Beiträge von Appius Decimus Massa

    Das ging wie geschmiert. Der Junge war nicht auf dem Kopf gefallen, erzählte mir das, was ich wissen wollte. " Bist du verheitatet...hast du ein Mädchen mit der was läuft? Kannst du Latein lesen und schreiben?"


    Rekrutierungsbericht / Personalakte


    I. Allgemeines Datum:


    Name: Iolaos
    Geburtsdatum: IV ID MAR DCCCXLIII A.U.C. (12.3.1993/90 n.Chr.)
    Geburtsort: Athen
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst: Peregrinus


    Name des Vaters: Lysippos
    Name der Mutter: Fadia Arvinia


    Vorstrafen: keine
    Bemerkungen: Grieche


    Die Tür hinter mir fiel zu. Ich grüßte und legte ihm das Schreiben vor. " Ein Schreiben von größter Wichtigkeit. Vom Imperator Augustii aus Rom. "


    Imperator Caesar Augustus Praefecto Classis s. d.


    Aufgrund neuer Entwicklungen ergeben sich einige Befehle für die Classis Misenensis. Der Praefectus Aegypti Annaeus Varus und der Praefectus Legionis XXII Deiotorianae haben gemeinschaftlich Hochverrat begangen und sind in offenen Aufstand gegen das Imperium Romanum getreten. Ebenso hat sich der inzwischen bekannte Kaisermörder Cornelius Palma in Syria zum Imperator ausrufen lassen und sich damit ebenfalls des Hochverrats schuldig gemacht.


    Aus diesem Grund benötige ich nun besonders die Hilfe der Classis. Die Classis Ravennas wird dafür sorgen, dass die abgefallenen Truppen des Corneliers Syria nicht verlassen, sodass die romtreuen Truppen unter Marius Turbo sie einkesseln und vernichten können. Dir und deinen Männern kommt es zu, die Provincia Aegyptus so gut wie möglich vom Rest des Imperiums abzuschneiden.


    Der Befehl lautet also, die Flotte in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen, jeden Schiffsverkehr nach und aus Aegyptus zu unterbinden und einen Plan für eine mögliche Invasion in Aegyptus vorzubereiten, sodass unsere Truppen nach der Niederwerfung Palmas rasch gegen die Aufständischen in Aegyptus vorgehen können. Zusätzlich sind die Getreidetransporter aus Aegyptus ausnahmslos zu requirieren und bereit zu halten, um anderswoher große Mengen Getreide nach Rom bringen zu können.


    Vale!

    Die üblichen Meldungen, Bitschreiben, Post die wieder keinen Empfänger gefunden hatte. Nach allem was wir bisher in Erfahrung brachten, war es sehr ruhig. Für meine Begriffe zu ruhig.


    Eine Rolle obenauf erregte meine Aufmerksamkeit. Ein Papyrus mit einem Siegel das ich nicht kannte. Als Adjutant war es meine Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ich entrollte den Papyrus, überflog das Schreiben. Am Ende das Siegel des Imperator Augustii. Des in Rom sitzenden Augustus. Brisant und von höchster Wichtigkeit. Sofort stand ich im Officium des Praefecten. Mit der Ruhe war es vorbei.



    Sim-Off:

    Den Ereignissen und der fortgeschrittenen Zeit geschuldet, hat das Priorität. Sonst kommen wir nicht mehr nach. Ich setze voraus, dass alles andere bekannt ist.

    " Da bist du hier gold richtig." Ein kurzer abschätzender Blick meinerseits und es ging zur Tagesordnung über.


    " Nenne mir deinen Namen, Geburtsdatum, Geburtsort, deinen Stand, Name von Vater und Mutter, Vorstrafen falls vorhanden. Was hast du als letztes für einen Beruf ausgeübt."

