Ich brauche dringend Ton für meine Amphoren.
Beiträge von Appius Decimus Massa
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Danke, habe den Betrieb bekommen.
Beim Aufrufen ist mir aufgefallen, dass ich einen Betrieb Stufe I bekommen habe.
Bei der Töpferei Amphorae Aegyptus steht Stufe IV, die ich auch bezahlt habe.Die Aegypter trauen sich was.
Wie verhält sich das nun?
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Die Fragen wollten kein Ende nehmen. DIE Fragen die man nicht mochte. Die man nie gestellt kriegen möchte. Einschätzung eines faktisch Vorgesetzten. „ Sehr impulsiv und leichtsinnig in seinen Handlungen. Das schreibe ich seiner Unerfahrenheit im Führen eines Kommandos zu. Die Konsequenzen seines Tuns kann er noch nicht richtig abschätzen.“ Er schießt schnell über das Ziel hinaus. Wie mit der Kreuzigung der Toten. „ Mit weiteren Kommandos und einer erfahrenen Truppe hat der das bald intus. Ein fähiger Mann für Schlachten.“ Solange ihm einer den Rücken frei hält oder wie eine Klette im Hundepelz an ihm hängt.„Die Provinz Aegyptus ist für jeden Römer, der sie das erste Mal betritt, eine vollkommen andere Welt. Mir ging es nicht anders als ich in die XXII. Deiatoriana eingetreten bin. Aber es heißt, jeder wächst mit seinen Aufgaben.“ Ein bisschen Formen und zurecht rücken. Vielleicht täuschte ich mich auch komplett und ihn ihm steckte was vollkommen anderes. So richtig einschätzen konnte ich den Petronier nicht. Der typische tiefprovinzialische Römer. Für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Er war kein Mann der unter Kameraden mit offenen Karten spielte. Ihm mein Leben anvertrauen? Nein, nicht ohne Kopfschmerzen dabei zu bekommen.
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Selbst ist der Mann, vor allem, wenn man in naher Zukunft hier heimisch werden wollte. Dann war es wichtig die Institutionen zu kennen, an die man sich wenden musste um geschäftlich nicht gleich anzuecken.
"Chaire ich habe ein Anliegen an den Agoranomos, würdest du es bitte weiter reichen." Dementsprechend legte ich den aufgerollten Papyrus auf den Tisch. Alles weiter überlies ich dem Grammateus.Chaire Argoranomos,
ich habe vor mich in Alexandria niederzulassen. Freunde rieten mir, mich bei dir um eine Konzession für eine Töpferei zu bemühen. Es soll keine neue in Alexandria entstehen. Ich würde die bestehende Töpferei „ Amphorae Aegytus“ übernehmen wollen, wenn du dein Einverständnis dazu gibt’s.
Sollte diese Bitte dein Wohlwollen finden, schicke bitte eine Abschrift der Urkunde und alle weiteren notwendigen Obliegenheiten an die classis augusta alexandrina, bei der ich zurzeit noch im Dienst stehe.Appius Decimus Massa
Nauarchus, classis augusta Alexandrina -
ich würde gern die Töpferei in Alexandria übernehmen. Wäre das möglich?
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Nein, das sagt gar nichts über das " Dürfen " vor allem in welchem Rang aus.
Ich hab's gefunden Codex Universalis, Anhang des Codex Universalis, Pars Secunda - Lex Mercatus §4 (3)
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Dürfen Angehörige des Militärs ( Tribun, Centurio , Nauarchus usw. ) Betriebe in der WiSim bewirtschaften?
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Ihm war nicht beizukommen. Der römische Stolz und die römische Überheblichkeit, beides schien hier die Finger im Spiel zu haben. Ägypter tickten aber nun mal wie Ägypter und auf dem Markt tickte man noch einen Tick anders. Syrer, Judäer, Lybier, Angehörige der Stämme aus dem Süden, da hatte Rom keine Sonderstellung. Auf die Ware und wie man sie verkaufte kam es an. Mit römischen " Tugenden" konnte man hier ganz schnell anecken und nicht nur seine Ware und sein Geld verlieren. Keiner weinte hier einem verschwunden Römer nach." Wie du meinst." Mit den Jahren hatte ich einiges über Alexandria und seine Einwohner und Gepflogenheiten gelernt. Es war eine Provinz mit Sonderstatus.
Das Anlegen war erledigt. " Der Centurio übernimmt das Kommando über die Milites. Der Gubernator legt die Mannschaft für Morgen, für die Verbringung des Schiffes ins Trockendock fest. Alle anderen in die Unterkünfte und auf weitere Befehle warten." Das war's für heute gewesen. " Dann an Land und sehen was es neues in Alexandria gibt."
