Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    "Nun, damit hat er zweifellos einen guten Weg gewählt. Deine Meinung hat Gewicht bei mir und natürlich werde ich ihm auch meine Unterstützung in dieser nicht unwichtigen Angelegenheit zusagen. Er ist ein streitbarer Mann und wir waren sicher nicht immer einer Meinung, aber ich halte ihn dennoch für einen hervorragenden Politiker und auch einen geeigneten Consul. Ich werde also dementsprechend im Senat vorgehen."


    Er schenkte seiner Frau ein liebevolles Lächeln und nahm einen Schluck, ehe er weitersprach.


    "Und was hast du heute vor?"

    "Also gut. Dann werde ich schauen, was ich diesbezüglich für dich tun kann und dir dann Bescheid geben. Ich nehme an ein Vorsprechen bei der Präfektin wird sich ohne weiteres ermöglichen lassen. Alles weitere liegt dann in deinen Händen."


    Damit stellte Livianus gleich von Anfang an klar, dass er seine Kontakte dazu nutzen würde, dem Artorier in eine gute Ausgangslage für sein Anliegen zu bringen, aber noch nicht dazu bereit war, für den neuen Klienten alle Register zu ziehen, um ihn den gewünschten Posten auch zu garantieren. Doch eine solche Unterstützung war in den meisten Fällen dennoch Goldes wert.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

    Zitat

    Original von Sergia Fausta

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    So betrat ich also nach kurzem Anklopfen das Officium meines Patrons. Mir folgte die Sklavin, welcher ich meinen Sohn für die Zeit unseres Besuchs hier anvertraut hatte sowie zum Schluss natürlich auch Memmius Saufeius Tremulus, der Mosaikenleger Tibera Lucias Vertrauens. "Sei gegrüßt, mein Patron Decimus!", ergriff ich dann auch ohne Umschweife das Wort und lächelte dem Consular entgegen. Ob der wohl bemerkte, dass ich für eine gewordene Mutter schon wieder eine ziemlich gute Figur hatte? (Mein Geheimnis: Was von meinen Bauch noch nicht wieder wegtrainiert war, das ließ ich mir mit einem Bauchverband erstmal einfach wegverbinden!) "Es freut mich, dich zu sehen! Ich hoffe, dir und deiner Familia geht es gut?", erkundigte ich mich höflich, bevor die Sklavin mit meinem Sohn auf dem Arm zu mir aufgeschlossen hatte und sich an meine rechte Seite stellte. "Ja, und hier ist er." Ich konnte ein breites, stolzes Grinsen an dieser Stelle einfach nicht unterdrücken. "Das ist mein Sohn Marcus Iulius Dives Minor.", der wiederum gerade seiner aktuellen Lieblingsbeschäftigung nachging: schlafen.
    Anschließend gesellte sich der Saufeier an meine linke Seite. "Und ich darf dir vorstellen, das ist Saufeius Tremulus, ein begnadeter Mosaikenleger, dessen Werke sogar bei den Patriziern sehr geschätzt werden." Immerhin hatte er mal für die Tiberier gearbeitet, nicht wahr? "Salve, Consular Decimus.", nutzte der Saufeius die Gelegenheit für eine kurze Begrüßung und senkte ehrerbietend seinen Kopf vor dem amtierenden Stellvertreter des Kaisers....


    "Willkommen in der Casa Decima. Meine liebe Sergia! Saufeius! Bitte nehmt doch Platz."


    Er wartete bis sich die Gäste gesetzt hatten und ließ dann durch einen Sklaven Getränke und einige kleine vorbereitete Häppchen auftragen. Währenddessen wandte er sich wieder an seine Klientin, nachdem er einen kurzen Blick auf das Bündel geworfen hatte, dass die mitgebrachte Sklavin sanft in Händen trug.


    "Ich gratuliere dir und natürlich auch deinen Mann zu eurem gesunden Nachwuchs. Möge Fortuna ihm eine glückliche Zukunft bescheren."

