Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    "Da schließe ich mich gerne an." meinte auch Livianus und machte Anstalten sich zu erheben. Gleichzeitig nützte er die dadurch entstandenen Gesprächspause, um ein neues Thema zur Sprache zu bringen, dass jedoch mehr Senator Sedulus betraf, als den jungen Tiberier.


    "Mein lieber Sedulus. Es gibt auch etwas anderes, das ich bei dieser Gelegenheit gleich ansprechen möchte. Ich habe vor bei den kommenden Wahlen für das Amt des Consuls zu kandidieren und hatte auf die Unterstützung der Gens Germanica und ihrer senatorischen Klienten und Freunde gehofft."

    Vielen Dank an das Gratulationsteam, das wirklich immer überpünktlich diese Geburtstagsthreads eröffnet - die genauen Postzeiten ist wirklich beeindruckend :) – und natürlich auch an alle Gratulanten die bereits gratuliert haben und auch die, die ihnen vielleicht noch folgen werden. :) Vielen Dank!

    Ich habe eine kurze Verständnisfrage zu den Wahlen im Cursus Honorum und hoffe jemand kann sie beantworten. Bisher hat es noch niemanden betroffen, daher habe ich mich nicht wirklich damit beschäftigt und auch im IR hat es erst einmal den aktuellen Fall gegeben, der damals jedoch ganz anders gehandhabt wurde. Aus dem aktuellen Spielgeschehen heraus stellt sich mir nun einen kleine Frage zum Wahlablauf der Consuln.


    Mich wundert das es nun schon vermehrt so rüber gekommen ist, als das es bei den kommenden Wahlen, zu denen sowohl Furianus als auch ich zum Consulat antreten nur ein entweder – oder geben soll.


    Es gibt ja immer zwei Consuln was bedeutet, dass man bei der Wahl theoretisch und auch praktisch für uns beide stimmen kann. Vergangene Consulare die alleine angetreten sind haben dieses Problem gelöst indem sie einfach einen NPC-Mitconsul erfunden haben, denn in der Geschichte des IRs ist es erst einmal – bei den Wahlen 09/04 – vorgekommen, dass sich wirklich zwei Kandidaten gleichzeitig um das Amt des Consuls beworben haben. Beide haben damals die benötigten Stimmen erreicht und wurden zeitgleich zum Consul ernannt.


    Hat sich daran nun zwischenzeitlich irgendetwas geändert, denn ich habe mich schon bei Furianus Kandidaturrede darüber gewundert, dass er einen NPC-Mitconsul bekannt gibt, obwohl es passieren könnte, dass wir beide die Wahlen gewinnen und somit gemeinsam dieses Amt antreten. Auch von anderen wurde ich auf die Wahlkonkurrenz angesprochen, die laut meinem Verständnis erst bei 3 Kandidaten gegeben wäre die für 2 Posten kandidieren. Das hat mich nun etwas stutzig gemacht. :D Wählt man die Kandidaten nun also immer noch einzeln oder immer im Doppelpack?

    Livianus machte sich genau die Gedanken, von denen Seiana ausging. Seine Nichte, die keine Eltern hatte, die sui iuris war, die in einem Alter war in dem andere Frauen schon längst verheiratet waren und die aus gutem Hause stammte und nun auch noch eine gelöste Verlobung hinter sich hatte, was sich bestimmt bald herumsprechen würde. Er konnte ihre Entscheidung jedoch gut verstehen und nachvollziehen, hatte er sich doch selbst immer einer politischen Heirat verwehrt und auch seine Aemilia damals einzig und allein der Liebe wegen geheiratet.


    "Also gut. Dann lassen wir es vorerst auf sich beruhen. Du hast richtig gehandelt und die Familie steht geschlossen hinter dir. Also mach dir keine Sorgen, auch wenn damit zu rechnen ist, dass darüber gesprochen wird. Doch auf das Geschwätz der Leute habe ich noch nie viel gehalten."

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg| Acanthus


    Wenn die Welt einem Spiegel der Seele glich, was war dann ein Spiegel in der Welt aus Sicht der Seele? War es die Reflektion des Gemütes, des Verstandes, oder nur ein blinder Fleck, der sich dem eigenen Begreifen entziehen wollte? Acanthus, Ianitor der Villa Flavia, dachte bereits seit dem frühen Morgen über diesen Gedanken nach, glaubte sich schon der Lösung nahe, als Besuch ihn aus seinen Überlegungen riss.
    "Wer bist du und was willst du?", raunzte er den Sklaven vor der Türe an, einen beiläufigen Blick an ihm vorbei auf die Sänfte werfend und dabei abschätzend, wie der zugehörige Herr im Detail begrüßt werden müsste.


