So kauerte er da, im strömenden Regen und jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren. Es war schwer zu sagen, wie lange er dort wirklich ohne jegliche Bewegung ausharrte, aber ihm kam es wie Tage vor. Der tiefe Schmerz wollte einfach kein Ende mehr nehmen. Er fühlte sich alleine, zurückgelassen, von den Göttern um sein Glück betrogen. Alles hätte er dafür gegeben, nur um Aemilia wieder in seine Arme schließen zu können. Was nutzten ihm nun all die Würden und Ehren, all die Reichtümer und Privilegien? Er konnte sie jetzt mit niemand mehr teilen. Seit Aemilia nach Britannien gegangen war fühlte er sich einsam… und nun…. war er sein restliches Leben einsam? Livianus konnte regelrecht spüren, wie seine bisher so fröhliche und glückliche Lebensart aus seinem Herzen wich und nur noch Schmerz und Trauer zurückblieben.
Nach einiger Zeit rappelte er sich wieder langsam auf und brauchte etwas, um sich zu orientieren und wahrzunehmen wo er sich befand. Seine Rüstung war völlig verdreckt und sein durchnässtes Untergewand hing wie schweres Metall an seinem Körper. Langsam stand er auf und ging wieder auf sein Pferd zu, dass immer noch friedliche einige Schritte weiter stand und mittlerweile seinen Hunger an dem nassen und saftigen Gras stillte. Zärtlich strich er am Hals des Pferdes entlang, fast als wolle er sich für den Höllenritt entschuldigen, jedoch ohne etwas dabei zu sagen.
Dann ließ er das Pferd weiter in Ruhe grasen und ging weiter zu einem großen Baum, der in der nähe Stand. Dort lies er sich wieder nieder und starrte in den Himmel.