Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Seneca räusperte sich... Wirklich sicher war er sich nicht aber er versuchte es dennoch.. Der Tag war für ihn ja eh gelaufen..
    "Herr, das Pilum wird als Wurfspeer eingesetzt, es eignet sich nicht für den Nahkampf.". ob das nun richtig war oder nicht sei mal dahingestellt, aber die anderen haben gar nichts gesagt dachte sich Seneca..

    Seneca wurde ein wenig stutzig, er legte ein kleines Stück Brot welches er gerade essen wollte wieder beiseite auf den Tisch und blickte Axilla verwundert an..
    "Ja.. Ja ich denke mal das es eine große Ehre für die meisten Gens ist bei uns einzuheiraten, immerhin weiß ja jeder um unsere edele Herkunft Axilla. Und ich bin auch sicher dass wir irgendwann wieder im Senat sitzen werden, da wo wir hingehören.", sagte Seneca lächelnd. Natürlich hoffte er auch ein wenig dass er eventuell irgendwann mal im Senat sitzt und eine Legion befiehlt aber das war noch so weit weg wie es nur irgendwie sein konnte...
    Er blickte in Axilla's Augen welche die Träne die sich sammelten nur so offenbarten. Seneca erhob sich von seinem Platz und näherte sich seiner Cousine. Er legte seine Hand auf ihre Schulter..
    "Was ist los Axilla? Warum fragst du das alles?", fragte er besorgt..

    "Und du hast nie gedacht zurückzukehren? Ich meine nach Gallien?", fragte Seneca nebenbei. Er dachte jeden Tag an Hispania doch nun da er im dienste der Cohorten war, war es eh nicht mehr möglich zurückzukehren. Sie erreichten die Tür des Mediziners. Seneca hämmerte dreimal gewaltig gegen die alte Holztür. Plötzlich öffnete sich ein kleiner Schlitz in der Tür, von außen konnte man nur zwei grissgrämige Augen erkennen welche die beiden Personen vor der Tür musterten..


    "Iunius Seneca du alter Taugenichts. Was führt dich zu mir?"
    Seneca musste leicht Grinsen. Schon als er noch ein Jugendlicher in Hispania war, fand er die rauhe Art des älteren Herren immer wieder amüsant..
    "Quintus, wie immer ist es schön so herzlich von dir begrüßt zu werden. Du musst dir die Frau hier mal anschauen. Ihr geht es nicht so besonders." sagte Seneca während der Medicus bereits die Tür öffnete..


    "Den meisten geht es nicht besonders gut wenn sie zu mir kommen du Tölpel. Na dann kommt rein. Wie heißt du mein Kind?", fragte Quintus Caelyn, welche von Seneca hinein geführt wurde..

    Seneca war nicht wirklich mental darauf vorbereitet auf das was seine Cousine ihn fragen würde. Als er gerade einen Schluck Wein trank und seine Cousine in fragte ob sie denn hübsch sei, nutzte er den Moment den er brauchte um alles zu schlucken und den Becher abzusetzen dazu, sich die Worte so zusammenzulegen dass sie nicht seltsam klangen, immerhin waren sie ja verwandt..


    "Axilla du bist wunderschön. Jeder Mann sollte sich glücklich schätzen wenn er sich mit dir umgeben kann." sagte Seneca ruhig während er seiner Cousine in die Augen blickte, und wirklich, er meinte es ernst. Etwas neckisch fuhr Seneca fort..
    "Und jede Frau die ich mal hier in die Casa mitbringe wird eifersüchtig sein. Ich hoffe es natürlich nicht, aber es könnte ja passieren." meinte er lächelnd.
    "Aber sag Cousine, warum fragst du mich das? Gibt es etwas was dich dazu veranlasst hat das Gegenteil zu denken?" fragte er neugierig..

    Seneca nickte..
    "Sicher könnte ich das. Es wird sich sicher alles aufklären bei dir..", sagte Seneca bevor er sich ein Stück Huhn zum Mund führte und es mit einem Happen schluckte..
    "Aber du kommst klar oder? Ich meine, ganz ohne Mann im Haus?", fragte Seneca, der in diesem Moment wie so oft gar nicht daran dachte welches schwerwiegende und auch tiefgehende Frage es war die er stellte.
    Ihm persönlich schmeckte derweil sein Essen, auch wenn er immer das essen bevorzugte das andere kochten, er wusste nicht wirklich wieso, fand er sein hispanisches Huhn diesmal wirklich gelungen. Als er so ein wenig im Raum rumschaute musste er sich eingestehen dass er die iunische Casa schon ein wenig vermisste, sowie auch Hispania aber er wusste auch dass er irgendwann einmal sicherlich Offizier sein würde und ihm Rom dann wieder gänzlich offen stand..
    Aber schnell holte ihn ein Klecks Brühe auf seiner Tunika zurück in die Gegenwart, er blickte an sich runter auf seine Brust wo ein bräunlicher Fleck ein neues zuhause gefunden hatte. Er versuchte den Großteil mit seinem Daumen zu entfernen und grinste dann Axilla wie ein kleiner Junge an..

