Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Ein Bote des Praefectus Alae kam in die Postannahme und hatte ein Schreiben sowie auch ein wenig Geld dabei, um eine iunische Wertkarte in Germanien einzurichten..


    Zunächst grüßte der junge Mann den anwesenden Stationarius und kam dann zu seinem Anliegen..
    "Der Praefectus Alae möchte eine Wertkarte für seine Familie, die Iunii, einrichten. Der Wert soll 800 Sesterzen betragen. Darüber hinaus möchte er ein Schreiben nach Roma schicken. Ach ja, seine Frau, Decima Seiana soll ebenfalls als mögliche Nutzerin der Karte eingetragen werden." erklärte der Mann und überreichte das Dokument sowie das Geld.


    Ad Centurio Cohortes Urbanae
    Aulus Iunius Avianus
    Castra Praetoriae
    Roma


    Hallo lieber Freund,


    Wie du vielleicht schon an meiner Fähigkeit diese Zeilen zu schreiben bemerkst sind meine Finger noch nicht der Kälte zum Opfer gefallen.
    Doch der Herbst bringt durchaus Kälte und eine alles durchdringende Nässe, weshalb ich, du wirst es kaum glauben, froh bin ab und an den Tag in meinem warmen und trockenen Officium verbringen zu können.


    Wir leben noch immer im Praetorium, es ist sehr komfortabel und standesgemäß, jedoch kein Ort in welchem man ein Kind großzieht, zumindest nicht wenn man es zu einer römischen Dame heranwachsen sehen will, weshalb wir bereits nach geeigneten Häusern schauen, und dabei unsere Suche auf drei Immobilien eingegrenzt haben. Bald schon können Silana und Seiana also wieder das zivile Leben genießen.


    Seiana lebt sich glaube ich ebenfalls gut ein. Ich bewundere ihre Anpassungsfähigkeit und glaube dass ihr ihre Aufgabe in Germanien, der Legatus plant mit ihr im Bildungsbereich, sehr gut tun wird. Das Eheleben tut uns jedenfalls beiden sehr gut, ich kann mich nicht entsinnen wann sie und ich das letzte mal so gelöst und entspannt waren, erst neulich schlenderten wir durch die Stadt als ob wir schon immer so offen zusammen sein konnten.


    Die Truppe ist interessant. Die Sitten und Bräuche der Auxilliaren aus aller Herren Länder sind neu und ungewohnt, aber die Disziplin ist intakt, und ich habe einige, sehr fähige, Offiziere. Es gibt einige Unruhen jenseits des Limes, aber bisher ist die Faktenlage dünn also wage ich kein Urteil.


    Soweit zu mir und meinem Leben in der Provinz, wie steht es um den Nabel der Welt? Wie steht es um deinen Nabel der Welt? Gibt es etwas Neues? Und was macht der Rest der Familie?


    Ohne Siegel und Rang verbleibe ich einfach als dein Cousin und Freund! Seiana lässt dich ebenfalls Grüßen. Auf ein baldiges Wiedersehen.


    Seneca


    Sim-Off:

    Geld wird überwiesen

    "Es mag kleiner sein, aber bisher hat es doch recht viele Annehmlichkeiten welche man auch weiter im Süden findet." befand der Iunier und wollte damit auch ein wenig den Lokalpatriotismus der jungen Decima stillen den sie sicherlich hatte. Er war da nicht anders, er würde nie etwas auf Tarraco kommen lassen, auch wenn es ein doch sehr ruhiges Städtchen mitten in der Provinz war, wo das einzig hektische die Fische waren, welche wild in den Netzen der Fischer zappelten.
    "Die Curia also." stellte der Iunier für sich selbst fest und hakte schon einmal einen Ort ab an welchem er sich nicht allzu oft wiederfinden würde. Er war durchaus politisch interessiert, aber das Reden und das ewige Hadern und Zetern überließ er dann doch lieber den Politikern denn die vielen vielen Jahre im Exercitus haben ihn dann doch durch und durch zum Soldaten werden lassen der Entscheidungen mehr schätzte als den Diskurs..
    "Das Forum ist doch ausreichend, in war es ähnlich." sagte er noch einmal freundlich und blickte dann Seiana an, welche ja auch schon länger nicht mehr in der Nähe eines großen Forums.. Oder überhaupt in der Nähe eines Forums gewesen war..
    "Und was macht man in Mogontiacuum wenn man Lust auf ein wenig Vergnügen hat? Gibt es eine Arena oder ein Theater?"

