Argwöhnisch sah der Bote die alte Frau an. " Ich habe zwei Pakete und eine Tabula. Das eine und die Tabula ist für Petronia Romana. Das andere Paket ist für Decima Stella." Er hielt ihr die Pakete und die Tabula hin. " Namen stehen drauf hat der Centurio gesagt. Vale." Er hatte alles an der Casa Decima abgeben. Weiter sollte er nichts tun. Ein Gruß und weg war er.
Beiträge von Appius Decimus Massa
-
-
Ein Fischer der sein netzt auswirft, gefasst auf einen Fisch und plötzlich zwei drin zappeln hat. Nicht ganz, einer versuchte sich ganz sachte zu entziehen. Lamys Arm verschwand. Bevor ich auch nur reagieren konnte, fand ich meinen Arm von Lamy getrennt und von einem weiblichen Arm gefangen. Petronia Romana ging forsch ran. Gegen ihren Arm hatte ich nichts einzuwenden. " Einverstanden, gehen wir." Crispina bot ich meinen linken Arm an. " Ich bin gespannt was Fortuna alles bereit hält." und zwinkerte ihr zu. Ein flüchtiger Blick zurück. Stella war noch nicht zu sehen.
-
Der Bote hatte seinen Weg nach Rom in knapp 3 Stunden zurück gelegt. Eile war nicht von Nöten gewesen. An der Tür der casa angekommen klopfte er kräftig an. Die zwei Pakete hatte er unter den Arm geklemmt und die Tabula in der Hand.
-
Freie Stunden vor Einbruch der Dunkelheit wurden zur Mangelware. Nicht das ich mich überarbeitete. Kleinigkeiten hielten auf, verzögerte Aufträge und machten Absprachen beinahe zunichte. Ich sah es den Zivilisten nach. Ein kleiner Obulus an den richtigen Stellen und alles lief wie geschmiert. Es war überall das gleiche Verfahren. Dem geschuldet, erkaufte ich mir zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang. Das Beladen der Xenophon wurde von einem Optio überwacht. Ich verzog mich mit meiner Tabula an den Bug und überlegte was ich Romana schreiben könnte. Der Alltag eines Legionärs? Viel zu langweilig für eine Frau.
Auf dem Stylus kauend sah ich den Trägern zu, wie sie die Waren an Bord brachten. Datteln, Hülsenfrüchte, Amphoren mit Oliven, Olivenöl, Wein und Essig, Stoffe. Musste ich erst den Leuten beim Arbeiten zusehen um auf etwas schreibenswertes zu stoßen?
Der Stylus grub Buchstabe für Buchstabe in das Wachs der Tabula.Liebe Romana,
Die zwei erkauften Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit hier in Ostia widme ich ganz dir. Den Hafen kenne ich nach den vielen Besprechungen und Begehungen in und auswendig. Die Stadt ist mir nicht mehr fremd. Der Markt hat nicht die Größe wie das Forum in Rom, aber man findet hier manch seltene Dinge, die sogar in Rom nicht preiswerter zu bekommen sind. Das mag daran liegen, dass Schiffe aus aller Herren Länder hier ihre Waren für Rom umschlagen und die Seeleute sich einige Sesterzen nebenbei verdienen. Ihre Waren sind nicht immer ehrlich erworben, aber wen interessiert das bei der Masse, die jeden Tag hier angelandet wird.
Eine dieser seltenen Waren, Baumwollstoff, hat den Weg zu mir gefunden. Sagen wir, sie ist nicht ganz alltäglich. Du wirst dich darin wohl fühlen. Es ist angenehm auf der Haut, kratzt nicht wie Wolle. Grob geschätzt müsste es für wenigstens eine Tunika oder einen Peplos reichen. In Misenum werde ich sehen, was du dir hast nähen lassen. Wie geht es mit deinen Schmuckstücken voran? Haben sich die ersten Erfolge eingestellt? Die Länge meines Aufenthaltes in Ostia ist ungewiss. Du wirst bald wieder von mir lesen.Vale Appius
Ein paar Zeilen waren zusammen gekommen. Ich versiegelte die Tabula. In der Kajüte lagen zwei geschnürte Pakete. Eins für Romana und eins für Stella.
Stella's Paket lag eine Tabula bei.
Salve mein kleiner Floh,
als kleine Entschuldigung für meine überstürzte Abreise. Der Dienst an Rom fordert mich. Zur Zeit in Ostia, wie lange weiß ich nicht. Ich hoffe es geht dir gut und alles nach deinen Wünschen. Meine Einladung nach Misenum bleibt bestehen. Wir warten ab, wie sich die Lage entwickelt und sehen dann weiter.
