Beiträge von Appius Decimus Massa

    Nichts mit Essen. Das Stimmungsbarometer fiel ins Bodenlose.


    " Zum Dienst melden, so so...." *schnief* .... der Centurio griff sich eine Tabula. Eindeutig nicht sein Tag heute.


    " Je präziser du antwortest um so schneller kommst du auf ein Schiff. Also......" Er kratzte sich mit dem Griffel hinterm Ohr. " Fangen wir an."


    " Name, Tag deiner Geburt, Ort deiner Geburt, Stand....."


    Eine kurze Pause um Luft zu holen. Abschätzend sah er den Burschen an.


    " Name von Vater und Mutter. Bist du schon mal straffällig geworden."


    Der Griffel ritzte Buchstabe für Buchstabe in das Wachs der Tabula. Der Medicus war ausgebucht. Was machte er mit dem Neuling? Abfragen aufschreiben, fertig.


    " Größe , Gewicht. Wieviele Finger siehst du?" Der centurio zeigte ihm vier. " Und was hängt da hinten an der Wand am Haken." Dort hing seine Vitis. Flüsternd fragte er "Wie ist das Wetter heute?"


    Der Griffel ritzte bedächtig alles in die Tabula. " Irgend welche Krankheiten in der Familie? Zeig deine Zähne, streckt die Zunge raus."


    Puh, Medicus ein elender Beruf. Es war alles abgefragt. Den Rest einritzen und der Neuling konnte Tiro werden. Die Ausbildungsliburne lag noch im Hafen. Eid, Ausrüstung... Der centurio rief einen Legionär rein. " Lauf zur Liburne und melde, dass wir ein paar Neuzugänge haben die Mannschaft auf zu füllen." Der Legionär lief los. Das Gesicht des Centurio hellte sich etwas auf.

    " He du sollst dich drehen und was hast du bisher an Arbeiten verrichtet?" sagte ich schroffer. Ihr grimmiges Kopfnicken würde mich nicht davon abhalten sie durch das halbe Imperium zu schleifen. An die angenehmen Seiten dachte ich weniger, vordergründig brauchte ich eine Arbeitskraft. Kräftig genug war sie.


    Einer hatte sein Gebot abgegeben. War er nicht bei der letzten Versteigerung mit von der Partie? Um klar zu machen, dass er nicht der einzige Interessent war bot ich mit.


    "650 Sesterzen"

    Schniefend saß der Centurio an seinem Tisch. Beendete den Bericht, wie viele Neuzugänge es die vergangene Woche gegeben hatte.


    " Herein!" krachend klappt er die Tabula zu und legte sie beiseite. Brachte ihm endlich dieser faule Kerl von calo sein Essen. Sein Magen knurrte schon.



    Zurückgelehnt genoss ich die Gastfreundschaft des Iuliers. Die Dringlichkeit meines Besuches zur Seite schiebend, ließ ich das Ambiente auf mich wirken. Was machten zwei oder drei Stunden, wenn erst die Hebel in Bewegung gesetzt waren. Ich konnte nicht verleugnen, dass ich mich hier wohl fühlte. Die Beine ausgestreckt und übereinander geschlagen, unmilitärisch aber entspannend.


    Träge steckte ich ein Stück Käse in den Mund. " Kein Amt? Willst du warten, bis DER Kaiser ausgerufen wird? Du kannst auch ohne eine Seite zu wählen in Misenum im Winter als Schiffsbauer arbeiten. Die Schiffe der classis werden in der Zeit überholt, neue gebaut. Die Jahreszeit, in der ich mich anderen Dingen zuwenden kann. Falls mich das Imperium nicht durch die Gegend schickt."


    Auf dem Tisch erspähte ich Datteln und Feigen. " Wo sind die her, direkt aus Alexandria? " ein Biss, ja nicht verkehrt. Sie kamen natürlich geschmacklich nicht an die frischen aus der Oase heran. Meine Gedanken glitten ab. War sie noch in Alexandria oder wieder bei ihrem Vater und ihrem Bruder ? Ich hätte sie nicht alleine dort lassen dürfen. Ihr Amulett lag tief verborgen, auf meiner Brust unter der Tunika. "Ihre Grünen Augen..." murmelte ich.

