Beiträge von Appius Decimus Massa

    "Optio, du kannst wieder übernehmen. Lass sie für heute in die Quartiere." Die Männer hatten einen langen Tag hinter sich.



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    Thederus Palmidis, Optio




    Palmidis trat vor die Tirones. Nicht das sie dachten, dass sie einfach den campus verlassen durften wie es ihnen gefiel.
    " State!" er behielt die Reihe im Auge. " Ad dextram! " Der alte Hase wusste es. Die ersten Probleme. " Bis Morgen weiß jeder Tiro, wo links und rechts ist!" Weiter ausführen wollte er das Thema heute nicht. Beließ Es beim einmaligen Befehl. "Unterkünfte Beziehen! Essen machen! Abite!"



    Irritiert sah ich ihn an. Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Die Art, wie er es aussprach und das er im Zorn auf mich zu kam, hätte mich warnen müssen. Die Faust landete unglücklich in meinem Gesicht. Mein Mundwinkel machte Bekanntschaft mit den Zähnen, ich schmeckte Blut. Ein Reflex meiner Bauchmuskulatur war es zu verdanken, dass sein Knie mich nicht zu Boden zwang. Es war schmerzhaft, nahm mir kurz die Luft. Ich krümmte mich zur Seite drehend. Halt an einer Säule suchend, rang nach Luft. " Nur gut, dass der Praefect mich nicht als Miles zu den Praetorianern geschickt hat . Er hat mir die Wahl gelassen." jappste ich, richtete mich auf. "Mehr war dir der Grieche nicht wert." Das Blut aus dem Mundwinkel wischend. " Stand noch etwas wichtiges in dem Brief von dir, was ich wissen sollte? Ich denke nicht, dann kann ihn gleich ungeöffnet dem Feuer überlassen, bevor ich gehe." ächzend, mit einer Hand die Magengegend massierend, lehnte ich an der Säule. " Warum ich armer Irrer mich auf dich eingelassen habe." Einen Augenblick wollte ich angelehnt stehen bleiben, bis ich einigermaßen gerade das Peristyl verlassen konnte. Meine Sachen holen und weg, dachte ich nur noch. Egal wo ich diese Nacht unter kam.

    Hier stand ich gut. Er musste direkt auf mich zu kommen. Meine Kleidung wies mich als Angehörigen der Legion aus. In angespannter Haltung,mit ernster Mine, die Hände mit der vitis auf dem Rücken, wartete ich auf unseren "Gast". Er sollte gleich von vornherein wissen, dass ich nicht zum Spaßen aufgelegt war. Aus Alexandria, kannte er Faustus. Wie kam er jetzt dazu hier auzutauchen. Alexandria hatte sich gegen den Vescularier gestellt. Wollte er etwa spionieren, Faustus gar versuchen zu bestechen? Ich war gespannt, was dieser Aton zu sagen hatte. Erst sollte er von mir ein Stück Honigbrot erhalten, fruchtete das nicht, gab es die Peitsche.

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    Ephialtes, aus seinem vor sich hin Dösen gerissen, sah hinaus und erblickte einen herunter gekommenen Mann. Zum Glück stank der nicht wie der letzte der hier geklopft hatte. „ Salve.“ Seine Frage was dieser wünschte brauchte er nicht erst zu stellen. Die Antwort kam prompt. Solch einen Mann kannte der Dominus? Schwer vorstellbar. „ Aton aus Alexandria.“vergewisserte sich Ephialtes. „Warte.“ Er wollte sich erst rück versichern, eh er diesen Typen einließ. Verjagen konnte er ihn immer noch.


    Auf dem Weg zu Stella’s cubiculum hörte ich, was Ephialtes sagte. Ein Aton aus Alexandria. Wieso war der mir nicht über den Weg gelaufen? Interessant, dem sollte ich auf den Grund gehen. War er ein Lügner und wollte sich nur Zutritt zur Casa verschaffen, konnte man ein Exempel statuieren. Die Bettler lernten dann endlich, dass sie an der Porta der casa Decima nichts verloren hatten. Ich hielt Ephialtes auf. „ Lass ihn rein. Ich werde ihn mir mal ansehen. Bringe ihn ins Atrium.“


    Ephialtes öffnete die Tür. Sah sich um. „ Komm rein, aber beeile dich.“ Sonst standen gleich die nächsten Bittsteller da. Die Tür wieder gut verschlossen, brachte er den Bittsteller, Bettler, der nicht in das Bild der Bekannten des Dominus passte, ins Atrium.


