„Natürlich!“
Livianus bog in eine größere Straße ein, die zu den Märkten führten.
“Ich hoffe ich kann mit dir auf die Märkte gehen und du bist nicht so kaufwütig wie deine Tante Lucilla.“
„Natürlich!“
Livianus bog in eine größere Straße ein, die zu den Märkten führten.
“Ich hoffe ich kann mit dir auf die Märkte gehen und du bist nicht so kaufwütig wie deine Tante Lucilla.“
Livianus konnte es nicht glauben, als Valeria nun wütend zurückschimpfte. Was hatte denn das eine mit dem anderen zu tun? Das hier war ein militärisches Legionslager und keine Vergnügungstherme in der Besucher aus und eingehen konnten wie es ihnen beliebte. Und vor allem war er es nicht gewohnt in seinem Lager, ja geschweige denn in seinem eigenen Haus, einen Widerspruch zu hören – wie stand er denn vor seinen Männern und vor den Sklaven da. Er warf dem Tribunen einen kurzen Blick zu, um dessen Reaktion zu sehen und sagte dann zu ihm
„Vitamalacus nimm dich seiner an. Mein Sklave Darius wird dir als Übersetzer zur Verfügung stehen. Ich will wissen wie er hier her kommt und was er will. Vielleicht hat er auch andere nützliche Informationen. Du kannst mein privates Officium für das Verhör nehmen.“
Dann sah er zu Valeria.
„Das ist mein letztes Wort dazu. Hat er feindliche Absichten, so wird der Tribun dies ans Tageslicht bringen.“
Livianus war völlig in seinen Gedanken versunken und bekam nicht wirklich mit, was Valeria neben ihm sprach. Erst mit einiger Verzögerung reagierte er drauf, aber das auch nur sehr anteilslos.
"Entschuldige, was hast du gesagt? Du hast Iuno eine Katze geopfert?"
Livianus dachte kurz nach und sah dann wieder auf.
"Was ist eigentlich mit Corvus?"
Anscheinend war sich seine Großcousine nicht dem Erst der Lage bewusst. Natürlich konnte er auch keine bösen Absichten haben, aber als Legatus einer Legion konnte man sich auf keine Vermutungen einlassen, denn diese konnten einem das Leben kosten.
"Valeria! Welche Verantwortung willst du übernehmen? Etwa die, wenn er nun plötzlich ein Messer zückt und damit auf mich einsticht? Dann gibt es keine Verantwortung mehr zu übernehmen!"
Livianus seufzte und warf wieder einen kurzen Blick auf den Germanen. Dann wandte er sich an Darius.
"Was sagst du zu ihm? Hast du mit ihm gesprochen? Welchen Eindruck macht er?"
„Naja! Vielleicht ist das gar nicht so schlecht! So komme ich zumindest auf andere Gedanken und bei mir im Haus ist immer was los! Was tust du so um dich abzulenken?“
„Nein! Keine Sorge! Die Sklavin hat mich zur Vernunft gebracht und meine Großcousine Valeria ist auch vor kurzer Zeit angereist und hat mich unter ihre Fittiche genommen. Ich habe ohnehin die Befürchtung, dass ich bald nicht mehr der Herr im meinem Haus bin.“
Bei diesen Satz musste Livianus nun etwas schmunzeln.
„Das ist nicht mein Verdienst. Eine Sklavin die ins Zimmer kam hat mich abgehalten. Aber danke.“
Teilweise verwundert, teilweise verärgert sah er zwischen den dreien hin und her, versuchte jedoch ruhig zu bleiben.
„Und da bringt ihr in zu mir ins Praetorium? Einen Cherusker? Einen Feind? Direkt in das Zentrum des Lagers und direkt zum Kommandanten der Legio?“
Er musterte den Mann und sah dann wieder zu Valeria und Darius.
„Was ist, wenn er ein Spion ist und mich töten möchte?“
Aus den Augenwinkeln konnte er den Tribunen sehen und das er die Hand auf sein Gladius legte. Livianus hob einhaltgebietend die Hand, ohne seinen Blick von Valeria abzuwenden.
Livianus brauchte einen Moment eher er sich dazu überwand, Aelia zu erzählen, was er damit gemeint hatte.
„Ich….. ich war ziemlich fertig als ich die Nachricht deiner Eltern bekam und……. und wollte mir mein Leben nehmen.“
Er winkte mit der Hand ab.
"Ach nichts! Schon gut!"
In Livianus Augen traten wieder Tränen und er sagte sehr leise, fast zu sich selbst.
„Ja! Früher oder Später! Es hätte nicht mehr viel gefehlt, da wäre es Früher geworden.“
[Blockierte Grafik: http://img457.imageshack.us/img457/858/wacheklein5lp.jpg]
Die Wache grüßte den Tribun militärisch.
"Die Verwandte des Legaten hatte vorhin einen recht merkwürdigen Mann dabei Tribun. Aber da es sich ja um eine Verwandte handelt, habe ich mir nichts dabei gedacht. Der Legatus ist auch im Haus!"
Der Soldat gab den Weg in das Haus frei und ließ den Tribunen passieren
“Tja….“
Livianus seufzte und sah zu Boden.
„Ich weiß nicht so wirklich wie es weiter gehen soll...... ohne Aemilia!“
Livianus war froh, als Aelia das Schweigen brach und auch wenn es ihm schwer viel, so war es dennoch besser sich zusammen zu reißen und auf andere Gedanken zu kommen.
„Nach Essen ist mir im Moment nicht, aber ein guter Wein kann bestimmt nicht Schaden.“
Er sah sich um und suchte nach einem Platz, auf den er sich setzen konnte. Schließlich entschied er sich für die nächstgelegene Möglichkeit und nahm am Bettrand platz.
“Das wissen nur die Götter Aelia…. Das wissen nur die Götter!“
Langsam beruhigte sich Livianus und wischte sich auch die Tränen aus dem Gesicht. Er sah Aelia an und wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte.
Livianus nickte.
„Ja! Aemilias Zwillingsschwester Aelia ist Comes dieser Regio und ich war schon einige Male dienstlich hier. Vielleicht sollte ich in den nächsten Tagen nach ihr sehen.“
Dieses Thema brachte wieder Gedanken an Aemilia und das, was passiert war.
Kurze Zeit später betrat Livianus das Atrium und sah sich um. Tatsächlich! Da stand wirklich ein Cherusker in seinem Atrium und neben ihm Valeria und Darius. Er ging auf die Gruppe zu.
"Was ist denn hier los?!"
Livianus sah den Sklaven verwundert an.
"Einen Cherusker?! In mein Praetorium? Wie ist sie mit dem denn an den Wachen vorbei gekommen?"
Er schüttelte den Kopf und stand auf.
"Ich komme!"
Dann verlies er das Officium.
Auf Valerias Frage hin zuckte Livianus mit den Schultern.
“Keine Ahnung! Um ehrlich zu sein habe ich niemanden gefragt sondern es einfach gemacht! Ob ich nicht aufgehalten wurde, weil ich Legatus Legionis bin oder weil es generell erlaubt ist kann ich dir aber nicht sagen?!“
Dann sah er zu dem Gebäude, auf das sie zeigte.
“Das ist das Praetorium – das Verwaltungsgebäude der Stadt!“
Er wandte sich dabei etwas zurück, damit auch Miriam mithören konnte.