Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Mit einer kleinen Entourage aus vier Equites bestehend hatte sich Seneca von seinem Kastell aus auf den Weg zum Kastell der Legio II gemacht. Es war ein kleines Stück, weshalb sich die Truppe auch ein wenig verspätete ohne dabei unhöflich lange absent zu seien. Die Hürde des Tores des Lagers hatte man als Praefectus Alae recht schnell genommen und natürlich würden die Equites nicht am Essen teilnehmen sondern draußen bei ihren römischen Kameraden auf ihren Kommandanten warten. Dennoch noch in Begleitung seiner kleinen Garde klopfte der Praefectus an der Tür des jungen Tribuns und wartete auf Einlass.



    Sim-Off:

    Ich hoffe die Legio verzeiht mir das Umgehen der Porta ;)

    "Sie erhalten ihre Befehle in diesem Moment." erklärte der Praefectus, denn er die fünf Knalltüten so oder so zur Turma I versetzen lassen daran gab es nie Zweifel. Es war nur gut zu sehen, dass der neue Decurio keinerlei Probleme mit dieser Aufgabe hatte auch wenn Seneca inständig hoffte, dass der Offizier in seinem neuen, gehobenen Leben ein wenig Humor fand und nicht immer so grimmig dreinblickte.
    Auf der anderen Seite war sein Kumpel Licinus von der Legio II ja auch so ein Zeitgenosse also wer wusste schon wie der Mann wirklich war?
    "Nun, wenn von deiner Seite keine Fragen mehr bestehen kannst du nun wegtreten und deine neue Unterkunft beziehen." in diesem Fall war die Möglichkeit zum Fragen stellen natürlich ernst gemeint und keine Floskel die man sonst mal eben raushaute um das Gespräch nicht allzu abrupt enden zu lassen.

    "Nun, ich habe keinen Grund deine Worte anzuzweifeln. Und ein weiterer Römer im Offiziersrang wird die Disziplin der Truppe schärfen. Ich werde ihn zu mir rufen lassen und mir den Burschen einmal ansehen." entgegnete Seneca, schließlich hatte er kein Gesicht vor Augen. Andererseits wurde ja bei der Turma I gerade eine Position frei, aber ein kurzes Bewerbungsgespräch müsste wohl trotzdem her.
    Dann ging es wieder um ein Thema welches ihm wesentlich wichtiger war...
    "Forme ordentliche Soldaten aus ihnen. Sollte das nichts werden und wir sie unehrenhaft entlassen müssen... Oder sie sich grob Verstöße erlauben und wir ein Exempel an ihnen setzen müssen lass es mich wissen. Ich werde dir aber keinerlei Steine in den Weg legen wie du deine Einheit zu leiten hast solange ihr eure Pflicht tut."


    Eques Baldur (TURMA VI)
    Eques Frowin (TURMA X)
    Eques Adalrich (TURMA V)
    Eques Swidger (TURMA IX)
    Tiro Marbod (TURMA II)


    Werden zur Turma I versetzt und sollen sich umgehend bei ihrem Decurio Gaius Germanicus Varro melden.


    Aulus Iunius Seneca




    Eques Servius Matinius Ocella hat sich umgehend im Officium des Praefectus Alae einzufinden.



    Aulus Iunius Seneca

    "Ausgezeichnet Decurio. Ich gratuliere." erklärte Seneca knapp und nickte dem Mann zu bevor er zu einem weiteren Anliegen kam, wofür er die Stirn in leichte Kräuseln legte und die Lippen kurz zusammenpresste, "Ich werde deiner Turma ein paar Problemfälle überstellen. Germanen vor allem, fünf an der Zahl, Eques Baldur, Eques Frowin, Eques Adalrich, Eques Swidger und einen Tiro namens Marbod von der Turma II. Ich will, dass du dich ihnen annimmst und doch noch nützliche römische Soldaten aus ihnen formst. Wir können in diesen Zeiten jeden ausgebildeten Soldaten gebrauchen." gab er zu bedenken und nahm an, dass das damit in Ordnung ging schließlich war er der Praefectus, "Gibt es noch Fragen oder Anmerkungen?"

