auch vor Ort ist. Vielleicht sollten wir uns wieder darüber unterhalten, wenn du deine Angelegenheiten erledigt hast und zurück in Germanien bist. Ich werde in der Zwischenzeit mit Geta reden.“

    Etwas erschrocken sah ihr Livianus hinterher, stand dann auf und trat von hinten an sie heran. Vorsichtig legte er seine Hand um ihre Hüfte und kam lächelnd mit seinem Kopf zu ihrem Ohr.


    "Valeria! Es tut mir Leid! Ich wollte dich nicht erschrecken. Es war nicht so ganz ernst gemeint. Natürlich werden wir uns bis dahin noch Ziet lassen. Praetorianus hat dich als seine Tochter angenommen. Du wirst also weiterhin eine Decima bleiben. Ich nehme an Meridius wird dich aber als adoptierte Tochter seines Bruder anerkennen lassen. Damit bist du keine leibliche Decima und späteren eventuellen Zukunftsplänen steht auch nichts mehr im Wege."

    "Ich bereue es auch nicht.... auf keinen Fall!"


    Livianus stubste sie mit seinem Fuß etwas an und lächelte.


    "Wenn Meridius kommt, dann werde ich das alles mit ihm besprechen. Wir werden offiziell bekannt geben, dass du nicht meine Großcousine bist und dann steht uns nichts mehr im Wege."

    Livianus nahm einen Schluck aus seinem Becher und nickte Valeria zustimmend zu. Der heiße Wein war wirklich köstlich und verbreitete eine wohlige Wärme im Körper. Er musterte Valeria wieder in ihrem wirklich schönen Nachtgewand.


    "Du bist wunderschön Valeria."

    Livianus schmunzelte. Das waren viele Fragen, die der Centurio da aufwarf.


    „Prudentius Balbus war zuvor Offizier in der Legio IX. Ich selbst habe unter ihm gedient und er hat mich ausgebildet. Soweit ich erfahren habe, hat er seine Amtszeit als Regionarius auf eigenen Wunsch beendet und wird somit wieder als Tribun in die Legio eingegliedert. Du würdest also von der Legio auf diesen Posten abkommandiert werden, hättest aber an und für sich mit der Einheit selbst nichts mehr zu tun und wärst auch nicht mehr unter meiner Befehlsgewalt. Der Regionarius untersteht der Provinzverwaltung und demnach dem Proconsul oder dem hiesigen Legatus Augusti bzw. einem von ihnen bestimmten Vertreter. Die Amtszeit als Regionarius ist grundsätzlich unbefristet und es liegt in deinem oder im Ermessen deiner Vorgesetzten, das Amt niederzulegen oder dich abzuberufen. Danach steht dir eine Wiedereingliederung in die Leigo frei.“


    Er sah den Centurio nachdenklich an.


    „Eines muss dir jedoch klar sein Centurio. Dein Amt als Regionarius würde dein weiterkommen in der Legio deutlich verlängern. Ich sehe in dir eigentlich einen vorbildlichen Soldaten, den ich mit in Zukunft auch als guten und fähigen Tribunus oder vielleicht sogar Praefectus Castrorum in einer Legio vorstellen kann. Solltest du jedoch einen Zwischenstop als Regianarius einlegen wollen, so würde dir das wohl mehr Schaden, als es letztendlich gut für dich wäre. Wirklichen Ruhm und Anerkennung erntest du nur bei der Legion und nicht als Regionarius in Hispania. Ich denke dies wird auch Balbus Grund sein, um wieder zurück zu kommen. Ich sehe diesen Posten eher als Endstation einer Karriere und nicht als Möglichkeit für einen weiteren Aufstieg.“


    Gespannt wartete er auf die Reaktion des Centurios.

    Livianus musterte Valeria. Sie hatte ein dunkelblaues und ziemlich figurbetontes Nachgewand an, dass ihr ausgesprochen gut stand. Er deutete mit der Hand auf die Amphore neben dem Bett und zwinkerte ihr zu.


    „Der heiße Wein steht bereit meine Königin.“ ;)

    Nach dem Abenteuer im Bad hatte sich Livianus aus der Küche eine Amphore mit heißem Wein besorgt und war damit in sein Cubiculum gegangen. Valeria war noch nicht hier... typisch Frau dachte er sich mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Er stellte die Amphore und zwei Becher auf den Nachttisch neben dem Bett und ließ sich ins Bett fallen. Durch seine Gedanken schlichen noch einmal die Bilder der letzte Stunde und er kam nicht drumm herum bei den Gedanken daran zu lächelen. Valeria war, obwohl sie im Vergleich zu ihm sehr jung war, eine tolle Frau und nun konnte sich Livianus vorstellen wie sich Iulius Caesar gefühlt haben musste, als ihm Cleopatra begegnete. Gespannt sah er zur Türe und wartet bis seine Cleopatra erscheinen würde.

    Livianus griff nach einer frischen Tunika, den die Sklaven bereits vorbereitet hatten und zog sie sich über den Kopf. Dann sah er wieder schmunzelnd zu Valeria.


    „Ich würde dir das gerne anbieten, wenn du heute Nacht bei mir schlafen möchtest.“

    Livianus hörte dem Centurio aufmerksam zu.


    „Mein Beileid Centurio. Der Sonderurlaub sei dir natürlich gewährt. Erledige in Ruhe all eine Angelegenheiten. Auch den Besuch eines Kurses in der Academia kann ich nur wohlwollend zustimmen. Auch hierfür erhältst du einen Urlaub.“


    Bei der letzten Angelegenheit die der Centurio ansprach wollte Livianus aber zunächst einmal mehr hören.


    „Man hat dir also das Amt des Regionarius angeboten. Hmmm…. Fahre bitte mit deinen Fragen fort.“

    Livianus schmunzelte.


    „Noch nie meine Liebe. Seit ich hier bin ist alles sehr ruhig und ich hoffe, dass dies auch noch einige Zeit anhält.“


    Er merkte wie Medeia sich etwas schwer tat mit den eingekauften Waren, ging einen Schritt auf sie zu und öffnete dabei seine Arme.


    „Kann ich dir irgendetwas abnehmen Medeia?“