Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Der Maiordomus des Decimers kam herbeigeeilt und erklärte den Skalven, dass sie unverzüglich damit beginnen konnten, sich im Praetorium häuslich einzurichten. Da der Legat bereits mit der Ankunft seinen Nachfolgers gerechnet hatte, waren die meisten Räume bereits ausgeräumt bzw. das Hab und Gut des scheidenden Legaten nach Tarraco vorausgeschickt worden. Das Haus war somit an den neuen Legaten und sein Gefolge übergeben.

    "Gut! Dann belassen wir es für heute dabei." Livianus winkte einen Sklaven herbei, der den zukünftigen Ehemann seiner Nichte nach draußen begleiten sollte. "Solltest du irgendetwas brauchen, kannst du dich gerne jederzeit an mich wenden Sermo. Und unterrichte mich bitte, wenn du etwas von Seiana erfährst." Dann erhob sich der Legat. "Ich wünsche dir noch einen guten Tag."

    "Ich danke dir Valerian. Auch mir war es eine Freude und wie du ja bereits weist, hoffe ich selbst darauf dieses Kommando bald abgeben zu können. Ich hoffe deine Frau und dein Sohn sind bereits reisefähig." Livianus wandte sich kurz um zu dem Regal, dass hinter ihm stand und öffnete dort eine Schatulle. "Noch dazu wird es einiges Kosten, deinen Haushalt wieder nach Rom zu übersiedeln." Vielleicht war es ja das, womit Salinator den armen Mann strafen wollte. Neben dem organisatorischen Aufwand, war es vor allem eine Kostenfrage, seinen gesamten Haushalt in eine andere Provinz zu übersiedeln. So konnte man einen Mann recht schnell in den finanziellen Ruin treiben. Doch das wollte Livianus nicht ansprechen. Stattdessen nahm er einen Beutel aus der Schatulle und legte sie vor Valerian auf den Tisch. "Ich möchte die Kosten für deinen Umzug daher übernehmen. Ich denke 3000 Sz. sollten dabei helfen, dir und deiner Familie einen raschen und angenehmen Umzug zu ermöglichen." Dann kam Livianus hinter seinem Tisch hervor, um den Quintiler die Hand zu reichen. "Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute."


    Sim-Off:

    WISIM

    "Oh.." erwiderte Livianus verwundert. "Der Praefectus will dich nun also wieder zurück?" Er überlegte einen kurzen Moment, ehe er weitersprach. "Nun, vermutlich hatte er diesen kurzen Aufenthalt hier in Germanien nur als eine Art Bestrafung für dich gesehen. Es wird dich vermutlich nicht besonders Glücklich stimmen, wieder unter Salinator zu dienen, aber zumindest kommst du so wieder nach Rom. Sieh die Sache also positiv."

    Livianus reichte nach wenigen Minuten die Wachtafel an seinen Gesprächspartner.



    ~ CONVENTIO ~


    Mit diesem Schreiben wechselt die beiden Landgüter des Marcus Decimus Livianus bei Mantua zum Preis von 5000 Sesterzen per heutigen Datum in den Besitz des Iullus Quintilius Sermo über. Das Geschäft wird gültig durch Unterschrift beider Parteien auf diesem Dokument, welches sich in dem Besitz des Verkäufers befindet und einer Zweitanfertigung, welche im Besitz des Käufers verbleiben wird.


    ANTE DIEM XV KAL MAR DCCCLXI A.U.C.
    (15.2.2011/108 n.Chr.)


    gezeichnet
    MARCUS DECIMUS LIVIANUS


    gezeichnet




    "Du brauchst hier nur noch unterzeichnen."


    Sim-Off:

    WISIM

    Livianus nickte zufrieden. "Ich verstehe. Dann soll dieser Verbindung auch von meiner Seite nichts im Wege stehen. Ihr habt meinen Segen." Auch wenn sie diesen eigentlich gar nicht brauchten.


    "Eines jedoch, möchte ich dir mit auf den Weg gehen" fügte der Senator nach einer kurzen Pause noch an "Seiana ist eine einflussreiche Frau wie du bereits gesagt hast. Sie hat es weit gebracht und ich bin sehr stolz darauf, sie meine Nichte nennen zu dürfen. Wäre sie ein Mann geworden, hätte sie es vermutlich viel weiter bringen können."


    Er winkte einen Sklaven herbei und trug ihm auf eine Wachstafel zu bringen, ehe er das Gespräch fortsetzte. "Trotz der Heirat ist es mir wichtig, dass sie ihre Unabhängigkeit bewahrt. Sie verwaltet in meinem Namen einige Landgüter und hat dadurch auch eine solide finanzielle Absicherung. Diese Ländereien möchte ich auch weiterhin im Besitz der Gens Decima sehen. Nur das wir uns da richtig verstehen. Ich sehe natürlich ein, dass es vielleicht unangenehm ist, wenn eine Frau mehr Wohlstand in eine Ehe mitbringt als ihr Mann….."


