Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Livianus war von einem der Sklaven über die Ankunft des Sklavenhändlers informiert worden und ließ es sich nicht nehmen, selbst beim Eingang zu erscheinen, um die neue Sklavin in Augenschein zu nehmen. Er betrat kurze Zeit später den Eingangsbereich der Casa und begrüßte die beiden Männer mit einem Nicken.


    "Meine Herren!"


    Dann musterte er sofort die neue Sklavin.


    "Sehr nett. Sie wird meiner Nichte bestimmt gefallen."


    Livianus hatte die Sklavin für Seiana besorgen lassen. Er hoffte, dass sie ihr etwas Abwechslung und vor allem Ablenkung bot nach dieser ganzen Aufregung rund um ihre gelöste Verlobung mit diesem Aelier. Er nickte dem Ianitor zu.


    "Kümmere dich um die Bezahlung. Wir nehmen sie."


    Dann deutete er der Sklavin das sie ihm folgen sollte und verließ mit ihr den Eingangsbereich in Richtung Seianas Zimmer.

    Als seine Nichte Livianus viel Erfolg wünschte nickte er ihr dankend zu. Auch er selbst wünschte sich diesen Erfolg, doch war aufgrund der Umstände uns seinen Kandidaturvorbereitungen wohl kaum damit zu rechnen. Dennoch ließ er sich nicht unterkriegen und wollte einen Vorstoß in die angedachte Richtung starten.


    Dann kam sie wieder auf die Feierlichkeiten zu sprechen und nahm seine Einladung an. Der Senator lächelte.


    "Sehr gut. Das freut mich Seiana. Es wird dir bestimmt gut tun unter Leute zu kommen."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus umarmte seinen Bruder ebenso herzlich. Nun hatte er das Gefühl wieder zuhause zu sein.


    "Du kennst mich doch, keine Feier ohne mich!" entgegenete Mattiacus.


    "Hungaricus hat mich nicht zurückgeschickt, weit gefehlt. Ich hatte es mir gerade in Mogontiacum gemütlich gemacht, als mich ein Bote mit der Nachricht erreichte, dass ich wieder nach Rom soll. Der Praefectus Urbanus hat mich zu sich befohlen und nun bin ich Tribunus einer der Stadtkohorten. Hat mich selbst gewundert, aber so schnell ganz gehen."


    Livianus schüttelte verärgert den Kopf.


    "Dieser Mann ist in der Tat vollkommen unfähig. Lass dich bitte nicht von ihm unterkriegen. Wir sind nicht gerade die besten Freude, dein neuer Befehlshaber und ich. Das könnte sich leider auch negativ auf den Tribunat auswirken.


    Doch lass uns nach den Gastgebern Ausschau halten und sie erst einmal begrüßen."

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho

    Sim-Off:

    So die andere sache is schon aus der Welt da hab ich was verbuckselt aber der Tot der Iulia Severa is ja auch ein Grund :D.



    Nach dem er ins Atrium geführt wurde sah er sich kurz um. Sehr schön dachte er bei sich das Atrium brauchte sich durchaus nicht verstecken. Er ging ein Stück auf und ab wehrend er auf den Senator wartet.


    Lange musste der Magistrat nicht warten, da betrat auch schon Livianus das Atrum und kam auf ihn zu.


    "Salve Magistratus. Was führt dich zu mir? Ich hoffe du bringst keine schlechten Nachrichten."

    Das Salinator ständig auf Livianus sogenannte persönliche Wünsche zu sprechen kam ärgerte den Decimer am meisten. Denn dieser gute Möchtegernkaiser vergas dabei zu erwähnen, dass kein einziges dieser Anliegen ihn selbst betroffen hatte, sondern nur Klienten und Verwandte. Und dabei war absolut nichts Unehrenhaftes oder Verwerfliches zu sehen. Die römische Gesellschaft baute sich seit Jahrhunderten auf diesem System auf und jeder Patron versuchte seine Klienten so gut es ging zu unterstützen. Das einzige Unverschämte waren damals die Kosten, die Livianus für diese Anliegen bezahlen sollte. Salinator hatte nichts Geringeres als seine Klientenschaft gefordert. Nicht um alle Gefallen der Welt hätte sich Livianus auf diesen Pakt eingelassen. Er schüttelte daher nur den Kopf. Auf alle anderen lächerlichen Anschuldigungen wollte er gar nicht erst eingehen und meinte daher nur im ruhigen Tonfall auf Salinators letzte Worte bezogen


    "Lass den Senat diese Entscheidung treffen."