Liebe Grüße Appius
Alles zusammen bekam ein berittener Kurier der classis in die Hände und den Auftrag es nach Rom in die Casa Decima Mercator zu bringen. Auf die Pakete und die Tabula hatte ich die Namen geschrieben.
-
" Darüber können wir mit dem eintreffenden Decurio sprechen. Alles eine Frage des Geldes und des richtigen Platzes." das war der wunde Punkt, das Geld. Mit Geld ging fast alles, schneller, größer, besser. Drei Plätze hatte ich, einer direkt beim Hafen an der Via Prortuensis, zwischen Portus und Ostia, den Tiber im Rücken und auf der Isola sacra. Es kam auf den Sinn und zweck an. " Die Liegeplätze für unsere Schiffe sind festgelegt und können bei Notwendigkeit erweitert werden."
-
" Ich bekomme noch eins. Die Lotterie findet erst nach dem Auftritt statt." suchend sah ich nach Romana und Lamy, hatte sie entdeckt und arbeitete mich mit Crsipina an der Hand zu ihnen durch. " Das ist Helvetia Crispina, Decima Stella kommt nach. Ich bin gleich wieder da."
Durch die Menschenmenge zum Apfeltauchen. Die Haare nach hinten mit einem Lederband zusammen gebunden, stützte ich mich auf dem Rand des Fasses ab und tauchte mit dem Kopf unter Wasser. Die Äpfel waren nicht leicht zu kriegen. Kurz bevor mir entgültig die Luft ausging, erhaschte ich einen und biss zu. Schnaufend wie ein Nilpferd tauchte ich auf. Beim Apfeltauchen ertrunken, zum Glück hatte die Luft gereicht. Ich riss dem Mann das Los förmlich aus der Hand und rannte zurück.
Trief nass im Gesicht, im Bart hingen kleine Wassertröpfchen, die in der Sonne schillerten, Vorn auf meiner Tunika hatte ich lauter Wasserspritzer. Ungeachtet dessen hielt ich Crispina stolz das Los hin. " Deins." sagte ich schniefend.Romana bekam von mir einen Strahlemannblick. Es ärgerte mich, dass ich für sie keins hatte. Unter anderen Umständen wäre das nicht passiert. Alles ging eben nicht. Dicht blieb ich neben Lamy stehen. Legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter und raunte ihm zu. " Scintilla, sagt mir nichts. Übrigends bin ich nass ohne dein zutun." grinsend schüttelte ich den Kopf wie ein Hund. Die Wassertropfen aus meinem Bart flogen in alle Richtungen, auch in die Lamy's.
-
Der Iulier hatte recht, weg damit und einen freien unbeschwerten Abend verbringen. Der Wein war vorzüglich und lockerte die Anspannung in mir. Was mich dazu veranlasste, Dives Frage ausführlicher zu beantworten. " Wir kennen uns seit Ägyptus. Ich trat in die XXII. Legion ein, in der er Tribun war. Eine heiße, trockene von einem Sandsturm heimgesuchte Nacht, war es, in der wir uns kennenlernten. Er hatte mich in sein Zelt geladen. Eine stürmische Nacht, die uns zusammen brachte. " Eindeutig, zweideutig was ich von mir gab. Ein feines wissendes Lächeln auf den Lippen, trank ich einen kleine Schluck. Der arme Ravdushara musste wegen mir draußen im Sandsturm aushalten. " Wir kennen uns beide sehr gut, seit dem Feldzug. Dann kam die Versetzung, Serapio zur Garde und wir verloren uns etwas aus den Augen." Seit dem ging jeder, genau genommen, seinen eigenen Weg. Bis alles wegen mir zerbrach. Ich hatte es mir lange genug eingeredet und mich damit abgefunden. Aber er schien einen guten Ersatz für mich gefunden zu haben. Schnell und unkompliziert. Wozu den Versuch starten, sich bei ihm zu entschuldigen. Es würde ihn nicht interessieren, er hatte was er brauchte und wollte und ich hatte ihn neben mir. Nur mit Ansehen begnügen? Die Verlockung war groß zu erkunden, was Serapio an ihm gefiel.
-
Drängeln, entschuldigen und endlich angekommen. Stella war mit irgend etwas beschäftigt und Crispina sah sich um. Ich pirschte mich an. " Wen suchst du?" sprach ich sie über die Schulter an. " Was hälst du davon, wir schließen uns Petronia Romana und Lamy an. Die Lotterie beginnt. Stella kommt einfach nach, dass wir dann alle zusammen Essen können. Ich lade ein." einladend streckte ich ihr meine Hand entgegen.