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    So hatte ich mir das vorgestellt. Seiana beschützt ihren kleinen Bruder. " Sicher nicht, so lange Stella jemanden hat, mit dem sie sich Beschäftigen und Vergnügen kann. Erst wenn sie von ihm genug hat oder kein anderer da ist, wird der kleine Tyrann sich an mich erinnern. Was der Liebe zu diesem kleinen Tyrannen keinen Abbruch leistet. Ich muss sie nur ab und zu daran erinnern, dass ich ein eigenes Leben führe und nicht nur für sie da bin. Das macht es mir leichter, wenn sie heiratet, eine Familie hat. Wenn du verstehst was ich meine."
    Obwohl ich gern für Stella da war. Sie musste sich langsam bewusst werden, dass sie bald eine eigene Familie hatte. Ihr Mann dann für sie da war. Ich dann nur noch die Besucherrolle inne hatte. Beim näheren Betrachten trafen meine Worte zum großen Teil auf eine zweite Person zu die ich kannte. Ausgerechnet auf eine die hier vor mir stand.

    Auf dem Weg zum Peristylium griff ich mir eine kleine Traube aus einer Schale, die auf einer halbhohen Säule stand. Eine Beere kauend sah ich mich am Eingang des Gartens um. Wo hatte sich der Feigling verkrochen. Mit gemäßigten Schritten ging ich durch den Garten. Stimmen von weiter hinten, seine Stimme aus dem Säulengang. Ich verlangsamte meine Schritte, blieb an der ersten Säule stehen, lehnte ich mich mit der Schulter an. So, dass ich ihn im Blick hatte und er mich sehen konnte. Seiana stand bei ihm. Eine Weinbeere landete mit Schwung in meinem Mund. Ein Spritzer des Traubensafts geriet in den falschen Hals. Ich musste mich räuspern.


    Sollte ich die Initiative ergreifen. Angriff war die beste Verteidigung. Hatte ich was zu verlieren? Nein, so wie der Empfang war, hatte ich bereits alles verloren. Die Anwesenheit der Gäste hatte verhindert, dass er mich nicht gleich hinaus warf. Mit Nachdruck löste ich mich von der Säule und schlenderte auf ihn zu, warf den Rest der Trauben achtlos über die Schulter in den Garten.

    " Etwas anderes hätte ich von der Gens Petronia nicht erwartet. Ein Römer ist und bleibt ein Römer. Egal wohin Rom ihn schickt. " Das wusste ich aus eigener Erfahrung. Ägypten hatte nichts daran geändert. Ein bezauberndes Lächeln von ihr und der Reif, den sie mir gab. Ein recht ansehnliches Exemplar. Ein echter Blickfang. " Die entwirfst du selbst ? Ich hätte durchaus Lust, mir bei Gelegenheit ein paar von den Entwürfen anzusehen. Gefällt mir einer, würde ich gern mit dir ins Geschäft kommen. Über die Modalitäten werden wir uns einig. Ich habe da ein gutes Gefühl." Apropos Gefühl, es brodelte unter der Oberfläche. Ich horchte auf, als sie einen Mann verneinte. Ihr helles Lachen, verführte mich es ihr gleich zu tun. Ich erwiderte ihr Lachen. " Keinen Mann? Na das hört sich ja gut an. Deine Mutter kam aus dem hispanischen Zweig?" Daher wehte der Wind. Unverheiratet nach Rom geschickt. Ungewöhnlich, dass sie sich bei der Familie mütterlicher Seits aufhielt. Mich ging das nichts weiter an. Es sollte nur nicht heißen, dass die griechische Seite unhöflich und abweisend war. Im Lachen sah ich zu Faustus. Nanu? verlor da jemand seine Fassung? Feigling, sich einfach davon zu machen. Mich wie einen Aussätzigen zu behandeln, ohne mir einen Grund dafür zu nennen. Das ließ ich nicht auf mir sitzen. Seiana's Brief und jetzt sein Verhalten, wie war das mit dem Missverstanden?
    Ich warf mir eine Weinbeere in den Mund und wollte ihm folgen, unterließ es, als ich sah, dass Seiana ihm wie ein Schatten folgte. Bei der Konstellation hatte ich keine Chance. Nicht die kleinste. Da hätte ich mich genauso gut gleich verabschieden können. Am besten ich rechnete vorsichtshalber ein, dass ich heute Nacht eine andere Bleibe brauchte. Aber erst wollte ich abwarten oder? Ach was, alles oder nichts. Ich wollte wissen was in ihn gefahren war. Gemächlich setzte ich mich auf, schlüpfte in meine bereit gestellten Sandalen. " Entschuldige mich kurz. " und lächelte gespielt Verlegen. Man konnte Annehmen, ein ganz menschliches Bedürfnis bedrängte mich. Entspannt und vollkommen ruhig schlug ich erst den weg zu den Aborten ein, ging dann ins Peristyl.