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Warum hatte ich mich alleine zum Praefctus begeben und musste nun unangenehme Fragen beantworten, die nicht einmal meinen Kommandobereich betrafen. Ich hielt meinen Hals nicht für Dinge hin, gegen die ich meine Bedenken geäußert hatte. Also erst die Fragen, die mich betrafen. Der tote Seemann? Er meinte wahrscheinlich den Toten, den wir geborgen hatten. „ Der Tote war ein Dorfbewohner wie sich herausstellte. Wir übergaben den Leichnam an einen der Dorfältesten. Unsere Toten erhielten hier bei Alexandria alle Ehren. Soweit ich weiß haben Kameraden Weihesteine oder Totentafeln in Auftrag gegeben. Die Hinterbliebenen sofern ihr Aufenthaltsort bekannt war, wurden informiert.“ Jetzt kam das unangenehmste dran. Ich spürte den Kloß im Hals überdeutlich.“ Zu den Geschehnissen an Land befragst du besser Subpraefectus Lucius Petronius Crispus. Ich war nicht immer in seiner Nähe.“ Das stimmte zum Teil. Ich war für das Lager am Strand verantwortlich. Der Schweiß stand mir auf der Stirn. Nicht wegen der Wärme, hier war es im Gegensatz zu draußen kühl. Mehr von den Fragen. So war es mir noch nie bei einem meiner bisherigen Vorgesetzten gegangen. Wahrscheinlich spielte hier das Wissen um Geschehenes eine Rolle.
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Gleich mit seinen ersten Worten an mich brachte er die Sache auf den Punkt. Meinem Gesuch hatte man entsprochen. Augenblicklich fühlte ich mich nicht mehr wohl in meiner Haut. Den Tag meiner nahenden Entlassung hatte ich mir anders vorgestellt. Zögernd begann ich mit meinen Ausführungen. „ Zum Bericht meiner Patrouillenfahrt Richtung Carthago.“ Umständlich übergab ich den verfertigten Bericht. „ In der Tabula sind alle Ereignisse festgehalten. Die Tabualae mit der erbeuteten Fracht und die entsprechende Aufteilung sind im Archiv der classis hinterlegt. Solltest du sie einsehen wollen, kann ich sie sofort bringen lassen.“ Einen kurzen Augenblick hielt ich inne. Ein Moment der Sammlung um die Ereignisse auf der Fahrt wieder ins Gedächtnis zurück zu rufen. „ Kurz zusammen gefasst. Das erste Drittel unserer Fahrt war, außer einem Sturm, ruhig. In einer Bucht trafen wir auf Piraten. Unter dem Kommando des Subpraefectus Petronius, an Land ranghöchster Offizier, wurden die Piraten gestellt. Massiver Widerstand verhinderte eine Gefangennahme. Alle Piraten wurden getötet. Zur Abschreckung wurden 12 von ihnen an der Steilküste gekreuzigt. Eine Weiterfahrt nach der Aufbringung der Piratenschiffe und den Wetterbedingungen wäre ein zu großes Sicherheitsrisiko für die beladenen und daher langsameren Frachtschiffe gewesen. Ich befahl deshalb die Rückkehr nach Alexandria. Es gab keine größeren Ausfälle. Die Schiffe und ihre Besatzungen sind einsatzbereit.“ Soweit war alles gesagt.
Bericht zur Patrouillenfahrt Richtung Carthago
Beteiligte Schiffe : Liburne Concordia, Spes und Providentia.
Kommandoführend auf See: Naurachus Appius Decimus Massa
Kommandoführend an Land: Subpraefectus Lucius Petronius CrispusGeplante Route : von Alexandria der Küste der Provinz Cyrenaica folgend Richtung Carthago
Der erste Teil der Fahrt gestaltete sich schwierig. Ein Sturm erfasste die Schiffe auf See, die Steilküste in diesem Abschnitt unserer Route verhinderte ein Anlanden. 2 Milites Verlust. Die Schiffe blieben ohne größere Schäden. Die anfallenden Reparaturen wurden während der Fahrt durchgeführt.
Wir passierten Paraetonium und Antipyrgos ohne Vorkommnisse. Vor Einbruch der Dunkelheit wurde vor einer Bucht ein Toter aus dem Meer geborgen. Ein Pfeil war die Totesursache. Sofort wurde Alarmbereitschaft auf den Schiffen gegeben. Unsere ganze Aufmerksamkeit galt dem vor uns liegenden Küstenabschnitt. Ein Nautae meldete nach Umsegelung eines Küstenvorsprungs 2 Schiffe am Strand der vor uns liegenden Bucht.