    "Ah! Eine neue Villa. nun, dann wird es mich freuen seiner Einladung nachzukommen, sobald sie mich erreicht. Richte ihm bitte meine Grüße auch. Natürlich auch deiner Gemahlin."


    Livianus verabschiedete sich von dem Germanicer und widmete sich dann wieder seiner privaten Korrespondenz.


    Ad
    Procurator L. Iunius Silanus
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti


    Slave Lucius,


    ich möchte den Optio Aulus Iunius Avianus für eine Beförderung zum Centurio vorschlagen. Er ist ein ambitionierter und hervorragender Soldat, der sich zweifellos für eine weiterführende Offizierskarriere eignet.


    Da demnächst einer meiner Centurionen in den wohlverdienten Ruhestand geht, möchte ich diesen Posten mit Iunius Avianus nachbesetzen. Ich bitte daher um entsprechende Bestätigung aus der Administratio.


    Vale bene,



    "Nein Faustus. Keine Sorge." erwiderte der Decimer rasch, da er ahnte, welche Gedanken gerade durch den Kopf seines Adoptivsohnes schwirrten. "Es geht allen gut."


    Danach musterte er Serapio, der nicht gerade den gleichen Eindruck erweckte. Er wirkte nicht krank aber müde und hatte wohl auch etwas an Gewicht verloren. Sein früher muskulöser Körper wirkte auf den ersten Blick nun eher sehnig und abgemagert. Livianus hatte einfach viel zu lange gewartet, um diesen Schritt zu unternehmen und sich mit Serapio auszusöhnen. Auch wenn er es sich bisher nicht eingestehen wollte, gab ihm dieser Anblick Gewissheit.


    "Ich bin hier um dich nach Hause zu holen."


    Man konnte fast meinen etwas Angst im Gesicht des alten Decimers zu erkennen, als er diese Aussage tätigte. Sichtlich angespannt, sah er seinen Sohn in die Augen und wartete auf dessen Reaktion.

    Bereits beim Eintreten des Boten konnte Livianus spüren, dass es keine gute Nachricht war, die er da überbracht bekam. Innerlich angespannt übernahm er die Nachricht, brach das Siegel der kaiserlichen Administratio und überflog die kurzen und in sichtlicher Eile geschriebenen Zeilen, die eindeutig aus der Hand seines Klienten Iunius Silanus stammten. Nach einem tiefen Durchatmen rollte er das Schreiben wieder zusammen und sah den Boten an.


    "Wurde der Consul bereits darüber in Kenntnis gesetzt?"


    Ad
    Procurator L. Iunius Silanus
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti


    Slave Lucius,


    wie du weißt ist Marcus Iulius Dives auf Grund seiner Wahl zum Quaestor Urbanus vor kurzem aus dem Dienst der Cohortes Urbanae ausgeschieden. Es tut mir sehr leid ihn zu verlieren, doch weder kann, noch möchte ich seiner Karriere irgendwelche Steine in den Weg legen.


    Er hat mir und meiner Einheit in seiner Zeit als Tribunus hervorragend Deinste geleistet und daher möchte ich den Mann für die Verleihung eines Clipeus durch den Kaiser vorschlagen. Bitte bring dieses Ansuchen in meinem Namen beim Kaiser vor.


    Vale bene,



    Zitat

    Original von Sergia Fausta

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    Ich hatte mich leider ein bisschen verspätet, was daran lag, dass sich mein lieber Sohnemann kurz vor Abfahrt nochmal hatte umziehen müssen. (Memo an mich selbst: Der Licinia konnte ich die Erziehung des Kleinen offensichtlich nicht überlassen. Bei der machte der Bengel ja, was er wollte!) Aber gut, jetzt war ich ja da. Zusammen mit meinem Sohn, den ich von einer Sklavin tragen ließ (die Licinia hatte ich zur Strafe in der Casa Iulia gelassen, wo sie ihren eigenen Sohn verziehen konnte), entstieg ich der nagelneuen Sänfte, die ich zur Hochzeit von meinem Vetter Commodus bekommen hatte. "Du weißt, was du zu tun hast?!", wandte ich mich dann an die zuletzt aus dem schicken Gefährt steigende Person - Memmius Saufeius Tremulus. Der nickte daraufhin nur stumm. Anschließend begaben wir uns allesamt zur Eingangspforte..