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    Huuu, der kam herangeflogen wie ein Adler. Der Wachhabende sah ihn sehr genau an. " Du willst zur classis? Wir brauchen gerade Schwimmdrosseln. Die Flügel hast du ja schon oben." grinsend tastete er den jungen Mann ab. " Kein Löffelstiel zu finden. In Ordnung." Er legte den Srm um seine Schulter und murmelte. " Du gehst jetzt gerade aus zur Principia, dort findest du den Rekrutierungsoffizier in seinem Officium. Der hilft dir weiter. Verstanden? Dann geh. Nicht stehenbleiben, immer weiter gehen. Nichts anfassen."

    Auf dem Weg aus der Stadt ging es über den Markt, Wegzehrung, Wein, Brot, Käse, Schinken kaufte ich. Der Sklavenmarkt nicht weit davon entfernt. Tranquilus der Alte Sklavenhändler war wieder am Verkaufen. Etwas Kräftigeres als der letzte Knabe. Eine Sklavin, mit Feuer in den Augen. Das brauchte sie, falls sie mein Eigentum wurde. Die classis war ein Hort grober Jungs, da brauchte sie Durchsetzungsvermögen. 25 Jahre war nicht zu jung und nicht zu alt dafür. Verständigungsschwierigkeiten gab es auch keine.


    Ich trat näher an das Podest. " He.. du ...dreh dich. Kannst du kochen und nähen? " ich wandt mich an Tranquilus " Zeig mir ihre Zähne. Ist sie gesund?"

    Stella pur, wie sie da stand und los plapperte. Mich wunderte es nicht, ich kannte sie nicht anders. Bei ihrer Beschwerde musste ich lächeln. Das die Begleitung Seneca's eine Verwandte war, änderte das gesamte Bild. Stella bekam ihren Kuchen und die Wabe. Ich reichte Iunius Seneca und Iunia Diademata je ein Stück Honigkuchen. " Das süße Gold ..." Ich biss genussvoll in mein Stück Honigkuchen, sah flüchtig neben den Stand. " Lass dir das Colloseum nicht vorenthalten Iunia. Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe, es lohnt sich immer. Du wirst mitgerissen, Blut, Schweiß, stampfende Hufe, klirrende Schwerter, schnaubende Pferde. Die Massen toben.... " Secundus hatte ich versprochen mit ihm zu den Kämpfen zu gehen. Wäre meine Zeit nicht zu knapp bemessen. " Das wird mir in Misenum fehlen. Ein kleiner Trost, das Meer und seine frische Brise im Sommer." neugierig musterte ich die junge Iunia. War sie genauso wie Axilla? Der erste Eindruck bestätigte das nicht.


    Mein Blick ging wieder zu dem jungen Mann. Seine Geste, eine Münze, ein Weinstand. Das war eindeutig eine Einladung. " Entschuldigt mich, ich glaube ich habe jemand Bekanntes gesehen. nur kurz begrüßen." Es kribbelte, wusste ich nicht, auf was ich mich da einließ. Wie vor dem ersten Kampf. ich drängte mich durch die Massen und kam neben ihm zum Stehen. Ein wenig kleiner als ich, schlank. Mein Blick blieb an seinem auffälligen Mantel hängen. Das Ornament auf seinem Rücken kam mir bekannt vor. Im ersten Moment wusste ich nicht woher. War es wichtig? Nein. Nicht jetzt. " Salve, Unbekannter. Decimus Massa...Wie komme ich zu der Ehre von dir eingeladen zu werden?" lächelnd studierte ich sein Gesicht. Fein geschnitten, zart. Wie alt mochte er sein? Auf was ließ ich mich da ein? Nur ein zwangloses Gespräch, ein gemeinsamer Schluck Wein. Der Tag war lang.

    Sein Auftreten war beeindruckend für einen Zivilisten. Das verbesserte meine Laune um einiges. Ein kleiner bitterer Beigeschmack, es war nicht der gesuchte Decurio. Der sich vorstellende junge Mann selbst, Iulius Sabinus, war mir sofort symphatisch. Sein Aussehen, sein Auftreten, seine Art. Meine Gedanken glitten ab. Dafür war ich nicht hier. Bleib bei deiner Aufgabe, das andere kommt später.