Auf dem Meer wurde kein weiteres gesichtet, deswegen ließ ich alle drei Liburnen anlanden. 20 Milites wurden zum Unbrauchbar machen der Piratenschiffe und zur Sicherung der eigenen Schiffe abgestellt. Der Subpraefectus übernahm, als ranghöchster Offizier an Land, das Kommando über weitere 100 Milites und gab den Befehl zur Verfolgung der Piraten. Ausnahmslos alle Piraten leisteten erbitterten Widerstand. Es konnten keine Gefangenen gemacht werden. Eigene Verluste belaufen sich auf 3 Tode und 4 Verletzte Milites.
Die Fracht der aufgebrachten Piratenschiffe wurde gesichtet und Verladen. Weitere Piratenschiffe wurden, während unseres 2 tägigen Aufenthaltes an diesem Küstenabschnitt, nicht ausgemacht
Ich gab den Befehl zur Rückfahrt. Es gab keine weiteren Sichtungen. Alle drei Schiffe der Patrouille erreichten sicher den Hafen von Alexandria.
Alle Tabulae zur Fracht und Aufteilung der Anteile liegen im Archiv der classis. Für Fragen zur Operation stehen der Subpraefectus Lucius Petronius Crispus und ich, Nauarchus Appius Decimus Massa dir jederzeit zur Verfügung.Appius Decimus Massa
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Der Bericht war nicht sehr umfangreich. Eine Tabula reichte alles wichtige aufzunehmen. Die Tabulae mit der Aufstellung der Fracht der aufgebrachten Schiffe lag im Archiv der classis. Sollte der Praefectus das Verlangen haben sie zu einzusehen, war das kein Problem.
Heute morgen war es relativ angenehm. Ich betrat zum vereinbarten Zeitpunkt die Räumlichkeiten des Praefectus. " Salve Praefectus. Nauarchus Decimus Massa, classis augusta alexandrina. Ich komme mit dem Bericht zur Patrouillenfahrt Richtung carthago." -
"Salve Stationarius. Dieser Brief soll nach Rom. " Die 10 Sesterzen legte ich mit dazu. Bisher hatte es so viel gekostet.
Casa Decima Mercator
Cnaeus Decimus Casca
Salve Brüderchen,
lange nichts mehr gelesen von einander. Wie hast du dich in Rom eingelebt, was treibst du so. Hast du deine Berufung gefunden oder traust du mich nicht nach Geld zu Fragen und liegst Decimus Livianus auf der Tasche. Hier ist bisher kein Brief von dir eingegangen.
Das du so wenig von mir liest, hat mit meinem Dienst zu tun. Wir sind, so lange es das Wetter erlaubt, auf See und halten die Piraten klein.
Die letzte Fahrt, von der ich gestern zurückgekehrt bin, war von der Ausbeute her sehr mager. Die Piraten waren mehr auf das Tyrannisieren der Küstenbewohner aus. Dementsprechend haben sie ihre Lektion von uns bekommen. Ein Dutzend durfte am Kreuz im Tode darüber nachsinnen.
Zurück in Alexandria bot sich das gleiche Bild wie beim hinaus fahren. Buntes Treiben, Menschen aus aller Herren Länder. Die römische Tunika ist hier auf dem Markt eine unter vielen anderen Bekleidungen. Die exotischsten Waren die du dir nur vorstellen kannst werden angeboten. Auf dem Sklavenmarkt vom stiernackigen Kämpfer bis zur zierlichen Haussklavin, deren Haut bronzen unter der Sonne Alexandria’s schimmert. Glaub mir, die können nicht nur Tanzen.
Die nächsten Tage werden wie üblich ablaufen. Berichte schreiben, Kontrollen durchführen, Arbeiten verteilen. Am Nachmittag in die Therme und den Tag mit einer gemütlichen Cena, bei mir oder bei Freunden mit den Annehmlichkeiten des Alexandrinischen Überflusses, abschließen.
Ich merke beim Schreiben, dass mir das griechisch bald flüssiger von der Hand geht als Latein. Die Jahre hier hinterlassen ihre Spuren. Einen Entschluss habe ich vor der letzten Fahrt gefasst. Ich habe beim Praefectus Aegyptii um Entlassung aus dem Dienst bei der classis gebeten. Die Entscheidung über mein Gesuch ist noch offen. Letztendlich wird sie über den weiteren Verlauf meines Lebens entscheiden. Also wirst du zu gegebener Zeit wieder Nachricht von mir erhalten.