    "Wo du es gerade angesprichst: Eine unserer Patroullien hat bereits einige Germanen aufgegriffen, hauptsächlich Alte und Frauen, aber auch einige verwundete Krieger. Sie werden in unserem Kastell versorgt. Einer unserer Decuriones befragt sie, jedoch habe ich noch keinerlei Ergebnisse erhalten." entgegnete der Praefectus und kam dann auf die eigentlichen Befehle zu sprechen, "Aber natürlich, die Präsenz wird auch weiterhin aufrecht erhalten. Willst du das Netz aus Informaten mit lokalen Mitteln ausweiten oder wirst du die Speculatores der Prätorianer miteinbeziehen?" fragte der ehemalige Gardist aus reiner Neugier, er selbst war nie Teil dieser Sondertruppe, aber man hörte das ein oder andere in der Castra Praetoria..
    "Benötigst du eine Eskorte zu den Stämmen?" hakte der doch recht penible Offizier dann noch einmal nach, schließlich war die eher für Aufklärung ausgelegte Legionsreiterei zumindest in seinen Augen nicht unbedingt die erste Wahl wenn es haarig wurde.

    Es war schon ein wenig süß dass Seiana ihn fragte wie schnell er im Castellum sein wollte. Letztlich lagen alle Häuser auf einer Strecke von wenigen Meilen und mit dem passenden Gefährt.. In diesem Fall standesgemäß sozusagen ein Ge-Pferd, sollte das eigentlich kein großes Problem darstellen und dem Iunier war es prinzipiell egal solange seine Herzdame glücklich war und nicht von irgendwelchen Barbaren in die Wälder verschleppt werden würde..
    "Nun, ich habe es nicht eilig meinen Körper den ganzen Tag in meinem Officium abzustellen. ich denke ein wenig frische Luft am Morgen und am Abend könnte mir gut tun." merkte der Iunier an und ließ seiner Seiana damit viel Raum für Interpretationen.
    "Ich denke das Stadthaus ist nicht unbedingt in unserem Sinne. Umringt von Häusern und Geschäften ist es wohl egal ob wir in Rom oder Mogontiacum leben." dachte er laut und legte eben jene Rolle schon mal sachte beiseite, aber nur soweit dass seine Frau sie immer noch zurück in den Ring werfen konnte wenn sie das wollte..
    "Ich fand Villa nett, ebenso wie das Landgut. Und der Weg zum Castellum ist mir dabei letztlich egal. Der Komfort ist auf dem Landgut sicherlich besser, es gibt mehr Platz und wir sind gänzlich ungestört, jedoch ist der Weg in die Stadt, solltest du ihren Reizen erliegen.." kurz grinste Seneca und fuhr dann fort, "...von der Villa am Theater aus kürzer." erklärte er und schob damit das sprichwörtliche Zepter wieder zu seiner Frau.

    "Nun..." entgegnete Seneca trocken und ohne seinerseits ein Zeichen des Witzelns zu zeigen, auch wenn es ebenso gemeint war, "Was nicht ist kann ja noch werden." kommentierte er Valas Scherz und beschloss dann das Thema nach den üblichen Floskeln schon mal in geschäftliche Richtungen zu lenken, "Wo wir gerade von der anderen Seite des Rhenus sprechen, gibt es was Neues bezüglich der Unruhen auf der anderen Seite?"

