Die Halle der Basilica hatte sich nach und nach mit Verwandten und Anhängern der Gens Decima gefüllt. Der einzige, der sich Zeit gelassen hatte, war Livianus. In aller Ruhe hatte er sich in seinem Officium vorbereitet und die Begrüßung der Gäste seinem zukünftigen Sohn überlassen. Es war Serapios Tag und so war es mehr als gerecht, dass auch dieser im Mittelpunkt des Geschehens stand. Als der Decimer schließlich durch einen seiner Scriba informiert wurde, dass die Basilica bereits gut gefüllt war, nahm er einige Schriften und richtete noch einmal seine Toga Praetexta zurecht, ehe er sich nach draußen begab.
Mit würdevollem Blick und gemäßigten Schrittes trat Livianus auf die Erhöhung zu, wo man bereits seinen kurulischen Stuhl aufstellte. Serapio bedachte er mit einem aufmunternden Kopfnicken und einem kurzen Lächeln, ehe er sich den Gästen zuwandte.
"Liebe Verwandte, liebe Freunde des Hauses Decima!
Ich danke euch, dass ihr heute, an diesem denkwürdigen Tag im Leben eines jungen Mannes und auch in meinem eigenen, so zahlreich erschienen seid. Es ist mir eine große Freude und es erfüllt mich mit Stolz, dieses von mir bereits seit langem angedachte Vorhaben, mit heutigem Tag endlich in die Tat umsetzen zu können.
Als ich den Entschluss faste Serapio zu adoptieren, wusste ich noch nicht, dass mich hier in Rom die Nachricht über zwei leibliche Kinder erwarten würde. Doch trotz dieser wunderbaren Fügung der Götter, hat sich dadurch nichts an meinem Wunsch geändert und so möchte ich Decimus Serapio heute als meinen Sohn annehmen. Ich weiß, dass sein Vater es so gewollt hätte und vermutlich habe ich mir bereits jetzt seinen Unmut zugezogen, da ich mir so lange damit Zeit gelassen habe."
Livianus schmunzelte und sah in Richtung Serapio.
"Faustus Decimus Serapio! Tritt vor!"