Sollte irgendwann eine Fahrt nach Italia anstehen, werde ich es nicht versäumen und den Decima in Rom einen Besuch abstatten.Die Götter mögen dich beschützen.
P.S. Grüße Faustus von mir. Ich habe ihn nicht vergessen. Er bekommt bald Nachricht von mir.
Appius Decimus Massa
Nauarchus
Classis Augusta AlexandrinaSim-Off: bezahlt
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So schnell waren wir uns einig. Ich bekam die Ohrringe. Dem Beneficarius musste ich noch Bescheid geben, dass er sie aus der Kiste mit dem Schmuck heraus angelte. Ein Geschenk für eine besondere Gelegenheit oder für einen Gefallen. Gut für alle Eventualitäten. Die einen in Alexandria schnell einholen konnten.
Das nächste verstand ich nicht ganz. Hatte ich mich zu undeutlich ausgedrückt? Was fragte er von wegen Benficarius, Verkauf, Gewinn aufteilen? Stirnrunzelnd sah ich zu ihm. Er machte mir gerade den Augenblick zunichte die Einfahrt gedanklich in allen Einzelheiten festzuhalten. „Subpraefectus, ich meinte es so, wie ich es dir sagte. Nimm dir, was du willst.“ Pause meinerseits, ankommen und sacken lassen. „ Es ist schwer abzuschätzen was genau 6% sind. Die 50% für die classis kommen immer zusammen.“ Und weiter zum Mitmeiseln. „Wenn du mit deinen 6% fertig bist, gibst du dem Beneficarius Bescheid. Er kümmert sich um die übrige Ladung. Auflistung usw. für unser Archiv. “ Weitere Ausführungen waren nach einem Ermessen jetzt nicht mehr notwendig. „ Es soll uns später keiner Schlampigkeit nachsagen können.“ Ungereimtheiten bei Prüfung der Nachweisführung über Einnahmen und Ausgaben sollten möglichst gering gehalten werden. Kleinigkeiten gab es immer, da kam keiner drum herum. „ Also nach der Einfahrt, gehst du ganz in Ruhe die Sachen durch. Der Benficarius kann dir helfen. Er kennt die ortsüblichen Preise. Nicht, dass du Schund erwischt.“ Ein feines Lächeln umspielte meinen Mund. Ob er die Hilfe annahm? Das lag allein bei ihm. Hier auf dem Markt wurde der Wert der Ware anders bewertet als in Rom.
Der Leuchtturm war passiert, die Einfahrt lag hinter uns. Das Hafenbecken nahm die kleine Flottille auf. Die Leinen und Taue fürs Anlegen wurden vorbereitet. Zurück in Alexandria. Ich atmete tief durch. Die Rückfahrt war ohne Probleme verlaufen. -
Das war die letzte Hafeneinfahrt unter meinem Kommando. Das Wetter konnte nicht besser sein. Eine leichte Brise, keine Wolke am Himmel, die Temperaturen erträglich. Auf der rechten Seite erhob sich majestätische der Leuchtturm. Der Anblick dieses riesigen Bauwerkes war jedes Mal überwältigend und zeugte von Macht und Reichtum der Erbauer. Die Wellen des Meeres brachen sich am Fuße des Leuchturms und in der Länge des Riffs. Ein ab- und anschwellendes Rauschen begleitete uns bei der Fahrt in den Hafen. Der Wind trieb die Schiffe voran, nur wenige Ruderschläge waren nötig. Die Steuerleute taten ihren Teil um die Hafeneinfahrt sicher zu passieren. Die Kommandos des Gubernator‘s kurz und präzise. Ich hatte nie Zweifel an seinen Fähigkeiten gehegt. Auf ihn war immer verlass. Keine Hektik, alles lief ruhig ab. Nichts zeugte davon, dass die Einfahrt in den Hafen keine Kleinigkeit war. Die Frage des Subpraefectus hielt mich nicht davon ab, weiterhin alles im Auge zu behalten. Ohne mich zu ihm zu wenden, bekam er die Antwort. „ 50% an die classis, 6% an dich, 6% an mich der Rest wird auf die Mannschaften verteilt.“ Gut, ich wandte mich ihm nun doch zu, es bedurfte einer weitläufigeren Erklärung wie wir das handhabten. „ Du hast dir sicherlich einen Überblick verschafft was so an Sachen zusammen gekommen ist.“ Sehr groß war die Ausbeute nicht gewesen. Die guten Stücke waren fast an zwei Händen ab zu zählen. Das was ich mir ausgesuchte hatte, war bereits in meiner Kiste eingelagert. Die goldenen Ohrringe mit den Perlen hatte ich zu spät gesehen, die wollte ich mir beim Ausladen auf alle Fälle noch an Land ziehen. Ein gutes Geschenk für … mal sehen was sich ergab. „ Nimm dir was du willst. Bei der Ladung ist kaum abschätzbar, was 6% sind. Mein Benficarius übernimmt nach deiner Freigabe der Ladung alles Weitere.“ Vielleicht sollte ich…. „ Ähm, da sind ein paar goldene Ohrringe mit Perle, die würde ich zu meinen 6% rechnen wollen.“ Genug anderer Tand war dabei, den er versilbern konnte. Die mussten nicht an ihn fallen. Erhob er natürlich Anspruch…musste ich mir was anderes suchen. Das wäre nicht wünschenswert.
