Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Zitat

    Original von Marcus Cornelius Regulus
    Als letzte Tätigkeit innerhalb der Legion gab Regulus, wie vom Centurio gefordert, seine Ausrüstung ab und nachdem er seine par Sachen zusammengesammelt hatte bewegte er sich zum Tor des Castellums...


    Livianus sah den Soldaten, der seine Sachen abgab und rief ihm zu.


    "Hey Kamerad! Wohin des Weges?"

    Auch diese Aussage quittiert Livianus mit einem kurzen nicken.


    „Und zu guter letzt möchte ich auch den frei gewordenen Posten des Centurios in guten Händen wissen. Bei der durchsicht diverser Personalakten ist eine besonders hervorgestochen. Und zwar werde ich Optio Matinius Plautius zum Centurio befördern. Den Akten geht hervor, dass er vor allem bei der Errichtung des Castellums hervorragende Arbeit leistet. Solche Männer möchte ich in meinem Offiziersstab wissen.“


    Da er Plautius noch nicht persönlich kennen gelernt hatte, sah er in die Runde und wartete, dass sich dieser meldete.

    Livianus nickte Seneca zu und wandte sich dann wieder an die anderen.


    „Da nun ein Posten neu zu besetzen ist, befördere ich weiters Tiberius Vitamalacus in den Rang eines Tribunus Angusticlavius. Er wird weiterhin sein Hauptaugenmerk auf die Ausbildung legen, wird dies aber in Zukunft zentral über die ganze Legion machen. Er ist also auch für die Aus- und Weiterbildung der Offiziere und Unteroffiziere verantwortlich.“


    Er sah zu Vitamalacus.


    “Willkommen im Stab Tribunus!"

    Livianus ging davon aus, dass sich nun alle versammelt hatten und erhob sich.


    “Meine Herren! Danke für euer erscheinen. Ich werde euch nicht all zu lange aufhalten. Während meiner Reise nach Germanien hatte ich länger die Zeit, mich mit eurem ehemaligen Kommandanten zu unterhalten. Er hat mir bestimmt einige gute Ratschläge auf den Weg mitgegeben die ich auch befolgen werde, aber ich möchte auch gleich von Anfang an klar stellen, dass ein neuer Kommandant auch einen neuen Führungsstiel bedeutet. Meridius ist zwar mein Cousin, aber wir sind, was unsere Persönlichkeit betrifft, sehr unterschiedlich und haben auch oft unterschiedliche Auffassungen über die Führung einer Einheit. Ich werde nicht versuchen das Rad neu zu erfinden, aber ich werde es so anpassen, wie es mir richtig erscheint.“


    Er sah in die Runde.


    “Die erste Änderung betrifft die Kommandostruktur. Hier wird es folgende Veränderungen geben….. Iulius Seneca wird hiermit in den Rang eines Praefectus Castrorum erhoben. Er fungiert ab sofort als meine rechte Hand und stellvertretender Kommandant der Legio IX. Das Kommando über die Legionsreiterei bleibt ihm nach wie vor.“


    Er sah zu Seneca und streckte ihm die Hand entgegen.


    “Gratuliere Praefectus!“

    „Vielleicht war genau das mein Problem Aelia. Ich komme aus Tarraco. Es ist zwar auch nicht die kleinste Stadt des Reiches, aber ich bin doch eine andere Lebensweise gewohnt… vor allem habe ich die meiste Zeit meines Lebens in der Legio verbracht. Die Politik, der Senat, der Cursus Honorum,….. das war alles nicht sehr einfach für mich. Ich habe es zwar gut Überstanden, musste aber letztendlich merken, dass es nicht zu mir passt. Ich bin anscheinend zu einfach für diese eigene Welt und war daher sehr oft der politische Spielball anderer. Aber nun hat das alles ein Ende. Ich bin hier in Germanien und auch wenn mich die Landschaft nicht an zu Hause erinnert, dann hoffentlich doch die Lebensweise. Aber das wird sich noch herausstellen.“

    Livianus Blick wurde etwas nachdenklicher.


    „Jaja… der Mittelpunkt der Welt…. Ich glaube genau davor bin ich geflohen. Die Arbeit als Praefectus Urbi war wirklich interessant und brachte auch einiges an Prestige mit sich, aber ständig die Last dieses Weltmittelpunkts auf seinen Schultern zu spüren ist nicht gerade das wünschenswerteste. Mit der Zeit bekommt man da Gefühl, dass es einen erdrückt. Ständig zwischen dem Senat und dem Palatium hin und her zu pendeln, nebenbei noch die Stadteinheiten zu kommandieren und dann auch noch eine hohe Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen… irgendwo bleibt dann das eigene Leben auf der Strecke. Ich habe mich zuletzt schon sehr danach gesehnt Rom wieder zu verlassen und bin dem Kaiser sehr dankbar, dass er mir dieses Kommando übergeben hat.“


    Er lächelte.


    “Schlimmer kann es also nicht werden.“

    “Da wäre ich mir nicht so sicher. Immerhin scheint er ja zu heulen, wenn er dich aus seinem Blickfeld verloren hat! Na wenigstens ist hier bei mir die Sonne aufgegangen.“


    Livianus schmunzelte und zwinkerte ihr schelmisch zu. Dann wechselte er schnell das Thema.


    „Ich hoffe du hast genügend Hunger mitgebracht? Einer meiner Sklaven ist ein hervorragender Koch.“

    Livianus lies sich auf der zweiten Kline neben Aelia nieder.


    “Ja! Ich bin auch ein Freund von Arbeitsteilung. Die meisten Menschen in höheren Positionen haben das Problem, dass sie ihre Arbeit nicht teilen wollen, weil sie befürchten so an Macht zu verlieren und nicht mehr den Überblick und die Kontrolle über alles zu haben. Ich gehe da andere Wege. Wenn ich es jemanden zutrauen kann, dann bekommt er auch seine Chance.“


    Er warf kurz einen Blick nach draußen. In der Zwischenzeit hatte es zu Regnen begonnen.


    “Wie ich sehe, hast du mir schlechtes Wetter mitgebracht. Da hast du es ja gerade noch rechtzeitig geschafft trocken hier anzukommen.“

    Kurz nachdem Cicero verschwunden war, öffnete sich die Türe erneut und Livianus trat ein - ganz informell in einer einfachen weißen Tunika gekleidet, die den breiten roten Saum eines Senators zierte. Lächelnd ging er auf Aelia zu.


    „Salve Aelia! Es freut mich, dass du wirklich kommen konntest! Als Comes hat man bestimmt einiges zu tun und kann seine Zeit nicht immer nach privaten Terminen richten.“

    "Ja, so soll es sein! Das bedeutet natürlich für dich auch, dass du dich hier im Castellum frei bewegen kannst! Ich werde dich sicher auch ab und zu in der Principia brauchen. Du darfst auch in meine Officien um Schreibarbeiten zu erledigen. Manchmal wird es bestimmt auch nötig sein, dass du mich auf irgendwelchen Reisen begleitest. Aber ich denke, es wird dich nicht weiter stören, wenn du öfters aus der Casa heraus kommst."


    Livianus schmunzelte.

    "Darius! Da Aemilia jetzt in Britannien ist und deine bisherige Aufgabe damit erledigt ist, habe ich entschlossen dich zu meinem Scriba zu machen. Lesen und schreiben kannst du ja und da du Germane bist, kannst du mir bestimmt auch als Übersetzer dienen."


    Fragend sah Livianus den Sklaven an um Bestätigung zu erhalten.