    " Salve , Iulius Sabinus. Ich bin Decimus Massa, Centurio der classis Misenensis. Sehr bedauerlich die Verzögerung, ja. " Zeitraubend, eine regelrechte Behinderung meines Vorhabens.
    Sein verbaler Versuch mich milder zu stimmen hatte mäßigen Erfolg. Die Einladung und die Aussicht die Füße ausstrecken zu können besänftigten mich mehr. Ich folgte ihm, nahm auf dem Weg zum Triclinum den cassis ab. Fuhr mir durchs Haar. Es war herrlich hier. Meine schlechte Laune hatte sich verflüchtigt. Dankend nahm ich Platz. " Die Villa liegt gut. Es ist herrlich hier." Eier, Oliven, Brot und Käse fanden sich auf meinem Teller ein. Verdünnter Wein war um diese Tageszeit am besten. Er passte hervorragend zum angebotenen Käse. " Was für ein Amt begleitest du hier in Ostia?" Eröffnete ich, dabei häppchenweise essend, ein Gespräch. Es war naheliegend, dass er einen Posten bei der Stadt hatte, sein Vetter war Decurio.

    Eilige Schritte im Atrium. Der Decurio war mein erster Gedanke. Wurde langsam Zeit. Der angebotene Wein milderte in keinster Weise die lange Wartezeit. War es wieder eine Anspielung darauf, dass NUR die classis ein Gespräch suchte? Ich war nicht auf den Decurio angewiesen. Meine Befehlsgewalt reichte aus Ostia auf den Kopf zu stellen und ich würde alles was notwendig war, um Rom und den Imperator zu schützen, mit Befehlen durchdrücken.


    Leicht ungehalten sah ich dem jungen Mann entgegen, der auf mich zu kam. So jung und Decurio von Ostia. Das sollte ihm Verpflichtung genug sein, Besucher nicht all zu lang warten zu lassen. " Decurio Iulius Dives?" fragte ich, mich vergewissernd, das er es auch wirklich war. Sein Gesicht war mir völlig unbekannt.

    Der Freudenausbruch war bis zum Stand zu hören. Romana schien sie köstlich zu amüsieren. Mir fiel auf, dass sie ohne Serapio unterwegs war. Naja, Faustus und Frauen. Stella's Begrüßung des Pretorianers war für mich fast selbstverständlich, wäre da nicht der Name Iunius gefallen. Ich musterte den Mann. Nichts besonders auffälliges, Durchschnitt. Ein guter Mann für die Garde. Die Frau neben ihm, seine Bekanntschaft? Ansprechend, passte zu ihm. Ich nickte ihr freundlich zu. " Salve. der richtige Tag um sich hier zu amüsieren. Mit einem Mann der Garde an der Seite, bleiben da keine Wünsche offen." Mehr zu äußern und mit ihr ein Gespräch anzufangen würde ihm wahrscheinlich nicht gefallen. Unnötiges Aufsehen musste ich hier nicht fabrizieren. Es wäre meiner Begleitung unfair gegenüber. Schließlich war ich mit Stella und Crispina unterwegs.


    Ein Grund mehr sich kurz umzusehen. Der junge Mann war nicht mehr hinter uns. Ein Reihe von Leuten drängten sich an uns vorbei mit Ziel Stand. Halt, da war er dabei. Aus dem Augenwinkel hatte ich ihn kurz gesehen. Ich drehte mich zur Seite um ihn besser mit meinen Blicken verfolgen zu können. Ein Stück Honigkuchen in der Hand trafen sich unsere Blicke. Wie er dabei in den Kuchen biss. Sein Lächeln, ich erwiderte es flüchtig, behielt ihn im Blick.


    Crispina war beim Aussuchen und hatte eine Honigwabe in der Hand. " Wer möchte ein Stück Honigkuchen? " ich sah fragend die Bekanntschaft des Praetorianers an und dann Stella. Für mich war klar ein Stück Honigkuchen. Bis sich die zwei entschieden hatten, sah ich wieder hinüber. Er stand noch da. Mein Lächeln hielt sich länger und ich nickte ihm andeutungsweise zu. Feigling! geh hin! Los, was soll schon passieren. Wenn er nur aus Höflichkeit gelächelt hatte? Ich war mir nicht sicher. Außerdem musste ich mich von Stella und Crispina loseisen. Bloß nicht aus den Augen verlieren. Ich wollte mir sicher sein, dass es nicht nur eine einmalige Begegnung unserer Blicke war. Warte bloß nicht zu lange. Ja, ja. Gleich, ich will nur sicher gehen.

    Mein Gebot, lächerlich gegenüber dem, was der Mann unweit von mir geboten hatte. Ein Senator allem Anschein nach. 2000 Sesterzen, die der Sklave nicht wert war. In meinen Augen nicht wert war. Er hätte wahrscheinlich noch mehr geboten um dem Wunsch seiner Tochter zu entsprechen.