    Der Sklave des Senators, der noch etwas unerfahren wirkte und erst seit kurzem dem Hause Decima diente, schrak bei der unfreundlichen Begrüßung etwas zurück, hatte sich jedoch gleich wieder gefangen und antwortete auf die Frage.


    "Mein Herr, Senator Decimus Livianus hat eine Einladung zur Cena von Senator Flavus Furianus erhalten und ist hier um dieser nachzukommen."

    "So ist es Senator Purgitius. Die Aufgaben der Amtsträger sind genau definiert, was allerdings nicht heißt, dass man diese nicht, wenn auch nur zeitlich beschränkt, umdefinieren kann.


    Unsere Vorgänger haben bei der Einführung des Prizipats vor über hundert Jahren den Kaiser mit sehr viel Macht ausgestattet und ihm damit zum Regenten über das Imperium Romanum erhoben. Legislative durch Recht auf Einberufung der Volksversammlung und des Senates, Exekutive als Oberbefehlshaber des Heeres und Judikative als oberster Richter, um die drei Wichtigsten zu nennen. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass niemand außer unserem geliebten Kaiser diese Amtsgewalten auf sich vereinen sollte.


    Die Realität sieht heute wie wir alle wissen und zu meinem großen Leidwesen jedoch anders aus. Man könnte derzeit meinen, dass Vescularius Salinator all diese Amtsgewalten auf sich vereint hat und auch willkürlich ausübt."


    Nun war es endlich passiert. Livianus hatte den Namen des Vesculariers laut und deutlich ausgesprochen und somit als erster Senator klar und deutlich Stellung gegen den Mann und seine Machenschaften bezogen, was auch vielen anderen ein großer Dorn im Auge war. Mit ernster Mine sah er in seine Richtung, während er weiter sprach.


    "Das Amt des Praefectus Urbi, welches ich selbst einige Zeit lang inne gehabt habe und daher sehr wohl weiß wovon ich rede, sieht die Vertretung des Kaisers in allen Belangen in und um Rom vor. Es sieht jedoch nicht die Neubesetzung von Statthaltern und eine Weisungsbefugnis ihnen gegenüber, die Einberufung von neuen Senatoren, die Ernennungen von Rittern und ritterlichen Offizieren, die Einsetzung neuer Kommandanten sowie die Befehlsgewalt über den ganzen Exercitus Romanus vor. All dies und noch viel mehr passiert derzeit jedoch Tag für Tag und die Administratio Imperatoris wird jeden der daran zweifelt bestätigen, dass alle wichtigen Entscheidungen über unser Reich seit längerer Zeit ausschließlich aus der Castra Praetoria kommen. Wo sind sie hier, die genau definierten Aufgaben?"


    Nun war Livianus endlich an dem Punkt angelangt, nach dem Macer ursprünglich gefragt hatte. Er wendete seinen Blick von Salinator ab und sah wieder in die Runde der Senatoren.


    "Einige meiner Vorschläge an den Kaiser und den Senat wären daher die Berufung eines ständigen Consilium Principes, welches sich um alle Belange des Exercitus Romanus kümmert sowie Entscheidungen über die Entsendung von kaiserlichen Statthaltern, Kommandeuren und Offizieren trifft. Einen ständigen Rat der Reichspräfekten, die nur gemeinsam und durch Beschluss aller Praefecten das Recht der Befehlsgewalt über den Exercitus Romanus ausüben können. Eine Ausweitung der Befugnisse aller amtierenden Praetoren, was die Berufungsinstanz gegen gerichtliche Urteile in den Provinzen anbelangt, sowie eine Befugniserweiterung der Aedilen in Bezug auf die Überwachung der Getreideverteilung in Rom, die derzeit ausschließlich in der Hand des Praefectus Annonae liegt, der auch dem Praefectus Urbi unterstellt ist. Weiters sollte das Recht auf die Ernennung von Senatoren und die Erhebung in den Ordo Senatorius ausschließlich im Senat oder durch die vom Senat ernannten Magistrate getroffen werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die Verwaltung des Aerarium, die wieder zur Gänze auf den Senat übergehen sollte.


