Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Ein Vorteil dieser Laube war, dass sie zum einen im letzten Eck des Gartens und zum anderen von außen nicht einsehbar war. Livianus spürte die Erregung, die seinen Körper erfasste, als sich Aemilias Hand langsam durch seine Kleidung arbeitete und schließlich auf seine Haut traf. Seine Küsse wurden leidenschaftlicher und wilder. Erst jetzt wurde ihm klar, wie lange er seine Frau wegen der vielen Amtsgeschäfte schon vernachlässigt hatte. Doch nun gab es für ihn kein halten mehr. Vorsichtig zog er Aemilia weiter an sich heran und setzte sie auf seinen Schoß. Seine Hände glitten links und rechts über ihre zarten Beine, die dadurch zum Vorschein gekommen und schoben ihre Kleid langsam weiter nach oben.

    Livianus lächelte verschmitzt.


    "Mhmmmm"


    Seine Hand wanderte hinunter auf Aemilias Po und drückte sie näher an ihn heran. Gleichzeitig beugte er seinen Kopf weiter hinunter bis seine Lippen ihren Hals berührten. Seine Küsse wanderten hinauf zu ihrem Ohr.


    "Vielleicht sollten wir gleich mit der Nachwuchsplanung beginnen."

    "Mach dir keine Sorgen. Lucilla wird dich bestimmt besuchen können oder du sie. Wenn du damit einverstanden bist, dann gehe ich zum Kaiser. Wir sollten einmal abwarten was er sagt. Vielleicht wird es auch nur ein Kommando in Italia."


    Livianus zuckte mit den Schultern.

    "Ich denke nicht das es Ägypten wird. Dort sind Senatoren nicht gerne auf Kommandoposten gesehen. Der Kaiser setzt eher auf Männer aus dem Ritterstand. Und in Hispania gibt es derzeit keine Legatsposten zu besetzen. Wohin genau er mich berufen wird, kann ich dir nicht sagen, aber diese beiden Provinzen kann ich wohl ausschließen."

    „Ich danke dir mein Kaiser!“


    Livianus nickte.


    „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich dir versichern, dass dieser Vorfall in keinster Weise mit der Affäre rund um den Consul zusammenhängt. So wie es aussieht war mein Vater das Opfer eines gezielten Attentats. Sowohl die Cohortes Praetoriae, die für solche Kapitalverbrechen zuständig sind, als auch mein Bruder, der Advocatus Decimus Mattiacus haben die Ermittlungen aufgenommen.“


    Er senkte wieder kurz den Kopf.


    „Ich selbst muss gestehen, dass mich dieser Vorfall doch mehr mitgenommen hat, als ich es mir eingestehen möchte. Aus diesem Grund bin ich heute nicht nur gekommen um dir Bericht über unsere Hauptstadt zu erstatten, sonder auch als Bittsteller.“


    Er machte eine kurze Pause.


    „Nach allem was mir in letzter Zeit widerfahren ist und vor allem durch den Tod meines Vaters bin ich heute hier, um dich um meine Versetzung zu bitten. Ich habe mir diesen Schritt reichlich überlegt und den Entschluss nicht leichtfertig getroffen. Ich bin nicht hier um mein Amt sofort nieder zu legen, sondern um dich darum zu bitten, bei zukünftigen freien Legatsposten berücksichtigt zu werden.“

    "Weil es auch für mich selbst mehr eine Pflicht war, der ich nachkommen musste, als eine Entscheidung die hätte treffen können. Sie wird alles bekommen was sie braucht und solltest du sie als deine Tochter akzeptieren, dann wird ihr auch das zu Teil werden. Aber ich werde dich keines Falls dazu zwingen sie als solche anzuerkennen."


    Livianus hob ihr Kinn ein wenig an und drehte ihren Kopf vorsichtig in seine Richtung, so dass er in ihre wunderschönen Augen schauen konnte.


    "Es tut mir Leid Aemilia! Alles! Ich hoffe du kannst mir verzeihen."

    „Leider kann ich dir nicht wirklich erfreuliches Berichten mein Kaiser. Der Aufstand vor dem Palast dürfte dir ja nicht entgangen sein. Auch auf der Rosta kommt es in letzter Zeit immer öfter zu hitzigen Wortgefechten die manchmal auch in Handgreiflichkeiten Enden.“


    Livianus senkte kurz seinen Kopf und sah dann wieder zum Kaiser auf.