    " Nicht nur einmal..." murmelte ich und lächelte in mich hinein. Er verstand etwas von Kunst, hatte eine Ader für Schönheit, mochte es pompös. Was mir wiederum fehlte. Keine der Musen hatte mich geküsst. Das pompöse gestand ich anderen zu, selber für mich kam es nicht in Frage. Ich war eher ein stiller Genießer. Einzig der Begriff Schönheit war mir nicht fremd. Jeder hatte seine eigene Definition dafür. Ich denke, dass meine im vernünftigen Rahmen liegt.


    Was Faustus aufgefahren hatte, passte zu ihm. Anderes hätte ich nicht erwartet. Der Tempel mit Blumenengagements ausgeschmückt. Alles leicht und beschwingt. Seine Festlichkeit wurde gut besucht und der Zustrom hörte nicht auf. Eine Vielzahl von Verkaufsständen. Die jungen Frauen mit ihren Körben. Eine kaschte ich mir, orderte hinter dem Rücken der zwei jungen Damen einen Becher Wein zur Stärkung meiner Nerven. Ich konnte mich gut an die Tage mit Stella erinnern. Gleich ging die Hetzerei los. " Verloren geht ihr auf keinen Fall. Die Sklaven unserer Gens sind hier überall verteilt. " Faustus hatte wirklich alles aufgeboten. Ja, wirklich alles. Es blieb nicht aus und ein Kranz zierte meinen Kopf. Ich nahm es hin, es war für einen guten Zweck. Außerdem war ich Fortuna noch etwas schuldig. " Ich würde zuerst zum Tempel wollen. Was habt ihr beiden vor?" Meine Blicke gingen über die Menge an Menschen. Bekannte Gesichter? Schwer in der Masse eins zu finden, wenn man nicht unbedingt nach einem bestimmten suchte. Suchte ich wirklich nicht nach einem bestimmten?

    " Danke. Du siehst auch bezaubernd aus. Die calcei sind aus Misenum. Ein Schuster der classis hat sie für mich gefertigt. Ich werde ihm sagen, dass die Frauen in Rom von seiner Arbeit begeistert sind. Vielleicht bekomme ich das nächste Paar günstiger." sagte ich mehr im Scherz. In die Sänfte stieg ich nicht mit ein. Mir war laufen lieber. Ich blieb neben ihr.

    Zitat

    "Ja, kann rein", nickte der Schreiber, denn der Duumvir war anwesend und hatte gerade keinen anderen Besuch.



    „ Danke Asinius Celer.“ Dem anderen scribae ebenfalls zunickend, betrat ich das Officium des Duumvir. Das bekannte Salutieren. „ Salve Duumvir. Centurio Appius Decimus Massa, Adjutant des Praefecten der classis misenesis. Erst einmal das wichtigste. Der Praefect wird in 10 Tagen hier eintreffen und die Hafenanlagen inspizieren. Danach will er sich mit deiner Hilfe einen Überblick über die Stadt verschaffen. In diesem Zusammenhang habe ich mehrere Anliegen an dich.“ Der Duumvir sollte sehen, dass ich durchaus gewillt war mit ihm ohne Befehle und Zwangsmaßnahmen zusammen zu arbeiten. Ich musste nicht explizit darauf hinweisen, dass es um die strategisch wichtige Lage Ostia ging. Dessen war er sich sicher bewusst.