    ..wo eine eifrige Sklavin natürlich schon längst angeklopft hatte und der öffnenden Person ankündigte: "Guten Tag! Meine Herrin Sergia Fausta, Postpräfektin von Italia und Klientin des amtierenden Stadtpräfekten Decimus Livianus, ist hier, um - wie angekündigt - ihren Patron, den Consular Decimus Livianus, zu besuchen. Dabei lässt sie sich begleiten von ihrem Sohn Iulius Dives Minor und dem kunstfertigen Saufeius Tremulus." Am Ende dieser Worte meiner Sklavin erreichte auch ich zusammen mit den anderen beiden Gästen die Haustür und erwartete natürlich, dass ich nun ohne große Umschweife samt meiner Begleiter eingelassen wurde. Dafür hatte ich meinen Besuch ja extra vorher angekündigt!


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    Ephialtes


    Ephialtes begrüßte die Präfektin und ihren Tross und bat sie weiter.


    "Der Dominus erwartet euch bereits in seinem Officium."



    IANITOR - GENS DECIMA

    Ein sehr redseliger junger Mann tauchte noch gegen Ende der heutigen Salutatio auf. Während andere Klienten sich in ihrer meist überschwänglichen Verabschiedung gestört fühlten, kam Livianus diese Abwechslung gerade recht. Er nickte seinen noch verbliebenen Klienten entschuldigend zu und widmete sich ganz dem jungen Mann, der sich ihm als Artorius vorgestellt hatte und auch mit seinem Anliegen nicht lange hinter dem Berg hielt.


    "Nun Artorius! Das mit den Verlusten in eurer Familie tut mir sehr Leid. Ich war deiner Familie über Jahre hindurch eng verbunden und erinnere mich noch sehr gerne an meine treuen Klienten aus euren Reihen. Der Bürgerkrieg hat leider viele Kontakte abreißen lassen. Es freut mich daher, dass nach so langer Zeit wieder einmal ein Artorier den Weg in die Casa Decima gefunden hat.


    Es soll gewiss nicht zu deinem Nachteil sein, dass du mich aufgesucht hast. Ich stehe zu meinen Klienten und zu den treuen Banden, die unsere Familien verbinden. Ich bin also natürlich gerne bereits dich als meinen Klienten anzunehmen und dir die gewünschte Unterstützung zukommen zu lassen.


    Wie es der Zufall auch will, ist eine meiner Klienten die amtierende Postpräfektin von Italia, Sergia Fausta. Ich werde mit ihr bezüglich deines Ansuchens als Stationarius zu arbeiten Rücksprache halten, wenn es wirklich dein ausdrücklicher Wunsch ist, einen solchen Posten zu bekleiden."

    Als Livianus die plötzlichen und vollkommen unerwarteten Worte aus dem Hintergrund hörte, schob er den Mann, den er eben noch recht zaghaft nach seinem Sohn gefragt hatte, einfach beiseite und starrte stattdessen in das Halbdunkel, aus der die ihm wohlbekannte Stimme gekommen war. Es waren zuerst nur schemenhafte Umrisse eines Mannes zu erkennen, der, ausgehend von seiner Statur, seine Sohn sein konnte. Langsam doch mit nun immer rasender werdenden Puls stapfte Livianus auf diese zu.


    "Faustus?"