    Ein Nauarchus der Flotte


    Dem Optio wurde es zu bunt. War er für die Einweisung der Neuen verantwortlich !? „ RAUS!!“
    In der Schlange der Wartenden hörte man Flüstern und leises unterdrücktes Lachen. Einer der Männer sprach Dasius an. „ Wir sollen zu den Unterkünften.“ Die Einkleidung ging weiter. Für die Nachfolgenden war es schwieriger kleine Wünsche anzubringen. Der Optio war nach der Frage und Antwortstunde sichtlich schlechter gelaunt.


    Ein Nauarchus der Flotte


    Der Optio sah ihn verständnislos an.


    " Meinst du, du bekommst alles geschenkt? Nimm deine Ausrüstung und raus, die anderen wollen genauso schick aussehen wie du."


    Er wandte sich an die nächsten Neuzugänge. " Alles seemännischer Dienst?" Alle nickten. Die Tabulae lagen bereit. Es konnte weiter gehen.

    Ein Nauarchus der Flotte


    " Jungchen, die Größe ist unwichtig. Ich weiß was dir passt. Bis heute hat sich keiner bei mir beschwert." Der Optio drehte seinen Kopf zur Seite und rief nach hinten. " Seemännischer Dienst! Groß!" Das war das einzige was er sagte. Er griff in eines von drei Fächern und holte eine vorgeschriebene Tabula raus. Ein Stapel Ausrüstung, gebracht von einem Legionär, landete auf dem Tisch. " Alle herhören! Überprüfen und bei Vollzähligkeit bestätigen. Entweder mit Name oder Daumenabdruck." Das sparte ihm es ständig zu wiederholen. An Dasius gewandt. "Behandel dein Zeug gut. Du bezahlst es von deinem Sold ab."


    Ausrüstung seemännischer Dienst:


    II hellbaue tunicae
    II Paar caligae
    I focale (Halstuch)
    I cingulum militare (Gürtel)
    I pugio
    I paenula (Mantel)
    I pera (Tasche)
    I mantica (Sack)
    I lucerna (Öllampe)
    I patera (Kasserolle)
    I ligula (Löffel)
    I cultellus (Messer)
    I Fell
    III loramentum (Lederriemen)


    Signatur:


    Der Schwur war geleistet. Die Schriftrolle ablegend sprach ich zu den Neuen. " Tirones ! Im Materiallager bekommt ihr eure Ausrüstung. Ein Optio wird euch danach bei eurem Quartier in Empfang nehmen und einweisen. "

    Als Letzter verließ ich das sacellum. Still lag es da. Gut bewacht in mitten der Principia.

    Der Gang ins sacellum, jedes mal von Neuem ein erhebender Moment. Das allerheiligste jeder Legion. Die neuen Rekruten waren angetreten. Der Schwur, das wichtigste und das ihr weiteres Leben bestimmende Element.


    " State !! Seid ihr Bereit? Antwortet mit IDEM ME. " Die Schriftrolle war nun mehr nach unzähligen Vereidigungen Schmuck in meinen Händen. Ich begann zu sprechen.


    OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO.



    Sim-Off:

    Entschuldige, habe auf Eginhard gewartet.

    Das war heute sehr nötig. Nach dem Brief und den Ereignissen die sich wie Perlen auf einer Schnur aneinander reihten, war ein Besuch in der Thermae das einzige Mittel, wieder einen klaren Verstand zu bekommen.


    Die einzelnen Gänge absolvierte ich mehr in Gedanken, als dass ich das Geschehen um mich herum war nahm. Kein Nautae richtete ein Wort an mich, sie zogen sich, ihre Gespräche leiser fortführend von mir zurück. Man sah mir meine Abwesenheit an und behelligte mich nicht, schon aus Furcht, es gäbe ein Nachspiel, weil ich es als Störung auffasste.


