Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Auch zu diesen Kandidaten hatte der Consular etwas zu sagen. Er ließ sich daher das Wort geben und erhob sich, als sein Vorredner Aurelius Lupus geendet hatte.


    "Ich kann Senator Aurelius nur zustimmen. Ich hatte das Vergnügen mit Marcus Iulius Dives nun eine ganze Weile lang zusammenarbeiten zu dürfen. Zuerst als Magistrat während meines Consulats und wie bereits von Kandidaten angemerkt nun auch noch als Tribun unter meiner Führung.


    Ich kann euch nur sagen, dass dieser junge Mann mich im Laufe dieser Zeit mehr als überzeugt hat. Junge Männer wie er sind es, auf die sich der Senat und unser Reich in Zukunft stützen wird. Ohne fürchten zu müssen mich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen, prognostiziere ich dem Iulier eine herausragende Zukunft und eine große Karriere.


    Ganz gleich welche Wege er einschlagen wird uns welche Zukunft das Schicksal für ihn bereit hält - mich hat er bereits mehr als überzeugt und ich werde ihm jedwede Unterstützung zukommen lassen, die er für die Erfüllung seiner Ambitionen benötigt. Ich bin mir sicher, dass ihr, ebenso wie ich, sein Talent erkannt habt und bin daher davon überzeugt, dass ihr mit mir übereinstimmt, wenn ich sage - Ein solches Talent muss von uns gefördert werden und darf nicht ungenützt bleiben.


    Ich rufe euch daher auf für diesen jungen Mann zu stimmen. Es ist eine Investition in die Zukunft und wird sich in den kommenden Jahren zweifellos zum Wohle des Senats und des Reiches weisen."


    Abschließend nickte Livianus dem Kandidaten aufmunternd zu und nahm wieder Platz.

    Nun erhob sich auch Livianus und ergriff das Wort. Er wandte sich jedoch nicht dem Kandidaten zu, sondern dem restlichen Senat.


    "Anders als Senator Aurelius, glaube ich an die Worte und Vorsätze des Duccius. Ich bin sogar überzeugt davon, dass er einen mehr als passablen Consul abgeben wird.


    Wie Senator Aurelius eben selbst schon anmerkte, habe ich in der Vergangenheit bereits mehrmals die streitbare Seite des Kandidaten kennengelernt und auch wenn es mitunter sehr persönlich wurde, so trage ich ihm nichts nach. Senator Duccius hat sich bei mir für die mitunter emotionalen Konfrontationen öffentlich entschuldigt und Concordia um Vergebung dafür gebeten. Ich habe mich mit ihm ausgesöhnt und ich bin mir daher sicher, auch die Götter tragen ihm nichts nach. Und wenn die Götter und ich vergeben können, dann ist es wohl nicht falsch davon auszugehen, dass auch ihr es könnt.


    Senator Duccius ist zweifellos ein aufrichtigen Römer, den wir im Laufe der letzten Jahre ausgiebig mit all seinen Ecken und Kanten kennengelernt haben. Er ist vielleicht nicht der Diplomatischste und trägt sein Herz auf der Zunge, aber mir persönlich ist ein solcher Consul lieber, als einer, der seine Hände in den Schoß legt und seine Meinung mit dem Wind dreht, der ihm gerade aus dem Senat entgegen weht.


    Auch seine Abstammung sehe ich als kein Ausschlusskriterium und auch die von ihm bereits aufgezählten Amtsvorgänger haben bereits oftmals unter Beweis gestellt, dass die Herkunft in der heutigen Zeit kein Thema mehr sein sollte.


    Ich unterstütze daher die Wahl des Ducciers zum Consul und bin überzeugt, dass er es verdient hat diese Chance auch zu erhalten. Ebenso wie ich überzeugt bin, dass er uns nicht enttäuschen wird, sondern als einer der wegweisendsten Consuln in die Geschichtsbücher eingehen wird."


    Abschließend nickte der Decimer den Anwesenden dankend für ihre Aufmerksamkeit zu und nahm wieder seinen Platz in den Reihen der Consulare ein.

