Beiträge von Marcus Decimus Livianus


    Ad
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti


    Nachfolgend übermittle ich eine Vorschlagsliste aussichtsreicher Kandidaten für die Neubesetzung des Curator operum publicorum:


    Aulus Egilius Atta (NSC)
    Cossus Pacarius Iuventianus (NSC)
    Medicus Germanicus Avarus


    Ich habe wie auch schon beim letzten Mal mit den Kandidaten Rücksprache gehalten und präferiere selbst Senator Germanicus Avarus für dieses Amt, da er als ausgebildeter Architekt über die größte Erfahrung aller Kandidaten verfügt. Ich bitte daher diese Liste dem Kaiser vorzulegen. Für etwaige Rückfragen, stehe ich natürlich zur Verfügung.


    Vale bene,



    Zitat

    Original von Caius Quintilius Cinna
    Das Blatt des Cinna, sein kleines empfehlungschrieben wurde zur kenntniss genommen und offenbar stand seine anstellung nun, den Fragenden worten des Praefectus entsprechend, im grunde wenig entgegen. So machte sich Caius darran zu antworten und von seinen, noch eher dürftigen, einsatzgebiten kurz zu berichten.
    "Ich habe haubtsächlich Verladungen auf dem lande, Steuern, baumaterial und weiteres begleitet und überwacht bisher."


    "Nun, das klingt schon einmal vielversprechend. In diesem Fall bist du also durchaus ein Praktiker, wenn man das so sagen kann oder irre ich mich da?"


    Livianus überlegte kurz, ehe er weitersprach.


    "Vielleicht wäre es daher auch eine Überlegung dich als Aquarius oder Agrimensor in die Dienste Roms zu stellen. Hättest du auch an einer solchen Tätigkeit Interesse, oder ziehst du eine Anstellung als Scriba vor?"

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Er erhob sich.


    "Livianus, dann will ich Dir nicht mehr als nötig von Deiner kostbaren Zeit rauben. Ich danke Dir für das Gespräch und den vorzüglichen Saft. Mögen die Götter Dir gewogen bleiben. Rom braucht Stabilität wie Du sie verkörperst."


    Zum Gehen reichte er seinem Gegenüber nocheinmal die Hand. Wenn Livianus noch was zu Sagen hatte, der Moment war noch da es zu tun...


    Der Decimer erhob sich ebenfalls.


    "Nein, nein. Ich danke dir mein Freund. Dann hoffe ich darauf, dass wir uns bald wieder sehen. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag."


    Mit diesen Worten und einen freundlichen Lächeln verabschiedete Livianus seinen Gast und widmete sich danach wieder seiner Arbeit.

    Letztlich hatte es wieder die Dienste dieser Celeste, noch ein Verhör seines Tribunus Iulius Dives gebracht, um auszukundschaften, wo sich sein Sohn derzeit aufhielt. Dessen Kontaktaufnahme zu seiner Schwester Seiana war in der Casa, vor allem unter den Sklaven, kein langes und gutgehütetes Geheimnis geblieben. Den Rest überließ Livianus natürlich anderen, doch das Ergebnis wurde im recht bald präsentiert - der Aufenthaltsort seines Adoptivsohnes Serapio.