    Seneca nickte und senkte seinen Blick kurz auf seine Hände und dann wieder auf den Germanicus, ein wenig vorlaut gegenüber ihm war er, nicht dass er früher anders war doch ein wenig störte es ihn schon aber was sollte es? Die Ala war ein anderes Terrain als die Legio und da drückte man mal das ein oder andere Auge zu...
    "Nun, es ist nicht so als ob ich dich nicht beobachtet hätte Germanicus. Du hast deine Männer gut im Griff, und das als Duplicarius. Besonders bei der Strafexpidition wo du Germanen gegen Germanen geführt hast fiel mir deine Umsicht auf." Seneca ließ die Katze jetzt mal aus dem Sack, der Germanicus schien leider nicht zu sehr zu verunsichern zu sein, was Seneca den Spaß am zappeln lassen ein wenig nahm, "Kurzum: Deine Turma wird seit dem Ausscheiden des Decurios Atius nur kommissarisch geleitet. Lange Rede kurzer Sinn: Ich möchte dich zum Decurio der Turma I befördern." sagte Seneca kurz klopfte kurz mit dem Zeigefinger auf den Tisch nur um sich anschließend ein wenig zurückzulehnen.

    Natürlich blieb Seneca entspannt sitzen, denn wenn er für jeden grüßenden Lucius und Gaius aufstehen würde, dann hätte er wohl jeden Tag Muskelkater.
    "Salve Duplicarius, bitte, setz dich." entgegnete der Iunier also und deutete auf den leicht gepolsterten Stuhl vor seinem schweren Holztisch. Er wartete kurz und fuhr dann fort "Kannst du dir vorstellen warum ich dich herbeordert habe Germanicus?" fragte Seneca erstmal ins blaue und musterte den Mann dann kurz ab um eine Reaktion erkennen zu können.

    Seneca wirkte sichtlich überrascht aufgrund der Frage seiner Cousine. Maahes? Warum um alles in der Welt sollte Maahes mit? Aber gut, wenn dieser als Helfer und gute Seele des Hauses zur Seite stand wollte Seneca da mal nicht so sein. Er hätte ja so oder so einige Sklaven mitgenommen, also warum nicht?
    "Nun, ja, Maahes kommt natürlich mit." entgegnete der Iunier etwas zurückhaltend und fuhr dann fort "Ich warte dann im Vestibulum während du dich umziehst. Keine Eile." sagte er und zog sich dann anstandshalber zurück.

    Der Scriba verzog wie üblich keine Miene, blickte nur kurz rauf und ergriff dann das Wort, "Duplicarius, der Praefectus Alae erwartet dich bereits. Geh einfach durch die Tür." antwortete er, deutete kurz mit dem Kopf zur Tür und widmete sich dann wieder seinen administrativen Aufgaben die ihn, den Göttern sei Dank, von Pferden, Dreck und Barbaren fern hielten.

    "Selbst wenn es soweit kommen würde und die Disziplin der Germanen momentan recht stark erscheint so sind die Stämme doch stets selbst im Wandel. Wer weiß schon wie die Politik der Stämme morgen oder übermorgen aussieht?" fragte Seneca mehr rhetorisch denn ernsthaft an einer Antwort interessiert, auch wenn er beim Legaten natürlich genauer zuhören würde.
    "Eventuell ist es eine Kuriosität von vielen in dieser Gegend. Oder es wurde gegen dieses Dorf intrigiert und wir sind eben unwissend zu Komplizen geworden. Sollte es einen Krieg geben so haben wir nicht drum gebeten und ihn auch nicht verursacht. Eventuell wäre ein diplomatischer Stimmungstest bei unseren Verbündeten im freien Germanien jedoch ratsam."
    Sicherlich war es ein ungewöhnlicher Ort um laut nachzudenken doch letztlich tat der Duccier ja dasselbe, und eventuell würden seine Ideen ja in Betracht gezogen.
    "Wie dem auch sei, wir sollten die Truppen zurück hinter die Grenze schaffen und dann die nächsten Wochen abwarten."

