Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Ob Senator Macer ebenso die Sommerhitze erwischen sollte, war nach seinem Aufenthalt in der kühlen Basilica Ulpia noch nicht abzusehen. Eines jedoch holte ihn schneller ein, als er es vermutlich vor wenigen Minuten noch gedacht hatte – die kommende Verhandlung zum Fall Germanicus Avarus vs. Flavius Furianus.


    Dem Prätor war nicht entgangen, dass Macer in den Reihen der Zuschauer gesessen und den Verlauf der Anhörung aufmerksam verfolgt hatte. So war es nicht verwunderlich, dass er sofort nach verlassen des Saales, dem Purgitier einen Laufburschen hinterher geschickt hatte, der nun hinter Macer nachgehetzt kam.


    "Senator! Senator Purgitius!"

    "Ja das wäre alles."


    Livianus erhob sich.


    "Den wünsche ich dir ebenso. Vale Procurator."


    Mit einem verabschiedenden Kopfnicken verließ er das Officium des hohen Finanzbeamten und machte sich auf den Weg zu seiner letzten Station im Palast.

    Livianus erhob sich erneut und schüttelte nur lächelnd den Kopf, was soviel heißen sollte, wie – wenn du dich zum Narren machen willst, dann bitte. Avarus verklagte Furianus, Furianus verklagte Avarus und nun wollte Durus auch noch Livianus verklagen. Dieses verdammte klagewütige Pack! Anscheinend waren dem einen oder anderen Senator die Hitze der letzten Tage zu Kopf gestiegen oder sie hatten zu tief in die Becher geschaut. Anders konnte sich Livianus das nicht mehr erklären. Hatten denn alle in Zeiten wie diesen keine anderen Sorgen oder Probleme, als sich gegenseitig wegen Nichtigkeiten zu verklagen? Der Kaiser war schwer erkrankt, ein dubioser Stadtpräfekt regierte nach Gutdünken das Reich und die ehrenwerten Herrn Senatoren waren stritten sich bei fast jeder Senatssitzung um Zeus Bart. Ging es nach dem Decimer, hätte er sowohl Avarus, als auch Furianus und seinen verehrten Advocatus aus der Basilica Iulia rausjagen lassen und sich wichtigeren Dingen gewidmet. Doch leider musste er sich mit diesen mädchenhaften Zankereien abgeben.


    "Die Sitzung ist beendet."


    Ohne jedes weitere Kommentar verließ er den Sitzungssaal.

    Livianus hob die Hand und gab allen Anwesenden damit deutlich zu verstehen, dass nun einzig und allein er am Wort war. Seine untypisch böse Mine traf nach der Reihe jeden der Beteiligten. Er sammelte kurz seine Gedanken und erhob sich aus seinem kurulischen Stuhl.


    "Meine Herrn Senatoren! Nach meiner Rechtsauffassung fällt eine verleumderische Beleidigung unter § 84, Absatz 2. Es handelt sich dabei um eine ehrenrührige Tatsachenbehauptung, in unserem Falle, dass die pure Anwesenheit Senators Germanicus Avarus im Senat, die heiligen Hallen der Curia Iulia entehrt. Auch wenn sich der § 84 primär auf üble Nachrede bezieht, so sehe ich die Üble Nachrede in juristische Bewertung als Verschlimmerung einer Beleidigung.


    Somit ist die Klage des Senators Germanicus Avarus rechtsgültig und angenommen. Ein Verhandlungstermin wird noch bekannt gegeben."


    Damit hatte Livianus deutlich gemacht, wie er die Sache sah. Nun würde es zu einer Verhandlung kommen, die trotz aller Einwände der beklagten Partei ihre gesetzliche Richtigkeit hatte. Livianus setzte sich wieder.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus schüttelte den Kopf. "Die laufende Amtszeit ist schon zu weit fortgeschritten, die nächsten Wahlen werden in Kürze angekündigt. Außerdem sind die Tribunate für diese Amtszeit alle vergeben, es gab sogar ein paar Anwärter, die abgewiesen werden mußten. Ich kann ihm ein Tribunat in Italia verschaffen. Aber erst für die kommende Amtszeit." Daran gab es nichts zu rütteln.