    Es gab also keine Vollmachten zu sehen. Livianus hatte es eigentlich auch nicht anders erwartet und daher wirkte er auch wenig überrascht vom raschen Themenwechsel des Vesculariers, der nun in die Offensive ging. Sein Blick wandte sich für einen Moment von Saliantor ab und streifte durch die Runde der Senatoren. Bis auf die Wenigen, deren Loyalität sich Livianus sicher sein konnte, waren die Gesichter eher missmutig und angespannt. Hatte er tatsächlich den falschen Zeitpunkt gewählt? Hätte er besser die Wahlen abwarten und so wie unzählige Kandidaten vor ihm diese Hallen mit fadenscheinigen kurzen Reden entehren sollen, in denen sie irgendwelche Versprechungen und Zugeständnisse abgaben, die sie dann meist doch nicht hielten oder die keinerlei Auswirkungen auf die Geschehnisse im Reich hatten? Dies war schon immer ein Problem des Senats. Schwamm man mit dem Strom, konnte einem nicht viel passieren. Es waren Männer ohne Ecken und Kanten, ohne Charakter oder wirklichen Werten, die meist die höchsten Wahlergebnissen erzielten. Man konnte fast glauben die Wahlen waren meist ein Beliebtheitswettbewerb, als das Ergebnis von politischen Überlegungen. So wie es aussah traf auch ihn nun das Schicksal der Freidenker und Aufzeiger – sein politisches Schicksal schien bereits jetzt besiegelt zu sein. Doch wie es auch ausging, er würde diese Halle gehobenen Hauptes verlassen. Selbst wenn er damit leben musste, dass sein einzig erzieltes Ergebnis nach all dem war, den Senatoren eines Tages sagen zu können - Ich habe es auch schon damals gesagt. Sofern er diesen Tag überhaupt noch erlebte. In seiner Stimme lag wieder eine seltsame Ruhe.


    "Was mit denen geschieht, von denen ich die Aufgaben abziehen möchte, kannst du wohl besser beantworten als ich Vescularius. Es wird, wie ich bereits Eingangs gesagt habe, in erster Linie Ämter betreffen die unter deinen Einflussbereich fallen. Solltest du tatsächlich vom Kaiser bevollmächtigt worden sein, während seiner Abwesenheit seinen Platz einzunehmen und die Geschicke unseres stolzen Volkes zu lenken, so halte ich dies für die schlechteste Wahl die er treffen konnte. Daher ist es für mich als treuer Diener des Kaisers und des römischen Volkes unumgänglich dafür zu sorgen, dass deine Inkompetenz nicht all zu viel Schaden anrichtet."


    Dann wandte sich Livianus wieder an den restlichen Senat.


    "Natürlich hätte ich euch von Anfang an Wahlversprechen wie den Bau eines prunkvollen Gebäudes, die Verbesserung unseres Rechtsystems oder die hundertste Überarbeitung unserer Gesetze vortragen können. Nichts anderes war es, was euch meine Vorgänger in den letzten Jahren versprochen haben und sie alle wurden von euch gewählt. Wenn schon dies alleine reicht um vom Senat für das Amt des Consul würdig befunden zu werden, dann tut es mir leid, denn von mir werdet ihr das nicht hören. Diese Dinge erachte ich für so selbstverständlich wie die Abhaltung der consularischen Spiele zu Ehren unseres Kaisers oder den Vorsitz im Senat. Es geht jedoch um mehr. Es geht um unsere Zukunft.


    Heute befinden wir uns an einen Scheideweg. Wer dies nicht erkennen will, ist ein Thor. Ich weiß ihr seit nicht immer einer Meinung mit mir und viele haben vor mir ihre Stimme aus persönlichen Groll oder anderen unwichtiger Kleinlichkeiten zu verweigern. Doch ich bitte euch, denkt über meine Worte nach. Macht endlich die Augen auf und seht was vor sich geht außerhalb dieser Hallen und eurer meist heilen Welten. Und dann trefft eure Entscheidung."