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Wieder auf den Schiffen, zurück nach Hause. Das Resümee der Fahrt, den Küstenabschnitt Piraten-frei gemacht, magere Beute, ein unzufriedener Subpraefectus mehr, ein paar Kreuzigungen weniger und die Verluste waren nicht der Rede wert. Alles in allem blieb diese Fahrt hinter den Erwartungen um diese Jahreszeit zurück. Ich hatte mir aus der Beute einen Dolch und zwei Gewänder herausgefischt. Mehr war da nicht was mir zusagte. Ich verzichtete auf den Rest zugunsten der Gefallenen. Die Verwandten von ihnen sollten den Erlös aus dem Verkauf erhalten.
Ein kurzer Blick nach oben. Wie erwartet war nicht viel von den Gekreuzigten zu sehen. Der Anführer der Meute hätte gereicht. Zum Glück hatte der Subpraefectus nach langem Reden, widerwillig zugestimmt und nur eine Hand voll Kreuze aufstellen lassen.
Ich warf ein paar Duftkräuter in die aufgestellte Schale. Es knisterte leise, Rauch stieg auf und übertünchte den unangenehmen Verwesungsgeruch, der mir immer noch in der Nase hing. „ Es geht nach Alexandria zurück.“ mehr eine Feststellung als ein Befehl. Der war zuvor an die Ruderer gegeben worden. Die Schiffe entfernten sich von der Küste um die Untiefen zu umfahren. Die Segel wurden gesetzt, die Ruderer konnten pausieren. Ich stellte mich zum Subpraefecten. „ Der erste Rausch vorüber? Du würdest sicher am liebsten gleich nochmal zuschlagen.“ Im Gegensatz zu meinem ersten Kampf, war das hier ein Fest. So hätte ich wahrscheinlich später auch alles ganz anders gesehen. Er hatte sich richtig hinein gesteigert. Blutrausch schierer Blutrausch. „ Dein Anteil willst du bestimmt versilbern. Beauftrage einen der hiesigen Nautae damit. Die holen das meiste beim Verkauf heraus.“ Der Wind bauschte die Segel auf. Wir kamen gut voran. „ Ich werde einen Bericht für den Praefectus Aegyptii schreiben. Möchtest du ihn vorab lesen?“ Der Praefectus wollte unterrichtet sein und während der Fahrt war genug Zeit. -
Nach mehreren Mahnungen und dem kleinen Mann im Ohr "Nimm dir die Zeit und binde dir die Muse ans Bein" melde ich mich zurück. Klare Gedanken und so, wird sich sicherlich bald einstellen. Spätestens Mitte März, nach der Manga-Comic-Con, denk ich mal.
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Der letzte von den Verbrechern lag tot in einer Lache aus Blut. Der Boden war gierig und sog das Nass auf. Ein rostroter Fleck blieb übrig. Erleichtert atmete ich durch. Ja, wir hatten ihn erledigt. Mit was für eine Befriedigung er ihm die Kehle durchgeschnitten hatte. Man konnte die Lust am Töten bei ihm spüren. „ Das war der letzte. Schade. Ich hätte ihn lieber am Leben gelassen und an der Küste ans Kreuz genagelt. Eine Warnung für die restliche Brut, die sich da draußen auf dem Meer herum treibt.“ Mit dem Armrücken wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Ein lauer Luftzug wehte mir übers Gesicht. Ich rekapitulierte. Alle Piraten waren drauf gegangen. Drei Tode auf unserer Seite, 4 Verletzte. Die Schiffe unbrauchbar. Der Wert der Ladung ergab sich nach Sichtung.