    Am gleichen Abend noch verließ Livianus sehr unauffällig gekleidet und ohne Eskorte die Casa Decima. Für den Consular eine ungewohnte Situation, da er vor allem seit seinem Amtsantritt als Praefectus Urbi kaum bis gar nicht alleine auf den Straßen Roms unterwegs war. Dem war auch gut so, denn sein Gesicht wäre in Rom vermutlich bekannter, als das des Kaisers, wäre dessen Haupt nicht mittlerweile auf zahlreiche Münzen gestanzt, die sich mittlerweile gerade in Rom im Umlauf befanden. Diese Bekanntheit brachte auch Gefahren mit sich, denn nicht jeder war ein Freund des Decimers oder hatte aufgrund seines Amtes das eine oder andere Hühnchen mit ihm zu rupfen. Livianus hatte der versucht, sich ebenso unauffällig zu verhalten, wie seine Kleidung war. Zusätzlich hatte er eine Kapuze über sein Haupt gezogen, die er erst abnahm, als er sein Ziel erreicht hatte und durch das Hauptportal der Anlage schritt. Anders als sonst, herrschte zu dieser Uhrzeit kein reges Treiben mehr, auf dem grob gepflasterten Vorplatz des Tempels. Zielstrebig steuerte an dem Obelisken vorbei, der vor dem Eingang zu Tempel stand, das vermutlich in kürze geschlossen wurde, da sich die letzten Sonnenstrahlen gerade noch so ihren Weg in den Tempelhof bahnten. Im Inneren des Tempels hielt er schließlich Ausschau nach jemanden, an den er sich wenden konnte.

    "Duccius Vala. Eine sehr weise Entscheidung. Als vor kurzem noch amtierender Praetor kennt er die Richter und ihre Eigenheiten sehr gut. Es schadet oftmals nicht auf diese Rücksicht zu nehmen. Außerdem ist es immer gut einen bekannten Anwalt zu haben, der sich bereits einen Namen gemacht hat.


    Nun, es tut mir leid, dass ich dir in diesem Fall nicht mehr helfen kann. Ich kann dir nur viel Glück für die ganze Angelegenheit wünschen."


    Man merkte es Livianus sichtlich an, wie leid ihm die ganze Sache tat, doch in diesem Fall konnte er seinem Freund nicht beistehen.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

    Erst bei den Vorbereitungen zur Hochzeitsfeier hatte Livianus erfahren, dass der Duccier und seine Frau sich bereits kannten. Seit wann und woher, war im Zuge des Vorbereitungsstress untergegangen. Doch er hatte es nicht vergessen und wollte Vespa, sobald es wieder etwas ruhiger in ihrem neuen gemeinsamen Leben wurde, darauf ansprechen. Da die beiden Senatoren ihre Streitigkeiten vor kurzem beigelegt hatten, war es für den Decimer jedoch auch kein Thema gewesen, ihn auf Vorschlag seiner neuen Gemahlin ebenfalls zur Hochzeitsfeier und zum heutigen Empfang einzuladen. Mit einem freundlichen Lächeln erwiderte er die Begrüßung des Ducciers anfänglich durch ein Nicken, ehe er sich den Worten seiner Frau anschloss.


    "Ich danke dir Duccius. Sobald es hier wieder ein wenig Ruhe eingekehrt ist, werde ich mir dein Geschenk ansehen. Wir Decimer haben ja seit jeher einen Faible für gute und heißblütige Pferde. Aber das wirst du bestimmt wissen und es ist auch an unserem Familienwappen unschwer zu erkennen.


    Bitte fühle dich auch heute hier ganz wie zu Hause. Ich hoffe das auch die anderen Gäste demnächst eintreffen."

    Zitat

    Original von Caius Quintilius Cinna
    ...... Kurze zeit, gerademal ein par Sekunden, wartet er ehe er dann versuchte so neutral und sachlich wie Möglich auf die, verständliche, frage zu antworten.
    "Ich habe euch aufgesucht Praefectus Urbi um mich für eine Stelle in eurer, Römisch Städtischen, Verwaltung als Scriba oder etwas gleichartiges zu bewerben." Kurz hielt er inne nachdem er den satz beendet hatte. Dann jedoch holte er aus seinen gewändern auch einen, freilich wenig bedeutsamen, Empfehlungsbrief den er vom land emitbekommen hatte. "Wen ihr dies noch dazu in Augenschein nemen wollt" sagte er etwas kleinlaut. Halb darreichend halb versucht dies nicht zu aufdringlich zu tun hielt er den brief in Händen.


    Livianus nahm das Empfehlungsschreiben entgegen und überflog es kurz.