    "Ich nehme an, Du hast Dir das mit Deinem Sohn gut überlegt? Ein Wechsel der Laufbahnen wird immer mißtrauisch beäugt. Und im Grunde ist es ein Rückschritt für Deinen Sohn, der die ersten Stufen des Curus Honorum bereits hinter sich gebracht hat. Er würde sich damit festlegen, denn später wieder in den Cursus Honorum zu wechseln, würde mächtigen Widerstand bei den Senatoren hervorrufen. Er verabschiedet sich damit von der senatorischen Laufbahn. Endgültig." Salinator wollte nur sicher gehen, daß Livianus sich der Folgen bewußt war.


    Es war einen Versuch wert. Livianus wusste nicht, ob er sich über das Ergebnis freuen sollte oder nicht. Für ihn selbst war es ein Vorteil, dadurch nicht zu sehr in der Schuld des Vesculariers zu stehen, für seinen Bruder tat es ihm Leid, da dieser nun ein weiteres Jahr warten musste, um für den Cursus Honorum kandidieren zu können. Doch so war es nun mal und der Decimer war froh, dass er zumindest ein Tribunat für Mattiacus sichern konnte.


    Was seinen Sohn betraf, so konnte Livianus die Worte des Stadtpräfekten nicht ganz nachvollziehen. Auch er hatte die Laufbahn gewechselt und sich vom einfachen Plebejer zum Eqeus und dann zum Senator hochgearbeitet. Ein Weg, den er auch von seinem Sohn in ähnlicher Art und Weise erwartete. Er sollte sich zuerst einen Namen machen, vielleicht sogar beim Militär, ehe er die politische Bühne betrat. Senatorenbübchen die durch den Namen oder den Ordo ihrer Väter in den Senat kamen, hatte man bereits jetzt zu genüge. Dies sollte nicht auch für den Sohn eines Decimus Livianus zählen.


    "Ich danke dir für deine offenen Worte und deine Sorge Praefectus. Doch habe ich entschieden, dass mein Sohn vorerst diesen Weg einschlagen soll. Er steht noch unter meiner Patria Potestas und wird sich meinen Entscheidungen daher beugen müssen. Alles andere werden wir dann sehen, wenn es soweit ist. Endgültig ist ein Wort, mit dem ich mich noch nie anfreunden konnte."


    Ein leichtes Lächeln schloss seinen letzten Satz ab.

    Die Halle der Basilica hatte sich nach und nach mit Verwandten und Anhängern der Gens Decima gefüllt. Der einzige, der sich Zeit gelassen hatte, war Livianus. In aller Ruhe hatte er sich in seinem Officium vorbereitet und die Begrüßung der Gäste seinem zukünftigen Sohn überlassen. Es war Serapios Tag und so war es mehr als gerecht, dass auch dieser im Mittelpunkt des Geschehens stand. Als der Decimer schließlich durch einen seiner Scriba informiert wurde, dass die Basilica bereits gut gefüllt war, nahm er einige Schriften und richtete noch einmal seine Toga Praetexta zurecht, ehe er sich nach draußen begab.


    Mit würdevollem Blick und gemäßigten Schrittes trat Livianus auf die Erhöhung zu, wo man bereits seinen kurulischen Stuhl aufstellte. Serapio bedachte er mit einem aufmunternden Kopfnicken und einem kurzen Lächeln, ehe er sich den Gästen zuwandte.


    "Liebe Verwandte, liebe Freunde des Hauses Decima!


    Ich danke euch, dass ihr heute, an diesem denkwürdigen Tag im Leben eines jungen Mannes und auch in meinem eigenen, so zahlreich erschienen seid. Es ist mir eine große Freude und es erfüllt mich mit Stolz, dieses von mir bereits seit langem angedachte Vorhaben, mit heutigem Tag endlich in die Tat umsetzen zu können.