Ein Milites brachte mir meinen Helm, den ich mir vorhin vom Kopf gerissen hatte. „ Na dann gehen wir ans aufräumen. Am besten verbrennen, bevor sie anfangen zu stinken. “ Der Gestank damals in der Wüste war unerträglich gewesen. Einmal eingeatmet, setzte er sich über Tage in der Nase fest. „ Damit wäre der Zweck unserer Fahrt erfüllt, Subpraefectus. Es wird sich schnell herumsprechen. Wir könnten morgen die Ladungen der Piratenschiffe sichten und umladen, Vorräte auffüllen und Übermorgen die Heimfahrt antreten.“ Die vollgeladenen Transportschiffe wären bei einer Weiterfahrt nur hinderlich und so schnell ließ sich keiner mehr hier und an der voraus liegenden Küste blicken lassen.
Das Dorf erwachte nur zögerlich wieder zum Leben. Viele kamen von den Feldern und aus den Olivenhainen zurück. Verwirrt sahen sie auf die Toden. Das erste Weinen war zu hören, Schreie, Wehklagen. Von denen, die das Dorf behütet hatten, waren mehrere den Piraten zum Opfer gefallen. Immer das Gleiche. Egal wo Blut vergossen wurde. Ich setzte meinen Helm auf. „ Alles Antreten und auf weitere Befehle des Subpraefctus warten.“
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Schweiß lief die Schläfe herunter, nur nicht in die Augen….Brennen, Zwinkern, hektisches Wischen, es brannte weiter. Verdammt der sticht den Petronier unter meinen Augen ab. Scheiße !! Nur gut, dass der Petronier sich zu helfen wusste und nicht starr vor Angst liegen blieb. Du musst werfen! Wirf endlich!! dröhnte es in meinem Kopf. Die Hasta werfen, alles lag wie hinter einem Schleier. Das war zu unsicher, ich musste näher an ihn ran. Der Helm störte. Ich riss ihn vom Kopf, ließ ihn fallen, fuhr mir mit meinem Focale übers Gesicht. Es wurde klarer, trotzdem war ich mir nicht sicher ihn zu hundert Prozent zu treffen. Alles lief automatisch ab, ewig einstudiert, geübt, in Fleisch und Blut übergegangen. Anlauf fünf Schritte, linker Fuß vor, rechter hinten. Der Oberkörper drehte sich zur Seite, der rechte Arm mit der Hasta ging nach hinten, der linke holte mit Schwung. Das rechte Bein leicht eingeknickt, die Muskeln angespannt. Der Pirat rannte eins, zwei, beim dritten Schritt, warf ich die Hasta. Wie eine freigegebenen gespannte Sehne am Bogen, aus der Hüfte heraus gedreht, alle Muskel spannten sich an, bekam mein Wurfarm Unterstützung, schnellte nach vorn, mit dem rechten Bein drückte ich nach. Der ideale Abwurfpunkt war erreicht, die Hasta verließ meine Hand. Schnell und meist tödlich fand sie ihr Ziel. In den Lauf des Piraten hatte ich sie geschickt. Sie traf ihn in die rechte Schulter, bremste seinen Lauf ab, brachte ihn aus dem Takt, er stolperte ein paar Schritte. Der Schmerz war ihm ins Gesicht geschrieben. Die Hasta hatte sich tief in seine Schulter gebohrt. Seine Beine knickten ein, er ging auf die Knie.