    "An der fehlenden Kompetenz soll es nicht liegen. Ich bin der Meinung, dass alles zu erlernen ist, wenn man sich Mühe gibt und Interesse zeigt. Aus meiner Sicht spricht eigentlich nichts dagegen, dass du dich in einem dieser Ämter versuchst junger Quintilius. Allerdings ist es natürlich deine Entscheidung.


    Wir machen es einfach so. Ich unterstelle dich dem Curator Aquarum Germanicus Sedulus. Er hat sein Officium gleich hier um die Ecke. Ich würde dich bitten ihn aufzusuchen. Er wird dann entscheiden, wo und wie er dich einsetzen möchte. Bist du damit einverstanden?"






    [SIM-oFF]Tut mir leid, ich hatte unser Gespräch ganz verschwitzt. Wenn dir so was nochmal passiert, dann schreib deinen Gesprächspartner ruhig eine PN mit einer Erinnerung. ;)[/SIM-OFF]

    Mit ziemlicher Verspätung traf der Decimer mit einer Vielzahl an Klienten im Schlepptau am Tempel ein. Die Abordnung des Ducciers war schnell ausgemacht und so steuerte Livianus sofort auf Vala zu, als er diesen in den Reihen der Wartenden ausmachte.


    "Verzeiht mir bitte diese Verspätung! Ich wurde von Amtsgeschäften aufgehalten und habe nicht daran gedacht einen Boten voraus zu schicken."


    Begrüßend und gleichzeitig Versöhnlich streckte er dem Duccier seine Hand entgegen.

    Trotz der mitunter recht langen Arbeitstage, hatte sich Livianus eines nie nehmen lassen. Ein gemütliches und mittlerweile auch familiäres Frühstück zu sich zu nehmen. In der Früh ließ er sich nicht gerne hetzen und machte auch nur in extremen Ausnahmefällen zeitige Termine aus. Stattdessen genoss er die Ruhe der frühen Stunde und seit seiner Hochzeit auch die Gesellschaft seiner Frau. Am heutigen Morgen war sie bereits im Speisesaal und wartete auf ihn. Ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen, als er sie bereits am gedeckten Tisch sitzen sah und dabei an die Zeiten dachte, wo er hier noch alleine gesessen war, weil die meisten Mitbewohner es bevorzugten länger auszuschlafen. Vespa hingegen schien es nicht sonderlich zu stören gemeinsam mit ihrem Mann aufzustehen. Auch sie genoss anscheinend die gemeinsame Zeit und die Zweisamkeit, welche diese frühen Morgenstunden dem jungen Ehepaar boten.


    Livianus ließ sich auf seinem Platz nieder und warf dabei einen sichtlich hungrigen Blick auf den bereits gedeckten Tisch. Sein Blick viel dabei auch auf ein Schreiben, dass für gewöhnlich nicht zum Tischgedeck gehörte. Da er es zudem vermied Arbeit mit an den Esstisch zu nehmen und jeder im Haus das auch wusste, sah er verwundert zu seiner Frau.


    "War heute schon ein Bote hier?"

    Livianus lachte herzhaft auf, als er die kleine Unterstellung seines Tribuns hörte.


    "Nein, Nein! Keine Sorge! Wenn ich auf Factio-Interna aus bin, dann brauche ich dazu keine Spione. Ich gleich lieber gleich zur Quelle. Du weißt ja, dass mich mit Sedulus eine langjährige Freundschaft verbindet."


    Mit einem Augenzwinkern unterstrich er, dass seine Aussage nicht ganz so ernst gemeint war. Denn trotz aller Freundschaft wurden natürlich keine Details weitererzählt und jeder achtete ganz genau darauf, der anderen Factio keinen Informationsvorteil zu verschaffen. Der Decimer sah sich kurz in dem mittlerweile gut gefüllten Atrium um. Dann sah er zu seiner Frau.


    "Ich denke wir können dann bereits zu Tisch laden. Nachzügler können sich ja noch zu uns gesellen."