    Das Wetter machte dem recht sonnenverwöhnten Iunier noch immer zu schaffen. Der ständige Regen und die trotz Sonne kühlen Temperaturen, daran musste er sich erst noch gewöhnen, aber das würde sich früher oder später sicher einstellen..
    "Duccius!" grüßte der Praefectus zurück und sah sich kurz im Atrium um, "Nett hast du's hier." merkte er an und kam dann auf die eigentliche Frage seines Patrons zu sprechen, "Nun, leicht ist es nicht. Die Gewohnheiten, die Routinen der Truppe, daran muss ich erst einmal gewöhnen bevor ich eventuelle Änderungen an den Maßnahmen vornehme. Aber ich habe einige Einheiten kennenlernen dürfen, also mache ich mir keinerlei Sorgen. Ich hoffe doch deine Amtseinführung verlief erfolgreich?" fragte er dann auch nochmal, der Vollständigkeit war es geschuldet, und war gespannt ob der germanischste Römer Roms seine alte Heimat noch wiedererkannt hat.

    Seneca wusste ebenfalls nicht so recht wie er mit der Situation umgehen sollte.. Seiana verhielt sich plötzlich sehr kühl, und der Helvetius hatte ihre Tarnung ja eben so ein wenig auffliegen lassen.. Auch wenn der Iunier natürlich nichts damit anzufangen wusste, schließlich konnte "Gesehen" ja alles bedeuten..
    Er wollte gerade etwas spöttisch und mit einer Spitze antworten, und setzte auch schon an, "Nun ja, gesehen ist nun wirkl...." fing er etwas spöttisch an als er bemerkte dass die Begleitung des Helvetiers plötzlich etwas angeschlagen wirkte, sodass er seine Aufmerksamkeit plötzlich auf die Frau lenkte..
    "Ist alles in Ordnung? Soll ich dir etwas Wasser bringen?" fragte er die Frau, denn ein Medicus war er beim besten Willen nicht, aber sie zu ignorieren war natürlich ebenfalls keine Option. Mit Seiana würde er dann später noch sprechen müssen, offensichtlich lag da einiges im verborgenen.

    Die kleine Familie war nun schon einige Tage in Mogontiacum und hatte, auch mithilfe von Seianas Verwandter einige Immobilien sichten können. Nachdem man sich einige Offerten hatte einholen lassen, lagen nun auf einem kleinen Tisch im Atrium des Praetoriums, der zukünftigen Arbeitsunterkunft des Iuniers, vor allem in schweren Zeiten oder an intensiven Arbeitstagen, mehrere Dokumente auf dem Tisch.
    Eine Rolle beschrieb ein großzügiges Landgut nur einen Steinwurf von der Via Borbetomaga entfernt, zwischen dem Campus Drusi und Vicus Victoria.
    Eine andere beinhaltete die Daten eines nicht zu verachtenden Stadthauses in Mogontiacum, unweit des Tempels des Apollon.
    Und die dritte Rolle beschrieb eine recht komfortable Villa, vor den Mauern der Stadt und nahe des Theaters.
    Natürlich hatte sich das Paar alle Gebäude ansehen können, doch es musste noch eine Entscheidung getroffen werden, weshalb Seneca, die Hand auf der seiner Frau liegend nun noch einmal alle Dokumente durchforstete..
    Normalerweise war er ein Mann der schnellen Entscheidungen, aber er hatte ja auch nicht allein das Sagen, und da seine Frau wohl sowieso mehr Zeit dort verbringen würde als er, interessierte ihn ihre Meinung doch schon erheblich..

    Das Gefängnis der Ala war weniger der modrige, nasse, und gänzlich dunkle Keller den geneigte Sträflinge aus anderen Ecken des Imperiums kannten. Viel mehr wurde der Carcer der Ala für ungehorsame Milites genutzt, oder für aufgegabelte feindliche Kämpfer, und war dementsprechend eher ein äußerst bescheidenes Haus, welches in noch bescheidenere Räume aufgeteilt war. Diese waren jedoch recht hell, und verfügten über nicht viel mehr als einigen Holzpritschen, welche einen guten Blick auf die dicke Holztür ermöglichten welche den Raum vom Korridor abtrennten auf welchem, sofern "Gäste" anwesend waren, Wachen ihre Patroullien auf- und abliefen.