    Ich möchte noch einmal betonen, dass es sich um Vorschläge handelt, die selbstverständlich hier im Senat und immer mit der Zustimmung des Kaisers getroffen werden sollen und die als Übergangslösung zu verstehen sind, bis unser geliebter Kaiser seinen rechtmäßigen Platz hier in Rom wieder einnehmen kann."

    Der Einladung zur Cena seines Gegenkandidaten bei den kommenden Wahlen um das Amt des Consuls wollte Livianus selbstverständlich nachkommen. Einerseits erbot es die Höflichkeit zu zeigen, dass eine Konfrontation im Senat oder das Ringen um ein Amt keine negativen Auswirkungen auf das Privatleben hatte und zum anderen wollte der Senator die Gelegenheit nutzen, die erkaltete Beziehung zwischen den Flaviern und den Decimern seit seinem Vorsitz vor Gericht Rund um die Anklage gegen Furianus wieder etwas aufzulockern.


    Während die Träger die Sänfte des Senators vor dem prunkvollen Anwesen der Flavier abstellte, eilte ein Sklave voraus um seinen Herrn anzumelden.

    Livianus seufzte, hielt sich jedoch mit weiteren Fragen zurück. Die Situation von ihrem Verlobten zurückgewiesen und nun auch noch vor ihren Onkel treten und diesen darüber in Kenntnis setzen zu müssen war für die junge Frau vermutlich schlimm genug, auch ohne das der Onkel dann auch noch viele Fragen stellte. Es würde der Zeitpunkt kommen, wie sie von alleine bereit genug war sich Livianus zu öffnen.


    "Ich verstehe." sagte er daher nur kurz angebunden und überlegte krampfhaft, welche Worte nun passend waren. Wichtig war allem voran, dass es Seiana gut ging – dem Umständen entsprechend gut zumindest. Doch die Angelegenheit regte ihn dann doch ziemlich auf und er tat sich schwer, dass nicht zu zeigen.


    "Ich versichere dir, dass ich diese Angelegenheit selbstverständlich auch mit meinem Patron Aelius Quarto besprechen werde. Es ist eine Unverschämtheit dich so zu behandeln und dich zurück zu weisen. Das kann und werde ich nicht akzeptieren."

    Die Rede seines Mitbewerbers um das Amt des Consuls, Flavius Furianus, war sehr beeindruckend gewesen und Livianus war für einen kurzen Moment unsicher, ob er jetzt noch die Mehrheit des Senats von sich und seinen Ideen überzeugen konnte. Hätte er von Furianus Vorhaben gewusst, so wäre er einer gemeinsamen Kandidatur nicht negativ gegenüber gestanden. Er ließ sich jedoch nichts von seinen Gedanken anmerken und trat in die Mitte der Senatshalle, als er aufgerufen wurde. Er räusperte sich und begann.


    "Verehrter Consul, geschätzte Kollegen des Senats!


    Ein weiteres Mal im Laufe meines bisherigen Lebens erlaube ich mir vor euch zu treten und mich für ein Amt im Cursus Honorum zu bewerben. Wie der Consul bereits sagte, strebe ich bei den kommenden Wahlen demütig und selbstlos seine Nachfolge an und hoffe auf eure Zustimmung und Unterstützung bei diesem ehrenvollen Vorhaben.


    Zu meiner Person und meinem bisherigen Lebensweg werde ich nicht viele Worte verlieren, da mein Lebenslauf den meisten von euch bestens bekannt sein wird. Zuletzt, sei kurz erwähnt, habe ich dem Senat vor zwei Amtsperioden als Praetor Urbanus gedient und davor dem Kaiser als langjähriger Legionskommandeur und Berater im Consilium Principes. Nun sehe ich den Zeitpunkt gekommen, um auch den letzten und größten Schritt im Leben eines Senators zu wagen und für das höchste Amt unserer Res Publica zu kandidieren. Ich treffe diese Entscheidung wohl überlegt, denn sie sollte keines Falls leichtfertig gefällt werden und ich bin mir sicher auch in eurem Sinne zu sprechen wenn ich sage, dass in Zeiten wie diesen ein starker Senat und ebenso starke Amtsträger im Cursus Honorum für Rom und das römische Volk unverzichtbar sind."


