"Einverstanden. Sechs Kohorten, sie sollen die Stärke Roms zu Gesicht bekommen." stimmte der Iunier zu und wartete etwaige weitere Reaktionen ab.
"Wir sollten jeden der Hand an römische Soldaten gelegt hat hinrichten. Die Frauen und Kinder werden in jedem Fall versklavt. Bei den Männern müssen wir vor Ort klären inwiefern wir differenzieren können."
Seneca dachte mehr laut nach als wirklich zur gesamten Runde zu sprechen. Letztlich würden sie vor Ort wohl sowieso jeden wehrfähigen Mann ans Schwert liefern doch im Grunde war es nicht die beste Option und Seneca erhoffte sich eine klare Identifizierung der Angreifer.
"Beim Dorf bin ich bei dir, das wird geschliffen. Darüber hinaus sollten wir versuchen alle gefallenen Kameraden und eventuelle Standarten zurückzuholen, das ist elementar. Wir sollten also dahingehend die Logistik klären. Vielleicht Tragen für das unwegsame Gelände und Ochsenkarren sobald wir wieder auf den Heeresstraßen sind."
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Herodotus Bericht über die Schlacht von Marathon ist die Quelle. Wie ich auf Syrakus gekommen bin weiß ich gerade selbst nicht.
Ein kurzes Abstract darüber findet sich unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/p…guesClinNeurosci-2-47.pdf in einer klinischen Studie, aber generell ist die Aussage an sich ja der Kern.
Ein Problem ist aber sicherlich auch die Quellenlage, denn die Berichte handeln ja meistens von den bekannten Persönlichkeiten und weniger von einzelnen Soldaten. Wie weit verbreitet psychische Beeinträchtigungen also wirklich waren und wie sich das genau äußerte kann man also nur recht schwer nachvollziehen.
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Der kulturelle Aspekt ist grundsätzlich nicht von der Hand zu weisen. Studien zeigen, dass zum Beispiel Schizophrenie Patienten in Indien eher positive Halluzinationen erfahren während Europäer und Amerikaner allermeist negative Emotionen vermittelt bekommen.
Um auf das Thema PTSD zurückzukommen:
Es gibt massig Berichte die auf starke Psychische Belastung durch Gewalt- und Kriegserfahrungen hinweisen. Ein sehr interessanter englischer Text behandelt ausschließlich die römische Epoche, unter anderem hat Marius, der Rivale von Sulla wohl enorme psychische Beeinträchtigungen, zu lesen Ist das ganze hier:http://www.academia.edu/276012…_and_the_Soldiers_of_Rome
Wichtig ist aber auch die Art der Kriegsführung, der "Shell Shock" aus den mechanisierten Kriegen ist natürlich mangels tagelanger Artillerie Bombardements in der Antike nicht zu beobachten, andererseits gibt es durch die enorme Gewalt im Nahkampf Berichte von Soldaten die ohne äußere Beeinträchtigungen erblindet oder verstummt waren (Bei der Belagerung von Syrakus zum Beispiel)
Aber besonders der verlinkte Text ist sehr interessant.
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Als das Blut zu strömen begann verschlechterte sich Senecas Laune zusehends. Die bunten Gewänder und die Musik waren noch eine willkommene Abwechslung gewesen doch was nun folgte war lediglich grotesk und befremdlich für den Veteranen, der schon mehr Blut gesehen hatte als der Großteil der hier anwesenden. Zumindest wenn man menschliches Blut meinte und nicht das von Bullen oder Schafen.
"Der Wahnsinn trägt manchmal absurdeste Blüten. Immerhin werden die Kräuterfrauen hervorragende Geschäfte machen wenn die Verletzungen wund werden." scherzte der Iunier mit seinen Männern und richtete seine Tunika denn natürlich lief er hier nicht in Rüstung rum...
"Unsere Männer verbringen ihre Freizeit hoffentlich sinnvoller." merkte er noch an in der Hoffnung keinen seiner Offiziere nackt und blutig vorbeitänzeln zu sehen. -
Wie immer wenn ein Spektakel in der Stadt stattfand hatte Seneca sich nicht ganz dazu durchringen können nicht zumindest einen Blick erhaschen zu wollen. Seine Stand als Kommandant einer Einheit garantierte ihm natürlich stets die beste Sicht da ein kleiner Pulk aus Soldaten ständig einen schützenden Ring um ihn bildeten und er somit inmitten der Menschenmengen ein wenig Luft zum Atmen bekam und auch seine Sicht nicht beeinträchtigt war.