    Die Frau die weiter vorn stand war mir zu bekannt. Iunia Axilla . Was saß denn da herum. War das der Hund , der was mit dem Sklaven da oben zu tun hatte? Ein schneller Griff in den Nacken des Tieres. Ein erschrockenes Jaulen. Er zappelte einen Augenblick, bis ich die handvoll in der Armbeuge hatte. Mit dem Hund auf dem Arm blieb ich neben der Tochter des Senators stehen.
    "Salve. Der gehört dann wohl zum Kauf dazu junge Domina." Den Schrecken hatte der Hund gut verdaut. Er saß ruhig und ließ sich im Nacken kraulen. " Salve, Iunia Axilla." Eine Begrüßung war immer angebracht und vollkommen Werte frei.

    Der Wurf wurde von den Zuschauern mit lautem Applaus gewürdigt. Außer in den Stadien hatte ich das bisher keine Zuschauer außer Legionäre. Die applaudierten natürlich nicht, ließen sich nur über die Durchführung aus. Es war ein wunderbares Gefühl laut bejubelt zu werden. Die Zustimmung eine Wabe Honig zur Stärkung zu sich zu nehmen verstärkte das Hochgefühl noch mehr.


    Mit Frauen umgeben war gar nicht so unangenehm. Mir entging trotzdem nicht, dass uns ein junger Mann folgte. Sicher war ich mir nicht. Das er ausgerechnet uns folgte, musste nicht sein. Hier auf dem Fest waren viele Menschen unterwegs. Im Auge behalten und bei der nächst besten Gelegenheit ....es ergab sich. " Da vorn gibt es Honigkuchen, Waben, kleine Honigtöpfe." Ich lenkte meine Schritte in die Richtung. Wir waren nicht die einzigen, die dem Stand entgegen strebten. Ein Prätorianer in Begleitung einer jungen Frau hatte den scheinbar gleichen Weg eingeschlagen.

    Ah, da lag das gute Stück. Meine erste Inspektion galt dem äußeren Zustand des Schiffes. Der Rumpf sah gut aus. Die letzte Instandsetzung war nicht sehr lang her. Über die Planke ging es aufs Schiff. Ein alter Seemann saß an einem Segel und besserte es aus. " Salve, wo ist die Mannschaft?" Der Alte sah nicht auf von seiner Arbeit. " Die sind in der Stadt unterwegs und haben ihren Spaß." Dafür gab ich also mein Geld aus. " Kreuzen sie wieder hier auf, sag ihnen, sie sollen sich ein anderes Schiff suchen. Du bist mir bis auf weiteres für mein Schiff verantwortlich. Fragt jemand, es gehört zur classis misenensis."

    Sehr erfreulich. Der Decurio wohnte hier und er war zugegen. Der Einladung folgte ich überaus gerne. Eine Erfrischung im Atrium, ja warum nicht. " Ich warte und nehme die Erfrischung." Beim Betreten der Villa sah ich mich um. Wie ich es immer tat. Es war mir in Fleisch und Blut übergegangen. Die Einrichtung konnte sich sehen lassen. Im Atrium das gleiche. Geschmackvoll, luxuriös, mehr als man von einer Villa Rustica erwartete.

    Das sie das noch konnte davon war ich überzeugt. Damals als ihr Retter habe ich ordentlich Prügel eingesteckt und ausgeteilt, bis die Fronten zu unseren Gunsten geklärt waren. Heute ging es nicht nur mit Schürfwunden und Beulen ab. " Ich werde dir schreiben, versprochen. Ganz oft, so oft es geht." Ich sah ihr hinterher. Etwas für mich. Aus ihrem Schrank. Ein kleines Salbentöpfchen mit Delphinen. Es erinnerte mich an meinen Ring, den ich Neriman geschenkt hatte. Was gab ich darum zu erfahren wie es ihr ging. Ob sie den Ring noch trug? Unbewusst griff ich mir an die Brust. Ihr Amulett trug ich, seit sie es mir umgehangen hatte. Gemeinsam mit der Fortuna von Faustus. " Das ist eine schöne Dose und ihren Inhalt werde ich gut gebrauchen können. Danke Stella. " Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Sie wird mich überall hin begleiten." Der kleine Lockenkopf, wann sah ich sie wieder? Ich schüttelte die Frage ab. " Morgen verlasse ich Rom. Lass dich drücken."

