"Ein Jammer!" befand Seneca lächelnd "Aber heute gilt der Besuch ausnahmsweise der Herrin des Hauses. Ist sie zufällig anwesend oder müssen wir uns auch da gedulden?" fragte der Iunier höflich und trat extra einen Schritt zurück damit die militärische Entourage nicht allzu bedrohlich wirkte.
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Alle Jubeljahre tat sich auch im sonst doch recht ruhigen Leben eines Praefectus Alae etwas ungewöhnliches. So auch an diesem Tag, schließlich hatte eine Patroullie der Ala eine Botentasche voller Briefe nach Roma gefunden, vom Boten selbst fehlte jedoch jede Spur.
Während die meisten Briefe per Militärpost doch noch zu ihren Adressaten gelangten, mit massiver Verspätung natürlich schließlich lag die Tasche Monate unter Schnee und Eis verdeckt, hatte ein Brief schon kurz nach der Meldung und Durchsicht der Adressaten die Aufmerksamkeit des Iuniers auf sich gezogen.
Ein Brief an einen gewissen Aulus Iunius Avianus von einer Tiberia Lucia, der Frau des LAPP der Provinz und Seneca keine unbekannte auch wenn er nicht gerade eine enge Beziehung zu ihr pflegte.
Das Siegel war ungebrochen, sodass Seneca den Inhalt freilich nicht einschätzen konnte. Dennoch beschloss er den Brief nicht wie die anderen nach Rom zu schicken und seinen Vetter verdutzt zurückzulassen sondern ihn zurück zum Absender zu bringen. Da die Tage recht ruhig waren erledigte er diesen Botengang persönlich.
Mit einer kleinen Eskorte aus zwei Equites welche ihn auch begleiteten wenn er sich nur kurz die Beine vertrat erreichte er die Porta und ließ drei Mal laut klopfen. -
Liebe Lucia dein Postfach ist voll!
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"Gewiss. Ich nehme an, dass du im Kastell wohnst? Ich würde ihn dann innerhalb der nächsten Tage vorbeischicken damit er alles arrangieren kann." versicherte Seneca dem jungen Tribun und fuhr fort "Gibt es sonst noch ein Anliegen welches du mit mir besprechen willst? Du bist natürlich hier bei der Ala stets willkommen Iulius. Sag, in welchem Verhältnis stehst du zu Marcus Iulius Licinus?" hakte Seneca diesbezüglich nach, schließlich war Licinus ein enger Freund und er kannte ihn nicht unbedingt als jemanden der familiäre Gefälligkeiten leichtfertig händelte.
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"Selbstverständlich." entgegnete Seneca und nahm es dem jungen Kerl natürlich nicht krumm, dass der noch nicht so in den germanischen Arbeitsabläufen steckte. Letztlich würde er aber noch mitbekommen, dass die Legionen in dieser Provinz enorm stark in zivile Prozesse eingebunden sind da sie hier im Norden die Gesellschaft praktisch zusammenhielten.
"Nun, ich persönlich lasse meine Feste immer von meinen Sklaven ausrichten. Wenn du willst stelle ich dir meinen Maahes zur Seite. Er ist selbst kein Germane verfügt aber über eine äußerst große kulturelle Empathie und hat bereits maßgeblich meine Saturnalienfeier ausgerichtet." bot Seneca an, schließlich gehörte Maahes zweifelsohne zu den Meistern im organisieren. -
Alles Gute alter Mann!
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Was die Milites bei ihm machten? Seneca stutzte ein wenig, schließlich hatte er nichts dergleichen behauptet und er setzte bei dem jungen Mann voraus, dass er wusste was viele Legionäre neben ihren militärischen Tätigkeiten taten...
"Ich hab keine Männer der Legio innerhalb meiner Mauern. Die Soldaten bessern die Straßen und einige Bauwerke in der Umgebung auf. Gerade nach eis- und schneereichen Wintern benötigen die Straßen ein paar Ausbesserungen damit der Handel frei fließen kann." erklärte Seneca dem jungen Tribun einmal den militärisch-zivilen Komplex der Region, beließ aber dann bei dieser kurzen Zusammenfassung.
Die scherzhaften Kommentare des Burschen quittierte Seneca mit einem Lächeln, nickte aber alsbald recht zustimmend, als er von einem Fest für die lokale Prominenz sprach...
"Die lokalen Größen sind familiär und freundschaftlich eng verwoben. Ein gelungenes Fest bringt dich sicherlich in diesen Zirkel hinein. Es sollte jedoch die germanische... Kultur... Ein wenig berücksichtigen. Nichts allzu starr-römisches also." beratschlagte er ihn und dachte an den vielen Met der noch immer in seinen Gewölben lagerte und nur von Gästen getrunken wurde. -
"Er ist auch ein guter Freund der Familie." ergänzte Seneca die Informationen über seinen Patron weiter wobei er natürlich eher seine kleine Familie meinte und weniger die Iunier oder Decimer an sich.
