Nun wurde der ältere Decimer deutlich gereizter, was sich auch in seiner Gesichtsfarbe und Stimmlager wiederspiegelte.
"Willst du mich denn nicht verstehen Faustus?! Oder blenden dich dein Zorn und dein Durst nach Rache so sehr, dass du die Realität nicht mehr erkennen kannst. Ich war vielleicht einmal einer der einflussreichsten Männer des Reiches, aber diese Zeiten sind vorbei! Sie sind mit den Ulpiern gestorben. Freunde, Klienten, Kontakte …. Ich habe während des Bürgerkriegs alles zurück gelassen und mich nach Hispania abgesetzt. Es wird Zeit brauchen das alles wieder aufzubauen und in dieser Zeit heißt es die Füße still zu halten, gute Mine zum bösen Spiel zu machen und geschickt zu taktieren.
Ich kandidiere für das Consulat. Ein erster Schritt unsere Familie wieder den Einfluss zu verschaffen, für den der Name Decima einmal stand. Doch ein Wort von Palma und ich würde Politisch und Gesellschaftlich keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Und wenn es ganz schlecht läuft, dann nutzt er seine Position als Censor und findet irgendeinen fadenscheinigen Vorwand, um mich ganz aus dem Senat zu entfernen. Ist es das was du willst?!
Schau dich doch an! Sie was er aus dir und deiner Karriere gemacht hat. Willst du, dass er das gleiche mit mir oder mit einem unserer Freunde und Verbündeten macht? Denkst du wirklich, dass es besonders klug oder geschickt ist vollkommen unvorbereitet und unüberlegt einen Krieg mit Palma anzuzetteln, wo er bereits an allen Schlüsselpositionen des Reiches seine Vertrauten platziert hat. Du würdest schneller im Verließ der Castra Praetoria landen, als es dir lieb wäre. Und ich und der Rest unserer Familie gleich mit dir!"
Livianus versuchte sein aufgebrachtes Gemüt wieder zu beruhigen und atmete tief durch. Einige Atemzüge später fügte er noch mit wesentlich gesenkterem Tonfall hinzu
"Unterschätze diesen Mann nicht Faustus. Er spielt dieses Spiel der Macht bereits länger als du und er weiß nur zu gut, wie es geht."