    "Ich sehe schon. Scriba mit Erfahrung können wir immer gut gebrauchen. Was genau waren deine Aufgaben an deiner letzten Dienststelle?"

    "Nun, die Reihen in den untern ebenen des Beamtenapparates sind mittlerweile wieder recht gut besetzt. In der Praefectura selbst habe ich ohnehin den Vorteil auf die Mannschaften der Cohortes Urbanae zugreifen zu können und die Curatoren, die mir direkt unterstellt sind, habe ich nun auch alle gut besetzt, wenn deine Ernennung durch geht. Wie es in den Curien selbst aussieht, überlasse ich dann euch. Ich habe schon hier in der Stadtpräfektur jede Menge zu tun. Da kann ich mich nicht auch noch um jeden kleinen Beamten kümmern, der irgendwo neu aufgenommen wird. Eine kurze Information mit der Bitte um Ernennung an mein Officium reicht da vollkommen aus."

    Ein Bote aus der Casa Decima überbrachte dem Officium für Eheregistraturen eine Tabula des Hausherrn.



    An das
    Officium Immatriculationis Matrimoniorum
    Regia Cultus Deorum
    Roma, Italia


    Mit diesem Schreiben möchte ich das Officium der Eheregistratur darüber in Kenntnis setzen, das ich, Consular Marcus Decimus Livianus und die ehrenwerte Aelia Vespa am ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLXIV A.U.C. (21.9.2014/111 n.Chr.) im Zuge einer Hochzeitsfeier in der Casa Decima Mercator das Eheversprechen (per usum, sine manu) abgelegt haben.


    Wir bitten daher, dass mit diesem Datum ein entsprechender Eintrag in die Liste gültiger Ehen vorgenommen wird.


    Vale Bene,


    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator

    Livianus beobachtete ebenfalls die eindeutige Reaktion des jungen Fahrers. Er hatte fast schon damit gerechnet und ging daher nicht näher darauf ein. Vor allem nicht, da sein Patron gleich wieder das Wort ergriff, was nun wiederum auch den Decimer zu amüsieren schien. Keinesfalls hatte er erwartet, dass er sein Gegenüber bei diesen Verhandlungen recht schnell über den Tisch ziehen konnte, doch schmunzelnd stellte er nun fest, dass dieser Leontiscus sehr gut vorbereitet war und sich sehr gut in der Rennstallszene auskannte. Für den jungen Fahrer war dies ein großer Vorteil, da ein Patron mit solchem Hintergrundwissen bestimmt nur gutüberlegte Entscheidungen traf und seinem Klienten damit zur Aufnahme im bestmöglichen Rennstall verhelfen konnte.


    "In der Tat hatte ich bei der Besetzung eines solchen Trainers an Patroklos oder Helios gedacht und wir stehen auch noch mit beiden in Kontakt. Sie sind zwar nicht mehr als Fahrer aktiv, aber nach wie vor Kenner der Szene und man trifft sie auch noch sehr oft auf den Besucherrängen an.


    Ich möchte mich jedoch noch nicht auf einen bestimmten Namen festlegen, da mir auch große Namen anderer ehemaliger Fahrer in den Sinn gekommen sind, die zwar nicht für uns gefahren, aber vielleicht durch ihre Erfahrungen in anderen Rennställen einen neuen Schwung in unseren Rennstall bringen könnten."

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Ich hab mich ziemlich lange zu Hause rumgetrieben. Das geht so einigen in der Familie ganzschön auf die Nerven. Am Ende ist es aber auch so, das ich selbst der Meinung bin mal wieder bischen mehr für Rom tun zu müssen. Man wird sonst fett, faul und im Dauerzustand müde. Da kommt es doch gelegen, das der Curatorenstuhl vakant ist.... nicht wahr?!"