-
Na der Reling stehend, sah ich den Hafenverwalter auf die Xenophon zu kommen. Ein sehr tüchtiger Mann. Schätzte ich die Zeit vom wegschicken des Boten bis zum Eintreffen des Verwalters, hatte er keine Minute gezögert hier zu erscheinen. " Lasst ihn durch, es hat seine Richtigkeit. Der Praefect hat ihn eingeladen. Der Decurio Iulius Dives ist ebenfalls geladen, sofort auf das Schiff lassen, wenn er eintrifft." Bei Dives dauerte es länger, die Villa Rustica lag nicht gleich um die nächste Ecke. Wichtig war der Verwalter. Er konnte dem Praefecten genauere Asukünfte über seinen Hafen geben. Ich hatte mir einen Überblick verschafft, aber Details waren eher sein Ding. Um die Stadt ging es, sobald der Decurio eintraf. Ihre Besonderheiten und Leigenschaften, das war sein Gebiet. " Salve Hafenverwalter Sulpicius. Ich freue mich dich heute hier zu sehen." Das war nicht nur eine Floskel, er hatte mir hervorragend geholfen und das konnte man zum Ausdruck bringen.
~ ~ ~
Die Wachen hatten vernommen wer da vor ihnen stand und ließen Decurio Dives ohne weitere Optionen auf das Schiff. Die Anweisungen des Centurio waren klar und deutlich gewesen und Ärger wegen unnötiger Verzögerungen wollte keiner bekommen. " Du wirst erwartet." sagte eine der Wachen und gab die Planke frei.
" Sei herzlich willkommen Decurio Iulius. Ich freue mich und nochmals danke für deine Gastfreundschaft." Alle die gebraucht wurden waren anwesend. Nach unserer belanglosen Plauderei, fingen wir erst jetzt mit dem Hafen an.
-
Na denn, Herzlichen Glückwunsch.
-
Ein nachdenkliches Gesicht, gefolgt von einem überlegenen Lächeln. " Wir hatten Morgen früh eine Verabredung im Balneum?" Versuch macht Klug. Ich war auf ihre Reaktion gespannt. An meiner Hand hatte sie Gefallen gefunden. Es blieb sicher nicht unbemerkt, was sollte ich tun. Sie wegziehen, nein, das brachte ich nicht fertig. Außerdem war es für mich eine neue, sehr schmeichelnde Erfahrung. Was mich am Ende sprachlos machte, war ihr Kompliment zu meinen Augen. Genau diese braunen Augen suchten den Hortus ab. Keiner war zu sehen. Alle schienen beschäftigt zu sein. Was sollte ich tun? Gewusst hätte ich was, aber das durfte ich hier nicht tun. Nicht mit Romana, wer weiß wie Serapio es aufgenommen hätte.
-
Ein Schale mit Weintrauben, Datteln und Feigen hatte ich auf die Schnelle besorgen lassen. Wein und Wasser standen bereit. Ich bot dem Praefecten einen Becher an, kritzelte ein paar Worte auf eine Tabula und schickte einen Boten, der sich hier aus kannte zur Villa Rustica der Iulier.
" Nimm Platz Praefect." zwei Klappstühle waren aufgestellt worden. Ich zog es vor zu Stehen um besser erklären zu können.
Die Karten waren ausgebreitet, die vorgesehenen Liegeplätze markiert. Die Übersichtlichkeit der Karte half sich im Hafen ohne Schwierigkeiten zurecht zu finden. Alles war mit Sorgfalt ausgearbeitet. Es lag jetzt nur an mir, dem Praefecten alles zu erklären. Nicht bis ins kleinste Detail, das waren dann die Feinarbeiten, über die musste er sich keine Gedanken machen. Ein grober Überblick, mehr wenn er Fragen hatte. -
" Der Hafenmeister ist in seiner Praefectur und Decurio Iulius könnte Morgen mit uns eine Rundgang durch die Stadt machen." ich machte Anstalten und schickte einen der Hafenarbeiter, unter Herausgabe eines kleinen Obolus zur Praefectur, der Hafenmeister solle zur Xenophon kommen, der Praefect der classis wolle ihn persönlich sehen. Mit einer Geste der Einladung ging ich zum Liegeplatz der Xenophon und bat den Praefecten auf das Schiff.