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    Heute war tatsächlich einiges los im Carcer. Der Decurio hatte Seneca darüber informiert dass eine Patroullie einige Germanen angetroffen hatte und diese zu weiteren Befragungen zu den Geschehnissen jenseits des Limes mit ins Kastell genommen hatte. Natürlich handelte es sich nicht um Gefangene im engeren Sinne, sodass der Praefectus noch einige Decken, ein wenig Wärme und ausreichende Rationen springen ließ bevor es zusammen mit dem Atischen Decurio zum Verhör ging. Schließlich war der Iunier der Sprache der Germanen nicht mächtig, und außerdem war er gerade mal ein paar Tage hier sodass er auch die Gepflogenheiten noch nicht wirklich kannte.

    Sehr schön gemacht. Ich finde sowas immer gut da man sich vorstellen kann wie seine Chars da über die Orte wandeln. Einziges Manko ist die Farblosigkeit. Natürlich lässt sich diese nicht gänzlich rekonstruieren aber Rom war ja eine sehr bunte Stadt im Gegensatz zu den stets weißen Marmorbauten die man aus Film und Fernsehen kennt.


    Vor einigen Jahren hatte Google auch mal einen virtuellen Rundgang durchs alte Rom angeboten. War auch sehr interessant :)

    Seneca war erst ein wenig irritiert.. Kannte er den Mann von irgendwoher? Sein Gesicht kam ihn bekannt vor, aber er konnte es in diesem Moment nichts konkretem zuweisen und blickte den Helvetius und seine Schwester sowie seine Begleitung weiterhin an wie ein Ochse auf der Weide..
    "Ja... Vielen Dank Helvetius." gab der Iunier etwas besetzt zurück während er sich sein Gesicht nochmal ansah und sein Gehirn auf Hochtouren lief.. Wo hatte er dieses Gesicht schon einmal gesehen? Ein Mann der Legio II.. War er von der Prima herversetzt worden? War er einmal ein Gardist gewesen? Ein Urbaner? Woher, woher, woher, woher?


    ...Doch dann plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, der Mann war bei Vicetia gewesen, und hatte dort Seneca nicht so behandelt wie es sich, zumindest aus seiner Sicht, unter Offizieren gehört hätte. Obendrein hatte er seinem Cousin noch die Nase gebrochen.. Nicht dass es seine hässliche Fratze irgendwie noch schlimmer hätte machen können, aber dennoch vergaß Seneca so etwas nicht. Und wenn, dann fiel es ihm immerhin wieder ein.
    Aber nun war er Kommandant, im Rang höher und der Krieg war auch schon eine Weile vorbei.. Wenn er noch das Bedürfnis hätte ihn einen reinzuwürgen könnte er das auf eine andere Weise machen aber momentan hegte er keinen Groll gegen den Mann, auch wenn er sein Verhalten damals nicht guthieß. Eine Frage gab es dennoch, und der Iunier blickte seine Frau und den Helvetier ein wenig fragend an, "Nun, ich nehme an ihr kennt euch?"