    Als Avarus Fett erwähnte, griff sich Livianus instinktiv auf sein Bäuchlein, dass seit seiner Rückkehr nach Rom doch merklich ein wenig zugenommen hatte, als es noch in Hispania der Fall gewesen war. Er selbst hätte sich keineswegs als Fett bezeichnet, doch von Schlank oder gar durchtrainiert war er mittlerweile auch ein Stück entfernt. Zudem musste er immer wieder feststellen, dass man sich in seinem Alter bereits schwerer beim halten seines Gewichts tat, als es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen war. Zudem war seit seinem Amtsantritt als Stadtpräfekt einiges an Freizeit verloren gegangen, dass man für sportliche Aktivitäten nutzen konnte. Ob Avarus also Recht hatte mit dieser Annahme, ließ der Decimer im Raum stehen, schließlich wollte er nicht seine eigenen Problemzonen zum Gesprächsthema machen.


    "Nun, dann kommt es auch mir sehr gelegen, dass du Interesse daran hast. Ich selbst treffe leider nicht die Letztentscheidung über deine Ernennung, die obliegt dem Palast, doch ich werde dich als meinen Favoriten auf die Liste setzen. Natürlich warten auch andere Bewerber auf ein solches Amt, doch mir persönlich erscheinen die meisten wesentlich weniger geeignet. Zumindest bringen sie nicht deinen Wissenshintergrund in diesem Themenbereich mit. Das wird gewiss auch der Palast so sehen. Wenn es dir also recht ist, werde ich noch heute eine Nachricht an den Palast schicken."

    Zitat

    Original von Caius Quintilius Cinna
    Caius nickte dankbar dem Optio zu als dieser, ohne unerwartete Komplikationen, ihn weiter bat zum Praefectus.
    Innerlich nach wie vor aufgeregt und nervös, nach aussen weiterhin mehr doer weniger scheinbar gefasst und ruhig sowie kühl, schritt er in das Officium des Praefectus.
    Er klopfte voher ehrfürchtig an, wartete kurz und trat dan, repsektvoll aber, hoffentlich, nicht zu zaghaft ein.
    "Salve, seid gegrüßt Praefectus ich bin Caius Quintilius Cinna, ich habe einen Termien bei euch...", klar aber doch unhörbar ein wenig einegschüchtert, wen auch nur im nachklang, sprach der Quintilia diese Worte und machte auch eine ehrerbietige verbäugung mit dem Kopf, so wie eine entsprechende begrüßungsgeste mit der Hand.


    Als der junge Mann eintrat, saß der Decimer hinter seinem Schreibtisch und studierte gerade ein paar Akten. Er beachtete den Quintilier anfangs gar nicht und selbst als dieser grüßte und sich vorstellte, ließ Livianus seinen Blick auf den vor ihn liegenden Unterlagen verweilen. Erst als er den Absatz zu Ende gelesen hatte, sah er auf.


    "Quintilius.... ahja.... Salve! Bitte tritt näher und nimm Platz."


    Der Stadtpräfekt deutete auf einen der freien Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen. Der Name des jungen Besuchers sagte ihn nicht wirklich etwas, doch täglich kamen zahlreiche Geschäftsleute, Bittsteller oder Beamte bei ihm vorbei, um für diverseste Anliegen vorzusprechen.


    "Was kann ich für dich tun?"

    Livianus überlegte kurz und seufzte.


    "Ihr beide bringt mich hier in eine sehr unangenehme Situation mein Freund. Ich verstehe einerseits warum du zu mir gekommen bist, da es sich natürlich bei der Sergia um meine Klientin handelt und ich sie zurückpfeifen könnte. Andererseits hast du dabei wohl vollkommen vergessen, dass ich als amtierender Praefectus Urbi auch Aufsicht über die römischem Märkte ausübe und damit dem Gesetz verpflichtet bin. Hätte sie dich nicht angezeigt, dann müsste ich Anklage gegen dich erheben."


    Der Decimer ließ noch einmal einen Blick über die beiden Briefe schweifen und überlegte einen kurzen Moment, ehe er weitersprach.