    Ein paar Schritte reichten aus, um Gewissheit zu erlangen. Dort stand sein Sohn Faustus. Jeglicher kurz aufgekommene Zweifel verschwand mit einem Schlag, als er die unverkennbaren Gesichtszüge im fahlen Licht erkennen konnte. Nun passten sich seine letzten Schritte an seinen Puls an und er ging mit ausgestreckten Armen auf Faustus zu. Mit beiden Händen fasste er den Kopf seines Sohnes, musterte einen kurzen Moment sein Gesicht, nur um sicher zu gehen, dass er es tatsächlich war und zog ihn dann fest und sichtlich erleichtert an sich heran.


    "Faustus!"

    "Sag ihm, dass du bereits mit mir gesprochen und ich dich zu ihm geschickt habe." merkte Livianus noch an. Wohlwissentlich, dass Sedulus damit auch wusste, dass dem Decimer daran gelegen war, dass er diesen jungen Mann irgendwo in seinem Stab unterbrachte. Er selbst hatte leider keine direkte Verwendung, da sein direkter Mitarbeiterstab fast ausschließlich aus dafür abkommandierten Miles der Cohortes Urbanae bestand. Doch der Curator Aquarum musste auf zivile Mitarbeiter zugreifen und so standen dem Quinitlier dort alle Möglichkeiten offen. Angefangen von einer Anstellung als Scriba des Curators, bis zum den bereits anderen erwähnten Posten.


    "Ich wünsche dir alles Gute." sagte der Praefectus schließlich noch, um nicht all zu offensichtlich zu zeigen, dass der junge Mann die größte Hürde damit bereits hinter sich gebracht hatte. Dies war auch gleichzeitig das Zeichen für den Quintilier, dass er sich zurückziehen konnte.

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    Ephialtes


    In der Tat war die Salutatio des Hausherrn für heute so gut wie beendet. Doch Ephialtes war lange genug im Dienst des Consulars um einschätzen zu können, welche Personen er vorließ und welche Anliegen es Wert waren eine Ausnahme zu machen. Er nickte dem unerwarteten Gast daher zu.


    "Du kannst eintreten. Der Herr ist noch mit einigen seiner Klienten im Atrium."


    Der Sklave deutete mit einer einladenden Geste in Richtung Atrium und ließ den Besucher passieren.





    [SIM-OFF]Einfach im Atrium weiterschreiben... :)[/SIM-OFF]



    IANITOR - GENS DECIMA

    Anfangs konnte Livianus seine Überraschung nicht verheimlichen, verriet es sein Blick doch zweifellos. Dass Duccius Vala für das Consulat kandidierte, war ihm bereits zu Ohren gekommen und er hatte sich schon gefragt, wann etwas derartiges an ihm herangetragen wurde. Doch dass es nun ausgerechnet über Vespa kam, wäre ihm dabei bisher nicht in den Sinn gekommen. Schließlich schmunzelte er jedoch und griff zu seinem nun vollen Becher, den er mit einem dankenden Nicken in Richtung seiner Gemahlin anhob.


    "Ich bin ein wenig überrascht, dass er den Umweg über dich sucht. Wir haben unsere Differenzen begraben und uns öffentlich ausgesöhnt. Er war bei unserer Hochzeit geladen und wir bei seiner. Gelegenheiten genug, um mich um ein persönliches Gespräch zu bitten."


    Auch ohne dieses persönliche Gespräch hatte sich Livianus, dessen Meinung bei einem Teil des Senats durchaus großes Gewicht hatte, bereits Gedanken über dieses Thema gemacht. Er hatte eigentlich auch schon einen ziemlich festen Vorsatz dazu gefasst, doch wollte er diese ihm nun dargebotene Gelegenheit dazu nutzen, dieser Bekanntschaft ein wenig mehr auf den Zahn zu fühlen.


    "Das ihr euch kennt, dass wusste ich ja bereits, aber dass er eine solche Bitte an dich heranträgt und dir eine solche Aufgabe anvertraut? Ich glaube du hast mir bisher nie erzählt, wie es eigentlich zu dieser Bekanntschaft gekommen ist oder?"