-
Instinktiv griff ich zu, hielt sie fest. Der Wein, ich hatte es kommen sehen. Das Frauen dermaßen schnell auf seine Essenzen reagierten. Ein bisschen mehr Standfestigkeit oder auch nicht. Man wusste nie wozu es gut war. Unterschiede musst es geben und nicht nur im Aussehen. Diesen Schwachpunkt konnte man sich geschickt zu nutze machen. Nanu? Sie schmiegt sich an meine Hand folgte ihrer Bewegung. Das wurde langsam gefährlich. Obwohl, ich hatte mir nichts vor zu werfen. Bis jetzt nicht. Wir hatten uns lediglich unterhalten. Innerlich war ich zwar etwas durcheinander und fast am Boden zerstört, aber das musste nicht nach außen dringen. Es ging keinen was an. Meine Mimik sprach eine andere Sprache. Romana machte es mir einfach. Ich konzentrierte mich voll auf sie. " Ich werde es zu würdigen wissen." Meine Hand an ihrer Wange sah ich sie besorgt an. " Der unverdünnte Wein. Du bist ihn nicht gewohnt so schnell zu trinken." lächelnd hielt ich sie immer noch fest. " Soll ich dich rein bringen?"
-
Auf und davon. Geflüchtet war ich vor Romana. Eine Ausrede war es nicht, dass ich meine Abreise vorberiten musste. Der Großteil aller meiner persönlichen Dinge, viele waren es nicht gewesen, war auf einem Maultier unterwegs nach Misenum. Nur das was ich für Ostia brauchte, lag zusammengepackt neben der Tür. Meine Ausrüstung gleich daneben. Ich hatte mir einen Krug Wein bringen lassen, saß in einem der Klappstühle und dachte über das Chaos der letzen Tage nach. Es war zu viel geschehen, niederschmetternd das Ergebnis. Ich hatte alles hingenommen, die Schläge, die abwertenden, verletzenden Worte. Richtig im Klaren ob ich das je verzieh, war ich mir nicht. Keine Abende und Nächte mehr mit Faustus. Wütend auf ihn, auf mich und alle anderen, wollte ich den Becher an die wand werfen, unterdrückte den Impuls rechtzeitig, schenkte nach und trank ihn in einem Zug aus.
Ostia und Misenum brachten hoffentlich Abstand zum Vorfall und gaben mir Zeit, nicht nur über dieses, sondern auch über Romana nachzudenken. Mein Blick wanderte im cubiculum umher. Es war ab Morgen frei und erinnerte in keinster Weise daran, dass ich hier gewohnt hatte. -
Zur Begrüßung des Praefecten musste ich grinsen. " Salve Praefect. Er hat gereicht. Der Hafenmeister ist dazu ein guter Mann. Der Duumvir hat mit gutes Material zur Verfügung gestellt. Ich habe auf der Xenophon einen kleinen behelfsmäßigen Kommandostand eingerichtet. Dort kannst du dir den ersten Überblick verschaffen." Die Urbaner und vigile ließ ich erst einmal außen vor. Ihre Anwesenheit war eventuell gar nicht von Nöten. Die Mannschaften für die Bewachung des Hafens konnten wir selber stellen. Es war mir lieber unsere Leute kontrollierten einlaufende Schiffe.
-
Eine kleine Überraschung, der Kuss von Romana. Ich schätzte er war dem Wein zu zuschreiben. Ihr Verhalten deutete es an. Bacchus hatte sie umgarnt. Ich hatte nichts dagegen, es lockerte die Stimmung. " Ein Opfer könnte das alles unterstützen." überlegte ich laut und sah zu Romana, bei der sich die Frisur in Wohlgefallen auflöste. Eine verführerische Ansicht, ich konnte nicht widerstehen und fuhr mit den Fingern durch ihre Locken, legte die langen gekräuselten Strähnen nach hinten, berührte sie leicht am Hals. Verlockend dieser Anblick. " Natürlich, wäre ja gelacht, wenn nicht." Eine Lösung zur Zufriedenheit aller. Schwer, aber einen Versuch war sie es alle Mal wert. " Unwiderstehlich." murmelte ich und konnte mich von ihrem Anblick nicht lösen. Frauen waren rätselhafte Geschöpfe. Nicht alle, Lupae waren einfach, jedenfalls die in einem preiswerten Lupanar. Man bezahlte und bekam das, was man wollte. Die etwas kostspieligeren, die auch Hausbesuche machten, stellten da schon mal besondere Ansprüche. Die zwei Kategorien hatte ich kennengelernt. Die dritte war die Sorte Frau, die so jung wie möglich heiratete um ihrer wichtigsten Pflicht nach zu kommen, ihrem Mann männliche Erben zu gebären.