    Es war schon ein wenig seltsam jetzt in eine fremde Casa bei fremden Menschen einzutreten und dort zu feiern, jedoch, und auch das fiel Seneca auf, waren beide Familien äußerst Gastfreundlich und Seneca, und hoffentlich auch Seiana, fühlte sich nicht unbedingt unwohl bei den Helvetiern.
    Wobei "Die Helvetier" ja ein sehr absurder Begriff war, kannten er doch nur zwei aus dieser Familie, ein Umstand der ihn dann doch interessierte denn schließlich schienen sie hier heimisch und äußerst bekannt zu sein, sodass sich der Iunier nochmal an die nette Helvetia von der Zeremonie wandte..
    "Verzeih wenn ich dich erneut störe. Aber wenn es dir nichts ausmacht würden wir uns freuen wenn du uns den Rest deiner Familie vorstellst, schließlich feiern wir hier in eurem Heim, und da möchten wir auch alle unsere Gastgeber kennenlernen. Natürlich nur wenn es dir keine Umstände macht." fragte der Praefectus nett und trank dann einen Schluck, diese gesellschaftliche Plauderei war nicht seins, aber seine Frau erwartete ja irgendwie doch ein wenig Führung von ihm, weshalb er hier ausnahmsweise mal das Heft in die Hand nahm.

    "Hab Dank Helvetius." entgegnete Seneca den Glückwünschen etwas peinlich berührt. Es war keineswegs die Schuld des Bräutigams, jedoch fand Seneca dass auf einer Hochzeit alle Ehre dem Brautpaar gebührt und er hätte seine eigene Hochzeit gar nicht erst erwähnen sollen.
    Auch die Reaktion auf das von seiner Frau angekündigte Mosaik irritierte ihn ein wenig, auch wenn er sich keinen wirklichen Reim darauf machen konnte und er es deshalb gekonnt überging..
    "Nun ich hoffe dass ihr auch weiterhin eine wunderbare Feier erleben werdet, sobald wir eine eigene Bleibe gefunden haben seid ihr natürlich auch herzlichst zur Cena eingeladen. Ich denke es gibt viel was wir über Land und Leute lernen können und müssen, und da könnt ihr uns sicher viel über die Gepflogenheiten im Norden erklären." sagte der Iunier noch und blickte Seiana, welche ja auch so ihre Bedenken den Norden betreffend hatte.

    Mit einem dankenden Blick ließ sich Seneca von der Helvetia zu ihrem Bruder geleiten, schließlich konnte es nie schaden Kontakte zu knüpfen, denn das half natürlich auch sich einzuleben. Bei dem Brautpaar angekommen nickte er freundlich und wandte sich schließlich dem Mann zu..
    Helvetius, Duccia, zunächst einmal gratulieren wir euch herzlichst zu eurer Vermählung. Als kürzlich ebenfalls vermählte, lässt uns der Anblick eines jungen glücklichen Paares bei der Trauung in noch frischen, nur allzu schönen Erinnerungen schwelgen." sagte der Iunier grinsend und blickte kurz seiner Frau..
    "Die Feier ist ganz wunderbar, wenn sie auch etwas außergewöhnlich ist wenn man die meiste Zeit seines Lebens in und um Rom verbracht hat. Aber wir amüsieren uns hervorragend und du darfst dich glücklich schätzen solch ein herzliches und offenes Umfeld zu den deinen zählen zu können." versicherte er dem Helvetier bevor er sich an die Braut wandte..
    "Duccia. Wenn man den Legatus so betrachtet glaubt man gar nicht dass solch schöne Bräute Teil seiner Familie sein können." scherzte der Iunier mit einem verschmitzten Lächeln, "Ich gratuliere dir ebenso zu dieser Verbindung und hoffe dass die Götter stets ihre schützende Hand über euch halten werden."

    "Ein kleines Landgut, in der Nähe des Kastells, das wäre ideal." befand der Iunier, zum einen war die Sicherheit hoch, zum anderen wäre es dennoch ein wenig zentral und alles wäre recht angenehm zu erreichen. Aber momentan wusste Seneca natürlich nicht wo genau und wie viel ihn das kosten würde, aber mit seinem neuen Sold gab es eigentlich recht wenig was außerhalb seiner Reichweite lag.
    "Auch ich danke dir für deine lieben Glückwünsche. Es hätte dir sicher gefallen. Es war wirklich ein wunderbares Fest mit vielen bekannten Gesichtern." gab Seneca an und erwiderte ihren Blick ebenso wie ihre Berührung, "Nun wie dem auch sei. Wenn wir ein passendes Haus finden bist du natürlich stets willkommen."