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Der Iunius gab sich, wie zu erwarten, äußerst unkonkret, weshalb Vala mit spielerischer Mahnung nachhalf: "Und das bedeutet, du würdest deinen Männern was zuteil werden lassen, Iunius?"


    "Nun, eigentlich habe ich nicht über eine konkrete Auszeichnung nachgedacht. Eventuell eine Phalera. Letztlich werde ich ihn zum Decurio befördern, seine Turma wird momentan nur kommissarisch geführt und er scheint seine Männer gut im Griff zu haben." merkte Seneca kurz an, eine Phalera war für diesen kleinen Einsatz wohl das höchste der Gefühle, vor allem da die Ala außer der Drecksarbeit eigentlich recht wenig getan hatte.
    Viel interessanter war allerdings auch das Gespräch zwischen dem Duccier und dem Centurio, schließlich war das Verhalten des Tiberiers natürlich etwas fragwürdig, wenn auch ehrenhaft gegenüber seiner Männer. Letztlich würde es gar nicht darum gehen was in diesem Raum besprochen werden würde sondern viel mehr darum, was die Männer außerhalb der Besprechung mitbekommen würden. Eine Auszeichnung war eigentlich unumgänglich, der Centurio wurde noch während des Einsatzes zum Helden stilisiert und in der angespannten Lage würde wohl ein Legat der sich auf germanische Wurzeln beruft kaum gut damit wegkommen einen urrömischen Centurio hinrichten zu lassen.
    Aber noch war das ja nicht abschließend geklärt, sodass sich Seneca mit angespannter Miene dem Gespräch widmete und ab und an einen Blick zu Licinus hinüberwarf.

    Seneca trat wie gebeten ein und lächelte kurz "Sehr schön, du scheinst dich ganz gut einzuleben." sagte er beiläufig, bemerkte den Brief auf dem Tisch aber gar nicht und fuhr direkt fort,
    "Nun, eigentlich nicht. Und ich würde damit auch nicht schnurstracks zu dir kommen. Ich kommandiere den lieben langen Tag über Leute herum, da erteile ich hier keine Befehle. Aber natürlich ist deine Hilfe immer gerne gesehen und geschätzt." erklärte der Iunier seiner Cousine aufrichtig und kratzte sich dann kurz am Nacken bevor er fortfuhr "Eigentlich geht es um was anderes: Es finden heute Spiele in der Arena statt, einige Kämpfe nur doch es wird sicherlich unterhaltsam. Da du ja eher eine Anhängerin dieser Unterhaltung bist dachte ich dass wir doch hingehen könnten?" fragte er und wartete die Reaktion der Iunia ab.

    Es war einer dieser Tage: Ein leichter Wind zog durch die Wälder und die Stadt, es war weder zu kalt noch zu warm, und die Umgebung war in eine Aura der Leichtigkeit getaucht - Die perfekte Zeit für blutige Unterhaltung also!
    Seneca hatte ja einige Tage zuvor erfahren, dass seine Cousine die Kämpfe der Gladiatoren als viel spannender erachtet als Theater oder Poesie, weshalb er sich extra über den Spielplan der lokalen Arena hatte informieren lassen, und heute war es soweit! Es würden Kämpfe stattfinden.
    Natürlich würden diese Kämpfe nicht ganz den pompösen Rahmen des Kolosseums erreichen doch in Mogontiacum behalf man sich mit dem was man eben hatte, und letztlich war das Grundprinzip ja noch immer das gleiche.
    Seneca hatte sich an diesem späten Nachmittag bereits von der Truppe entfernt und sich im Landgut eingefunden. Mit drei Klopfern auf die Tür machte er auf sich aufmerksam.
    "Caerellia, bist du da?" fragte er vorsichtshalber durch die Tür, blieb aber draußen stehen und wartete.