    Livianus ließ sich von der heiteren Stimmung des Praefectus Urbi nicht beunruhigen, blieb bei seinem Standpunkt und setzte alles auf eine Karte.


    "Dann bitte ich dich jetzt darum. Es wird bestimmt kein Problem sein einen Schreiber los zu schicken, der uns die offiziellen Dokumente aus dem Archiv holt, oder wo auch immer du sie hinterlegt hast. Vielleicht kannst du mich auch zwischenzeitlich darüber Aufklären, wo der Kaiser deine umfangreichen Vollmachten bekannt gegeben hat, nachdem ich anscheinend der einzige Senator bin, der dies verpasst hat."

    Livianus nahm die Scharfe Wortmeldung seines Senatskollegen vollkommen unbeeindruckt und ruhig hin. Das der Vescularier bereits seine Fürsprecher und Speichellecker in den Reihen der Senatoren gefunden hatte, die sich nun aufopfernd vor ihn warfen, um ihn zu schützen, damit hatte er bereits gerechnet. Das jedoch nun kein einziger der Gegner dieses Thronräubers den Schneid besaß aufzustehen und Livianus zu unterstützen, machte ihn wesentlich mehr Sorgen. Hatte er den falschen Zeitpunkt gewählt, um Salinator öffentlich seine Verfehlungen vor Augen zu halten? Begriffen die Senatoren tatsächlich nicht was vor sich ging?


    "Senator Annaeus. Ich versuche keinesfalls von mir abzulenken. Immerhin stehe ich hier vor euch und vertrete meine Standpunkte."


    Dann ließ er eine kurze Gedankenpause ehe er weiter sprach. Ruhig und besonnen antwortete er dem Annaeer vollkommen ernst und von seiner Sache überzeugt.


    "Und was deine Fragen betrifft. Ja, das glaube ich."


    Anders als die meisten Senatoren hatte Livianus die Ehre den Kaiser persönlich zu begegnen und bereits damals hatte er einen sehr angeschlagenen Eindruck auf ihn gemacht. Von Quarto hatte er gehört, dass sich der Gesundheitszustand des Princeps eher verschlechtert, anstatt verbessert hatte. Wer also sollte Salinator im Weg stehen? Wer sollte ihn in seine Schranken weisen? Der Kaiser jedenfalls nicht mehr. Doch dies behielt er für sich. Keinesfalls wollte er den Kaiser als kranken, schwachen Mann darstellen und den Senat und das römische Volk nur noch mehr verunsichern. Eine schwierige Situation.

    Im selben Moment spürte Livianus eine Hand auf seiner Schulter und hörte eine ihm wohlbekannte Stimme. Ein Lächeln trat ihm ins Gesicht und er antwortete noch ehe er sich umdrehte um den Überraschungsgast zu begrüßen.


    "Aber ich bin wohl nicht der einzige Decimer der nicht fehlen darf, wenn es irgendwo etwas zu feiern gibt."


    Erst dann wandte er sich grinsend an seinen Bruder Mattiacus und umarmte ihn freundschaftlich, mit der Hand auf seine Schulter klopfend. Er hatte mit allem gerechnet, aber das er seinen Bruder so bald wieder sehen würde, war eine unerwartete Überraschung.


    "Marcus! Ein große Überraschung. Was machst du in Rom Bruder? Dein Tribunat in Germanien kann doch noch nicht zu Ende sein? Vinicius Hungaricus hat dich doch nicht etwa wegen Unfähigkeit wieder zu uns zurückgeschickt?"


    Es war ihm wie immer eine Freude seinen Bruder hin und wieder auf den Arm zu nehmen.

    Oh! 8o Das überrascht mich jetzt!


    Aber ich nehme gerne an. :) Nur weil ich dann dein Besitzer bin, heißt das ja nicht, dass du nicht auch für alle Anderen in der Casa Decima zur Verfügung stehen kannst, wenn sie was brauchen. Als Hausherr gehören mir ja eigentlich ohnehin alle Sklaven, außer die Persönlichen der einzelnen Familienmitglieder. So sehe ich das zumindest. :P


    Also dann: Ja, gerne.

    "Vielen Dank Sedulus. Ich hoffe auch die anderen Senatoren sind mir so gewogen."


