Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    „Der Mord ist anscheinend bereits mehrere Monate her. Wir werden natürlich ermitteln, aber mach dir nicht all zu viel Hoffnung auf ein Ergebnis. Viele Anhaltspunkte hat uns der Tiber nicht wirklich gelassen.“


    Livianus deutet ihr wieder auf der Pritsche Platz zu nehmen.


    „Warum bist du nach Rom gekommen Messalina? Um den Leichnam deines Bruders hätten sich auch andere gekümmert. Der Kaiser wird nicht besonders erfreut sein.“

    Livianus betrat ohne Begleitung den Carcer, schickte die Wache weg und ging in die Zelle von Messalina. Sie lag immer noch ohne Bewusstsein auf der Pritsche. Er blieb kurz in der Türe stehen und beobachtete sie einige Momente lang. Sie sollte diesen ruhigen und friedlichen Schlaf noch einige Sekunden genießen dürfen – den mit der Ruhe und dem Frieden, würde es bald vorbei sein.


    In einer der Ecke stand ein halbiertes Holzfass mit frischem Wasser, an dem einer Schöpfkelle lehnte. Livianus nahm die Kelle, tauchte sie ins kalte Wasser und ging auf die Pritsche zu. Er führte die Kelle über ihren Kopf und goss ihr langsam und gleichmäßig das Wasser ins Gesicht.


    "Gut! Ich werde dann alles weitere veranlassen! Vale Hungaricus!"


    Er nickte dem Präfekten zu und verlies die Castra.

    Livianus konnte es nicht fassen.


    "Nein! Die Soldaten stehen dort nur zum Spaß um eine Leiche."


    Dann wandte er sich wieder an Hungaricus.


    "Was solls! Wir können es nicht mehr ändern. Ich hoffe, dass der ermittelnde Centurio schon alles brauchbare aufgenommen hat."

    Zitat

    Original von Flavia Messalina Oryxa
    "Deine Männer haben meinen Bruder gerade wie ein totes Schwein auf eine Bahre geworfen als ich hinzukam. Das ist eines Flaviers nicht würdig und besudelt die Ehre unserer glorreichen Gens."


    "Erwürdige Gens? Im Exil vielleicht! Du hast kein Recht die Leiche vom Tatort zu entfernen! Wobei dieses Vergehen bei deinem Register ohnehin schon egal ist! Verdammt nochmal! Was machst du hier überhaupt in Roma?"

    Aufgebracht fuchtelte Livianus mit den Händen.


    "Deine Männer sind mitten in einen Tatort gekracht und haben die Senatorin samt der Leiche mitgenommen."


    Dann wandte er sich an Messalina.


    "Was heißt du hast einen Mord zu melden! Du hast die Leiche vom Tatort entfernt, der bereits von meinen Männern untersucht wurde. Das war nicht gerade hilfreich!"

    Vor dem Officium des Präfekten fand er auch, was er gesucht hatte. Die ehemalige Senatorin Messalina Oryxa und die vom Tatort entwendete Leiche. Kopfschüttelnd gab er seinen Männern ein Zeichen zu warten und ging auf die Senatorin und ihre Bewacher zu. Er wandte sich an einen der Miles.


    “Hole mir sofort den Präfekten!“

    Livianus hielt einen Moment inne und dachte nach. Dann atmete er tief durch und sah auf.


    „Du und die anderen Kritiker haben vermutlich Recht Prudentius Commodus! Vielleicht ist die Zeit meiner Kandidatur nicht wirklich gut gewählt und war nicht reiflich genug Überdacht. Ich werde meine Kandidatur also zurückziehen und auf bessere Zeiten warten.“


    Enttäuscht und ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder jemanden der Umstehenden eines Blickes zu würdigen stieg Livianus von der Rosta und verlies das Forum.

    Livianus spürte wie das Blut in seinen Adern zu pulsieren begann. Der Prudentia hatte, ohne es wahrscheinlich zu wissen, einen wunden Punkt beim Präfekten getroffen. Seine Stimme wurde etwas lauter und aufgebrachter.


    “Ja glaubt ihr denn alle ich mache das zu meinem Vergnügen oder um meine Machtfülle zu vergrößern. Du bist nicht der einzige mit diesem Vorwurf Commodus. Auch andere haben Bedenken geäußert – sogar in weitaus höheren Ebenen - jedoch sind sie nicht so aufrecht wie du, vor mich zu treten und es mir ins Gesicht zu sagen, sondern verstecken sich hinter verschlossen geglaubten Türen. Aber mit Vorwürfen und Bedenken alleine ist es nicht getan. Es sollte endlich jemand aufstehen und einen umsetzbaren Vorschlag vorbringen.


    Ich will der etwas sagen mein Freund! Bringt mir einen fähigen Mann der die Cohortes Urbanae führen kann und ich werde ihm mit offenen Armen, freudig empfangen und ihm meinen Platz überlassen. Der einzige Grund warum ich mein Amt selbst nicht niederlege um meine persönlichen Ziele in Ruhe zu verfolgen ist mein Pflichtbewusstsein gegenüber Rom und meinen Männern.


    Warst du es nicht selbst, der während seiner Amtszeit als Quaestor und sogar jetzt, während der Amtszeit als Aediles zugleich das Amt des Comes einer germanischen Provinz inne hat? Also Commodus! Frage dich doch selbst nach dem Grund. Ich gehe davon aus, dass es genau das selbe Pflichtbewusstsein war, dass mich nun antreibt meinen Männern und Rom nicht den Rücken zuzuwenden.


    Und eines will ich dir und meinen anderen Kritikern noch mit auf den Weg geben. Wenn der Kaiser oder das Volk von Rom möchte, dass ich mein Amt niederlege, dann will ich diesem Wunsch gerne folge leisten. Denn immerhin nehme ich eine Doppelbelastung auf mich, die sowohl meiner Gesundheit, als auch meinem Familien- und Privatleben nicht gut tun wird – also glaubt nicht, ich mache das aus Jux und Tollerei.“

    "Prudentuis Commodus! Ich glaube nicht in meiner Rede erwähnt zu haben, dass ich auch Praefectus Urbi bleibe. Vielleicht wird mir der Kaiser das Kommando über die Cohortes Urbanae überlassen, dass ist aber nicht gleichzusetzen mit der Amtsgewalt eines Praefectus Urbi. Und dies ist die Entscheidung des Kaisers - nicht meine. Deine Sorge ist also unbegründet.“

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Lachend versuchte Metellus, einen ängstlichen Gesichtsausdruck zu zeigen, und die Hände leicht hebend, ging er einen Schritt zurück. Zu Livianus gewandt, meinte er:

    Praefectus, ich glaube, ich brauche Deine Hilfe.... :)


    Livianus sah schmunzelnd zu Aemilia.


    "Der arme Centurio kann doch nichts dafür mein Schatz. Du warst anscheinend nicht schnell genug."


    Sein Schmunzeln verwandelte sich in ein breites Grinsen.