Der Kybelen- und Attiskult war für ihn schon immer befremdlich gewesen und er hielt es lieber mit den Göttern, welche ihm schon von Kindheitstagen bekannt waren, allen voran Mars, welcher ihn offensichtlich noch nie hatte hängen lassen.
Aber es gab Musik, Tanz und alles war bunt was in diesen tristen Tagen schon genügte um die Menschen auf die Straße zu locken.
Als das Spektakel losging blickte Seneca zu einem seiner Offiziere und grinste etwas peinlich berührt. Er selbst würde wohl kein Ei abbekommen, immerhin war die Aufgabe seiner Männer ja einzig und allein das Fernhalten sämtlicher Individuen von ihrem Kommandanten aber eventuell hatten sie selbst ja Glück. -
Wünsche ich ebenfalls
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"Selbstverständlich Crassilius, selbstverständlich." gab der Offizier zurück und übergab seinen Helm einer seiner Männer, welche sich vor dem Haus aufreihten.
"Ich hoffe, dass du die vereinbarten Mengen liefern kannst? Ich würde mir gerne direkt ein Bild deines Gutes machen wenn du erlaubst." erklärte der Offizier und deutete damit an, dass er heute gerne auf Höflichkeiten wie einen Wein und ein kurzes Gespräch im Atrium verzichten würde um sich direkt die Felder und Wirtschaftshäuser anzusehen. -
Es dauerte eine ganze Weile bis die Turmae der Ala II Numidia beim Appell aufschlugen. Mit ihrem bescheidenen Marschgepäck im Schlepptau und in voller Montur samt Kettenhemd, Spatha, und Parma in der Hand erreichten sie den Appellplatz und reihten sich wie es sich für eine gute Kavallerie gehörte an den Flanken der Infanterie ein.
Natürlich hatte auch die Ala diverse Gerüchte gehört, von großen germanischen Invasionen im Süden sowie einer Revolte im Norden war so ziemlich alles dabei gewesen doch die Männer kannten die Qualität des Lagertratsches und wollten sich deshalb erstmal auf die Offiziere verlassen, deren Worte sie nun bald zu hören bekommen würden. -
"Gewiss, wenn du magst dann werde ich ein Treffen arrangieren. Das Stück ist in den Details noch offen, doch wie ich vernahm soll das Stück von Liebe und politischen Intrigen handeln. Keine Komödie also. Phyrne, du kennst sie vielleicht, hat bereits großes Interesse bekundet." erklärte Seneca ruhig aber dennoch nicht ohne Begeisterung, "Das Amphitheater wird selbstverständlich der Ort der Aufführung sein. Ich denke jedoch, dass es noch einige Arbeiten vertragen könnte bevor es losgeht. Eventuell spendiere ich dem Theater eine kleine Restauration um etwas römischen Glanz in die Provinz zu bringen." fuhr er fort, schließlich war seine Frau enorm kulturbegeistert und als einer der Großverdiener in der Gegend konnte man ja auch mal etwas zurückgeben.
"Ich würde mich selbstverständlich freuen, wenn wir dich in unserem kulturellen Zirkel begrüßen könnten. Ich würde mich dann alsbald mit Neuigkeiten melden und ein Treffen vorbeireiten, wahrscheinlich auf dem iunischen Landgut." -
"Die Männer haben den Marschbefehl bereits erhalten und bereiten sich bereits seit eintreffen des Boten auf den Einsatz vor. Dein Bote hatte von einem gemeinsamen Appell gesprochen und somit müssten die ersten Turmae schon bald eintreffen." erklärte der Praefectus ruhig bevor die Männer der Legio bereits ihre Angriffspläne schmiedeten, wovon einige besser und andere schlechter waren.
"Ein Angriff bei Nacht kommt nicht in Betracht." wiegelte Seneca ebenso wie Licinus die Idee ab und lauschte dann wieder den Ausführungen seines iulischen Kollegen...