"Und wie gesagt, einzelne Turmae lassen sich immer in deine Märsche einbinden, das stellt kein Problem dar." erklärte Seneca knapp und fuhr fort "Darüber hinaus werden die Legionäre hier stets für Ausbesserungen herangezogen, das solltest du bei deinen Planungen bedenken."Die letzten Äußerungen seines Gegenübers nahm der Iunier mit Wohlwollen aber auch einer gewissen Skepsis wahr. Auf der einen Seite empfand er die Ambitionen des jungen Iuliers als löblich, auf der andere Seite hatten das bereits einige vor ihm behauptet weshalb er auf die Taten warten würde...
"Nun, mit dem privilegierten Leben kommen auch negative Seiten doch es lässt sich ja sicher aushalten." scherzte Seneca etwas sarkastisch was ironisch war wenn man bedenkt, dass er und seine Nachfahren nun selber ein solches Leben führten "Ich bin mir jedoch sicher, dass du einen guten Dienst leisten wirst und Germanien ist die richtige Region um sich zu beweisen." -
Zurück und ab morgen auch wieder mit neuen Beiträgen
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Für die Wisim benötigst du ein kleines Startkapital um den Betrieb zu kaufen und mehr Kapital je mehr Sklaven du für die Produktion einsetzt. Handel wird dann über den Wisim Marktplatz betrieben, wobei sich das Sim-On natürlich ausspielen lässt. Ich suche zum Beispiel Händler welche die Ala beliefern.
Und Legionäre haben natürlich Briefe verschicken können, auch wenn der Postverkehr im echten IR natürlich nicht so komfortabel war wie bei uns. Aber Briefe in die Heimat werden hier oft verschickt!
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"Ich weiß deine Höflichkeit zu schätzen Iulius." entgegnete Seneca und lauschte den Worten des jungen Iuliers, der einige interessante Punkte ansprach welche Seneca recht gelegen kamen.
"Der Statthalter ist zugleich mein Patron also rennst du bei mir offene Türen ein. Das ist eine hervorragende Idee, auch wenn die Ala mit steigenden Temperaturen stets verstärkt die Grenzen patroullieren muss, so macht es durchaus Sinn die Turmae eventuell turnusmäßig in deine Märsche einzubinden." dachte Seneca laut nach und klopfte nachdenklich mit seinem Zeigefinger auf den Tisch "Ich muss sagen, dass ich dein Engagement löblich finde. Ein Tribunus Laticlavius versteht sich sonst auf andere Aufgaben. Es ist ungewöhnlich, aber der Ansatz gefällt mir." lobte er den jungen Mann. Er selbst kam aus den Mannschaftsrängen und hatte immer mit Argwohn auf die Jünglinge geschaut die aus dem heimeligen Villen in Rom und Umgebung zu den Armeen geschickt wurden um sich ein wenig Soldatenplatina abzuholen bevor es in die Politik ging aber der Tatendrang des Jungen gefiel ihm.
"Hast du bereits militärische Erfahrungen?" -
Seneca hatte nicht mit Besuch gerechnet und war dementsprechend bei weitem nicht so herausgeputzt wie der Junge in Männerrüstung, welcher nach einer sehr kurzen Ankündigungszeit in seinem Officium stand und ihn förmlich grüßte. Der Iunier, der wohl sein Vater sein könnte und ihm vergleich zum Jungen schon die Male einiger zünftiger Keilereien oder besser gesagt Schlachten aufwies, grüßte etwas weniger förmlich zurück und bot dem Iulier sogleich einen Platz und ein Getränk ein...
"Iulius, nimm doch bitte Platz." sagte der ältere und fuhr dann fort "Es freut mich dich kennenzulernen. Die Iulier haben die Secunda gut im Griff wie es aussieht. Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?" hakte er nach, denn normalerweise war der iulische Besuch in seinem Arbeitsraum eher freundschaftlicher Natur sodass er sich dachte, dass da etwas mehr dran sei. -
Die Wache wusste freilich, dass der Besuch durchaus von Rang sein musste und ließ den Mann dann samt Eskorte passieren. Schnell wurden noch zwei Soldaten der Ala als Fremdenführer abgestellt welche den Tribunus in die Principia geleiteten. Nicht, dass der junge Mann noch verloren ginge.
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Wenn sie gewollt hätte dann Phryne den ergrauenden Wolf wohl in Grund und Boden getanzt doch sie zeigte sich recht milde, sodass Seneca mitkam und dem Tanz sogar etwas positives abringen konnte. Mit einem Becher Wein in der Hand grinste er leicht und hob den Becher, bevor er einen kurzen Schluck trank.
"Ich danke dir für deine Schmeicheleien. Doch habe ich wohl gehörig von deinem Talent profitiert. Meine Gattin kann sich sicherlich nicht beklagen, jedoch bin ich es wohl der wirklich Glück hatte." scherzte der Iunier, schließlich hatte er einst weit über seiner Liga geheiratet und war ab und an immer noch recht unschlüssig darüber wie ihm dieses Kunststück gelungen war, "Ich würde mich natürlich freuen auch später nochmal deine Gesellschaft in Anspruch nehmen zu können. Nun werde ich dich auch nicht weiter aufhalten. Genieße die Feierlichkeit und vergiss nicht neben dem Wein auch die nötige Grundlange zu schaffen. riet Seneca Phryne, schließlich wusste er wie Alkohol auf leeren Magen wirkte und außerdem stand noch massig Essen herum.
