Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Livianus holte Mercators Brief hervor und legte ihm vor Violentilla auf den Tisch.


    "Der letzte Wille meines Vaters."


    Salve mein Sohn!


    Sollte mir je etwas zustoßen, so hat Cicero die Anweisung erhalten, dir diesen Brief zu übergeben. Ich möchte dich um einen großen Gefallen bitten, der mir sehr viel bedeutet.


    Vor einiger Zeit ist ein lieber und langjähriger Freund gestorben, der mich an seinem Sterbebett darum gebeten hat, mich um seine einzige Tochter zu kümmern. Natürlich bin ich dieser Bitte nachgekommen und habe unterstützt und mich um sie gekümmert so gut ich konnte. Da ich nun nicht mehr da bin, hat sie niemanden mehr auf dieser Welt. Ich habe sie in Misineum untergebracht. Ihr Name ist Violentilla. Ich bitte dich also vom ganzen Herzen dich ihrer anzunehmen. Mein Wunsch wäre es, dass du sie als deine Tochter in unsere Gens aufnimmst und ihr ein schönes Leben in einer fürsorglichen und liebevollen Familie ermöglichst. Bitte erfülle den letzten Wunsch deines alten Vaters.



    Quintus Decimus Mercator


    Gespannt wartete er auf ihre Reaktion.

    Livianus streckte seinen Arm aus um sie zu berühren, sie zu trösten, hielt aber dann dorch kurz davor inne.


    "Es tut mir leid dir diese Nachricht überbringen zu müssen! Ich habe gestern in einem Brief von dir erfahren indem mich mein Vater gebeten hat mich weiter um dich zu kümmern."

    Man konnte es ihm deutlich ansehen... Livianus war ziemlich sprachlos und überrascht als er hörte, dass er bereits mit Violentilla sprach.


    "Du bist also Violentilla."


    Er musterte sich nochmals von oben bis unten und fragte dann weiter.


    "Kennst du einen Mann namens Decimus Mercator."

    Livianus seufzte.


    "Mädchen! Ich habe keine Zeit für langes herumgerede! Wenn du weißt wo sie ist, dann sag es mir! Wenn nicht, dann halte mich nicht länger auf!"


    Einige Leute waren auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehengeblieben und zeigten tuschelnd mit den Finger auf Livianus. Dies machte die Situation noch unangenehmer für ihn. Hier kam es nicht alle Tage vor, dass man Stadtkommandanten von Rom zu sehen bekam und dies sorgte doch für einige Aufmerksamkeit. Livianus wandte sich wieder dem Mädchen zu.


    "Also?"

    Livianus kam gerade bei der Casa an und stieg vom Pferd, als ein junges Mädchen um die Ecke bog. Er beobachtete sie und sah, wie sie zielstrebig auf das Haus zu ging, dessen Adresse sein Vater ihm hinterlassen hatte. Konnte sie das sein. Er zog seine Uniform zurecht und ging auf sie zu.


    "Salve!"

    Als Cicero gegangen war, nahm Livianus langsam den Briefrolle zur Hand. Sie trug das Siegel seines Vaters. Er öffnete das Siegel und rollte den Brief aus.


    Salve mein Sohn!


    Sollte mir je etwas zustoßen, so hat Cicero die Anweisung erhalten, dir diesen Brief zu übergeben. Ich möchte dich um einen großen Gefallen bitten, der mir sehr viel bedeutet.


    Vor einiger Zeit ist ein lieber und langjähriger Freund gestorben, der mich an seinem Sterbebett darum gebeten hat, mich um seine einzige Tochter zu kümmern. Natürlich bin ich dieser Bitte nachgekommen und habe unterstützt und mich um sie gekümmert so gut ich konnte. Da ich nun nicht mehr da bin, hat sie niemanden mehr auf dieser Welt. Ich habe sie in Misineum untergebracht. Ihr Name ist Violentilla. Ich bitte dich also vom ganzen Herzen dich ihrer anzunehmen. Mein Wunsch wäre es, dass du sie als deine Tochter in unsere Gens aufnimmst und ihr ein schönes Leben in einer fürsorglichen und liebevollen Familie ermöglichst. Bitte erfülle den letzten Wunsch deines alten Vaters.



    Quintus Decimus Mercator


    Livianus legte den Brief zur Seite und atmete tief durch. Eine Tochter hatte ihm Vater also hinterlassen. Er würde sich morgen sofort auf die Suche nach dem Mädchen machen.

    Livianus hielt Lucialla fest in seinen Armen und versuchte seine unglaubliche Trauer zu unterdrücken. Er musste nun Stark sein. Er wollte Lucilla nicht mit den Details noch mehr aufregen und schwieg einige Zeit. Dann sah er sie an und wischte ihr die Tränen von der Wange.


    "Ich habe ihm auf sein Zimmer bringen lassen. Könntest du dich bitte darum kümmern, das die Sklaven in waschen und für die Überstellung nach Tarraco vorbereiten?"

    Zitat

    Original von Juba
    Decimus Stilo ist der Sohn meines Herrn. Aber er ist leider nicht hier. Er ist im Castellum der Cohortes Urbanae, soviel ich weiss, ist es den Soldaten nicht gestattet das Kastell ohne Erlaubnis zu verlassen.


    Livianus sah Juba am Eingang, der sich gerade mit einem Besucher unterhielt. Er ging auf den Sklaven zu.


    "Juba! Alle Familienmitglieder sollen ins Atrium kommen."


    Dann gab er den Männern den Befehl den Leichnam seines Vater auf dessen Zimmer zu bringen und ging ins Atrium.