    Das caldarium, Holzsandalen klapperten über den heißen Fußboden. Die warme Luft heizte den Körper auf, öffnete die Poren. Ein kleines Warmwasserbecken zum kurzen verweilen. Die Hitze erinnerte mich an Alexandria, an den Zug durch die Wüste. Neriman Seba, die kleine Wüstenblume. Ihre Augen werde ich nie vergessen. Was hatte sie dazu bewegt nach Alexandria zu gehen? War sie noch dort? Sie gab mir so viele Rätsel auf. Wie dieses Amulett, das sie mir schenkte. Es lag zwischen den Falten meiner zusammengelegten frischen Tunika, neben der Fortuna von Faustus.


    Der Wechsel ins lauwarme Tepidarium. Rast auf einer der Bänke. Ich lehnte mich an die Wand, zog die Holzsandalen aus. Ein Sklave räumte sie später weg. Zu viel Zeit verbrachte ich nicht, ging weiter ins Frigidarium, säuberte mich mit dem Strigilis und tauchte im Wasserbecken ab. Erfischend, es weckte den Geist, lenkte ihn in normale Bahnen. Ein Sklave hielt Öl bereit, salbte mich.


    Wie ein neuer Mensch fühlte ich mich. Mit frischer Tunika, unter dem Schutz der zwei Amulette, ging ich den Abend mit einem Becher Wein beschließen.

    [Blockierte Grafik: http://www.dematterudolf.com/D…olf/roemwaffen/legion.jpg]



    " Wart's ab. " brummte der Legionär, der ihn abtastete. Nicht, dass sie was gegen seine Meldung zur classis hatten. Ihre Pflicht war es, alles ordnungsgemäß zu kontrillieren und das brauchte Zeit. Die hatten sie und die ließen sie sich. Richtig kontrolliert, verringerte die Gefahr einer Bestrafung. Der diensthabende Optio hatte immer ein Auge auf sie.


    "Der wird dich zum Rekrutierungsbüro begleiten."

    Mein ausgeschickter Bote war zurück. Die Grüße von Seiana, waren ein Lichtblick und nahmen mir einen Teil der Sorgen. Sie hielt sich in Rom aus. Der Brief von ihr landete unbeachtet auf meinem Schreibpult. Die zwei Optiones, die mit im Vorzimmer saßen, gingen sich dei Füße vertreten. Das bestand darin, sich einen Krug Wein zu besorgen. Erst als das Vorzimmer leer war, begann ich ihn zu lesen.


    Nichts von Faustus und Seiana hatte die Quelle in Form ihres Mannes direkt im Haus. Für mich eher ein schlechtes Zeichen, aber man sollte nicht all zu schwarz sehen, die Zeiten waren Düster genug. Was sich in den nächsten Zeilen ihres Briefes bestätigte. Praefectus Urbi, ich überlegte, Potitus Vescularius Salinator neuer Augustus. Er bereinigte also gleich den Senat. Das rückte die Geständnisse der zwei Consulare in eine anderes Licht und legte nahe, das sie nicht ganz freiwillig zu stande gekommen waren. " Ein zweiter Kaiser, das gibt Krieg." entfuhr es mir. Die Frage auf welcher Seite wurde zweitrangig als ich weiter las.
    Seiana nahm es mir sehr übel. Wies mich mit aller Deutlichkeit darauf hin, wohin ich gehörte. Eine Frau wies mich zurecht! Sie konnte von Glück reden keine griechischen Wurzeln zu haben. Von Faustus oder einem anderen hispanischen Decimus hätte ich diese Zurechtweisung ohne weiteres akzeptiert. Nicht von einer Frau! Auch wenn ich Seiana sehr mochte. Ein tiefer Atemzug. Nach außen hin ruhig bleiben, es ging keinen was an. Es brachte nichts hier seiner Wut freien Lauf zu lassen. Die letzen Worte des Briefes gingen fast unter.


    Eiligen Schrittes betrat ich das Officium des Praefecten. " Es gibt Neugigkeiten aus Rom Praefect."