    „Außerdem muss ich dir berichten, dass mein Vater Decimus Mercator vor wenigen Tagen auf offener Straße ermordet wurde. Bisher konnte man die Täter jedoch noch nicht ausfindig machen.“

    Überrascht und gefühlvoll sieht Livianus seiner Frau in die Augen.


    "Aber Aemilia! Natürlich meine ich das so. Ich liebe nur dich und ich würde dich nie so Verletzen wollen. Und wie gesagt habe ich sie adoptiert weil es der Wunsch meines Vaters war. Ich glaube sie ist ein nettes und anständiges Mädchen die eine Familie braucht. Die wird sie bei uns Decima finden. Aber sie ist alt genug um eigene Wege zu gehen. Sie braucht uns beide als Eltern nicht Aemilia. Wir beide werden erst Eltern, wenn wir eigene Kinder bekommen."


    Er lächelte sie an.

    Livianus strich ihr zärtlich durchs Haar.


    "Aemilia! Du bist das wichtigste für mich! Wenn du bei mir bist, dann ist mir egal wohin mich der Kaiser schickt. Vielleicht übergibt er mir das Kommando über eine Legion, vielleicht etwas anderes. Ich kann es dir erst sagen, nachdem ich mit ihm gesprochen habe.... und ich werde erst mit ihm sprechen, wenn du mit dieser Entscheidung einverstanden bist. Vergiss die anderen... vergiss Violentilla. Sie ist ein fremdes Mädchen, dass ich auf Wunsch meines Vater adoptiert habe.... es wird ihr hier bei meiner Familie an nichts fehlen. Es geht hier nur um dich und mich!"

    Livianus sieht Aemilia in die Augen.


    "Ich möchte weg hier Aemila! Weg von Rom! Weg von all dem, dass ich zu hassen gelernt habe. Lass uns fortgehen! Ich werde mein Amt niederlegen und den Kaiser um ein neues Kommado bitten.... er soll entscheiden und egal wohin uns diese Entscheidung führen mag, dort werden wir neu beginnen."


    Sein Blick verriet Entschlossenheit. Dann kam ihm wieder die Aufregung der letzten Tage in den Sinn und er fügte hinzu


    "Nur wir beide und unsere Sklaven."

    "Nein... nicht direkt!"


    Livianus seufzte und setzte sich neben Aemilia.


    "Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich das ganze Leben hier in Rom satt. Die Dekadenz mancher Senatoren, die Art wie man hier in Rom mit den Menschen umgeht, diese ganze Bürokratie des Machtapparates und dieser ständige Machtkampf der einen immer wieder zwischen die Fronten drängt.“


    Er schüttelte den Kopf.


    „Ich kann dir nicht sagen wie Leid ich das alles bin. Als Praefectus Urbi werde ich jeden Tag mit Dingen konfrontiert die ich am liebsten nie hätte sehen wollen, Erfahrungen die ich nie hätte machen wollen und Menschen, denen ich besser aus dem Weg gegangen wäre.“


    Er machte eine kurze Pause und sah zu Boden.


    „Und nun auch noch das mit Vater….. Wir haben noch immer keine Spur zu den Tätern, aber einen ist jetzt schon sicher. Es war kein Raubmord Aemilia! Es war ein gezielter Anschlag auf meinen Vater….. er hat nie jemanden etwas getan! Also warum?“


    In seiner Stimme klang Verzweiflung und Trauer.


    „Magnus ist in Germanien, Martinus war jetzt lange Zeit im Cursus Honorum und Mattiacus arbeitet am Kaiserhof…. Alle drei haben sich nichts zu Schulden kommen lassen….. aber ich Aemilia….. ich bin der Praefectus Urbi….. ich wurde vom Kaiser eingesetzt um den Abschaum aus Roms Straßen zu fegen. Was glaubst du wie viele Feinde ich mir dadurch gemacht habe.“


    Er sah wieder auf und man konnte deutlich erkennen das Tränen in seinen Augen standen.


    „Er musst wegen mir Sterben…. Ich bin schuld an seinem Tod!“

    Livianus nickte zufrieden. Mit Crassus hatte er die richtige Wahl getroffen. Auch seine Stabsoffiziere machten ebenfalls einen zustimmenden Eindruck. Als die Rede beendet war, machte er sich wieder auf den Weg in die Castra Praetoria.