    Die junge Domina erschien. Sehr schön, es konnte los gehen. Was fehlte? Richtig ich sollte sie begrüßen. " Salve Helvetia Crispina. Mit zwei hübschen Frauen zum Fortuna Tempel. Besser kann es mir heute nicht gehen." Ich hielt ihr die Hand hin, falls sie beim Einsteigen Hilfe brauchte.

    Ein eiliger Bediensteter, das es so etwas gab. Ich zollte ihm eine gewisse Anerkennung für seine Diensteifrigkeit. Wäre er nicht gekommen, hätte ich den nächst besten gegriffen. " Salve..." Wie hieß er gleich? Ein Name war nicht gefallen. " Wie war dein Name?" fragte ich und stellte mich vor. " Centurio Appius Decimus Massa, Adjutant des Praefecten der classis Misenesis. Ich suche den Magistratus oder einen entscheidungsgewaltigen Vertreter der Stadt Ostia. "

    Ein paar Tage nach meinem Rom Besuch betrat ich das Atrium Municipii der Curia Ostiensis. Ich war eher in Rom aufgebrochen, die Umsetzung der Aufgabe des Praefecten war zu wichtig um auf die lange Bank geschoben zu werden. Es ging um Rom und den Kaiser. In voller Montur eines centuriones der classis stand ich da, sah mich suchend um. Ein scribae oder irgend ein Bediensteter der curie musste aufzutreiben sein, der mich beim Magistratus der Stadt anmeldete.

    Wie sollte es anders sein. Stella hatte mich als ihre wehrhafte Begleitung eingespannt. Ja, ich gebs zu. Ich war nicht böse drüber. Vor allem der Umstand, dass wir Helvetia Crispina abholten, war sehr erfreulich. Hatte ich die Gelegenheit sie etwas mehr unter die Lupe zu nehmen.


    Da stand ich nun, neben der Sänfte, sah gelangweilt in die Gegend. Mit Frauen war immer warten vebunden. Mir fiel keine Frau ein, bei der es je anders war.


    Meine Anzugsordnung entsprach der eines auf Urlaub befindlichen Centurios. Die mittelblaue Tunika, von Venusia, cingulum militare, Pugio, der Dolch aus Alexandria vorn im Gürtel. Meine neuen calcei.

    Der Grund ihres Besuches war für meinen Geschmack sehr unpassend. Der Zeitpunkt dafür absolut unsinnig. Germanien hatte sich gegen Rom gestellt und sie tauchte hier in Rom auf um ihre Verwandtschaft mütterlicher Seite kennenzulernen. Junge Dame, dein Verhalten spricht eine andere Sprache. Die richtige Lust nachzuhaken fehlte mir. Das MEINE Familie sie willkommen geheißen hatte nahm ich zur Kenntnis. Erhob den Becher in ihre Richtung. MEINE Familie...., ich fühlte mich nach Faustus Begrüßung wie ein Aussätziger. Ein Blick zu ihm. Wie rührend sich die kleine Helvetia um ihn sorgte und bemühte. Sieh da, er unterhielt sich mit ihr. Ich würde ihn am liebsten von der Kline zerren und fragen was diese Begrüßung sollte. Was seine, von mir nur halb verstandenen Worte, zu bedeuten hatten.