    "So genau bin ich da leider auch nicht am aktuellen Stand, aber ich könnte mich bei meinem Klienten Iunius Silanus erkundigen, der ja Procurator am Kaiserhof ist. Vielleicht wird dort zufällig gerade ein pflichtbewusster Eques gebraucht. Ich glaube auch gehört zu haben, dass das Amt des Curator Kalendarii gerade unbesetzt ist. Da wäre dann wohl der Curator Rei Publicae der richtige Ansprechpartner.


    Und als Ehemaliger Direktor Ludi wäre dein Klient natürlich fast schon prädestiniert sich um das Amt des Procurator Familiarum Gladiatoriarum zu bemühen. Allerdings weiß ich auch da nicht genau, ob es derzeit einen Amtsinhaber gibt.


    Also Möglichkeiten gibt es aus meiner Sicht einige. Es müssten nur ein paar Erkundigungen eingeholt werden."

    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Die Überraschung, mich hier zu sehen, stand Decimus Livianus ins Gesicht geschrieben. Er bat mich weiter ins Haus. „ Ein Auftrag des Praefectus Ägyptii, hat mich nach Ostia geführt und während die Schiffe der classis Alexandrina in Misenum zur Reparatur sind, habe ich einen Abstecher nach Rom gemacht. Ein kurzer Besuch bei der Familie wäre angebracht, dachte ich mir.“ Von der mir bekannten Familie waren nur just in diesen Tagen nicht viele anwesend. Mit Faustus war ich durch einen dummen Zufall in Ostia zusammen getroffen. Er wollte zu diesem Zeitpunkt nichts mehr mit der Familie zu tun haben. „ Wie ich bei der Ankunft in Ostia erfahren habe, begleitest du das Amt des Preafectus Urbi. Meinen Glückwunsch. Die Feierlichkeiten heute haben wahrscheinlich einen anderen Grund.“ Bis nach Alexandria war nichts durchgedrungen. Eigentlich nichts seit einer Versetzung, was mit der Familie im Zusammenhang stand.


    "Mit beidem hast du Recht" lächelte Livianus und legte väterlich seine Hand auf die Schulter des Verwandten, während er ihm zu dem Rest der bisher eingetroffenen Gäste führte.


    "Ich bin der amtierende Praefectus Urbi, doch die Feier heute gilt meiner gestern stattgefundenen Hochzeit mit der bezaubernden Aelia Vespa, Nichte meines Patron Aelius Quarto. Du hast dir daher genau den richtigen Tag ausgesucht, um uns hier zu besuchen."

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    "Wenn ich einmal so neugierig sein darf zu fragen. Heiratest du gestern und heute nur diese bezaubernde Dame, Aelia?", erkundigte sich der Iulier im Anschluss an den Pflichtteil beim Decimer. "Oder... feierst du gleichsam auch das Willkommenheißen noch eines weiteren Sohnes in deine Familie?" Soweit Dives informiert war, hatte die Aelierin ja noch einen prudentischen Sohn aus erster Ehe. Und es war wohl allemal interessant zu wissen, ob jener nun also ein Prudentier blieb oder aber ebenfalls ein Teil dieser Eheschließung war. "Ich hoffe, es ist mir erlaubt, dies zu erfragen." Ansonsten selbstredend würde er seine Frage wieder zurückziehen... sofern man daran glaubte, dass dergleichen überhaupt ging.


    "Ich kann deine Frage durchaus verstehen und sehe keinen Grund sie dir nicht zu beantworten. In der Tat bringt Vespa aus ihrer ersten Ehe einen Sohn mit in meinen Haushalt. Den jungen Gaius Primus."


    Bei dieser Gelegenheit sah er sich auch kurz um Raum um, konnte den Jungen allerdings nirgendwo entdecken. Da es ihn aber im Moment auch unpassend erschien Vespa danach zu fragen, widmete er sich ganz der noch nicht beantworteten Frage seines Tribuns.


    "Ich habe zwar bereits die gleiche Frage gestellt, allerdings noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Vorerst wird er ein Prudentius bleiben. Bei nächstbester Gelegenheit werde ich jedoch gemeinsam mit Vespa beraten, wie wir in dieser Angelegenheit verfahren. Nichtsdestotrotz sehe ich ihn auch schon jetzt als meinen Sohn an und er soll einem leiblichen Kind in nichts nach stehen."