    Zitat

    Original von Susina Alpina

    Helvetia Coriolana


    Seneca war schon ein wenig froh darüber dass sich jemand erbarmte und sich den beiden annahm, und mit einem durchaus dankbaren Lächeln nahm der Iunier seinen Becher entgegen und nickte freundlich,
    "Ich danke dir Helevtia." antwortete der Iunier freundlich und blickte dann auf den Hain auf welchen sie sich in diesem Moment zu bewegten, "In der Tat wirkt vieles hier etwas anders als in Rom, oder generell den südlicheren Provinzen des Reiches, aber wir sind natürlich offen viel neues zu lernen." versicherte der Mann und bemerkte dann das er weder sich noch seine Frau vorgestellt hatte, sodass er kurz die Augen aufriss und sich ein wenig über seinen Fauxpas ärgerte. Mit einer kurzen Handgeste deutete er auf Seiana, "Verzeih, wir haben uns gar nicht vorgestellt." begann er und wandte sich dann an seine Frau mit einem kurzen müden Lächeln, was vor allem der Reise geschuldet war, "Die bezaubernde Dame heißt Decima Seiana, und sie ist meine Vermählte.", oder auch seine bessere Hälfte, wie er sie unter vertrauteren Ohren nannte, "Ehemalige Auctrix der Acta Diurna und eventuell bald mit neuen Aufgaben in dieser Provinz betraut." fuhr er fort, denn Seiana war ja doch einiges mehr als nur seine Ehefrau, "Und ich bin Aulus Iunius Seneca, der neue Praefectus Alae der hiesigen Ala II Numidia." beendete er seinen kleinen Monolog und blickte dann wieder auf die Hochzeitsgesellschaft, "Wir wären erfreut das Brautpaar kennenzulernen, natürlich nach der Zeremonie wir wollen ja nicht stören. Aber wenn wir jemandes Wein trinken und deren Speisen essen so sollten wir ihnen zumindest unsere besten Wünsche zukommen lassen."

    Es war doch recht angenehm gewesen ein ortskundige Begleitung dabei zu haben, eine Decima noch obendrein. Der Iunier fand die Stadt im Norden recht ansehnlich, sie hatte eine raue Gemütlichkeit und in den Jahren als Soldat lernte er so etwas mehr zu schätzen als die perfekten Illusionen welche man in Teilen Roms vorfand.
    Er suchte heute nicht nach DEM Haus, sondern, seine Frau erkannte es schon ganz richtig, er wollte erst einmal schauen was überhaupt drin war hier in Mogontiacum.
    Natürlich, das Praetorium bot im Grunde genug Platz für die drei, aber der Iunier mochte Seiana und Silana nicht den ganzen Tag im Kastell haben und die beiden wollten mit ziemlicher Sicherheit auch nicht den ganzen Tag im Kastell sein, sodass es eine weitere Unterkunft durchaus Sinn machte und der das Praetorium noch immer als Dienstunterkunft benutzen konnte... Oder wenn Seiana mal böse auf ihn war...
    "Seiana hat recht, ich wollte den Ausflug heute auch mal nutzen um die Stadt und die Leute besser kennenzulernen, ich denke das ist wichtig." erklärte Seneca knapp und achtete in diesem Abschnitt der Straße darauf sich nicht langzulegen, schließlich war das Pflaster recht ungleichmäßig, und sein Schuhwerk war noch nicht perfekt auf germanische Verhältnisse abgestimmt.
    "Aber ich muss gestehen, auch Seianas letzten Lebensumständen ist es geschuldet, dass ich durchaus gefallen an einem kleinen Landgut finden würde. So könnte ich ein wenig Ruhe finden wenn ich einmal nicht im Dienst bin. Vielleicht am Stadtrand, sodass man schnell in der Stadt selbst sein kann wenn man es denn beliebt."