Der verwaltungstechnische Aufwand wäre viel zu groß. Bei jeder Einheit müsste es mindestens einen Signifer geben ( Sterbekasse), ein Praefectus castrorum ( Legionskasse). Einen centurio (frumentari) der Getreide usw. beschafft. Die horrea müssten mindestens einmal pro Woche besetzt werden um die Rationen pro contubernium aus zu geben. Bei Standlagern werden ständig besetzte fabricae benötigt. Herstellung von Ziegeln, Waffen, Ausrüstung. Einen wöchentlichen Markt auf dem castra eigenen Forum zur Aufbesserung der Rationen. In der Umgebung müssten villa rusticae angesiedelt werden usw….
Die Soldzahlungen würden allerdings nur 2 oder 3 mal im Jahr stattfinden. Wie Papyri aus Ägypten festhalten, wird vom stipendium ein großer Teil für Waffen, Kleidung, Verpflegung, militärische Festlichkeiten, die Sterbekasse abgezogen.
Ganz konkret der Fall des Legionärs Q. Iulius Proculus aus Damaskus. 225 Denare Jahressold erhielt er. Ausgezahlt wurden ihm 13 Denare als Taschengeld. Weiter wurden ihm 134 Denare für Stroh, Kleidung, Verpflegung, Schuh- und Lederzeug, Lagerfest und Bestattungsverein abgezogen. Davon fielen alleine 60 Denare auf Verpflegung und 51 Denare für Kleidung an. Der Rest des Soldes (78 Denare) wurde ihm gut geschrieben, das heißt es wurde eine Rücklage gebildet, damit er später nicht ganz auf dem Zahnfleisch kroch. Da es sich bei ihm um einen Veteran gehandelt hat, wurde ihm nichts mehr für Ausrüstung und Waffen abgezogen. Die hatte er wahrscheinlich schon abbezahlt.
1 Denarius entspricht 4 Sesterzen. Du würdest also jedes Jahr nur 61 Sesterzen auf die Hand bekommen. Genau auf diesen Fall gemünzt.
Alles in allem Spielen noch sehr viel mehr Faktoren bei der Geschichte mit.
Am besten du liest das Buch „Panis militaris – Die Ernährung des römischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht“ von Marcus Junkelmann, Verlag Philipp von Zabern, ISBN-13: 978-3-8053-2332-1.