Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    "Die Militia Equetaris also. Eine gute Entscheidung die ich sehr begrüße und natürlich unterstützen werde. Bei deinen bisherigen Erfahrungen als Soldat könnte ich mir sogar vorstellen, dass du die ersten Posten überspringen und direkt als Tribun einer Legion oder vielleicht sogar als Subpräfekt bei der Vigiles eingesetzt werden kannst.


    Beende deine Ermittlungen und suche baldigst das Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Bei Vescularius Salinator bist du im Moment ohnehin gleich an der richtigen Adresse, was deine Versetzung auf einen Ritterposten betrifft. Sollte es die Vigiles werden, so kannst du deine Ermittlungen dort vielleicht sogar fortführen. Wenn du dich für die Legio entscheidest, so hoffe ich, dass ein Tribunat bei der Legio I möglich ist. Ich hätte dich gerne hier in Italia."


    Der Senator hatte seine Gründe, warum er Serapio in seiner Nähe wünschte, doch wollte diese vorerst noch für sich behalten und abwarten, was die Zukunft brachte. Sowohl ein hoher Posten bei einer Stadteinheit, als auch ein Stabsoffizier bei der Legio I wäre sehr hilfreich für Livianus Pläne und konnten einen beachtlichen Vorteil mit sich bringen. Als Serapio schließlich seine Klientenschaft bei Lucilla ansprach, dachte Livianus einen Moment lang nach und strich sich durch den Bart, ehe er eine Antwort auf die Frage des jungen Mannes gab.


    "Es ist ungewöhnlich Klient einer Frau zu sein, auch wenn es sich um die Gemahlin eines Senators handelt und sie deine Tante ist. Hättest du den Weg in die Politik eingeschlagen, hätte ich dir dringend davon abgeraten. Doch als Eques und Offizier ist es nicht immer notwendig, auf die öffentliche Meinung zu achten und sein Handeln dementsprechend auszurichten. Du darfst ihr Klient bleiben – vorerst."

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    Der Ianitor warf der dunkelhäutigen Sklavin einen skeptschen Blick zu. Die Bitte der Herrin war ungewöhnlich und er hörte zum ersten Mal, dass es ausdrücklich gewünscht wurde, dass ein Sklave im Zimmer seines Herrn wohnte. Doch grundsätzlich war es machbar und daher nickte er.


    "Nun Herrin. Das Zimmer ist bestimmt groß genug. Aber wir müssen das Einverständnis des Senators einholen. Doch komm einmal herein. Ich bringe dich und die Sklavin auf dein Zimmer. Du möchtest dich bestimmt etwas frisch machen, nach dieser langen Reise."

    Livianus nickte zufrieden. Sein neuer Adoptivsohn hatte sich wirklich viel Mühe gegeben und war ordentlich vorbereitet zu dieser Adoption erschienen. Der Praetor breitete seine Hände aus und wandte sich wieder an die Anwesenden.


    "So ist es auch mein Wunsch, Faustus Decimus Serapio an Kindes Statt anzunehmen."


    Lächelnd sah er zu Serapio und breitete seine Arme aus.


    "Sohn!"

    Als Serapio schließlich neben ihm stand, wandte sich Livianus erneut an die Anwesenden. Damit begann nun der eigentliche Vorgang der Adoption. Die Stimme des Praetors hallte feierlich durch die Halle der Basilica, während seine Blicke zwischen Serapio und den Zuschauern wechselten.


    "So frage ich dich, Faustus Decimus Serapio, ist es wirklich dein Wunsch, mich als deinen Vater anzuerkennen? Willst du mich ehren wie deinen leiblichen Vater, so wie es Sitte und Recht ist?"

    Nun war es Livianus, der seine Überraschung nicht verbergen konnte. Es gab also doch Gegenkandidaten und wie es den Anschein hatte gleich mehrere. Er räusperte sich erneut, wohl eher um Zeit zu gewinnen und seine Gedanken kurz zu sammeln, als wegen eines tatsächlichen kratzen im Hals.


    "Deine letzte Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Ich höre zum ersten Mal von anderen Kandidaten. Bisher hat sich noch niemand öffentlich dazu geäußert. Meine Beweggründe habe ich dir bereits erklärt. Hinzu kommt, dass ich den Cursus Honorum viele Jahre hinten anstellen musste, um den Kaiser als Legat und Feldherr dienen zu können. Der Wunsch des Kaisers ging mir immer vor und das Mindestalter für die Consulatswahlen habe ich daher bereits weit überschritten. Ich halte diesen Zeitpunkt einfach für den besten – zumindest für mich. Wer weiß was die Zukunft bringt und ob ich jemals wieder eine so günstige Gelegenheit bekomme."

    "Da stimme ich dir zu."


    Livianus nickte verständnisvoll und nahm einen kurzen Nipper aus seinem Becker, ehe er fortfuhr.