    Sehr überzeugend von Sevilla. " Germanien, wild, unzivilisiert. So steht es geschrieben. Man sollte nicht alles für bare Münze nehmen. Deine Mutter ist das ganze Gegenteil und sie würden gut zu ihr passen. Vor allem wegen ihrer braunen Augen. Du hast recht, Sevilla und einen außerordentlich guten Geschmack." Die Perlen gingen zurück an den Händler. Ich besah mir die Bernsteinohrringe näher. Die Kleine hatte gute Augen, da war eine Mücke eingeschlossen. " Die nehmen wir." Ich behielt sie in der Hand, handelte sie herunter. Nicht, dass sie dem Preis des Händlers nicht gerecht wurden. Sie waren wirklich schön. Nur hatte ich das Geld nicht in unbegrenzten Mengen. Ich hielt Venusia die Ohrringe hin. " Ein kleines Geschenk." Um es zu bekräftigen. " Nimm es als Dank." Der heutige Tag war für mich eine wertvolle Erfahrung. Das andere mögliche Leben. Abseits vom Militär. Für die, die es wollten.
    Die Legion war bisher für mich wie eine Familie. Mit einer Ausnahme. Ich spürte es auf der Brust, das Amulett von ihr. Es war noch da und es blieb für immer dort.


    Darüber nachgedacht hatte ich schon. Seitdem ich getrennt von Faustus meinen Dienst bei der Legion tat, hatte sich viel verändert. Die Flotte lag immer in Misenum, wenn sie nicht auf See war.
    Feste Standorte der Legion brachten Veränderungen mit sich. Beziehungen zur zivilen Bevölkerung blieben nicht aus. Abendliche Gänge in die Stadt taten ihr übriges. Konnte man den Männer nicht verdenken. Vielleicht ergab sich eines Tages mal was. Ich kannte einige Nautae, die eine Familie gegründet hatten. Geduldet, wie sollte man es auch unterbinden. Litt der Dienst nicht darunter, gab es keine Einwände.


    " Haben wir alles? " fragte ich in die Runde. " Sollte es so sein, dann können wir uns auf den Heimweg machen." Die Sonne kündete vom späten Nachmittag. Die Garküchen und Weinstände hatten erhöhten Zulauf.

    Ein Nauarchus der Flotte



    " Dann setzte deinen Namen oder deinen Daumenabdruck drunter. Der nächste wartet, los, los."
    Er klopfte mit seinem Stock nervös auf den Tisch.


    Der nächste stand am Tisch. Der Optio rief nach hinten. " Seemännischer Dienst. Normale Größe."

    " Salve." quittierte ich. Die Schriftrolle enthielt alles was wichtige die entsprechende Entscheidung zu treffen. Nur eine Kleinigkeit fehlte. " Bist du verheiratet? "


    Rekrutierungsbericht / Personalakte


    I. Allgemeines Datum:


    Name: Dasius
    Geburtsdatum: DCCCXLIII A.U.C. (90 n.Chr.)


    Geburtsort: unbekannt
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst: Peregrinus


    Name des Vaters: unbekannt
    Name der Mutter: unbekannt


    Vorstrafen: keine
    Bemerkungen: Germane, Fischer


    II. Medizinische Untersuchung


    Größe: 6 1/2 pes
    Gewicht: 3 1/2 talente
    Sehstärke: gut
    Hörvermögen: gut
    Krankheiten: keine
    Krankheiten in der Familie: keine
    Bemerkungen:


    Tauglichkeit: tauglich


    der zuständige Medicus/Capsarius ______________________________


    Abgelehnt:


    Zugelassen: seemännischer Dienst


    der Rekrutierungsoffizier _____________________________


    III. Personalakte


    Veränderungen im Stand:
    Promotionen:
    Degradierungen:
    Bemerkungen:


    Austritt aus der Flotte:


    Kommandeur der Classis




    " Seemännischer Dienst, tauglich. Draußen vor der Principia steht ein Legionär und gibt Brot und Posca aus. Lass dir was geben, iss und begib dich dann zum Sacellum. Abite!"