    Der Sklave kehrte zurück und reichte dem Senator die Wachstafel.


    "Ich werde dir daher zwei meiner Landgüter überschreiben. Sie sollen sowohl als Mitgift dienen, als auch dir neben deiner Laufbahn als Ritter einen höheren Status einbringen. Ich denke es wird auch dabei helfen eine wundervolle Hochzeit auszurichten und es soll ein regelmäßiges Einkommen für dich absichern. Natürlich nur sofern du damit einverstanden bist…." Livianus sah den zukünftigen Mann seiner Nichte fragend an und wartete auf dessen Antwort, ehe er einen Vertrag aufsetzen wollte.

    "Bei den Göttern, Valerian!" Livianus erhob sich hinter seinem Schreibtisch und kam mit einem breiten Lächeln im Gesicht hervor, um seinem Primus Pilus die Hand zu reichen "Warum sagst du das nicht gleich?! Und ich labere dich hier mit so Nichtigkeiten zu im Vergleich zu dieser Neuigkeit. Ich gratuliere dir! Und natürlich auch deiner Frau! Ich hoffe es geht ihr gut und die beiden sind wohlauf?"


    Der Legat streckte Valerian die Hand entgegen. "Unter diesem Umständen möchte ich auch nicht Länger aufhalten. Natürlich bekommst du einige Tage frei und kannst sofort zu deiner Frau aufbrechen. Mein Scriba wird dir einen Urlaubsschein ausstellen. Welch eine Freude. Die Geburt eines jeden Kindes ist Beweis dafür, dass das Leben doch immer irgendwie weitergehen wird. Ich Gratuliere euch."

    Livianus lächelte "Umso besser. Dann kann ich ja beruhigt sein und es anderen überlassen, sich um Salinator und unser Reich zu kümmern." Dann wurde er wieder ernst "Ich bin es leid und ich bin müde Valerian. Vielleicht habe ich mir doch zu viel zugemutet mit der Übernahme dieses Kommandos."


    "Es wird Zeit für mich abzutreten. Das spüre ich ganz deutlich. Ich möchte mich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Sowohl was das Militär, als auch die Politik betrifft. Ich denke dass ich genug für unser Reich und den Kaiser getan habe und mich nun mehr auf mich und mein direktes Umfeld konzentrieren sollte, anstatt den Kampf für einen Senat führen zu wollen, der mich bereits vor langer Zeit fallen gelassen hat, oder für einen Kaiser, von dem man nicht einmal mehr weiß, ob er noch am Leben ist. Wie du gesagt hast wird es vermutlich andere Männer geben, die ihre Zeit gekommen sehen und es wäre töricht von mir ihnen dabei im Weg zu stehen. Ich habe der Administratio deshalb bereits einen Brief geschickt und darin um meinen Ruhestand gebeten. Ich hoffe er wird bald beantwortet."

    Im Großen und Ganzen war es das, was ein Mann wie Livianus hören wollte. Natürlich hatte der Quintilier sich auf diesen Besuch vorbereitet und wählte seine Worte nun mit bedacht, um einen möglichst guten Eindruck auf den Senator zu machen. Als Livianus jedoch hörte, dass der Mann nicht nur in Germania war um ihn einen Besuch abzustatten, sondern um ein Amt anzutreten, musste er einhacken.


    "Du wirst also hier in Germanien bleiben? Was ist mit Seiana? Wird sie nachkommen?"

    Nachdem sich sein Gast gesetzt hatte, nahm auch Livianus ihm gegenüber platz und legte das Papyrus vor sich auf den Tisch. "Also Sermo. Wie mir meine Nichte in diesem Brief geschrieben hat, möchtest du sie heiraten. Es bedarf natürlich nicht meiner Zustimmung, da ich nicht Seianas Vormund bin, doch als ihr Onkel und Adoptivvater ihres Bruders liegt mir ihr Wohl und ihre Zukunft sehr am Herzen. Und wo du schon die lange Reise auf dich genommen hast und hier bist - erzähl mir über dich. Was hast du bisher getan, welche Pläne hast du in Zukunft und warum möchtest du ausgerechnet meine Nichte ehelichen?" Vermutlich hatte der Qunitiler damit gerechnet, dass er nicht einfach so wieder mit dem Segen des Decimers hinaus marschieren würde. Livianus lehnte sich in den Sessel zurück und wartete gespannt auf die Ausführungen seines Gegenübers.