    Zum Glück glaubte sie es nur zu wissen. Sicher war sie sich nicht. Dieses wilde Jungesellen-Leben war manchmal ganz schön anstrengend und nicht immer romantisch, so wie sie sich das eventuall vorstellte.


    " Stella..." Ich drückte sie ein bisschen fester an mich. "Ich kann das nicht entscheiden. Das kann nur.... Serapio entscheiden. Er ist für dich in gewisser Weise, so lange du hier bist verantwortlich." Stella war zwar aus dem griechischen Zweig, aber nicht unter meiner Obhut. " Dein Angebot ist verlockend. Leider ist die classis, wie die Legion nichts für eine Frau. Der Umgangston ist rauh und nicht jeder ist dir gut gesinnt." Ich sah sie entschuldigend an. " Ich werde in nächster Zeit viel unterwegs sein, es wäre nicht gut."

    Dankend nickte ich Aspasia zu. Ein Trankopfer für die Götter, ein großer Schluck.
    " Erst mal will ich mich bei dir wegen meinem Benehmen zur cena entschuldigen und dann glaube nicht, dass sie dich nicht beachten. Zu jung bist du auf keinen Fall. Sei nicht ganz so ungeduldig. Au..." zuckte ich und grinste. " Ich darf nicht heiraten." Wie gut sich das anhörte. " Außerdem will mich keine haben. Ich bin nur Centurio bei der classis." Wie viele Ausflüchte es gab, erstaunlich. "Obwohl die classis ohne weiteres als Legion bestehen kann. Wir haben sogar den Vorteil, dass wir eigene Bogenschützen, Schleuderer, Speerwerfer, unter unseren Männern haben. Ja und das wichtigste, Marineinfanteristen können auf See und an Land kämpfen." Ich war wieder dabei mich in Rage zu reden. " Ach, Stella." mein Arm legte sich um ihre Schulter und streichelte sie zärtlich. " Morgen ist der letzte Tag für mich hier in Rom. Ich muss wieder zurück. Habe wichtige Aufgaben zu erledigen. Rom und der Kaiser und meine kleine Stella müssen beschützt werden." mehr musste sie nicht wissen. Das ich die casa nicht im Guten verließ war ebenso unwichtig für sie. Sie hatte nichts damit zu tun.

    Der letzte Tag in Rom. Zur Abreise war alles fertig. Sklavenmarkt, ein rein obligatorischer Gang. Viel war nicht im Angebot, was meine Aufmerksamkeit auf mich zog. Ich hörte zu. Fragen und Antworten. Er hatte einiges zu bieten. Neben der jungen Frau, die seine vorgetragenen Worte vollendete, blieb ich stehen. Dabei versuchte ich so wenig wie möglich zu stören. Sappho, eine Frau wie sie nicht hätte mehr an Frau sein können.
    So wunderschön wie die Worte waren, brauchte ich einen Sklaven, der mir einiges abnahm. Essen kochen, Ausrüstung pflegen, Schreiben, Wege erledigen und vielleicht konnte er einiges mehr für mich tun. Das letzte Gebot war bei 650 Sesterzen.


    " 700 Sesterzen" rief ich nach vorn.

    Eine seltsame Stimmung lag über dem Hortus. Es lag wahrscheinlich an mir und dem was ich eben erlebt hatte. Bedrückend, so missverstanden worden zu sein.
    Ich sollte meine Aufmerksamkeit lieber Romana schenken. Die Blicke von Stella und dem Helvetier waren mir nicht entgangen. " Also..." nahm ich den Faden wieder auf. " Also was hast du Neues? Ich würde die Herstellung eines Paares Armreifen finanzieren oder dir ein Paar abkaufen." Sie waren ein schönes Geschenk, falls ich mal jemanden zum Beschenken hatte. Das war von mir sehr kühn gedacht. Wer wusste jetzt schon, was der Krieg mit sich bringen würde.
    Auf alle Fälle wusste ich, dass hier keiner auf meine Rückkehr warten würde. Oder Notiz davon nahm, wie es mir erging. Außer Stella, bei ihr war es mehr im Sinne Cousin.

    " Da hast du dir großes vorgenommen." In den wenigsten Fällen war Liebe der Grund der Heirat. Aber warum sollte sie sich nicht im Laufe der Beziehung einstellen. " Hast du schon neue Ideen für deine Armreifen?" fragte ich auf dem Weg zum Hortus.