Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    "Ich glaube das römische Reich hat mittlerweile eine Größe erreicht, bei der wir uns diesen Sonderstatus durchaus leisten können. Wir reden hier von 600 Senatoren, die teilweise sogar ehrenamtlich, also unentgeltlich, im Cursus Honorum tätig sind. Den Patriziern hingegen, die diese Steuerbefreiung bereits seit Jahren genießen, steht es frei sich um Posten und Ämter zu bemühen und einer gutbezahlten Tätigkeit nachzugehen. Du hast es selbst bis zur Praetur geschafft Senator Macer. Ich muss dir also gewiss nicht erzählen wie Kostspielig so ein Jahr als römischer Magistratus werden kann.


    Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Finanzlage unseres Reiches derart düster aussieht, dass 600 steuerbefreite Senatoren unter den vielen Millionen Einwohnern die unser Reich mittlerweile umfasst, derart ins Gewicht fallen werden. Eine solche Finanznotlage wäre dem Senat bestimmt bekannt."

    Livianus erhob sich erneut.


    "Mein verehrter Annaeus. Nicht jeder Diskussion muss ein Antrag zu Grunde liegen, um dir die Gepflogenheiten im Senat noch einmal kurz in Erinnerung zu rufen. Genau so ist es auch in diesem Fall. Ich wollte einfach nur eure geschätzten Meinungen zu diesem Thema hören.


    Ob danach ein Antrag daraus entsteht oder nicht, werden wir sehen wenn wir an diesem Punkt angelangt sind. Ich persönlich habe mir einfach die Frage gestellt, was uns Senatoren von den Patriziern derart unterscheidet, dass es solche markanten Unterschiede bei der Besteuerung gibt und diese Frage würde ich auch gerne euch stellen."

    Livianus setzte sich wieder und wartete gespannt auf die ersten Wortmeldungen. Die Diskussion hatte nun der Consul zu leiten, schließlich wurde vom Decimer keinen Antrag eingebracht sondern er wollte lediglich die Meinung der anderen Senatsmitglieder zu diesem Thema hören. Aus diesem Grund hatte er es auch absichtlich vermieden Argumente für oder gegen ein solches Gesuch vorzubringen oder lange Reden zu halten. Die Patrizier hatten damals vermutlich auch nicht lange herumgeredet und den Kaiser recht rasch von dieser ungewöhnlichen Befreiung überzeugt und zogen bis heute ihren Nutzen daraus.


    Bestimmt gab es aber auch wieder den einen oder anderen in dieser Runde, der Livianus sofort einen Strick aus der Sache drehen wollte. Doch der Decimer war gelassen. Was konnte nach dieser Wahlniederlage gegen Furianus und den Verriss der Gens in der Acta noch groß passieren. Zumindest konnte man ihn nicht vorwerfen, dass er nichts in den Senat einbrachte sondern nur zu den sporadischen Themen anderer sein Maul aufriss.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Mir ist gerade folgendes aufgefallen: In den Meldelisten im Meldeamt ist zwar die Provinzliste von Hispania verlinkt, wo natürlich niemand mehr gemeldet ist, allerdings nicht die Liste von Italia. Vielleicht könnte sich das mal jemand ansehen.


    ...damit es nach diesen ganzen Spamereien nicht übersehen wird ;)

    Livianus hatte sich heute auf die Rednerliste setzen lassen. Als er an der Reihe war, erhob er sich und richtete das Wort an den Senat.


    "Geschätzter Consul, Geschätzte Kollegen des Senats!


    Wie euch allen bestimmt nicht fremd sein dürfte, hat der verstorbene Kaiser Iulianus vor einigen Jahren, um genau zu sein per ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLV A.U.C., mittels Decretum Imperatoris den Mitgliedern aller patrizischen Familien Steuerfreiheit gewährt. Ich möchte hiermit den Vorschlag zur Diskussion stellen, ein Gesuch an den Kaiser zu richten, um diese Steuerbefreiung auch auf alle Mitglieder des Senats zu erweitern."

    Der Senator nickte nur, als Centho im aufforderte sich zu setzen und ließ sich auf der Bank nieder, die im Atrium stand.


    "Diese Listen irren nicht. Es muss also die Wahrheit sein. Ich werde heute noch einen Boten losschicken und Meridius mein Beileid bekunden. Welche Tragödie. Ich hoffe Meridius und seinem Sohn geht es zumindest gut."


    Livianus schüttelte fassungslos den Kopf.


    "Natürlich darfst du unter diesen Umständen unseren Hausaltar für ein Opfer benutzen. Wenn du möchtest, dann lasse ich auch die Familie zusammenkommen."

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Centho schreckt etwas auf als der Senator ihm begrüßte da er grade die Marmor Fingur betrachte die vor dem Wasserbecken stand.