Während ich warf, war der Petronier dem Piraten wieder entgegen gelaufen. Ich meinerseits lief auf den Knienden zu. Nicht so getroffen wie ich wollte, eingerostet? Trainingseinheiten hatte ich mir ausreichend gegönnt. Der Schweißtropfen, der mir in die Quere kam? Woran es lag? Eigentlich war es unwichtig. Der Kerl hatte seine Kampfkraft eingebüßt. Fehlte nur noch eins….. -
Wahnsinniger !! Was dachte er sich dabei, allen voran in das Dorf zu stürmen. Mir blieb nichts weiter übrig, als ihm zu folgen. Die Contubernien verteilten sich auf die Häuser und lieferten sich mit den Piraten blutige Handgemenge. „ Subpraefectus !“ Mein Rufen ging im Geschrei und Kampflärm unter. Die Milites um ihn herum mühten sich ab, dass ihm nichts passierte. Ich konnte nichts tun. Jetzt zwischen die Männer ins Gedränge zu laufen käme einem Selbstmordversuch gleich. Hier auf meiner letzten Fahrt den Löffel abzugeben und ins Elysium einzukehren war nicht mein Wunsch. Also bleib ich auf Abstand. Meine Hasta bereit im Notfall einzugreifen. Viele hatte ich kämpfen sehen. Einige taten es mit Abscheu, viele waren durch die Jahre abgestumpft und folgten einfach nur dem Befehl. Der Petronier gehörte zu der Sorte, die Spaß am Töten hatte. Diese Sorte war gefährlich. Ihm gefiel das Abstechen, Morden, Blut vergießen. Sein Befehl bestätigte alles Gesehene. In diesem Fall hier, muss ich gestehen hätte ich keinen anderen gegeben. Alle stürmten los und verfolgten die Fliehenden. Die Truppe wurde auseinander gezogen. Der Petronier trennte sich von seinen Milites und heftete sich an die Fersen eines Piraten. Ich dachte nur an eins. Dran bleiben und zusehen, dass nicht ausgerechnet beim ersten Kampf ein toter Petronier im Sand liegen blieb. Verdammt was machte er da? Instinktiv hatte ich die Hasta gehoben und wollte werfen. Nein, warum? Die Konstellation war relativ ausgeglichen. Ein kleiner Nachteil beim Petronier. Ich änderte schnell meine Position. Die Hasta wurfbereit. Währenddessen kehrten einige der Milites zurück. Ich gab ihnen durch Zeichen deutlich zu verstehen, dass sie nicht eingreifen sollten.
Keiner rührte sich. Im Hintergrund das leise Grollen der sich am Felsen brechenden Brandung. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Der Petronier wurde sich bewusst, dass er ohne seinen Gladius da stand. Der Pirat sah die Chance seine Gegenüber abzustechen. Mit dem Pugio alleine stand die Sache schlecht für den Petronier. Er musste unbedingt an seinen Gladius kommen. Beide wussten was die Stunde geschlagen hatte. Voll auf ihren Kampf konzentriert nahmen sie uns nicht einmal war. Die Anspannung wuchs. Ein Schweißtropfen perlte meine Schläfe herunter. Ich versuchte ruhig zu bleiben. Nur nicht zu spät reagieren. Schaffte der Petronier es nicht, musste ich eingreifen. Dann ging alles blitzschnell….. -
Ein unruhiger Geist, der Petronier. Man merkte deutlich, dass er unerfahren auf See und in diesen warmen Gefilden war. Keiner ging freiwillig bei der Hitze, es war eben ein bisschen wärmer als in Italia, auf Deck herum oder kletterte in den Mastkorb. Irre da oben. Ich hatte es selbst probiert, kein Vergnügen der Sonne ungeschützt ausgesetzt zu sein. Irgendwann kam dann sein Einsehen sich kleidertechnisch zu erleichtern und das ruhelose Herumlaufen aufzugeben. „ Hitze? Ein bisschen wärmer als sonst. Gewöhnungssache.“ Ich reichte ihm einen Becher Posca. „ Viel trinken. Einfache trockene Kleidung. Die Sonne meiden.“ Da war noch etwas Wichtiges. Ich dachte an unsere Überfahrt von Ostia nach Alexandria. „ Öl für die Haut, als Schutz gegen die kräftige Sonne. “ Ein kurzer Seitenblick zum Petronier. Ein heranzitierter Nautae rannte los und erschien kurze Zeit später mit einer Phiole in der Hand bei uns. „ Für dich Subpraefectus, alle, der Sonne ausgesetzten Körperteile damit behandeln. Einen Masseur haben wir leider nicht, aber der Nautae ist geübt. Er kann dir behilflich sein.“ Bei mir war es nicht so dringend, trotzdem bediente ich mich und massierte das Öl auf meinen Armen ein. Ein leichter Ölfilm blieb auf den Handflächen zurück. Damit fuhr ich mir über das Gesicht.
Die Sonne zog ihre Bahn. Bald hatte sie den Horizont erreicht um scheinbar im Meer zu versinken. Auf See ein schöner Anblick. Wie sie ihre letzten Strahlen über das Wasser schickte.Wir waren noch ein Ende von Appolonia weg. Ich wollte eigentlich den Hafen dort ansteuern. In der Stadt gab es mehr Möglichkeiten uns zu versorgen und bessere, sichere Lagerplätze. Eventuell ein Bett für den Subpraefectus bei einer der wohlhabenderen Familien. Aber daraus wurde nichts. Ich musste umdisponieren. Das war hier relativ einfach und kam für mich nicht ungelegen. Zwei Dörfer lagen auf unserer Route. Beide nahe an der Küste. Fischfang war der Haupterwerb des einen. Ziegen und Schafe Haupterwerb des anderen. Der Ertrag aus Dattelpalmen und Oliven ergänzte ihr Einkommen. Sie lebten ganz gut davon. Wir hatten gute Chancen an frische Vorräte zu kommen.