    Nachdenklich schüttelte der Legat den Kopf, als er den kurzen Bericht seinen Centurios hörte. "Nur die Götter allein wissen, welche Zukunft uns erwartet. Salinator positioniert seine Freunde geschickt an allen wichtigen Stellen des Reiches und uns bleibt nichts anderes über, als zuzusehen und abzuwarten was sein nächster Schritt ist." Dann legte er das Schreiben seiner Nichte und die unterzeichnete Wachstafel beiseite. "Doch ich es leid mir den Kopf darüber zu zerbrechen, was in Rom vor sich geht. Von hier aus kann ich ohnehin nicht viel Beitragen um eine Änderung zu bewirken. Wer weiß könnte ich es vor Ort. Doch ich habe während deiner Abwesenheit beschlossen, dass ich es anderen überlassen möchte, die Geschehnisse in Rom im Auge zu behalten und dann auch richtig zu deuten. Ich bin es leid zuzusehen, wie diese ignoranten Senatoren in Rom weiter nur ihre eigenen Interessen verfolgen und allen Anschein nach keiner den Weitblick besitzt zu sehen, was unaufhörlich auf uns zurollt. Oder hattest du in Rom das Gefühl es besteht irgendeine Art Interesse oder gar Zweifel an Salinator Legitimität das Reich nun schon seit Jahren wie ein Kaiser zu führen? Fragt irgendjemand nach Gesundheitszustand des Kaisers oder kann überhaupt jemand Bestätigen das der Kaiser noch lebt? Der Senat schließt seine Augen und verharrt weiterhin in seiner schon selbstverständlich gewordenen lethargischen Starre, aus der er, wenn überhaupt, einmal im Jahr erwacht - zu den Wahlen." Livianus seufzte und lehnte sich in seinen Sessel zurück. "Welch großes Glück für dich Valerian, dass du kein Politiker geworden bist und dich mit all diesen Gedanken nicht auseinandersetzen musst. Das Leben eines Soldaten ist mir irgendwie lieber, als das eines Politikers. Das war schon immer so. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, was mich überhaupt dazu getrieben hat in die Politik zu gehen. Wäre ich Soldat geblieben, würde ich nun vermutlich irgendwo als Praefectus Castrorum in einem Lager meinen Dienst versehen und in einigen Jahren meinen Ruhestand genießen."

    Livianus war überrascht, dass dieser Fremde einen Brief seiner Nichte bei sich trug. Er nahm das Dokument neugierig entgegen und entrollte es. Danach las er sich die Zeilen in aller Ruhe durch und schien auf den Überbringer vorerst nicht mehr einzugehen. Lediglich als er kurz an den Absatz betreffend der Heirat erreicht hatte, sah er kurz auf und blinzelte über den Rand des Papyrus, eher er wieder weiter las. Als er fertig war rollte er das Dokument wieder zusammen und setzte eine nachdenkliche Miene auf.


    "Quintilius Sermo.…………. Vielleicht wäre es gut wenn wir uns setzen."


    Mit einem leisen Seufzen deutete er auf zwei Korbsessel und einen kleinen runden Tisch, die in der Ecke des Atriums standen.

    Livianus erhob sich und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um den Centurio freundschaftlich die Hand zu reichen. "Ich gratuliere dir, habe aber auch nichts anderes erwartet um ehrlich zu sein." sagte er mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Da der Centurio gesund und munter aussah, erübrigte sich die Frage, ob er eine halbwegs problemlose Reise nach Germanien hatte. So kam der Legat gleich auf den zweiten Punkt zu sprechen "Dann nimm bitte Platz und lass hören wie es meiner Familie geht und welche Neuigkeiten es aus Rom gibt."

    Livianus hatte seinen Privatsekretär kommen lassen und ihm mitgeteilt, dass er die Verwalter einiger Landgüter darüber informieren sollte, dass vorläufig andere Familienmitglieder die Aufsicht über die Güter übernahmen und auch deren Einnahmen erhalten sollten. Er saß vor einer Liste seiner Besitztümer und deutet mit den Finger darauf.


    "Diese 10 Güter soll Serapio übernehmen.…………. Um den Landbesitz in Italia kümmert sich ab sofort meine Nichte Seiana. Diese 4 Güter hier. Ausgenommen sind die 4 Landgüter in Süditalien. Hier, Hier, Hier und Hier…. …. Die übernimmt mein Bruder Mattiacus. Setze Schreiben an die zuständigen Verwalter auf und unterrichte sie über meine Entscheidungen. Sie sollen ab sofort den genannten Familienmitgliedern Rechenschaft ablegen und regelmäßige Berichte zukommen lassen. Die Genannten haben alle Entscheidungsvollmachten und sprechen in meinen Namen. Zudem erhalten sie auch die Einnahmen der Landgüter."


    Der Scriba notierte alles sorgfältig und nickte. Dann machte er sich an die Arbeit die Entscheidungen seines Herrn in die Tat umzusetzen.


    Sim-Off:

    WISIM:
    10 Grundstücke an Decimus Serpaio
    4 Grundstücke an Decima Seiana
    4 Grundstücke an Decimus Mattiacus