    "Was den Fall der vorhin angesprochenen Senatoren betrifft, so hatte ich übrigens gehofft, dich als Iudex gewinnen zu können. Als ehemaliger Praetor und mehrfacher Consular, wärst du mir eine sehr große Unterstützung. Es ist eine prekäre Angelegenheit, da man einen Senator wegen getätigter Aussagen während einer Senatssitzung nicht vor Gericht bringen kann. In diesem Fall habe ich der Klage jedoch zugestimmt, da sie laut meinem Verständnis sehr wohl unter die Ausnahme, eben jener besagten verleumderischen Beleidigung fällt."

    Noch bevor er sich erhob, räusperte sich Livianus kurz und ergriff dann erneut das Wort.


    "Verzeih mir Praefectus, eines gebe es da noch."


    Der Decimer strich sich durch den Bart und überlegte einen Augenblick lang, ob er sich seinem Vorhaben wirklich sicher war. Aus diesem Grund hatte er auch bis zuletzt damit gewartet, es zur Sprache zu bringen. Bisher hatte er noch nichts von möglichen Gegenkandidaten gehört, doch war Livianus zuversichtlich, dass er es schaffen könnte. Er beschloss daher den Schritt zu wagen.


    "Wie wir vorhin bereits angemerkt haben, steht es mit meinem Bekanntheitsgrad im Moment äußerst günstig. Ich spiele daher schon seit einigen Tagen mit dem Gedanken, bei der kommenden Wahl für das Consulat zu kandidieren. Mir ist klar, dass dies nur mit einer Dispensierung durch den Kaiser, oder zum jetzigen Zeitpunkt, eben durch dich möglich ist. Ich suche zum ersten Mal um eine solche Vorgehensweise an und ich hatte gehofft, dass sie mir gewährt wird."

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    Tatsächlich konnte sich der Iainitor daran erinnern, dass man eine Iunia vorangekündigt hatte. Das Grinsen des anderen Sklaven konnte er jedoch nicht ganz deuten. Neugierig sah er in Richtung des neuen Gastes, für den auch bereits ein Zimmer vorbereitet worden war. Dann trat er an dem Sklaven vorbei einen Schritt auf Narcissa zu und verneigte sich.


    "Herzlich Willkommen in der Casa Decima Mercator. Ich werde sofort Senator Livianus bescheid sagen lassen, dass ihr angekommen seid, Herrin. Ein Zimmer wurde ebenfalls bereits für euch vorbereitet. Eure Sklavin wird in den Sklavenunterkünften untergebracht. Bitte tretet ein."

    Mattiacus hatte alles ordnungsgemäß vorbereiten lassen. Sowohl ein Priester, als auch das Opfertier standen bereit, um dem kurzen Schauspiel ein würdevolles Ende zu liefern. Livianus, dessen Klientenschaft sich auf der einen Seite des Altars versammelt hatte, trat vor und suchte mit seinen Augen nach Sedulus, der gemeinsam mit seinen Anhängern hergegangen und sich vermutlich unter seine Leute gemischt hatte. Als er ihn entdeckte, nickte er ihm auffordernd zu und wartete, bis dieser ebenfalls nach vorne trat.

    Livianus wollte es Balbus überlassen, mit dem Consular offen über Salinator zu sprechen. Er entschloss sich daher seine Antwort möglichst diplomatisch zu fassen.


    "Das habe ich. Jedoch nur in einem kurzen Gespräch, dass hauptsächlich den Ordo einiger Familienmitglieder meiner Gens betroffen hat. Ansonsten nur kenne ich ihn nur von seinen kurzen Auftritten im Senat."


    Er wechselte das Thema.


    "Mir ist ebenso aufgefallen, dass es teilweise zu tiefen Gräben im Senat gekommen ist. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber es kommt mir vor, als wäre es ein Zerwürfnis zwischen den plebejischen und den patrizischen Senatoren. Erst heute hatte ich eine Anhörung, die eine Klage von Senator Germanicus Avarus betroffen hat. Er bezichtigt Flavius Furianus der verleumderischen Beleidigung."


    Verständnislos schüttelte der Decimer seinen Kopf.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus nickte. "Dann soll es so sein. Ich werde es veranlassen. Sorge Du dafür, daß alle nötigen Voraussetzungen erfüllt sind. Landbesitz und Vermögen bei Deinem Sohn, die nötigen Examina der Militärakademie für Deinen Bruder." Der Scriba erhielt einen Wink, die nötigen Vorbereitungen zu treffen. "Du vergeudest keine Zeit, Deine Familie auf Vordermann zu bringen."


    "Dem Kaiser und Rom stets zu Diensten."


    Damit rechtfertigte Livianus mehr oder weniger die anstehenden Veränderungen innerhalb seiner Gens. Er brachte dadurch treue und gebildete Männer in wichtige Positionen. Aus seiner Sicht also vorteilhaft für beide Seiten. Lächelnd nickte er dem Vescularier noch einmal zu.