    Wir sitzen eigentlich nie nur an einer Sache sondern machen eine ganze Menge parallel. :)
    Einige größere aber auch viele kleinere Sachen sind gerade in der Mache ohne jetzt allzu sehr ins Detail gehen zu wollen da vieles eben noch nicht spruchreif ist :)
    Als sehr aktiver Spieler im IR kann ich schon mal sagen, dass mich einiges davon extrem begeistert und ich mir sicher bin, dass es auch alle anderen begeistern wird, Stichwort mehr Impact von Spielern auf das Spiel, aber mehr verrate ich dazu noch nicht.


    Auf der anderen Seite muss man immer schauen dass die Veränderungen nicht verpuffen bzw. Wir diese auch gut umsetzen können. Also erstmal die Mentoren ins Rennen schicken, die Flotte nach Italia verlegen, und dann gefestigt den nächsten Schritt angehen.
    Ich hoffe trotzdem, dass man die Veränderung merkt und spürt, wir freuen uns immer über Feedback.

    Wie angekündigt hatte Seneca für den Abend der Ankunft von Iunia Caerellia eine Cena vorbereiten lassen. Roxana, die Köchin des Hauses, hatte den ganzen Nachmittag in der Culina gestanden und diverse Speisen vorbereitet, Gemüse, Fisch, Geflügel... Eben das was sich kurzzeitig in der Speisekammer befand oder sich auf dem Markt auftreiben ließ.
    Die Cena war doch arg familiär gehalten. Hätte man an solchen Abenden normalerweise noch enge Bekannte oder städtische Prominenz eingeladen, waren zu dieser Cena wirklich nur Iunier und natürlich ihr Anhang zugegen, sodass man sich in aller Ruhe austauschen konnte.
    Das Triclinium war in ein orange-gelbes Licht getaucht welches die bemalten und rötlich getünchten Wände erhellte und den Speisen einen gewissen Schimmer verlieh. Noch war es ruhig im Raum, Seneca hatte stand jetzt nicht das Bedürfnis sich etwas mit der Lyra vorspielen zu lassen, er war interessiert am Gespräch, und als pflichtbewusster Hausherr war er natürlich der erste der das gedeckte Triclinium betrat und auf seine Familie wartete.

    Langweilig! Seneca hechelte dieser Tage nur von Besprechung zu Besprechung, und immer wieder gingen die Gespräche in eine ähnliche Richtung. Jedoch, und in dieser Hinsicht schätzte er seinen Patron sehr, hatte der Duccier die Angewohnheit an das ein oder andere recht unkonventionell heranzugehen, auch wenn er das zumindest in der frühen Phase der Besprechung noch nicht so zeigte hoffte der Iunier auf ein wenig Auflockerung oder zumindest ein wenig Denksport etwas später, sodass die ewig eintönigen Besprechungen mal einen neuen Anstrich bekämen.
    "Einer meiner Duplicarii, Germanicus Varro, ein römischer Bürger, hat sich durch ein großes Verantwortungsbewusstsein im Dienst hervorgetan. Einer seiner Equites, Matinius Ocella, fiel mir ebenfalls auf." was allerdings auch an seiner ständigen Nähe zum erwähnten Duplicarius hätte erklärt werden können.
    Die Querelen um einen jungen Tiro hatte der Iunier am Rande mitbekommen schenkte ihnen aber keine weitere Beachtung. Um einen ungehorsamen Tiro würde sich der Decurio kümmern müssen.

    Diesmal war Seneca derjenige der schwieg während Licinus übernahm. Sicher, dieses Thing, was auch immer das im Detail war, hatte für eine gespenstische Ruhe im freien Germanien gesorgt und ihren Einsatz unerwartet einfach gestaltet. Doch wie lange würde dieser Frieden halten? Auf der anderen Seite: Rom hatte eine enorm starke Botschaft geschickt also würden es sich die Stämme in Zukunft eventuell auch doppelt und dreifach überlegen sich mit dem Exercitus anzulegen.
    Während die Worte vorbeizogen musterte Seneca erneut die verbrannten Häuserreste und hoffte bald wieder hinter dem Limes auf römischen Territorium sein zu können.