Ein kühler Empfang. Ich konnte es verstehen. Hatte mich nicht einmal blicken lassen, seit dem Tag als ich aus dem Zelt gerannt war um Neriman...... Heute sahen wir uns das erste Mal wieder. Das es ihm besser ging war gut. Ich setzte mich an den Rand, legte mein Gesicht in die Hände seufzte, faltete und beließ sie vor meinem Mund, starrte auf den Fußboden der Kabine. Ich wischte mir mit einem Ende des grauen Focale übers Gesicht. Ein Kamerad hatte es mir besorgt. Nerimans Tuch war im hintersten Winkel meiner Tasche für die Ersatzsachen verstaut. Ich brauchte Zeit, war ausgelaugt und Müde.
„ Was sagtest du?....Ach das Lied ....Sie besingen ihr Schicksal ewig den Nil befahren zu müssen. Nicht mal im Tod läßt der Nil sie gehen.“
Ich hatte die Augen geschlossen. Diese Ruhe hier außer den Wellen, die gegen das Schiff liefen. Er hatte also zwei Dinge, die er mit mir besprechen musste. Sie konnten nicht sehr persönlich sein, so wie er mich empfangen hatte. Seit dem Zusammentreffen mit den Nomaden, war alles anders. Vielleicht war es gut so. Er war Tribun und konnte sich keinen Fehltritt leisten. Ich akzeptierte es stillschweigend, hatte momentan nicht die Kraft dagegen aufzubegehren, ihn zur Rede zu stellen. Als mein Vorgesetzer, konnte er mit meiner Loyalität rechnen. Als Freund, wenn er es wollte, stand ich ihm weiter zur Seite. Als Decimer musste ich meinen Platz erst noch finden.
Der erste Punkt kam zur Sprache und bestätigte meine Annahme. „Ja...“ ich nickte. Für mich war heute alles mit einer gewissen Mühsal verbunden. Nach Worten suchend sah ich zu Serapio. „ Über ihn etwas zu sagen, dazu waren wir zu kurz zusammen. Ein ruhiger, in sich gekehrter Mensch. Wir saßen am Abend zusammen am Feuer und am nächsten Tag starb er in meinen Armen. Bis heute habe ich es nicht geschafft seiner Familie einen Brief zu schreiben.“ Meinen Kopf in die Hände gestützt, vergrub ich meine Finger in meinen Haaren. Da war es, Menas fragendes, ungläubiges, um Hilfe bittendes Gesicht. Seine blutverschmierten Hände, die sich an mir festklammerten, abrutschten. Wie er vor mir zusammensackte..... „ Nimm es, es ist gut so für Rom's Ruhm und Ehre. Für ihn und seine Familie gibt es keine Worte, die seinen Tod in diesem Augenblick rechtfertigen würden.“ sagte ich tonlos.