    "Verurteilungen wegen Verstöße gegen die Lex Mercatus sind kein all zu großes Drama Sedulus. Jeden Tag werden zig Leute wegen solcher Verstöße verurteilt. Arme, Reiche, Eques und auch genügend Senatoren. Es wird deinem Ruf also bestimmt nicht groß schaden, solltest du das befürchten. Natürlich ist so etwas unangenehm, aber auch keine große Sache.


    Ich würde dir wirklich gerne Helfen, aber ich fürchte, dass mir in diesem Fall, vor allem auf Grund meines Amtes, die Hände gebunden sind. Es tut mir leid mein Freund."


    Vermutlich hatte Sedulus nicht lange darüber nachgedacht, sondern sich in seinem aufgebrachten Zustand direkt auf den Weg zur Casa Decima gemacht. Doch die Tatsache, dass Livianus als Praefectus Urbi neben den Ädilen auch die Aufsicht über die römischen Märkte hatte, machte die Angelegenheit nur noch komplizierter. Zum Glück war dieser Fall nicht auch noch vor seiner Gerichtsbarkeit gelandet. Würde er sich hier einmischen wäre vielleicht letztendlich sogar er selbst noch der Angeklagte und musste sich wegen Delikte gegen die Amtspflicht rechtfertigen. Eines jedoch viel ihm dann letztendlich doch noch ein, was seinem Freund unter Umständen helfen konnte.


    "Aber sag.... Wann hat dieser vermeintliche Verstoß gegen die Lex Mercatus eigentlich stattgefunden? Ich nehme an es liegt schon einige Zeit zurück? Es gibt Verjährungsfristen die hier zum tragen kommen könnten. Dein Advocatus soll dies unbedingt gleich zu beginn des Prozesses vorbringen, dann sollte die Angelegenheit eigentlich recht schnell vom Tisch sein. Du hast doch einen Advocatus oder?"


    Livianus waren zwar von Amtswegen die Hände gebunden, doch gegen einen kleinen Ratschlag unter Freunden, konnte bestimmt nichts einzuwenden sein.

    Man sah Livianus deutlich an, dass er von den Anstrengungen des Vortags noch ein wenig gezeichnet war, auch wenn er mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen den wunderbar dekorierten Raum betrat. Er war es zwar gewohnt oft bis spät in die Nacht hinein zu Arbeiten, doch es war in seinem Alter bereits ein großer Unterschied, ob man dabei hinter einem Schreibtisch saß, oder wie den gestrigen Hochzeitstag die ganze Zeit auf den Beinen war, Zeremonien über sich ergehen ließ, Gäste unterhielt und schließlich auch ein wenig feierte. Er war froh darüber, dass der heutige morgendliche Empfang wesentlich ruhiger von statten gehen sollte. Nur einige ausgewählte Gäste waren geladen und so sollte es eine angenehme und verhältnismäßig ruhigere Angelegenheit werden.


    Vespa war vor ihm aufgestanden, hatte sich von ihren Sklaven erneut dem Anlass entsprechend kleiden und vorbereiten lassen und huschte bereits durch das Haus, um die letzten Handgriffe zu überwachen oder sogar selbst noch Hand an das eine oder andere anzulegen. Sie war bereits am Vortag eine wunderschöne Braut gewesen, die - zumindest aus Sicht des Decimers - alle anderen anwesenden Frauen durch ihre Schönheit und ihre Eleganz bei Weitem überstrahlt hatte. Und anders als es bei ihrem Bräutigam der Fall war, sah man ihr auch heute am Tag danach nicht die geringste Müdigkeit oder den geringsten Makel an. Frisch und munter kam sie ihrer neuen Rolle, als Frau an der Seite eines der einflussreichsten Männer Roms nach und brachte sich zur Freude des Decimers bereits mit ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen ein. Nachdem er sich einen kurzen Überblick verschafft hatte, ging Livianus auf seine frischvermählte Frau zu.