    Seneca war überrascht dass Axilla sich für seine blutigen Militärgeschichten interessierte, es begeisterte ihn ein wenig und er lächelte bevor sich Axilla verbrannte..
    "Axilla, pass auf!", sagte er neckisch wohlwissend dass das heiße Essen nicht wirklich etwas schlimmes anrichten würde.
    "Naja um auf den Kerl zurückzukommen. Ich weiß nicht genau wer es war, in meiner Unterkunft hieß es er sei irgendein Germane, also ein Eingebürgerter. Wir brachten ihm zum Medicus. Einer meiner Kameraden vermutet er hätte krumme Dinger gedreht und deswegen wollten ihm andere an den Kragen aber mehr wissen wir nicht.", Seneca aß noch einen Pilz und blickte seine Cousine an,
    "Und bei dir? Hat sich etwas in der Sache des Nachlasses deines Mannes getan?"

    Seneca erwiderte seiner Cousine mit einem leichten Grinsen,
    "Nun ja, also ich für meinen Teil esse Geflügel nicht gerne kalt liebe Cousine.", noch während er das sagte Griff er nach Geschirr, zwei Trinkbechern und allem möglichen und verteilte sie auf dem Tisch. Anschließend nahm er den großen Pott gefüllt mit dem Huhn und allerlei Gemüse von der Feuerstelle und teilte das Essen aus. Etwas mehr für sich, er war ja schließlich Soldat und eine angemessene Portion für seine zierliche Cousine, aber sie würde sicherlich einen Nachschlag nehmen, da war sich Seneca ziemlich sicher.
    "Ich hoffe es schmeckt dir Axilla.", sagte er bevor er sich einen kleinen Happen Brot in den Mund schob und bedächtig kaute..
    "Weißt du, wenn du bei den Cohorten dienst, weißt du solch ein Essen mit Verwandten wirklich sehr zu schätzen. Wenn man sieht was in dieser Stadt an manchen Ecken los ist. Erst letztens haben Kameraden meiner Centuria einen Mann aus dem Tiber gefischt, halb tot geprügelt und gestochenen, nur die Götter wissen wie er das überlebt hat.", Seneca hoffte dass dieser Ausspruch nicht die Stimmung oder Axilla's Appetit drücken würde und legte deshalb schnell nach..
    "Wie dem auch sei, ich bin froh dass wir hier sind.", sagte er lächelnd und trank etwas Gewürzwein.

    "Das wird noch etwas dauern.", sagte Seneca nachdenklich. Seine Vorgesetzten waren alle etwas langsam hatte er das Gefühl, und so würde die Beförderung wohl auf sich warten müssen. Dann fuhr er weiter fort um näher auf den Strafdienst einzugehen wo sie doch gerade bei dem Thema waren...
    "Ich hatte Wache am Tor und wir waren ein wenig unterbesetzt als ungewöhnlich viele Leute um Einlass baten. Ich dachte mir also gut immer schön der Reihe nach. Dann kam dieser Senator, Annaeus Modestus, der sich natürlich für etwas sehr wichtiges hielt und drängelte ein wenig. Ich wies ihn darauf hin dass es hier ein System gäbe, leider beschwerte er sich beim Präfekten, und dann hatte ich den Salat.", sagte Seneca, er könnte sich jetzt noch darüber aufregen dass dieser Senator ihn anschwärzte, aber man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben.
    Kurz darauf erhellte sich Seneca's Gesicht wieder..
    "Es ist gleich soweit Axilla, ich hoffe du hast einigermaßen Appetit mitgebracht.", Seneca wusste dass es beim Essen einiges zu besprechen gäbe, auch unschöne Dinge, zum Beispiel wie es mit Axilla weitergehen solle nach dem Tod ihres Mannes und ähnliches, aber noch wollte er die wohlige Atmosphäre konservieren.

    Einen Gladiator? Soso dachte sich Seneca und lächelte,
    "Nun, du scheinst hier in Rom ja ein gutes Geschäft zu haben, du bist zumindest nicht gerade unbekannt, man kennt mich ja nur, wenn überhaupt, als Cousin der Axilla.", sagte Seneca neckend und sprach weiter..
    "Aber wie geht es dir Axilla? Wenn du irgendwas brauchst, weißt du ja dass ich da bin nicht wahr?"
    Seneca gab noch eine handvoll trockener Gewürze in den Topf und hoffte dass seine Aussage die Stimmung nicht angekratzt hatte, er drehte sich nochmals um und relativierte seine Aussage scherzhaft..
    "Nur wenn dir dieses hispanische Hühnchen nicht schmeckt, dann kann selbst ich dir nicht mehr helfen!", sagte er bevor ihm ein breites Grinsen über die Lippen ging und seine Zähne zum Vorschein kamen..
    "Gibt's sonst noch irgendwann neues in der Stadt was ich nicht weiß? Ich hatte leider die letzte Woche Strafdienst musst du wissen."