    Leichter Zweifel war in Livianus stimme zu hören, doch die beiden Senatoren wurden im gleichen Moment wieder aus dem Gespräch gerissen, als der junge Tiberier einen passenden Platz gefunden hatte und ihnen zurief. Livianus sah vor und nickte dem jungen Mann zu, den die beiden Senatoren nach wenigen Schritten wieder eingeholt hatten. Sofort machte sich der Decimer daran in das neue Becken zu steigen und gesellte sich zu Tiberianus.

    "Wie gesagt. Mach dir keine Sorgen. Ich schätze demnächst werde ich ohnehin das ganze Gerede über unsere Familie auf mich ziehen. Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen es in der Familie bekannt zu geben, aber ich habe vor bei den kommenden Wahlen für das Consulat zu kandidieren. Spätestens nach bekanntwerden meiner Absichten werden die Leute hier in Rom genug über mich zu reden haben. Das wird sie von allem anderen Ablenken. Vertraue mir.“


    Livianus lächelte seine Nichte aufmunternd zu und ließ seinen Blick dann kurz über seinen Schreibtisch gleiten. Dabei viel sein Blick auf die Einladung von Sedulus und Iunia Serrana. Vielleicht eine gute Gelegenheit Seiana auf andere Gedanken zu bringen. Er nahm das Schreiben zur Hand und sah wieder auf.


    "Ach Seiana. Hättest du vielleicht Lust mich auf die Hochzeitsfeier von Germanicus Sedulus und Iunia Serrana zu begleiten? Ich habe diese Einladung erhalten und wie du weißt fehlt mir eine Begleitung. Es wäre nicht Standesgemäß dort alleine zu erscheinen."


    Er reichte seiner Nichte das Schreiben.



    Ad
    Marcus Decimus Livianus
    et
    familia
    Casa Decima Mercator
    Roma


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/einladung.jpg]


    vale bene,


    Iunia Serrana


    "Die anderen beiden kenne ich leider nicht, aber dafür unterhalten wir enge Beziehungen zu den Iuniern in den Germanicern wie du weißt. Es wäre daher sehr wichtig das wir uns dort sehen lassen."

    Wie in seinem Antwortschreiben angekündigt, ließ es sich auch Livianus nicht nehmen der Hochzeit von Germanicus Sedulus und Iunia Serrana beizuwohnen. Schließlich verband ihm nun mit beiden Familien eine freundschaftliche Beziehung, die es zu pflegen wert war. Er kam jedoch nicht alleine zur Feier, sondern in Begleitung seiner hübschen Nichte Seiana, die gemeinsam mit ihm das Atrium der Casa Iunia betrat. Beeindruck sah der Senator sich um. Die Iunier hatten sich die Feier wohl einiges kosten lassen. Das prunkvoll ausgestattete Atrium war kaum wiederzuerkennen und bereits mit einer ansehnlichen Anzahl an Gästen gefüllt. Es sollte wohl noch einige Zeit dauern, bis sich die beiden zu den Gastgebern vorgeschoben hatten, um ihre Aufwartung zu machen. Lächelnd sah Livianus in der Zwischenzeit zu seiner Nichte und musterte sie noch einmal kurz.


    "Du siehst heute wirklich bezaubernd aus Seiana. Es freut mich, dass du mich hierher begleitet hast."

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus


    Nach dem Rennstart wäre Livianus am liebsten aufgesprungen und hätte lauthals zu fluchen begonnen, doch hielt er sich in anbetracht der Anwesenheit seiner Nichte zurück und begnügte sich damit, seine Verärgerung durch das ballen seiner Fäuste zum Ausdruck zu bringen. Doch schon in der nächsten Runde wendete sich das Blatt und als Burolix am Wagen der Blauen vorbei zog, hielt es selbst den Senator nicht mehr auf seinem Sitz. Livianus sprang auf und Stimmte beim Jubelgeschrei des goldenen Sektors mit ein.


    "BUROLIX! BUROLIX! AURATA VICTRIX! AURATA VICTRIX!"


    Dann setzte er sich wieder und lächelte zufrieden. Genau das war es, was ihm gefehlt hatte.


