"Künstlerische Integrität?" fragte Seneca kurz nach, weil er nicht wirklich wusste, was er damit anfangen sollte, doch er beließ es dabei und beschloss, sich erst einmal auf den finanziellen Aspekt zu konzentrieren, welcher ihm recht vielversprechend erschien, weshalb er seine kurze und impulsive auch schnell zu überspielen versuchte, weshalb er Seiana dabei half das Kissen zurechtzurücken und ihr kurz über den Rücken strich.
"Geht's?" fragte er etwas besorgt und fuhr fort "Willst du dich hinlegen?" schob er nach, schließlich war es ja bereits Abend und Seiana war an diesem Tag für ihre aktuellen Umstände recht umtriebig gewesen.
Ihren nachfolgenden Vorschlag quittierte Seneca indes mit einem Lächeln, die Aussicht, dass sie sich mit ihm zusammen die Abschrift anschauen würde freute ihn irgendwie, schließlich kam es bei ihm nicht allzu oft vor, dass er überhaupt die Gelegenheit hatte irgendetwas "berufliches" mit Seiana zusammen zu machen. Sicher, sie entstammte einer Soldatenfamilie wie seine es auch war und wusste deshalb sicher was er den ganzen Tag so trieb, aber wirklich zusammen gearbeitet hatten die beiden noch nie, eine neuen Erfahrung also...
"Es würde mich freuen wenn wir das tun würden. Auch wenn du dabei sicherlich die mit dem Durchblick bist." sagte er, halb ernst halb scherzhaft, schließlich hatte Seiana einen Sinn für sowas, während er in diesen Tagen eher zu einer gewissen Paranoia neigte.
Während sich seine Stimmung zusehends verbesserte, klar zu erkennen an der Entschuldigung welche er sich ungern aber unbestritten abgerungen hatte, schienen seine anfänglichen Aussagen Seiana noch immer zu belasten. Es kam nicht oft vor, dass sie ihre Bedenken und Sorgen bezüglich ihrer Tochter offen kommunizierte, doch ähnlich wie Seiana war auch Seneca nicht blind und unbekümmert wenn es um Silanas Zukunft ging...
"So viele Sorgen wie sich ein Vater machen sollte denke ich." entgegnete Seneca auf ihre Frage und kratzte sich am Hinterkopf "Sie ist sehr still aber in ihr scheint es ständig zu arbeiten. Ich wünschte, dass sie ein wenig unbekümmerter wäre, so wie andere Kinder. Aber da kommt sie scheinbar nach ihrer Mutter." merkte Seneca an und fuhr fort "Aber das ist eventuell auch mein Fehler, viel zu lange habe ich ihre Adoption schon auf die lange Bank geschoben. Und jetzt mit der Schwangerschaft, und meinen Aufgaben..." Seneca stockte kurz um eine Formulierung zu finden "Ihre Eltern haben wenig Zeit für sie und ich denke, dass sie so langsam versteht, dass sie anders ist als das Kind welches gerade in dir heranwächst. Sie ist ja kein Kleinkind mehr. Das neue Kind wird direkt einen klaren Status haben, während es noch immer Seiana und Silana sind... Und eben Iunius Seneca."