    "Ich danke dir für deine Zeit Praefectus. Von meiner Seite war das für den Moment alles."

    Dem Kaiser? Livianus konnte sich nicht vorstellen, dass Salinator diese Entscheidung tatsächlich mit dem Kaiser abgesprochen hatte und die ausbleibende Begründung schien diese Vermutung auch zu bestätigen. Dem Decimer reichte diese Antwort und er setzte sich. Vermutlich war ohnehin nicht mehr darüber zu erfahren und so war es unnötig weiter nach zu bohren. Vorschläge für einen möglichen Nachfolger hatte er ebenso wenig vorzubringen, wie allem Anschein nach auch der Rest der Senatorenschaft.

    "Auf die Gesundheit des Kaisers!"


    Livianus hob ebenfalls seinen Becher und nahm dann einen kräftigen Schluck des wohltuenden Falerners. Gefolgt von einem zufriedenen „Ahhhhhhh“ stellte er seinen Becher schließlich wieder ab und sah gespannt zum Hausherrn, der ihm immer noch eine Antwort schuldig war.

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    Der Sklave der jungen Iunia musste nicht lange warten, da machte der Ianitor bereits die Türe auf und musterte zuerst den Sklaven, dann streckte er seinen Kopf hoch und ließ seinen Blick über dessen Schultern hinweg auf die Reisekutsche schweifen. Doch nicht etwas schon wieder eine Decima, die hier einziehen wollte? Fragend sah er wieder zum Sklaven.


    "Was kann ich für euch tun?"

    "Bei dieser Gelegenheit habe ich seinem….. eurem Haus auch meiner Treue versichert, ebenso wie ich mein Leben lang treu zu Iulianus gestanden habe und ich überbringe dir hiermit auch die Grüße deines Bruders."


    Livianus merkte, dass sein Mund etwas trocken war und sah sich kurz im herrschaftlichen Atrium um. Sollte Quarto bereits nach Wein geschickt haben, so hatte er dies wohl nicht mitbekommen. Dann wandte er sich wieder dem Consular zu.


    "Doch zurück zum Grund meines Kommens. Ich hatte gehofft du könntest mir ein wenig über die aktuelle Lage hier in Rom erzählen, den Senat und die vom Praefectus Ubri übernommenen Amtsgeschäfte. Um ehrlich zu sein, hat der Kaiser keinen besonders gesunden Eindruck auf mich gemacht."


    Die Besorgnis war vermutlich aus der Stimme des Senators herauszuhören.

    "Ich hoffe er musste dort keine all zu großen Versprechungen oder Zusagen machen, um ihre Stimmen und ihre Unterstützung zu erhalten. Nunja…."


    Livianus dachte noch einen kurzen Moment darüber nach, wechselte aber dann das Thema.


    "Der eigentliche Grund für mein heutiges Kommen ist jedoch nicht mein Sohn, sondern die Tatsache, dass sich seit meinem Aufbruch nach Parthia einiges geändert hat. Neue Umstände auf die ich mich erst einstellen muss.


    Als aller erstes möchte ich dir meinen Glückwunsch darüber aussprechen, dass deine Gens nun das Kaiserhaus stellt. Ihr wart Iulianus schon immer Treu ergeben, daher ist es nur gerecht, dass er einen Aelier zu seinem Nachfolger auserwählt hat. Ich hatte auch die Ehre einige Worte mit deinem Bruder bei einer kurzfristigen Audienz in Misenum zu wechseln. Ein weiser Mann und bestimmt ein würdiger Kaiser."

    Livianus gab seiner Klienten- und Anhängerschaft ein Zeichen und so folgte der Tross dem Bruder des Senators in Richtung Tempel der Concordia. Er war froh, dass sich sein Bruder um das alles gekümmert hatte. Neben seiner Arbeit als Praetor fand er kaum noch Zeit, sich um solche privaten Angelegenheiten zu kümmern. Unterstützung durch die Familie bedeutete ihm in dieser Zeit besonders viel. Hin und wieder sah der Decimer zurück, um sich zu versichern, dass auch Sedulus und seine Leute folgten, doch es schien alles zu klappen.

    "Du bist erst seit kurzem hier in Rom oder hat dich dein Bruder bisher nur gut vor der Öffentlichkeit versteckt gehalten?"


    Livianus lächelte amüsiert. Crassus war doch wirklich ein ausgekochter Fuchs, seine Verwandten vor dem von Männern dominierten Clan der Decimer zu verstecken. Der Senator würde ihm beim nächsten Treffen bestimmt darauf ansprechen. Heiratsfähige Frauen aus angesehenen Familien waren immer sehr gefragt und Livianus vielen auf Anhieb einige Männer seiner Familie ein, die er möglichst bald unter die Haube bringen sollte. Angefangen von seinem Bruder Mattiacus.