„Bis Appolonia schaffen wir es heute nicht. Wir müssen vorher anlanden. Zwei Dörfer an der Küste dürften für unsere Zwecke genügen.“ Um sie wissen zu lassen, dass wir an Land gingen und nicht nur vorbei fuhren, hatten wir Zeichen vereinbart. „Ein Nauta in den Mastkorb. Er soll Bescheid geben, wenn er einen Mann auf der Klippe sieht und ihm zuwinken.“ Der Korb war besetzt und wir warteten. Kein „ Bescheid“ von oben. Die Klippe kam näher. Sie reichte ein Stück ins Meer und schirmte den Strand dahinter ab. Es dauerte mir zu lange. Er müsste längst was sehen. „ He, da oben bist du blind?“ Er rief herunter. „ Nein, da steht keiner. Nichts zu sehen.“ Ungewöhnlich. Sie wussten, dass wir unterwegs waren. Egal ob wir anlandeten oder vorbei fuhren. Auf der Klippe stand immer einer aus dem Dorf und hielt nach uns Ausschau. Wir kamen näher. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. „ Nauarchus, da.“ Der Nauta im Mastkorb zeigte aufs Wasser. Ich ging Backbord an die Reling. Undeutlich und nicht leicht zu erkennen, trieb etwas auf dem Meer. Nicht lange und es war klar was da trieb. Ein lebloser Körper, das Gesicht im Wasser. „ Es gibt zwei Möglichkeiten, warum er da treibt. Vom Felsen abgerutscht oder es hat jemand nachgeholfen.“ Ich musste auf Nummer sicher gehen. „ Fischt ihn raus.“ Beim Hoch holen war deutlich zu erkennen was ihn getötet hatte. Ein Pfeil steckte in seiner Brust. „ Kampfbereit machen. Der Signalgeber soll es an die anderen Liburnen weiter geben. Die Frachtschiffe bleiben auf Abstand.“ Ich drehte mich zum Subpraefectus. „ Gleich werden wir sehen ob es Piraten oder streitsüchtige Nomaden sind.“ Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass die Dörfer geplündert und die Übeltäter längst über alle Berge waren. Endlose Sekunden verrannen. Unterdessen zog ich die Lorica Hamata über und legte meinen Gladius an. Der Dolch steckte hinter dem cingulum. Der Pugio war für mich zum schmückenden Beiwerk degradiert worden.
Die Klippe gab endlich die Sicht auf den Strand frei. Zwei Liburnen lagen dort. Kein Mann war zu sehen. Das hatte nichts zu bedeuten. Da! Wieselflink rannte einer vom Strand weg Richtung Dorf. „ Anlanden! Alle Milites auf den Strand und Aufstellung nehmen. 20 Milites von der Spes übernehmen die zwei Piratenschiffe.“ Ausgerechnet die ersten Piraten erwischten wir an Land. Das war mir gar nicht recht. Ein Grüner Subpraefectus bekam die Befehlsgewalt über 100 Milites. 100 Milites reichten im Normalfall aus, die Piraten unter zu buttern. Aber ließen die Götter heute den Normalfall zu? Ich hatte schon einiges erlebt und wusste, dass alles ganz anders kommen konnte. Mit gemischten Gefühlen sah ich zum Subpraefectus. Während die Milites das Schiff über die ausgelegten Planken verließen, rief ich mir die Lage der Häuser des Fischerdorfes ins Gedächtnis zurück. Die Piraten ließen sich auf keinen Fall auf einen Kampf auf freiem Feld ein.
Erster Kampflärm schwappte von einem der Piratenschiffe herüber. Die wenigen zurückgelassenen waren schnell niedergekämpft. Zwei Mann mit Äxten schlugen am auf dem Strand liegenden Bug unterhalb der Wasserlinie ein Loch in den Rumpf. Damit war der erste Teil erledigt.
„ Gehen wir an Land. Dort hast du das Kommando.“ Die ersten Schritte an Land waren wie immer komisch. Das gab sich zum Glück schnell und es wurde Zeit der Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Die Milites waren angetreten. Kurz und schmerzlos verkündete ich „ Der Subpraefectus übernimmt das Kommando.“ Jetzt waren es seine Milites und mir wurde flau im Magen. Nichts ließ ich mir anmerken.