Anschließend mischte sich der Iunier wieder unter die Menge und suchte das Gespräch mit seinen Gästen.. -
"Gut, dann wäre das geklärt. Ich werde bald nach Rom schreiben, eventuell sucht noch ein begnadeter Künstler einen Ort um sein Stück zu inszenieren." entgegnete Seneca, schließlich gab es in Rom hunderte Künstler und er wusste, dass es ein hartes Feld war sodass sich viele gegen entsprechende Bezahlung auch das kalte Germanien vorstellen könnten. Eine Schauspielerin hatte er schon einmal und diese wollte die künstlerische Vereinbarung wohl auch direkt mit einem Tanz besiegeln. Für seine Frau die hier irgendwo herumlief war es sicher kein Problem, schließlich war er der Gastgeber und er wollte seinen Gästen den Wunsch erfüllen.
"Nun ich bin sicherlich nicht mehr in meiner besten Form was Tänze anbelangt, doch wenn dein Begleiter nichts dagegen hat dann schlage ich das Angebot selbstverständlich nicht aus." antwortete Seneca und ließ sich auf die Tanzfläche ziehen auf welcher er, der langen Zeit ohne Tanz war es geschuldet, erst einmal etwas unbedarft aussah. -
Not anymore!
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"Nun mein Junge, wenn eine Schauspielerin einen solch enthusiastischen Fürsprecher vorweisen kann wäre ich wohl ein Narr ihre Talente nicht in Anspruch zu nehmen." kommentierte den Einwurf des Jungen Kaeso obwohl er natürlich wusste, dass Kaeso wohl nicht unbedingt die gleichen Talente an Phryne schätzte wie der Iunier wobei er das natürlich keineswegs offen andeuten würde. Nachdem eben jene Schauspielerin ihm versicherte, dass sie ihr bestes geben würde, entlockte sie Seneca ein Lächeln..
"Ich erwarte nichts anderes meine teure. Ich würde mich mit weniger auch nicht zufrieden geben." gab Seneca zu bedenken und ging anschließend auch direkt auf Phrynes Frage ein
"Ich habe das Frühjahr auserkoren. Die ersten wärmeren Tage wären doch recht angemessen. Ich denke niemand möchte in der Kälte sitzen und die Organisation und die Übungen werden natürlich auch einige Zeit in Anspruch nehmen." mutmaßte der Praefectus der natürlich von Theaterstücken wenig Ahnung hatte. -
Saisonal stark unterschiedlich
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Seneca bemerkte durchaus eine gewisse Spannung welche innerhalb der Gruppe entstand als Phyrne die Runde ergänzte, doch er entschied dazu dem nicht allzu viel Bedeutung beizumessen schließlich konnte ja nicht jeder jeden mögen und er selbst hegte keinen Groll gegen eine Frau die er so gut wie nicht kannte.
"Du solltest mich bei Zeiten mal über diese Gruppierungen und Verhältnisse innerhalb der Stadt aufklären Curio. Nicht das ich noch in einige Fettnäpfchen trete." merkte Seneca und meinte es durchaus ernst, denn als nicht gerade unbedeutende Person in der Gemeinde und vor allem als Vertreter Roms war eine gewisse diplomatische Feinfühligkeit von großer Bedeutung.
Derweil schien Phryne äußerst angetan von seiner Idee ein Theaterstück zu finanzieren und er hatte sich diese Reaktion eigentlich auch von Silvana erhofft, welche sich aber bei Phrynes Auftritt recht schnell zurückzog, was Seneca ein wenig verdutzt zurückließ. Er wandte sich der ambitionierten Dame dennoch zu
"Das war mir tatsächlich nicht bekannt aber es trifft sich ja ganz gut." entgegnete Seneca der begeisterten Phryne und fuhr fort "Und ich bin ein Mann meines Wortes. Ich werde die römische Kultur in Mogontiacum fördern und fordern. Selbstredend bildet das Theater eine Säule der römischen Lebensart. Über die Inhalte und die Art des Stückes sollen sich jedoch die Experten einigen, da ich selbst nicht allzu viel Wissen über gelungene Inszenierungen vorweisen kann."
Weder im privaten noch im kulturellen Sinne hatte Seneca viel mit Inszenierungen am Hut da er sein Herz praktisch auf der Zunge trug. Natürlich hätte er auf reichen Gönner tun können während er dennoch auf das Lieblingsstück seiner Frau pochte doch dafür bräuchte er nicht das Theater in Mogontiacum. Dieses Stück würde für die Bevölkerung aufgeführt werden sodass der Iunier sich dort auch in den Hintergrund rücken würde.