    Als ich den Entschluss faste Serapio zu adoptieren, wusste ich noch nicht, dass mich hier in Rom die Nachricht über zwei leibliche Kinder erwarten würde. Doch trotz dieser wunderbaren Fügung der Götter, hat sich dadurch nichts an meinem Wunsch geändert und so möchte ich Decimus Serapio heute als meinen Sohn annehmen. Ich weiß, dass sein Vater es so gewollt hätte und vermutlich habe ich mir bereits jetzt seinen Unmut zugezogen, da ich mir so lange damit Zeit gelassen habe."


    Livianus schmunzelte und sah in Richtung Serapio.


    "Faustus Decimus Serapio! Tritt vor!"

    Auch wenn der Decimer seinem Freund uneingeschränkt vertraute, ihm sogar sein leben anvertrauen würde, so wollte er vorerst behutsam an die Sache herangehen und hören, was Crassus allgemeine Meinung war. Es war bereits ein gutes Zeichen, dass dieser so offen mit LIvianus sprach.


    "Manche Römer, vor allem einflussreiche Römer, machen sich Sorgen, was die Absichten und die Vorgehensweise des Praefectus Urbi betrifft. Er scheint nicht immer im Interesse Valerians zu handeln, sondern eher in seinem eigenen und er hat sich in der kurzen Zeit sehr viele Feinde gemacht. Wie siehst du die Sache? Sind auch dir solche Vorkommnisse zu Ohren gekommen?"

    Zuerst wollte Livianus das erneute Geschwätz um die Nota Censoria abtun und überlegte kurz ob es angebracht war, den Patrizier zu zügeln. Doch als Furianus plötzlich davon berichtete, dass Avarus möglicherweise mit Salinator paktierte, wurde der Decimer hellhörig.


    Das konnte doch nicht sein? Avarus und der Praefectus Urbi als Gefahr für den Kaiser? Furianus schlug damit wohl eher unwissentlich genau in eine Kerbe, die ihm die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Hausherren zuteil werden ließ, der bemüht war, seine Überraschung hinter einer stoischen Maske zu verbergen. Etwas zögernd fragte er schließlich nach und gab sich unwissend.


    "Wie wirkt sich dieses Verhältnis zwischen Avarus uns Salinator aus? Und warum denkst du, dass Salinator dem Kaiser gefährlich werden könnte? Er ist doch ein enger Vertrauter und Berater Valerians, den er sogar selbst mit nach Rom gebracht und auf diesen Posten gesetzt hat."

    Die Schwester eines Freundes also. Livianus sah die Fremde erwundert an und sinnierte darüber, an wem sie ihn erinnern könnte. Besondere Ähnlichkeiten vielleicht, die auf den ersten Blick bereits zu erkennen waren. Doch viel ihm keine Besonderheiten auf. Noch bevor er nachfragen konnte, stellte sich die junge Frau selbst vor.


    "Caecilia! Dann kann dein Bruder nur Crassus sein."


    Der Senator konnte sich nicht daran erinnern, dass Crassus ihm seine Schwestern schon einmal vorgestellt hatte. Vermutlich aus gutem Grunde, wie sich nun herausstellte. Eine solch hübsche Frau hätte durchaus das Interesse des Decimers geweckt – vor allem in jungen Jahren. Doch vermutlich hatte sie ihn bereits gesehen.


    "Es freu mich dich kennen zu lernen Cara. Fortuna meint es wohl gut mit uns. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass wir uns ausgerechnet hier zufällig über den Weg laufen."

    Livianus nickte verständnisvoll.


    "Gut. Ich danke dir für deine Mühen Procurator. Bitte vermerke auch, dass ich bereits bin den Restbetrag aufzurunden, sollte es möglich sein Land dafür zu erhalten. Von meiner Seite aus wäre das dann alles. Die Entscheidung wird mir dann schriftlich zugestellt?"

    Livianus war irritiert über die plötzliche Wortmeldung des Stadtpräfekten, die zugleich der ganzen Diskussion ein Ende setzte. Dieser Mann hatte doch nicht eben aus den Bauch heraus entschieden einen Praefectus Classis seines Amtes zu entheben? Schließlich hätte Salinator dies gleich zu Beginn der Diskussion einbringen können. Dann hätte man sich nicht nur Zeit gespart. Der Praetor brauchte einen kurzen Moment um seine Gedanken zu sammeln und erhob sich dann. Dieser Frage wollte er noch auf den Grund gehen, ehe man sich dem nächsten Tagesordnungspunkt widmete.