Frauen, davon ging ich bisher aus, waren für die Erhaltung der Familie da. Eine Heirat stand früher oder später an, lieber später. Aber lieben? Ich würde es eher als "ihr verfallen" bezeichnen. Passt man nicht auf, wird man umgarnt, eingefangen, blind und willenlos gemacht. Dazu sind Frauen in der Lage. Man musste es nicht zulassen, aber es war außerordentlich reizvoll und schmeichelte dem Ego.
-
Regungslosigkeit, gebannt durch ihre sanften Fingerspitzen, zärtlich, beruhigend, ich war nicht fähig meine Hand weg zu ziehen. Stunden lang so sitzen, sich nicht bewegen. Ich spürte es bis in die Zehenspitzen kribbeln. " Ich weiß es noch nicht. Die kommenden Ereignisse werden entscheiden ob und wie lange es notwendig wird." Eine kurze Unterbrechung der Stille. Die wohltuende Nähe von ihr, sie hatte es wahrhaftig geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Sollte ich mir Gedanken machen? Nach Ägypten nun Rom. Ich geriet auf direktem Weg in einen selbstgemachten Gewissenkonflikt. Warum hing ich Ägypten immer noch nach? Wieso vergaß ich nicht was dort war? Ihre Augen waren es. Diese grünen Juwelen die mich am ersten Tag angefunkelt hatten. Grün ? Hellblau waren sie. Romana's Augen waren hellblau. Ich war verwirrt. Die ganze Zeit musste ich Romana angestarrt haben. " Entschuldige, dass ich dich so Welt vergessen angesehen habe." Ich brauchte Abstand. Es fehlte nicht viel und .... lieber nicht weiter denken. Morgen ging es nach Misenum. Machte ich nicht vorerst einen Strich drunter, wäre ich fähig und versuchte die Gunst der Stunde zu nutzen. Einmal ihre Vollkommenheit spüren. Es reizte zu sehr um es nicht zu tun. Ich fasste mich. " Es wird für mich Zeit, meine Pflichten rufen. Morgen reise ich ab. Falls du noch eine Frage hast, findest du mich in meinem cubiculum." Vorsichtig zog ich meine Hand unter ihrer weg. Sie verstand es hoffentlich nicht falsch. Ein Kuss auf ihre Wange, flüchtig, zärtlich. So zärtlich ich es bei der Unruhe die mich ergriffen hatte hin bekam. " Valete, Romana. Wir sehen uns sicher vor meiner Abreise noch einmal." Nichts war unmöglich und es wurde darauf spekuliert, dass man sich noch einmal sah. Ich drehte mich um und ging, so gelassen es mir möglich war.
-
Beim Umdrehen sah ich flüchtig, dass der Blick des Iulier's nicht dem Sonnenuntergang, sondern mehr meiner Statur galt. Er könnte es also mehr auf mich bezogen haben, als auf diesen untergehenden Feuerball. Sicher war ich mir nicht. Ein hintergründiges Lächeln von mir beim Platz nehmen.
Schade und wieder auch nicht, das Sabinus nicht anwesend sein konnte. Bedauerlich, war er ein interessanter junger Mann. Erfreulich, ich mit Dives wesentlich offener über persönliche Dinge reden. " Ja, natürlich, der Beruf geht manchmal vor. " Ich machte es mir auf der Kline richtige bequem. Praktisch für uns, Kopf an Kopf ließ es sich prima Plaudern. " Bitte unverdünnt, nach diesem langen Tag und dem vielen Wasser, was ich zu sehen bekommen habe." Die Vorspeise die gereicht wurde war eine von denen, die ich nicht missen mochte. Gekochte Eier, mit Dipps, eingelegt, gefüllt, alle Varianten waren gern bei mir gesehen. " Ahh. Du weißt was gut tut und schmeckt. Etwas Gutes für den entwöhnten Gaumen eines Centurio." Ich hatte nur einen calo, zwei standen mir als Centurio zu. Ein Sklave oder eine Sklavin, die sich um meine Esserei, meine Sachen und alles kümmerte, fehlte noch. In Rom hatte ich Pech bei zwei Versteigerungen, bei denen ich mitgeboten hatte." Ich hoffe du hattest einen guten und erfüllten Tag." -
Die Stadtkarten waren sehr detailiert. Die Kaserne der Vigiles und Urbaner war nicht zu verfehlen. Am Tor bei der Wache meldete ich mich an. " Salve, Centurio Appius Decimus Massa, Adjutant des PRaefecten der classis. Ich muss zum Officium des Kommandeurs. "