    Zitat

    Original von Decima Seiana
    ……….Seiana presste die Lippen aufeinander und neigte sich ein wenig vor, und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als unter Jubel aus dem Block der Goldenen deren Gespann sich vorbeischob an dem der Veneta. So lange die Blauen nur hinter den Goldenen blieben… konnte das Rennen ihretwegen so ausgehen, wie es jetzt stand. „Wie lange ist der Fahrer schon bei der Aurata?“ fragte sie ihren Onkel.


    Als Seiana schließlich eine Frage stellte, beugte sich der Senator in ihre Richtung, um sie bei all dem Lärm auch zu verstehen.


    "Noch nicht sehr lange. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, so ist er bisher erst zwei Rennen für die Goldenen gefahren. Aber er ist noch jung. 24 Jahre oder so. Man muss ihn noch etwas Zeit geben. Doch wenn er hier gegen die Blauen gewinnt, hat er schon viel erreicht.“


    Im selben Moment stimmten die Goldenen ihre Fangesänge an, die Livianus zwar mit Freuden hörte, sich jedoch diesmal nicht dazu hinreißen ließ ebenfalls mitzusingen.


    "Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!
    Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!"

    Livianus wusste nicht ob er über Macers erste Aussage lauthals loslachen oder lieber weinen sollte. Zum einen weil sie an Naivität kaum noch zu übertreffen war und zum anderen weil Salinator es allem Anschein nach tatsächlich nur durch sein pöbelhaftes und selbstsicheres Auftreten geschafft hatte, seine zweifelhafte Vormachtsstellung selbst ohne Bestätigung durch den Kaiser durchzusetzen.


    "Ich entnehme also deinen Worten Senator Macer, dass der Senat niemals eine offizielle Stellungnahme des Kaisers, weder in schriftlicher noch in mündlicher Form erhalten hat und dennoch allen bekannt ist, dass Vescularius Salinator der rechtmäßige Stellvertreter des Kaisers ist. Hmm…. Verzeiht mir, aber dann sitzen hier im Senat entweder lauter Hellseher, oder wir haben uns alle gemeinsam von Salinators Auftreten blenden lassen."


    Gab es denn tatsächlich niemanden in den Reihen dieser ach so ehrenwerten Herren der es wagte sich diesem Möchtegernkaiser gemeinsam mit Livianus in den Weg zu stellen? War ihnen denn die Zukunft unseres Reiches schon so Gleichgültig geworden, dass sie einfach alles als gegeben hinnahmen und wegsahen, wenn es ungemütlich werden konnte? Konnte dann schon jeder hier in Rom einfach so die Macht ergreifen, ohne das es den Senat überhaupt interessierte? Verstand denn niemand, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, um einfach weg zu sehen und nur an seine eigenen Vorteile zu denken?! Der Decimer atmete tief durch und beantwortete resignierend Macers zweite Frage, die ebenso ärgerlich war wie seine indirekte Verteidigung von Salinator, denn anscheinend hatte der Purgitier nicht gut genug aufgepasst oder versuchte vielleicht sogar mit Absicht Livianus das Wort im Mund umzudrehen.


    "Was deine Frage betrifft, so hast du mich wohl nicht richtig verstanden Senator. Ich habe nie davon gesprochen die Aktivität der Magistrate zu steigern. Ich bin überzeugt jeder der sich für ein öffentliches Amt im Cursus Honorum bewirbt, macht seine Arbeit gewissenhaft und mit dem nötigen Fleiß. Ich hingegen sprach davon, dass die Amtsträger des Senats eine aktivere Arbeit bei einzelnen Agenden der Regierungsgeschäfte übernehmen könnten, welche derzeit noch nicht zu ihren Aufgabenbereichen zählen. Das sind zwei vollkommen untschiedliche Aussagen."

    "Ich habe das Gefühl du hast mir nicht richtig zugehört Vescularius….. wo ich doch mehrmals davon gesprochen habe, den Kaiser um diese Änderungen zu bitten und niemals von einem alleinigen Entscheid des Senats gesprochen habe."


    Theatralisch schüttelte Livianus verneinend seinen Kopf und stieß einen tiefen Seufzer aus als wollte er damit zum Ausdruck bringen, dass der Praefectus einfach nur unfähig war seine Worte richtig zu verstehen. Diese Geste löste das eine oder andere Schmunzeln im Senat aus, was Salinators Zorn vermutlich nur noch steigerte.


    "Und glaube mir. Meine eigenen Wünsche und diese abgewiesene Standeserhebung haben nicht das Geringste mit dem Ganzen zu tun."