    Livianus Blick, der bisher freundlich und offen durch die Runde der Senatoren geschweift war, verweilte in diesem Moment deutlich ernster bei Vescularius Salinator und ein kurzer Moment verstrich, ehe er weiter sah und das Wort wieder aufnahm.


    "Nach wie vor ist unser geliebter Kaiser fern der Hauptstadt und damit auch gezwungen einen Großteil seiner Regierungsgeschäfte in andere Hände zu legen. Ich weiß, unsere Gedanken sind bei ihm und unsere Gebete begleiten ihn. Doch haben wir als Senat nicht die heilige Pflicht mehr zu tun als nur zu beten und zu hoffen? Haben wir nicht die Pflicht unserem Kaiser mit all unserer Kraft beizustehen und dem Volk von Rom zu dienen, so wie wir uns alle durch unseren Eid verpflichtet haben? ……zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum……


    Ich denke das haben wir! Und wie könnten wir das besser als durch ehrenvolle Erfüllung unserer Pflichten und Traditionen, durch die unsere Res Publica seit jahrhunderten Bestand hat und auch weiterhin haben wird. Die Consularen der letzten Jahre, allen voran Consular Aelius Quarto und Consular Tiberius Durus, habe wichtige Reformen durchgesetzt und einen wertvollen Grundstein für zukünftige Nachfolger gelegt. Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich mir im Falle meiner Wahl ein anderes Ziel setzen kann, als die primäre Überarbeitung von Gesetzen und Richtlinien. Ich kann und möchte mein Augenmerk nun auf die tatsächliche Arbeit und das Wirken des Senats legen.


    Im Falle meiner Wahl zum Consul möchte ich gemeinsam mit euch allen und natürlich in enger Abstimmung mit dem Kaiserhaus an einer Wiedererstarkung des Senats und der Ämter des Cursus Honorum arbeiten. Ich bin der Meinung der Senat und auch die einzelnen Amtsträger des Cursus Honorum könnten weitaus aktivere Arbeit bei einzelnen Agenden der Regierungsgeschäfte oder der Unterstützung des vom Kaiser bestimmten Vertreter anbieten und letztendlich dadurch auch Sorge tragen, dass sich die bedauernswerte Abwesenheit unseres geliebten Kaisers, so lange sie auch noch dauern möge, nicht negativ auf Rom und das Volk auswirkt. Es gibt viele Ansatzpunkte die hier angedacht werden können, schließlich sind die meisten Senatoren wichtige Amtsträger in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Mein erster Weg als Cosnsul wird mich daher nach eingehender Beratung mit euch zum Kaiser führen, um ihn diesen Vorschlag zu unterbreiten und ihm dem bedingungslosen Rückhalt und die Unterstützung durch den Senat zuzusichern. Der Senat sollte nicht nur zum zusehen verdammt sein geschätzte Kollegen.


    Ich hoffe, dass ich euch damit ebenso aus dem Herz spreche, wie es in meinem Fall zutrifft, in der festen Überzeugung dem Volke Roms einen wichtigen Dienst zu erweisen. Ich bin ein Mann der Tat, dass wisst ihr und Taten möchte ich mit eurer Unterstützung auch folgen lassen. Ich Danke euch."


    Dann erwartete der Senator die Fragen und Wortmeldungen seiner Amtskollegen. Seine Ziele waren anders als die der Gegenkandidaten. Auch wenn er sich Gesetzesänderungen keinesfalls versperrte, vielleicht sogar selbst den einen oder anderen Vorschlag dazu hatte, so waren sie nur von sekundärer Bedeutung für ihn.


    An
    den Consul
    Roma, Italia



    Geschätzter Consul!


    Ich beabsichtige bei den kommenden Wahlen des Cursus Honorum für das Amt des Consuls zu kandidieren und bitte daher auf die Liste der diesjährigen Candidati gesetzt zu werden und vor dem Senate zu gegebener Zeit das Wort ergreiffen zu dürfen.


    Vale Bene,

    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



    "Eigentlich war ich nur auf der Suche nach etwas Gesellschaft und Unterhaltung. Die Casa Decima hat zwar ein geräumiges Bad doch komme ich dennoch immer wieder gerne in die Thermen um Leute zu treffen und die eine oder andere Unterhaltung zu führen. Außerdem bleibt man hier auch immer am Puls der Zeit. Den neuste Tratsch und Klatsch kommt hier in den Thermen immer früher an als überall anders."