    Beim letzten Satz warf Livianus seiner neuen Gemahlin einen kurzen und sichtlich liebevollen Blick zu,. ehe er sich gleich wieder dem Iulier zuwandte.

    Livianus überlegte einen kurzen Moment, ehe er seinem Gegenüber antwortete.


    "Nun, wenn das alles so ist wie du sagst, dann bringt er gewiss die nötigen Voraussetzungen mit. Ich kann mir durchaus vorstellen, mich für ihn einzusetzen. Und es soll tatsächlich die Vigiles werden?* Ein Tribunat in einer Legion oder auch ein Procuratorenamt bringt oft ein größeres Ansehen mit sich, als die Subpräfektur bei der Vigiles."


    [SIM-OFF]* Ich frage nochmal sicherheitshalber, da ja bei der Vigiles nicht wirklich was los ist. [/SIM-OFF]

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    TITUS GERMANICUS ANTIAS


    MIT EINER
    PHALERA


    FÜR
    seine Leistungen zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung in der Urbs Aeterna


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXIV A.U.C.
    (7.11.2014/111 n.Chr.)


    AUS.



    [/quote]

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    AULUS IUNIUS AVIANUS


    MIT EINER
    PHALERA


    FÜR
    seine Leistungen zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung in der Urbs Aeterna


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXIV A.U.C.
    (7.11.2014/111 n.Chr.)


    AUS.



    Der Decimer nickte dem Mann grüßend zu, erleichtert, dass sich jemand so schnell seiner angenommen hatte.


    "Salve! Ich bin auf der Suche nach jemanden. Einen Mann mittleren Alters."


    Bei diesen Worten sah er sich suchend um, konnte jedoch die Gesichter der Menschen, die im Tempel verteilt im Halbdunkeln standen oder saßen ohnehin nicht erkennen. Lediglich aufgrund des Körperbaus konnte er hier und da ausschließen, dass es sich dabei um seinen Sohn handelte.


    "Sein Name ist....."


    Tja! Unter welchen Namen konnte man ihn hier kennen? Er hatte wohl kaum jeden auf die Nase gebunden wer er war, welchen Rang er dereinst bekleidet hatte und von welcher Familie er abstammte. Vielleicht kannte man hier nicht einmal seinen Vornamen, doch es war der einzige, mit dem es Livianus versuchen konnte.


    "Sein Name ist Faustus."

    Bei dieser Frage sah Livianus zu seinem Stellvertreter, der sich wohl schon mehr damit beschäftigt hatte und vermutlich einen besseren Einstiegspreis in die Verhandlung nennen konnte als der Decimer, dem aufgrund seines Wohlstandes manchmal der Geschäftssinn abhanden gekommen schien. Hätte er gleich zu Beginn einen Preis vorzuschlagen, so wäre dieser sicher viel zu hoch gewesen.

    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Zweimal ging mein Blick prüfend von casa zu casa. War ich hier richtig? Das war die casa decima. Eine Feierlichkeit? Nach dem Eintreffen der verschiedensten gut gekleideten Leute zu urteilen, musste es an dem sein. Keiner dabei, dessen Gesicht mir bekannt vorkam. Ich stellte unumwunden fest, dass man in Alexandria und auf See einiges verpasste. Zögernd blieb ich vor der Tür stehen. Sollte ich hinein gehen? Paneula, Bracae und Tunika mit schmalem purpurnem Streifen, nicht die geeignetste Kleidung für welchen feierlichen Anlass auch immer.
    Nun war ich einmal hier, also setzte ich meinen rechten Fuß über die Schwelle. Kein bekanntes decimisches Gesicht weit und breit. Mir kamen Zweifel. Sollte ich mich doch im Haus geirrt haben? Vielleicht war es besser ein anderes Mal hier zu erscheinen. Unschlüssig sah ich mich im Atrium um, ließ mir einen verdünnten Wein aufdrängen.


    Nach der Begrüßung einiger weiteren Gäste konnte sich Livianus nun endlich dem Verwandten annehmen konnte, der immer noch im Eingangsbereich des Atriums stand und sich fragend umsah.