    „Nun das ist es wohl immer wenn ein Decemvir zu besuch kommt. Aber eigentlich geht es hier mehr um Familiere Dinge. Genau genommen geht es um Iulia Severa, du weist sicher das sich verstorben ist und sicher wurde sie von ihrem Mann richtig bestatet. Aber da sie eine Iulia war bitte ich dich auch mir zu erlauben an eurem Familienlararum ein Opfer darbringenzu können. Ich würde mich freuen wenn wir so die Bande zwischen unseren Familien erhalten könnten auch wenn mit ihrem Tot das Band durchschintten schient.”


    Livianus konnte seinen geschockten Gesichtsausdruck nicht verbergen.


    "Severa? Verstorben? Aber…..“


    Er merkte wie seine Knie im selben Moment schwach wurden und versuchte sich an der Wand zu stützen. Das war wohl mehr als deutlich, dass er von dieser tragischen Nachricht bisher nichts erfahren hatte. Livianus musste kurz tief durchatmen, ehe er sich wieder erfangen hatte.


    "Seit Meridius sich mit seiner Familie aufs Land zurück gezogen hat, habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Eine solche Nachricht hat mich nie erreicht. Ist das wirklich ganz sicher?"

    Mir ist gerade folgendes aufgefallen: In den Meldelisten im Meldeamt ist zwar die Provinzliste von Hispania verlinkt, wo natürlich niemand mehr gemeldet ist, allerdings nicht die Liste von Italia. Vielleicht könnte sich das mal jemand ansehen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Den Herrschaften der Gentes Decima und Prudentia (ev Aelia) würd ich nahelegen, sich zu überlegen, ob sie nicht die von mir obig genannte Lösung annehmen möchten oder sich etwas ähnliches ausdenken. Aber auf diese bis jetzt geführte Art wird das Grabmalsystem komplett ad absurdum geführt.


    ..... und macht dann wie ihr es für richtig haltet. Von unserer Seite aus gibt es da nichts mehr zu entscheiden oder auszudenken.

    Klingt jetzt fast so als wäre es ein Vorwurf, dass eine Mitgliedstarke Gens für seine Verstorbenen SIMON ordnungsgemäß ein Grab anlegt. Vielleicht hätte man sich im Tabularium einfach deutlicher ausdrücken sollen:


    Zitat

    Ein großes Grabmal wird durch ein aufwändiges Grabbauwerk gebildet. Dieses besitzt architektonische Elemente wie Säulen, geschmückte Giebel oder aufwändige Friese und kann eine Statue des Verstorbenen beinhalten. Meist dient ein solches Monument nicht nur einer einzelnen Person, sondern auch seiner Familie. Inschriften für jede verstorbene Person geben dann an, wer mit diesem Monument geehrt wird und welche Taten die Person zu Lebzeiten vollbrachte.


    Nichts anderes wurde von der Gens Decima bzw. von mir bei unseren Grabstellen-Posts gemacht. Wie die SL das dann auslegt und im Tabulatium umsetzt ist eigentlich nicht unser Problem. ICH bzw. WIR haben das große Grabmahl lediglich gepostet und nicht bei jedem verstorbenen Decima ins Tabularium eingetragen. Also klärt das bitte SL-intern.

    Sehr schade, da Livianus gar nicht vor gehabt hätte die Sklavin für sich selbst zu behalten, sondern sie diesem merkwürdigem Mitbieter weg zu schnappen und dann Sedulus und Serrana als nachträgliches Hochzeitsgeschänk zu übergeben. Naja. Es sollte nicht sein. Ohne sich weiter für die Angelegenheit zu interessieren zog er seines Weges.

    Livianus deutete der Sklavin, dass sie ihn folgen sollte und betrat dann das Zimmer seiner Nichte. Lächelnd begrüßte er sie.


    "Salve Seiana. Ich hoffe wir stören nicht."


    Mit einem kurzen Blick zur Sklavin hinter ihm deutete der Decimer an, dass er nicht alleine gekommen war. Dann wandte er sich wieder an Seiana.


    "Dies ist ……….."


    Er hatte sie bisher gar nicht nach ihren Namen gefragt! Livianus holte kurz Luft und sprach dann weiter.


    "....eine neue Sklavin, die der Maiordomus besorgt hat. Ich hatte gehofft, sie könnte dir ein wenig Zerstreuung bieten und möchte sie dir schenken."


    Dann deutete er der Sklavin das sie vortreten und sich zeigen sollte.

    Der Sklave sah in die Richtung aus der er eben gekommen war. Mit den Händen herumzufuchteln und in eine Richtung zu deuten war nicht angebracht, daher hoffte er, dass der Consular seinen Blick folgen würde.


    Zwischen den Köpfen einiger Trauergäste ragte schließlich auch ein zwei Reihen dahinter der von Livianus hervor, der den Tiberier grüßend zunickte, als sich schließlich die Blicke der beiden Senatoren trafen.