    Dann ordnete der Decimer kurz seine Gedanken neu und ließ von Salinator abgewandt eine kurze Pause verstreichen, ehe er sich wieder zu ihm drehte und angriffslustig einen Schritt auf ihn zumachte. Er hatte damit gerechnet, dass der Vescularier die Stellvertreterregelung vorbrachte und war dementsprechend darauf vorbereitet.


    "Du behauptest also dass der Kaiser gemäß unseren Gesetzen die Stellvertreterregelung in Kraft gesetzt hat und dich nach § 20 des Codex Universalis zu seinem Stellvertreter ernannt hat."


    Es war eine Feststellung und Livianus wandte sich ohne auf Antwort zu warten wieder an den Senat.


    "Gemäß diesem Gesetz hat der Kaiser bei einer solchen Maßnahme dafür Sorge zu tragen, dass diese Regelung allgemein bekannt ist. Kann irgendjemand der Anwesenden eine solche offizielle Bekanntmachung durch unseren Kaiser bestätigen oder gibt es vielleicht ein kaiserliches Dekret, dass ein Inkrafttreten der Stellvertreterregelung belegt? Gibt es ein Schreiben an den Senat das vergessen wurde zu verlesen?


    Irgendetwas das die Worte unseres geschätzten Kollegen Vescularius Salinator bestätigen können?"

    Auch Senator Livianus war zum heutigen Rennen gekommen um sich den noch relativ neuen Fahrer seiner Factio anzusehen. Schon zu lange war er dem Circus Flaminius fern geblieben, hatte immer wieder Verpflichtungen nachzukommen und konnte daher seit seiner Rückkehr nur selten seiner heimlichen Leidenschaft, dem Wagenrennen, frönen. Doch heute hatte er sich den Termin freigehalten und Plätze in einer der vordersten Logen reservieren lassen. Er erreichte seinen Platz knapp vor den Start und hatte kaum Zeit sich nach bekannten Gesichtern umzusehen, da ging es auch schon los. Gespannt verfolgte der Decimer den Einlauf in die erste Kurve.

    Livianus wandte sich leicht verdutzt an den Annaeer. Er hatte mit einigen Reaktionen aus den Reihen der Senatoren gerechnet, aber keinesfalls damit, dass man seine offene Anschuldigung gegen den Praefectus Urbi und seine einschneidenden Änderungsvorschläge einfach abhackte und zur nächsten Frage über ging. Er versuchte die Zwischenfrage dennoch mit gebotenem ernst abzuhandeln. Vielleicht bot dies ja auch dem Vescularier Zeit um eine Stellungnahme zu formulieren. Dieser war nicht unbedingt als großer Redner bekannt, aber er würde Livianus Worte bestimmt nicht auf sich sitzen lassen.


    "Ich denke du ziehst dabei etwas zu streng mit mir ins Gericht mein Lieber. Ich habe damals eine Entscheidung getroffen die jeden von euch zugestanden wäre. Würde ich den Senat generell Missachten oder seine Rolle als höchstes Gremium unseres Reiches in Frage stellen, wäre ich wohl kaum noch ruhigen Gewissens ein Mitglied dieser ehrenwerten Runde. So viel Ehrgefühl kannst du mir zugestehen.


    Als Consul kandidiere ich, weil unser Reich mehr den je einen starken Senat und eine ebenso starke Führung benötigt. Die Führung kann ich euch bieten, doch den Senat zu stärken, schaffen wir nur gemeinsam."

    Hmm… nur wie ist es dann Simon erklärbar, wenn sich jeder der Kandidaten mit einem NPC-Mitconsul als Duo aufstellt und im Falle eines doppelten Wahlsieges dann plötzlich diese NPCs wegfallen und die beiden Spieler ein Duo bilden? Dieses Szenario verwirrt mich im Moment ein wenig. :D Bei einer Personenwahl wo jeder einzelne Consul separat gewählt wird ist es verständlich das es zu einer beliebigen Zusammensetzung nach der Wahl kommen kann, aber wenn schon bei der Wahl als Duo „Spieler mit NPC“ angetreten wird, dann sehe ich SIMON einen Erklärungsnotstand, wenn zwei Spieler die 50% Hürde überschreiten.