    "Warum ersetzt? Liegen dir ebenso besorgniserregende Berichte vor Praefectus, oder was ist sonst der Grund für diese Entscheidung?"

    "Ich danke dir für die Warnung."


    Er griff über den Tisch und reichte Balbus die Hand, fast als wollte er ihr Bündnis noch einmal durch einen Händedruck absegnen.


    "Ich werde die Gelegenheit nutzen und Quarto ebenfalls aufsuchen. Allerdings werde ich nichts von unserem Gespräch erwähnen. Das überlasse ich dir. Ich möchte ihm nur meine Aufwartung machen. Also Vale Balbus."


    Mit diesen Worten verließ der Senator die Amtsräume des Procurators und begab sich weiter zum nächsten kaiserlichen Beamten.

    "Natürlich."


    Die römischen Behörden waren bekannt für ihre Bürokratie und hier lag vermutlich das Zentrum des Ganzen. Livianus konnte als Praetor ein Lied davon singen. Ihm war bereits vieles Aufgefallen, dass man in seiner Arbeit verkürzen hätte können, doch verlangte es die Tradition und dieser konnte man sich nicht entziehen – ob man nun wollte oder nicht.


    "Ich wollte dich zudem fragen, ob es möglich wäre mir die Abfindung in Form von Land auszuzahlen. Zusätzlich ziehe ich in Erwägung mir weiteres Land zu kaufen. Gibt es derzeit dazu Angebote?"

    Die Zeiten an denen der Aelier dem gesamten Palast vorstand waren in der Tat vorbei. Das er sich in dieser Zeit jedoch nicht genügend Kontakte tief in die Verwaltungsapparat der Administratio und auch in die Reihen der Prätorianer geschaffen hatte, konnte sich Livianus beim besten Willen nicht vorstellen. Quarto war nach wie vor ein mächtiger und daher nach wie vor einflussreicher Mann. Dessen war sich Livianus sicher. Dennoch nickte er nur und wechselte im Anschluss das Thema.


    "Ich habe gehört, dass du während meiner Abwesenheit eine große Unterstützung für meinen Sohn warst. Du hast ihn sogar als deinen Klienten angenommen und ihn bei seiner Kandidatur zu Vigintivir unterstützt. Dafür möchte ich dir nochmals danken. Ich hoffe mein Sohn hat sich ebenso dankbar gezeigt und unserer Familie keine Schande bereitet. Die jungen Leute von heute haben oft eine ganz andere Auffassung von Ehre und Loyalität, wie unsereins."

    "Ich danke dir, Gerne."


    Livianus steuerte den angebotenen Platz an und nahm sich als Gast das Recht heraus, sich zuerst zu setzen. Dann wartete er, bis auch Quarto Platz genommen hatte. Er lächelte den Consular freundlich an.


    "Normalerweise ist es nicht meine Art, so überfallsartig zu erscheinen, jedoch hatte ich heute im Palast zu tun und wollte die Gelegenheit nutzen, um dir meine Aufwartung zu machen. Die Kontrollen der Prätorianer sind sehr streng geworden und ich möchte mir eine all zu häufige Durchsuchung in aller Öffentlichkeit ersparen. Ich hoffe daher, dass ich dich nicht gestört habe."

    Livianus nickte zufrieden, wurde jedoch kurz darauf auch wieder ernster - väterlicher.


    "Eines sollte dir jedoch auch klar sein Faustus. Ich werde dich von nun an vermehrt unterstützen, setze dadurch aber auch gewisse Erwartungen in dich. Du bist Eques und nach der Adoption auch im Ordo Senatorius. Freunde dich also mit dem Gedanken an eine Ritter- oder eine Senatorenlaufbahn einzuschlagen. Es stehen dir alle Türen offen und ich überlasse dir die freie Wahl."