"Wir können einige Reiter zwecks Aufklärung über den Limes schicken. Die Stammesstrukturen der Germanen machen eine genaue Bezifferung der Streitkräfte in so kurzer Zeit jedoch schwierig." nachdenklich rieb sich Seneca das Kinn während er auf die Karte blickte.
"Ich würde sagen, dass wir in einem Tross zum Limes marschieren und dort, wie du bereits vorgeschlagen hast, lagern. Am nächsten Morgen marschieren wir mit Vorhut in die Wildnis. Meine Männer erkunden und sichern die Flanken, so gut es im Unterholz eben geht. Wollen wir die Herausgabe der Aggressoren erzwingen oder greifen wir direkt an?" -
Auf dem Galaxy S7 und dem Lumia 950xl sieht es sehr brauchbar aus! Einziges Manko: In der Threadansicht ist es dann erst einmal extrem reingezoomt. Aber der eine Wisch ist nicht so schlimm und in der Übersicht passt es sich super an.
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Der Ritt von der Ala zur Legio dauerte natürlich seine Zeit aber die Männer kamen so schnell sie konnten. Hastig hatte sich Seneca samt Anhang zur Principia führen lassen und beim Eintreffen hatte er noch seinen Helm auf, welchen er nun abnahm und unter den Arm trug.
"Iulius! Meine Herren." grüßte er die Anwesenden Stabsoffiziere der Legio II und suchte kurz nach dem Legaten, welcher nicht anwesend war was ihm im Falle des Falles unangenehm große Verantwortung zukommen ließ. Aber das ließ sich nun ja leider nicht mehr ändern.
"Die Kavallerie macht sich in diesem Moment marschbereit. Haben wir Informationen über die Stärke der Barbaren?" fragte Seneca ohne zu wissen ob überhaupt schon alle Offiziere anwesend waren. -
"Gewiss, eine gewisse Koordination ist nötig. Ich werde dich mit einigen Offizieren begleiten. Indes werden sich einige Turmae mit Marschgepäck zum Kastell begeben." gab Seneca dem Legionär zurück und rollte dann die Karte auf dem Tisch ein und verpackte sie in einem Ledereinband.
"Die Sitzung ist beendet meine Herren. Lucius, Sextus, Appius, ihr kommt mit mir. Der Rest macht die Männer marschbereit und führt sie zum Exerzierplatz der Legio. Ich dulde keinerlei Verzögerungen. Wegtreten." gab der Iunier hastig die Befehle aus während er sich über die gerade erst angelegte Rüstung noch einen Umhang legte und den Helm unter den Arm nahm.
"Ich nehme an, dass du mit dem Pferd hierher gekommen bist? Wir haben keine Zeit zu verlieren. Es geht sofort los." sagte Seneca dem anwesenden Legionär bevor noch auf seine drei Stabsoffiziere wartete und dann das Officium mit ihnen und dem Legionär verließ um zur Legio II aufzubrechen. -
Während Seneca seinen freilich kleineren Stab instruierte wurde ein Legionär in sein Officium gelassen. Kurz richteten sich alle Blicke auf den Mann und es wurde ruhig, bevor der Iunier das Schweigen brach...
"Ich grüße dich Soldat, welche Kunde bringst du uns?" fragte Seneca bevor er seine Hände vom Kartentisch abstieß und nun gänzlich aufrecht stand. -
Die Wachen hatten zu diesem Zeitpunkt selbst große Hektik doch der Mann wurde umgehend zum Officium des Iuniers geleitet.
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Es braute sich was zusammen? Seneca horchte auf, größeren Ärger in unmittelbarer Limes konnte man keineswegs gebrauchen und man würde auch nicht einfach tatenlos zusehen können wie die Barbaren Truppen zusammenziehen. Darüber hinaus gab es auch noch andere Gründe für eine rasche Antwort...
"Rom lässt niemanden zurück. Wir können nicht hier sitzen und warten während einer der unseren eventuell hinter feindlichen Linien festsitzt. Darüber hinaus haben es die Kameraden verdient ehrbar bestattet zu werden. Sammle dich Soldat. Wir werden uns mit der Legio koordinieren und eine entschlossene Antwort zurückschicken." gab der Kommandeur der Kavallerie entschlossen die Antwort auf die Frage die wohl allen auf der Zunge brannte...
