"Also Herrin das ist so, ich bin der unehelich gezeugte Sohn des Alkibiades von Patraios." "Mein Vater bekleidet das Amt eines ersten Hofmalers im Palast von SAVROMATES I. dem Basileus des Bosphoranischen Reiches, welches an der Nordküste des Schwarzen Meeres liegt und ein treuer Bundesgenosse Roms ist." "Meine Mutter hingegen war eine Sklavin aus Alexandria, welche als Hure in einem Edelbordell für Adlige und gutbestallte Bürger arbeitete." "Dort hat sie mein Vater kennen- und lieben gelernt." "Er kaufte meine Mutter für eine gehörige Summe und nahm sie dann als Konkubine zu sich in sein eigenes Haus, sehr zum Missfallen seiner Gattin Eudoxia, der Tochter eines schwerreichen Generals." "Als ich vier Jahre alt war, starb Sie plötzlich an einer merkwürdigen Krankheit." "Die Ärtzte meinten es wäre so eine Art von Schwindsucht oder Wechselfieber gewesen, aber unter den Sklaven und Bediensteten kursierten auch Gerüchte über Gift, welches dem Essen meiner Mutter beigemischt worden war auf Veranlassung der Hausherrin, die die Anwesenheit ihrer verhassten Nebenbuhlerin nicht länger ertragen wollte." "Wie auch immer, ich habe so gut wie keine Erinnerung an meine Mutter, Vater sagte mir nur das sie sehr schön und liebreizend gewesen sein soll und das ... das er sie über alle Maßen geliebt habe ... er fing dann immer an zu klagen und zu weinen ... wenn er von ihr sprach."
Patraios senkte schwermütig sein Haupt, es viel Ihm sichtlich schwer über seinen familiären Hintergrund zu sprechen. Ein schwermütiger Seufzer kam über seine Lippen. Bei dem Gedanken an seine Mutter schossen dem einfühlsamen jungen Mann plötzlich Tränen in die Augen. Verschämt wendete er sich von Aurelia Prisca ab, soetwas war ihm zutiefst zuwider. Was mochte diese wohlgestaltete römische Aristokratin mit den schönen blauen Augen nun von Ihm denken? Jeder gebildete Grieche wusste das den Römern Gefühle und Emotionen im höchsten Maße suspekt waren. Die Liebe hielten sie für eine Form von Geisteskrankheit und ausgerechnet vor einer Römerin die zu allem Überfluss auch noch seine rechtmäßige Herrin war zeigte er nun Gefühle! Schande über Ihn! Soetwas durfte einem Sklaven einfach nicht passieren!