    "Der Krieg, der Feldzug gegen die Parther…."


    Noch bevor Livianus diesen Satz weiter ausführen konnte, wurde er auf eine junge Frau aufmerksam, die in seine und Alainas Richtung sah und ihnen zunickte. Seine Begleitung nahm die Frau zwar ebenso wahr, schien sie jedoch nicht zu kennen und sich daher nur wenig für sie zu interessieren. Galt dieses Kopfnicken dann etwas ihm? Er sah noch einmal kurz in die Richtung der Frau, die in Begleitung ihrer Sklaven unterwegs war und war sich ziemlich sicher, dass er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Neugierig wie er war, nickte er jedoch zurück und deutete mit einer einladenden Handgeste auf den freien Platz, der auf seinem Tisch noch über war.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus ließ seinen Scriba kommen, damit dieser die Namen und die gewüschten Posten und Erhebungen notierte. "Dein Bruder Decimus Mattiacus? Er ist ein Rechtsexperte, nicht wahr? Über die Tribunate der kommenden Amtszeit wurde noch nicht entschieden, da wird sich wohl etwas machen lassen. Und Dein Sohn? In den Ritterstand?" Sein Blick konnte in der Tat alles bedeuten. "Vermögen und Landbesitz ist ausreichend vorhanden, nehme ich an?"


    Und gleich auch noch eine dritte große Bitte. "Tiberius Decimus Crassus? Auf welche Weise ist er mit Dir verwandt?"


    Zufrieden beobachtete Livianus, wie der Scriba des Präfekten die Informationen aufnahm. Da der Vescularier bereits Augenblicke zuvor treffend festgestellt hatte, dass Livianus nicht nur auf dem Schlachtfeld einen vortrefflichen Taktiker abgab, viel es dem Decimer nicht schwer seine Vorstellungen zum Tribunat seines Bruders zu präzisieren. Denn so einfach war es nicht – der Senator hatte diesbezüglich einen besonderen Wunsch.


    "Er ist Rechtsexperte, ja. Für meine Empfindungen hat ihm dies bereits zu lange an sein derzeitiges Amt gebunden. Daher hatte ich auch gehofft, dass wir die Sache mit dem Tribunat beschleunigen könnten, oder besser gesagt – du sie beschleunigen könntest. Die derzeitige Amtszeit im Cursus Honorum liegt erst zu knapp über einem Drittel hinter uns. Sollte es möglich sein deine Castra noch heute mit seiner Einberufung zu verlassen, so bliebe meinem Bruder noch genügend Zeit über, um sein Tribunat abzudienen und bei der nächsten Wahl bereits zum Quaestor kandidieren zu können."


    Der Decimer nickte zuversichtlich und war sicher, dass der Präfekt verstand. Das er die Castra Praetoria als Salinators Castra bezeichnete, war auch kein Zufall. Immerhin war der Posten des Praefectus Praetorio derzeit vakant und Livianus war sich fast sicher, dass Salinator dafür sorgen würde, dass dies auch noch einige Zeit so blieb. Kaum ein anderer konnte ihm zurzeit so gefährlich werden wie ein Prätorianerpräfekt. Was die beiden anderen Punkte betraf, so ging es dem Vescularier dort vermutlich nur um Formalitäten. Auf die Frage, ob genügend Vormögen vorhanden sei, nickte der Decimer lediglich. Er war sich zwar bewusst, dass er derzeit irgendwo zwischen den fünf Reichsten Römern rangierte, doch war er niemand, der es an die große Glocke hing oder damit groß prahlte.


    "Crassus entspringt einem Familienzweig der Decima aus Achaia. Sein Vater, Decimus Verus, dient derzeit als Curator Kalendarii."

    Im Atrum stand bereits der Hausherr bereit, um seinen unerwarteten Gast zu empfangen. Livianus schritt lächelnd auf diesen zu und streckte ihm freundschaftlich beide Hände entgegen. Eine Geste von der hoffte, sie erwidert zu bekommen.


    "Senator Quarto. Es ist mir eine Freude dich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Danke das du mich so kurzfristig empfängst."