    " Was macht man so in Germanien. Was interessiert dich? Dichtung, Musik, Wagenrennen, Gladiatoren?" fragte ich lächelnd über den Becherrand. Ein wenig ungezwungene Konversation war ihr vielleicht lieber. Meine Blicke lenkte ich bewusst und sehr offensichtlich über ihre ansprechende Statur. Faustus sollte es sehen. Mürbe wollte ich ihn machen, aus der Reserve locken. Sie hatte einiges zu bieten, war das verborgen, was ich in Ansätzen wahr nahm. Dazu dieses schmale reizende Gesicht. Hatten Frauen reizende Gesichter? Ja, konnte man sagen und man konnte sie verführen, aber die wahre Liebe ? Nein, die gab es niemals zwischen Mann und Frau. Bei ihr könnte man es probieren. Das Verführen. Schock, wo gingen meine Gedanken hin. Obwohl, ganz abwegig, nein.... Dafür kam nur eine in Frage. Ihre faszinierenden Augen, die ich nie vergessen werde. Mit ihr hätte ich sogar Faustus betrogen, wenn es mir je vergönnt gewesen wäre. Ich prostete Romana erneut zu. " Was dachte sich dein Mann dabei, so eine Schönheit wie dich alleine reisen zu lassen." Ein heraus forderndes Lächeln zu Faustus und Romana rückte wieder in meinen Fokus. Wann hatte ich ihn endlich soweit? Mir fiel etwas noch gemeineres ein. Ich nahm eine Weintraube sah einen Wimpernschlag zu ihm, steckte sie halb in den Mund und zerbiss sie mit deutlichem Wohlbehagen. Ein Knacken, der spritzende Saft in meinem Mund. Genüsslich und betont langsam zerkaute ich sie. Faustus die war für dich, oder für Romana? Das Spiel gefiel mir. Der Abend entwickelte sich vielversprechend.

    Das Procedere der Waschung war erledigt. Ihr Antwort erwiderte ich mit einem flüchtigen Lächeln. Mich beschäftigten die Worte, die Serapio auf meine Begrüßung entgegnete. Ich hatte sie nicht richtig wahrgenommen, die Musik hatte verhindert, seine komplette Äußerung zu verstehen. * wagen und nicht deutlich ausgedrückt?* Ich wusste nichts damit anzufangen. Was meinte er ? Genauso seine merkwürdige Art. Als ob ich unerwünscht war. Hatte es was mit der Pinnia zu tun ? Mit seinem neuen Rang ? Ich konnte mir keinen Reim draus machen. Erst einmal Essen. Ich versuchte nicht zu oft zu Faustus zu sehen. " Wie kommt es, aus Germanien nach Rom? Eine weite nicht ungefährliche Reise. ...Gibt es einen Zwingenden Grund dafür?" wandte ich mich an Romana. Ein paar Kleinigkeiten auf einem Teller. Den Becher nachgefüllt. Was war mit Faustus los? Je mehr ich darüber grübelte .....

    Die Schlacht war eröffnet. Nein, das Vorgeplänkel. Faustus und Seiana begrüßen. Der Helvetier wurde von Stella in Beschlag genommen. Eine Möglichkeit für mich Seiana zu begrüßen. " Salve Seiana. Du siehst gut aus." Ich hatte sie schmaler und blasser in Erinnerung. Die Heirat verursachte bei ihr scheinbar eine aufblühende Wirkung. Faustus, neben ihm die ältere der Helveterinnen. Also fiel die Begrüßung dementsprechend mager aus. Eine kurze Umarmung, ein flüchtiger Kuss auf sein Wange. "Salve Serapio, es freut mich dich zu sehen. Es ging schneller als ich gedacht hatte. Wir sprechen uns später, wenn es deine Zeit erlaubt." Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht wesentlich geändert. Was sich dahinter abspielte konnte ich beim besten Willen nicht ahnen, hatte ich nicht eine Silbe seines Briefes gelesen. Der schlummerte friedlich mit ungebrochenem Siegel in meiner Tasche. " Salve Pinnia Serena, es freut mich, neue Gesichter hier im Haus zu sehen." Fehlten die letzten beiden in der Runde. Ungewollte straffte ich mich, trat zu den beiden Damen. " Salve Helvetia Crispina und Petronia Romana. Zwei weitere hübsche Vertreterinnen Roms unter dem Dach der Decimi." Meine anerkennenden Blicke glitten zuerst über Crispina und blieben dann bei Romana hängen. Beide nicht zu verachten und für einen Mann der dem weiblichen Geschlecht verfallen war, ein wünschenswertes Ziel der Eroberung. Ich war geteilter Meinung, erfreute mich zwar an ihrem Anblick, aber näher hatte ich mich mit ihnen noch nicht befasst. Frauen waren für meine Begriffe kompliziert. Man wusste nie woran man war und was sie eigentlich wollten. Sie sagten es so und meinten es so. Das hielt mich nicht davon ab mit ihnen ein paar Worte zu wechseln. " Petronia... aus Germania... In welcher Beziehung stehst du zum Haus Decimus oder bist du Stella ins Netz gegangen. So wie ich mir das bei Helvetia Crispina denke." fragte ich unumwunden Romana, blickte kurz zu Crispina.