"Maahes!" rief er nach seinem Sklaven "Leg mir die Rüstung an!" auch wenn er natürlich nicht in vorderster Kämpfen würde so würde er sich die Strafexpedition auf keinen Fall entgehen lassen.
Dann rief er noch einen seiner Reiter ins Officium "Soldat, überbringe dem Stab der Legio II die Nachricht, dass die Ala mit vier Turmae in Kampfbereitschaft wartet. Wenn die Infanterie losschlagen will werden wir ihren Tross komplettieren. Ach und nimm noch ein Pferd mit und geleite den Soldaten zu einer Stammeinheit." der Mann nickte und wartete dann bis der Legionär vom Praefectus entlassen wurde...
"Ich danke dir Miles. Rom dankt dir. Sei dir sicher, dass diese Tat nicht vergessen und nicht vergeben wird und deine Brüder Gerechtigkeit erfahren werden. Du kannst nun wegtreten." -
Selena war gerade dabei langweiligen Versorgungskram zu erledigen als plötzlich ein Legionär ins Officium polterte und ihm die Kunde vom Angriff brachte.
Er legte gleich die Unterlagen zur Seite und erhob sich...
"Steh bequem Soldat!" erwiderte der Iunier und blickte auf die Karte hinter seinem Schreibtisch "Die Legio ist bereits informiert nehme ich an? Und der Standort des Dorfes ist ebenfalls bekannt? hakte Seneca kurz nach bevor er auf eine Holzkonstruktion blickte welche seine gesamte Rüstung samt Schwert trug "Miles, versetze die Turmae eins bis vier in Marschbereitschaft. Erwartet weitere Anweisungen!" befahl er dem Soldaten der in der Tür stand, welcher sich gleich auf den Weg machte. Dann wandte er sich nochmal an den Legionär "Was weißt du noch?" -
Die Wachen fackelten natürlich nicht lange und ließen den Boten direkt zum Praefectus. Allerdings nicht ohne eine Wache hinterherzuschicken, schließlich wollte der Lagertratsch ja ausreichend versorgt werden!
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"Sind diese Umstände nicht interessant genug?" scherzte der Iunier bevor er nachdachte ob er nicht doch etwas vergessen hatte, "Ansonsten gibt es glaub ich tatsächlich nicht mehr allzu viel zu berichten. Ich versuche ihn ständig zu einer Reise nach Germanien zu überreden, aber die Verantwortung, dienstlich wie privat, macht es ihm leider unmöglich." erklärte Seneca und zuckte kurz mit den Schultern so als ob er es zwar schade fand, es sich aber nicht ändern ließe.
"Ich hab eine Theatertruppe aus Hispania engagiert welche ein Stück schreiben wird. Die Schauspieler werden jedoch hauptsächlich hier in der Region rekrutiert. Ich möchte der lokalen Gemeinde gerecht werden indem das Stück auch eine Verbindung zur Stadt und zur Provinz hat. Ich kenne mich nun wirklich nicht aus mit solchen Dingen, aber ich bin überzeugt, dass sich mit dem nötigen Elan etwas gutes auf die Beine stellen lässt." antwortete Seneca und trank einen Schluck, bevor er ein wenig lächelte, "Nun, ich bin Soldat, und es wäre seltsam wenn ich in meiner Rolle mehr Termine in gesellschaftlichen Kreisen wahrnehmen würde als Zeit im Kastell zu verbringen. Als Frau des Legaten wird jedoch von dir gewissermaßen erwartet dich um kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse zu kümmern. Du könntest die Stimme des Theaters sein, die Kultur darbt ein wenig in dieser Provinz und wer weiß, vielleicht ist dies nur der Anfang einer neuen kulturellen Entwicklung?" -
"Gut, dann freue ich mich über dieses erste Gespräch. Du wirst dann von uns hören. Die Wache wird dich zurück zum Tor geleiten Crassilius. Ich wünsche weiterhin einen angenehmen Tag." erklärte Seneca und entließ den Mann dann in die Hände der Wache welche ihn zum Tor geleitete. Seneca indes legte dieses Thema schnell beiseite, schließlich hatten sich die Offiziere der Versorgungseinheiten darum zu kümmern und er war mehr der Soldat als der Verwalter.