    Seneca grinste innerlich, gut war er bestimmt, etwas grob war er auch, so etwas wie Mitgefühl war diesem Mann fremd aber darum ging es ja auch gar nicht, er tat seine Arbeit und das war's auch schon..
    "Nun, er war Arzt bei den Legionen, er hat Männer gerettet die ganze Beine verloren haben, da wird er dir mit deinen Bauchschmerzen sicherlich auch helfen können.", sagte er verständnisvoll während er sich weiter durch die Straße kämpfte..
    "Wo kommst du eigentlich her?", fragte der Iunier seine verschwiegene Gesprächspartnerin neugierig.

    Seneca war gerade vollends damit beschäftigt ein paar Kräuter in den Topf mit dem Hühnchen zu schneiden als er Axilla's Stimme hörte und ihm beim Blick in den Topf ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte..
    Er drehte sich um und sah seine, zugegeben, ziemlich fertige Cousine und, ließ sich aber nichts anmerken. Er legte das kleine Messer zur Seite direkt neben die halb zerschnittene Wurzel..
    "Axilla meine liebe Cousine! Wie schön dich zu sehen.", er öffnete seine Arme weit und hieß seine Verwandte in seinem neuen Reich, der Küche, willkommen..
    "Naja ich versuche zu kochen, ich schulde dir ja schließlich noch was!", sagte er mit einem breiten Grinsen und blickte nochmal fix in den Kochtopf ob denn alles gut lief, beziehungsweise so gut wie vor 10 Sekunden, was in etwa die Zeitabstände waren in welchen der besorgte Laien-Koch seine Kreation aufs penibelste prüfte..
    "Setz dich doch, und erzähl mir ein wenig. In der Castra bekomm ich nicht allzu viel vom Familienleben mit, aber das ändert sich mit Sicherheit wenn ich erstmal befördert wurde."

    Der Tag war da. Heute würde Seneca tatsächlich den Kochlöffel für seine Cousine schwingen und (versuchen) ihr ein köstliches Abendessen bereiten. Er hatte alles gekauft, frisches Gemüse, Gewürze, Wein und ein Huhn welches er auf hispanisches Art zubereiten würde wie er es "zuhause" gelernt hatte. Es war noch früh am Tag als Seneca übereifrig in die Küche platzte und den verdutzten Sklaven einen Platzverweis erteilte, und sie mit Gartenarbeiten und ähnlichem belanglosen und letztendlich auch beim Anblick des Gartens recht überflüssigen Aufgaben beschäftigt hielt.
    So begann er also, wild schnipseln, stückelnd und schneidend in der Küche sein Werk, nippte nebenbei am Wein während es hier und da vor sich hin köchelte und wartete bis seine liebe Cousine den Gerüchen auf die richtige Pfärte folgen würde..

    Seneca bemerkte dass Caeylan ablenken wollte, schenkte dem aber keine weiterei beachtung und ging auch nicht weiter auf das Thema Schwangerschaft ein, der Medicus würde sicherlich alles aufklären und dann würde Caelyn schon damit umgehen müssen dachte er... Als sie ihn nach seinem Namen fragte wägte er ab ob er nur Seneca oder direkt mit dem ganz formalen loslegen sollte. In seiner neugewonnenen militärischen Denkweise entschied er sich aber natürlich für's letztere..
    "Aulus Seneca von den Iuniern." sagte er und lächelte leicht während er Caelyn weiter in Richtung Medicus leitete...
    "Es ist nicht mehr weit, der alte Kerl wohnt gleich die Straße runter um die Ecke."

    Der Wind der auch Seneca um die Ohren blies, kümmerte ihn ungefähr genauso viel wie die "wichtigen staatlichen Angelegenheiten" von denen der quirlige Flavier berichtete...
    "Na dann wollen wir das Imperium nicht warten lassen..", sagte Seneca unbeteiligt während er den Flavier durchsuchte... Dies sorgte für Schmunzeln bei den Kameraden.
    "Du kannst passieren. Mein Kamerad begleitet dich. Vale."

    Oh Oh Oh, das klang für Seneca verdächtig nach der gallischen Tochter die er einst kannte, er räusperte sich und blickte etwas unsicher in der Gegend herum,
    "Komm mit, ich schaff dich hier weg.", sagte er und packte Caelyn leicht an der Hand um sie aus der Menge herauszubringen damit sie nicht irgendeinem Senator oder Patrizier auf die Toga reiert.
    "Ich möchte nicht ungehobelt sein Caelyn, ich kenne dich ja kaum aber kann es eventuell sein dass du Schwanger bist?", fragte er während er sie durch die Straße "zog",
    "Ich kannte mal eine Familie in Gallien, und.. Ach ist ja auch egal jedenfalls klingt es Verdächtig."..
    Dann kam Seneca nochmal zum besagten Medicus,
    "Nun der Medicus den ich kenne ist ein alter Freund von mir, und ich kann dir mit meinem Sold aushelfen, du kannst es ja irgendwann zurückzahlen.", meinte Seneca in einem unerwarteten Akt der Nächstenliebe, wohlwissend dass das Geld sicherlich weg war..