    "Massa! Du hier? Drau dich nur weiter! Mir war nicht bewusst, dass du in Rom bist. Du wurdest doch zur Classis nach Alexandria versetzt?"

    Die ersten Gäste trafen schließlich in recht kurzen Abständen ein und so bemühte sich Livianus seiner Rolle als Hausherr und Gastgeber nachzukommen und jeden einzelnen kurz zu begrüßen. Der erste in dieser Reihe war sein Klient Hadrianus Fontinalis.


    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Salve mein Ehrenwerter Patron. Ich beglückwünsche dich zu deiner Hochzeit
    Dann fiehl im ein das er die Braut nicht kannte, wahrscheinlich war es die Frau die neben Livianus stand.


    "Vielen Dank für deine Glückwünsche Hadrianus! Auch dafür, dass du die Reise aus Mantua auf dich genommen hast, um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Meine Frau Vespa wirst du ja bereits gestern bei der Hochzeit gesehen haben, jedoch hatte ich bisher nicht die Gelegenheit euch beide einander vorzustellen."


    Er wandte sich kurz an Vespa, die neben ihm stand.


    "Dies hier ist mein Klient Hadrianus Fontinalis, Centurio der glorreichen Legio I. Er ist eigens für unsere Hochzeit aus Mantua angereist."


    Dies war auch für Vespa das Zeichen, den Gast zu übernehmen und ihn weiter zu bitten, während sich ihr Mann bereits der Begrüßung der nächsten Gäste widmete. Sein Blick viel zunächst auf einen unerwarteten Verwandten, der einen leicht irritierten Eindruck machte, als er das Atrium betrat, doch die nächsten in der Reihe, waren Iulius Dives und seine Frau und Livianus neue Klientin Sergia Fausta, die auch sofort das Wort ergriff.


    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Nachdem ich meinem Marcus auch heute wieder einen Augenblick Zeit gegeben hatte, um sich hier auch seelisch und moralisch einzufinden und mir einen Becher Rosenwasser zu organisieren, hakte ich mich dann aber auch heute wieder bei ihm unter. Ich wollte dem frisch vermählten Brautpaar meine Aufwartung machen. "Seid gegrüßt!", grüßte ich kurz darauf also mit meinem eigenen Gatten zu meiner linken das Gastgeberpaar. "Consular Decimus, mein Patron, wir möchten uns noch einmal für eure Einladung nicht nur gestern sondern auch heute bedanken.", lächelte ich charmant in seine Richtung. "Aelia, es war eine schöne Zeremonie und du siehst aus als.." würdest du zum ersten Mal heiraten, hätte ich beinahe gelogen. Ich stockte kurz und verkniff mir diese Bemerkung bei einem Lächeln. "traumhaft.", beendete ich dann meinen Satz. Und nach kurzem Überlegen fügte ich noch ein ehrlich gemeintes "Einfach beneidenswert." hinzu, weil ich ja eigentlich gar nicht die Intention hatte, es mir mit dieser Frau gleich zu verscherzen. (Ich hatte ja auch gar keinen Grund dazu.) Und zu guter Letzt: Wer beneidete sie nicht darum, sich jetzt (endlich) zur Nobilität zählen zu dürfen?


    "Ich danke euch für euer kommen! Über die Freizeit deines Gatten kann ich ja zum Glück selbst bestimmen, aber ich weiß es sehr zu schätzen, dass du gleich an beiden Tagen die Zeit finden konntest, unseren Feierlichkeiten beizuwohnen. Ich weiß wie zeitaufwändig und herausfordernd dein Amt ist."

    Livianus überlegte kurz, jedoch klingelte nicht wirklich etwas bei diesem Namen.


    "Hadrianus Iustus? Ich glaube von ihm gehört zu haben, aber kenne ihn wohl nicht persönlich. Zumindest kann ich mich nicht an eine Begegnung erinnern. Aber die Hadriani sagen mir natürlich grundsätzlich etwas. Also bitte sprich nur weiter. Was ist mit diesem Klienten?"