    Stella unterbrach meine Bemühungen bei den Damen. " Dann sollten wir Platz nehmen." Ich steuerte auf eine Kline zu die gegenüber der des Hausherren stand. Bei Helvetia crispina ging ich davon aus, dass sie bei ihrer Familie Platz nahm. Bei Romana war ich mir sicher, dass sie noch nicht wusste wohin. Neben meiner auserwählten Kline stand ein Korbsessel." Wenn es dir nichts ausmacht, neben einem Militär zu sitzen." bot ich ihr den Platz an, trat kurz in den Hintergrund, entledigte mich meiner Lorica und der Beinschienen, hielt sie Columbana hin. Die bereit stand um bei der cena zu helfen. " Gib sie bitte Silas. Den cassis im atrium dazu. Er soll alles Putzen und in mein cubiculum bringen, wenn er fertig ist." Mit Tunika und cingulum militare bekleidet war es um einiges leichter, sich auf der Kline bequem zu platzieren. Ich legte mich hin und warf einen kurzen Blick in die Runde. Eine bekannte Person fehlte, Venusia. Ich wollte mich noch mals persönlich bei ihr entschuldigen und für die beiden Tuniken bedanken.

    Auf dem Weg zum triclinium überschlugen sich meine Gedanken. Wer war alles zur cena da. Ich wusste nicht einmal ob nur Familie. Das hieße Seiana und Faustus waren da. Ich bereute es fast her gekommen zu sein. Die Freude allein Stella, den kleinen Floh wieder zu sehen hatte mich das ins Abseits drängen lassen.


    Der cassis war das einzige, was ich bis zur Tür los wurde. Pera und Paenula drückte ich Ephialtes in die Hände. Mit den Fingern durch die Haare. Kein sehr schmeichelhafter Anblick nach dem Ritt hierher. Mehr Möglichkeiten blieben mir nicht mich einigermaßen in Ordnung zu bringen.


    Da stand ich mit zwei Schritten im triclinium. Der Klang meiner genagelten caligae war nicht ganz verstummt, hatte mich glatt ein Lockenkopf eingefangen. Der gehörte unverkennbar zu meiner kleinen, nein, so klein war sie gar nicht mehr. Zu meinem sehr erwachsen wirkenden Floh. Mit überschwänglicher Freude, legte ich meine Arme um ihre Schultern und drückte sie an mich. " Heeeee, bist du gewachsen Floh." sagte ich laut. Korrigierte mich gleich. " Ähm, Stella." Die Umstehenden ignorierend begrüßte ich meine große Kleine. " Lass dich ansehen. Du bist einen richtige Dame geworden. Dann habe ich ja das richtige Geschenk für dich dabei. " Die Pera hatte ich Ephialtes in die Hand gedrückt. Ich winkte ihn ran und wühlte in der Tasche. Ein Kästchen mit zwei Vertiefungen auf dem Deckel, man konnte es aufschieben. Darunter nebeneinander verschiedene Farben , zwei Spatel. " Ich hoffe es trifft deinen Geschmack. Die sind direkt aus Alexandria. "


    Es war spürbar. Blicke der Umstehenden lagen auf uns. Ich sah flüchtig in die Runde. Unter den Blicken stach ein mir sehr bekannter hervor, Faustus. Sein Blick war eher ungläubig. Das lag vielleicht daran, dass er mich hier nicht erwartet hatte. Er war selber Militär und wusste, dass es zur Zeit fast unmöglich war, beurlaubt zu werden. Ich erfuhr auch erst vor 3 Tagen von meinem Glück, das mit einer dienstlichen Angelegenheit verknüpft war. Zwei Frauen, eine jünger und eine etwas gesetztere, standen bei ihm. Daneben Seiana und ein mir unbekannter. Mit dem Rücken zu mir, eine junge Dame, die kurz vor mir den Raum betreten haben musste. Auf den ersten Blick, was man so von hinten erahnen konnte, sah sie ganz passabel aus. " Lass uns erst Mal deine Gäste begrüßen. Wir haben später noch Zeit." sagte ich leise zu Stella. Schließlich war sie Gastgeberin und ich wollte nicht als unhöflich gelten.



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