    "Guten Morgen!"


    Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln und beugte sich dann ein wenig zu ihr hinunter, um ihr einen kurzen aber sehr zärtlichen Kuss zu geben.


    "Es sieht hier alles wunderbar aus, aber du musst dich doch nicht selbst darum kümmern. Lass das die Sklaven machen und ruhe dich noch ein wenig aus. Die ersten Gäste werden bestimmt jeden Moment eintreffen."

    "Sehr gut. Dann denke ich, dass wir so verbleiben können und gegebenenfalls einen neuen Termin einberufen, sollte sich etwas an dieser Situation ändern. Bezüglich der Nachbesetzung neuer Curatoren werde ich auf den Palast zukommen."


    Aus der Sicht des Decimers war dieser Termin damit eigentlich abgeschlossen, sofern nicht einer der beiden anderen ein neues Thema aufwarf.

    Lepidus hatte das Gespräch bisher zur vollsten Zufriedenheit des Decimers geführt und Livianus sah daher keinen Grund sich einzubringen. Nun jedoch ergriff er zum ersten Mal das Wort, um auch seine Sichtweise einzubringen.


    "Sotion und Pythocles sind keine Spitzenfahrer, aber ich denke das man von beiden etwas lernen kann. Wie Tiberius bereits sagte, sind wir finanziell sehr gut ausgestellt. Ich habe daher bereits darüber nachgedacht für unsere Fahrer demnächst auch ein neues Trainerteam anzustellen, dass sich speziell um die Bedürfnisse der einzelnen Fahrer kümmern und darauf eingehen kann. Vielleicht können wir sogar einen ehemaligen Topfahrer als Chef dieser Truppe gewinnen."

    Livainus überlegte kurz, bevor er auf den noch überraschenderen Vorschlag des Ducciers antwortete.


    "Dazu bin ich gerne bereit Duccius. Es ist eine wirklich sehr gute Idee, die auch neben diesem persönlichen Gespräch bestimmt eine nich unbedeutende Wirkung auf unser Umfeld ausüben wird. Sowohl was unsere Familien betrifft, als auch unsere jeweiligen Anhänger im Senat. Zur Zeit bin ich nur leider sehr in meinem neuen Amt eingesetzt. Nebenbei laufen auch bereits die Planungen für die längst überfällige Heirat mit Aelia Vespa.


    Es wäre mir daher wirklich sehr geholfen, wenn du dich um die Vorbereitungen und die Organisation dieses Opfers kümmern könntest und ich stattdessen die Kosten übernehme."


    Nero Vetilius Caprarius



    "Salve Bürger!"


    Da der Optio bereits zuvor in die heutige Terminübersicht gesehen hatte, erwartete er den Quintilier. Da der letzte Besucher des Präfekten ebenfalls vorhin das Officium wieder verlassen hatte, sprach auch nichts dagegen, den Mann gleich direkt weiter zu bitten.


    "Der Praefectus erwartet dich bereits. Bitte gehe gleich weiter in das Officium"





    OFFICIUM PRAEFECTI URBI- OPTIO AB ACTIS

    Livianus stimmte in das Lachen seines Gesprächspartners mit ein und gab einen der Sklaven Zeichen, dass er dem Senator das gewünschte Getränk bringen sollte, ehe er selbst wieder das Wort ergriff.


    "Genau so ist es mein Freund. Aus diesem Grund habe ich die gebeten heute zu kommen. Die Ernennung deines Neffen durch den Palast ist auch bereits durch. Es freut mich sehr, dass er dieses Amt nun inne hat.


    Deinen Worten entnehme ich, dass du grundsätzlich Interesse hättest das besagte Amt des Curator operum publicorum zu übernehmen oder dir zumindest bereits Gedanken darüber gemacht hast? Das du zweifelsfrei alle Voraussetzungen erfüllst steht natürlich außer Frage."