    Beim letzten Satz konnte sich Livianus ein breites Grinsen nicht verkneifen überließ das reden dann jedoch wieder dem Tiberier. Als dieser jedoch bei Sedulus eben erwähnten Streit mit seiner Tochter nachhackte, konnte er eine gewisse Verwunderung nicht verbergen. Er nahm es zwar gelassen und belustigt hin, doch fühlte er sich bemüßigt den jungen Mann wieder etwas in seine Schranken zu weisen.


    "Nana mein junger Freund. Diese Frage ist nun wohl doch etwas zu persönlich. Immerhin hast du den Senator eben erst kennengelernt.“

    Das Lächeln verschwand im selben Augeblick aus dem Gesicht des Senators, in dem seine Nichte die letzten Worte ausgesprochen hatte. Verwirrt sah er sie an und schüttelte den Kopf.


    "Was meinst du mit gelöst? Was ist passiert?"


    An
    Iunia Serrena
    Casa Iunia
    Roma, Italia



    Meine liebe Iunia!


    Ich übersende dir und deinem Bräutigam meine freundschaftlichen Grüße und auch meine besten Glückwünsche zu eurer bevorstehenden Hochzeit. Gleichzeitig danke ich für eure Einladung, der ich selbstverständlich mit Freuden nachkommen werde.


    Vale Bene,

    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



    Als Livianus seine Nichte sah, lächelte er erfreut und legte seine Arbeit beiseite. Er vermutete das sie gekommen war, um ihn den Termin für das geplante Kennenlernen mit ihren Verlobten mitzuteilen.


    "Natürlich Seiana. Bitte nimm Platz."


    Er deutete einladend auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

    "Du kennst mich Valeria. Ich habe an allem Interesse, was sich unter dem Dach meines Hauses tut. Noch dazu wo ich im Moment kaum die Zeit finde hier präsent zu sein. Es ist also ganz normal das der Maior Domus mich jeden Abend darüber informiert wer hier ein und aus geht. Das muss dich nicht beunruhigen."


    Es war wichtig ihm das sofort klar zu stellen. Erst dann ging Livianus auf Valerias Bemerkung mit der Schola ein.


    "Das mit der Schola freut mich. Ich wünsche dir dabei alles Gute bei diesem Vorhaben. Nachdem immer noch Avarus das Zepter dort schwingt wird es dir bestimmt nicht all zu schwer fallen einen Lehrauftrag zu erhalten."


    Wieder blickte der Senator auf das feuchte Haar seiner Verwandten, das in dieser Kälte keinesfalls trocknen konnte.


    "Ich habe dich aber nun lange genug aufgehalten Valeria. Vielleicht solltest du wieder hinein gehen. Nicht das du dir hier bei mir noch eine Erkältung zuziehst."

    Livianus lachte und schloss sich den Worten seines Senatskollegen sofort an.


    "Und mich könnte man ohnehin als Weltenbummler bezeichnen junger Freund. Ich mein halbes Leben bei der Legio gedient, in den unterschiedlichsten Provinzen unseres Reiches. Geboren und aufgewachsen bin ich in Hispania. Ich fürchte also, dass ich ebenso wie Senator Sedulus nicht damit dienen kann, ein alteingesessener Römer zu sein, falls es einen solchen heute überhaupt noch gibt."

    Den Sklaven deutete Livianus das sie einen Augenblick warten sollten. Dann ging er die paar Schritte auf seinen Sohn zu.


    "Ja, es ist eine großartige Chance und ich habe bereits mit einer solchen Entscheidung gerechnet. Du hast meine Erlaubnis nach Alexandria zu gehen und dich Dragonum anzuschließen. Er ist ein hervorragender Soldat und er wird dir ein ebenso guter Kommandant sein, von dem du viel lernen kannst. Pass also auf und höre auf das was er sagt Faustus."


    Er wirkte ein wenig traurig über diesen plötzlichen, wenn auch nicht unerwarteten Abschied, als er Serapio auf die Schulter klopfte und seine Hand kurz darauf ruhen ließ, ehe er sich wieder umwandte und seinen Sklaven mit einer kurzen Geste zu verstehen gab, dass sie weitermachen konnten. Dann wandte er sich wieder zu seinen Sohn und rang sich ein Lächeln ab.


    "Wir bleiben jedoch in Kontakt. Ich möchte von dir hören. Hast du verstanden."