    Als Consular Tiberius Durus wieder aus dem Inneren des Mausoleums trat, nickte Livianus seinem Sklaven andächtig zu, der sich darauf hin möglichst unauffällig einen Weg durch die versammelte Menschenmenge bahnte. Zurückhaltend und respektvoll trat er schließlich an den Consular heran und öffnete behutsam das mitgebrachte Bündel, welches er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte und zog ein sauber zusammengefaltetes Stück Stoff hervor, dass er dem Tiberier schließlich mit gesenkten Blick entgegen hielt.


    "Verzeiht Consular Tiberius. Meinem Herrn wäre sehr daran gelegen, wenn dies noch Platz im Grab des verstorbenen Legatus findet."


    Es handelte sich bei dem zusammengelegten Stück Stoff um exakte Nachbildung der persönlichen Standarte des Legatus Legionis der Legio I bzw. seiner Leibwache. Livianus hatte sie von einem alten Veteranen, der während seiner aktiven Dienstzeit in der Rüstkammer gearbeitet hatte und dort für die Instandhaltung der Feldzeichen und Standarten verantwortlich war, noch einmal als Duplikat anfertigen lassen. Diese Standarte sollte den verstorbenen Legaten auf seinem letzten Weg begleiten und auch im Elysium weithin sichtbar machen, welch ehrenwerter Feldherr im Anmarsch war. Zumindest wenn es nach dem Decimer ging.


    Livianus beobachtete die Szene vom Rande aus und hoffte auf eine positive Reaktion Durus, der nicht gerade zu seinen Befürwortern zählte.

    Livianus, der frühere Kommandant und Vitamalacus Vorgänger als Legat der Legio I war ebenfalls anwesend. Unauffällig hatte er sich in Begleitung eines Sklaven der ein Bündel trug am Forum unter die Trauernden und Schaulustigen gemischt und die Rede des Consulars Tiberius Durus verfolgt. Er hatte zwar keine Einladung erhalten und ließ seinen Blick kurz über die Ehrengäste schweifen, wollte es sich dennoch nicht nehmen lassen seinen verstorbenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Nach den Aufregungen der letzten Tage war es ihm auch nicht wirklich unrecht, dass er hier unter den Leuten nicht heraus stach sondern sich im Hintergrund halten konnte.


    Er konnte sich auch noch gut an diesen meist ernsten und äußerst pflichtbewussten Mann erinnern, der einen ähnlichen Lebenslauf wie er selbst hinter sich gebracht, zuerst unter Livianus als Tribunus Angusticlavius bei der Legio IX gedient hatte und nach einem Abstecher in den Cursus Honorum als Tribunus Laticlavius zur Legio I zurückkehrte. Die beiden hatte nie eine enge Freundschaft verbunden, doch sie respektierten und achteten sich und hatten gemeinsam vieles erlebt und überstanden, was immer ein gewisses Band zwischen Soldaten schweißte. Irgendwie war es auch ein merkwürdiges, fast bedrückendes Gefühl wenn Livianus daran dachte, dass Vitamalacus nach den Partherfeldzug mit der Legio I zurück nach Rom kehren konnte, während er selbst in Gefangenschaft zurück bleiben musste und nun er es war, der hier am Forum stand um seinen Kameraden auf dem letzten Weg zu begleiten. Die Wege und Entscheidungen der Götter waren wirklich oft undurchschaubar und schwer zu begreifen, doch man musste sich damit abfinden.


    Als sich der Zug schließlich wieder in Bewegung setzte, gab Livianus seinem Sklaven ein Zeichen, dass er ebenfalls an der Prozession teilnehmen wollte und folgte mit dem Sklaven im Schlepptau und mit einigem Abstand den Trauernden.

    Ein Sklave betrat den Badebereich und winkte Livianus zu sich. Dieser folgte der Aufforderung, schwamm an den Beckenrand und bekam umgehend etwas zugeflüstert. Mit einem Nicken bestätigte er und schickte den Sklaven davon. Dann wandte er sich an seine beiden Gesprächspartner.


    "Ihr müsst mich leider entschuldigen meine Herren. Die Arbeit ruft. Ich muss mich zurückziehen. Einen angenehmen Aufenthalt noch. Vale."


    Er nickte den beiden lächelnd zu und verließ dann das Bad.


    An
    Lucius Flavius Furianus
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia



    Geschätzter Furainus!


    Ich übersende dir und deinem Mitconsul Caius Herennius Pulvillus meine Glückwünsche zur gewonnen Wahl. Mögen die Götter über euch wachen und dir ein glorreiches Consulat bescheren.


    Alles Gute,

    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



    Mit der neuen Sklavin im Schlepptau erreichte Livianus das Zimmer seiner Nichte. Er hatte sich beim Kauf ganz auf seinen Maiordomus verlassen, der die junge Sklavin in seinem Namen ersteigert hatte. Die einzige Vorgabe war, dass sie Latein sprach und sich mit Seiana unterhalten konnte. Alles andere war ihm gleich. Selbst nach ihren Namen hatte er nicht gefragt. Als sie vor der Türe standen, klopfte er an.


    "Seiana. Bist du da?"