Das Gespräch mit dem Claudius war wirklich recht erfrischend, immerhin gab es selten die Gelegenheit mit jemand fremden eine wirklich gute Unterhaltung zu führen, noch dazu wenn sie aus zwei völlig verschiedenen Welten stammten..
"Es ist ein Mann aus dem Haus der Germanicer, ein freundlicher Kerl, sein Name ist Quintus Germanicus Sedulus.", erklärte Seneca, "Seid ihr euch bekannt?", fragte er beiläufig, denn er wusste ja nicht so wirklich wie weit die Verbindungen des Claudiers reichten, "Verzeih die Frage, aber hast du einen Patron?", fragte der Iunier dann doch noch nach, man lernte ja nie aus, und so gut sich Seneca auf das Kriegshandwerk verstand, so unbeholfen stellte er sich manchmal hinsichtlich der gesellschaftlichen Konventionen an..
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Seneca hatte es sich ein wenig gemütlich gemacht und ging verschiedene Dienstanweisungen durch als es plötzlich an der Tür klopfte. Er ahnte natürlich wer da vor der Tür stand, schließlich hatte er seinen Cousin ja persönlich hierher befohlen, also ließ er sich ein wenig Zeit mit dem öffnen, aber bequemte sich letztendlich zur Tür..
"Miles Iunius Avianus.", sagte er im militärisch knappen Ton, denn im Lager war man ja nie wirklich unter sich, "Tritt ein.", fuhr er fort und deutete in den Raum, sodass er die Tür wieder hinter seinem Verwandten schließen konnte..
"Avianus, schön dich zu sehen, setz dich doch, etwas Wein?", fragte der Centurio nun deutlich entspannter während er auf eine Kanne mit Bechern direkt neben der Sitzecke zulief.. -
Seneca hörte seiner Cousine aufmerksam zu, und auch wenn das Thema mehr als ernst war, so war er froh dass die beiden wieder reden konnten, zumindest ohne sich an die Gurgel zu gehen.
"Palma hat weit härtere Gegner nicht hinrichten lassen, Decimus Serapio, Iulius Proximus, sie alle saßen zwar in den Zellen der Castra, doch auch sie wurden nach meinem Wissen zum Palast gebracht um mit Palma persönlich zu sprechen, warum sollte er sich mit ihnen befassen wenn er sie letztlich töten wird?", versuchte Seneca seine Cousine zu beruhigen "Er muss seine Position festigen, das Volk gewinnen, wie sähe es aus wenn er dir, die mit ihm in Stadt ritt und das Testament präsentierte, schaden würde?", fragte Seneca und wusste natürlich nicht wie Palma wirklich war, den ironischerweise hatte er sich ausgerechnet seiner Garde, den Prätorianern, noch nicht präsentiert, abgesehen von den Leibwachen im Palast natürlich...
"Ich hoffe dass er auch Imperiosus gegenüber so gnädig sein wird wie den Truppen Salinators und vielen anderen die ihm nahestanden, aber ich denke dass deine Söhne sicher sind Axilla. Und wenn sich etwas ändert sehen wir weiter, ich würde solche Befehle mitbekommen, und wir könnten sie in Sicherheit bringen." Seneca versuchte seine Cousine zu beruhigen, natürlich wäre es schwierig, sollte es zu so etwas kommen, aber Seneca glaubte nicht daran.. -
Glückwunsch du alter Sack

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"Kein klares ja oder nein? Nun, er ist wohl mittlerweile mehr Politiker als Soldat.", schloss Seneca aus den Worten Axillas, was nicht unbedingt etwas schlimmes war, immerhin würde er ihnen nicht allzu oft reinreden wenn die Prätorianer militärische Entscheidungen zu treffen hatten..
"Aber was macht dir Angst an ihm? Letztendlich wüsste ich nicht warum er dir etwas tun sollte, schließlich hast du ihm doch das Testament gebracht, man sollte doch eher eine Belohnung erwarten oder nicht?", stutzte Seneca, sicher, für Imperiosus sah es eventuell nicht ganz so gut aus, aber auch da hätte Axillas Wort sicherlich zumindest geringen Einfluss, "Kühl und distanziert ist wohl ein Attribut welches mehr als einen Kaiser beschreibt, und dennoch denke ich dass du nichts zu befürchten hast Axilla.", Seneca hatte natürlich keine Ahnung was in Palmas Kopf vorging, noch weniger Ahnung hatte er davon was er mit den ehemaligen Anhängern Salinators machen würde, aber er konnte sich nicht vorstellen dass er Axilla etwas tun würde, nicht dass er wirklich etwas tun könnte um sie zu beschützen, aber er würde es in diesem Fall wohl trotzdem versuchen.. -
Seneca stütze seinen Kopf auf seinem Arm und nickte, "Das klingt ja ganz gut. Dorfwettkämpfe sagst du?", hakte der Iunier interessiert nach, "Ein Händler erzählte mir einmal von Wettkämpfen, allerdings aus Gallien, nicht aus Germanien, die Männer mussten Stämme werfen und ähnliches, ich bin sicher er übertrieb maßlos, aber trotzdem hätte ich es interessant gefunden einmal zuzusehen.", erklärte der Iunier und grinste, das wäre auch mal was für die Arena, eventuell als Vorprogramm, die Römer liebten ja schließlich vor allem ihre blutigen Kämpfe..
"Und der Aufstand von dem du mir erzählt hast, muss ich mir da Sorgen machen? Ich meine du teilst das Lager mit den besten Soldaten Roms, viele von ihnen haben in Germanien gedient." -
Habs mir gerade angeschaut, Brian Blessed ist ja der Bringer.

Aber wieder was gelernt, dass jeder Legionär eine Wurfschlinge dabei hatte wusste ich zum Beispiel nicht.
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"Ich werde es mir merken. Du warst ja auch bei der Schlacht dabei und kannst deswegen natürlich eine genaue Analyse der Ursachen betreiben." gab Seneca genervt zurück. Sie hatte ja nicht im Fluss gestanden, die Beine getränkt in später rotem Wasser. Sie hatte nicht die offenen Felder überquert, unter dem Beschuss von Pfeilen, Ballisten, und allem was sonst noch so aufgeboten wurde, und sie hatte nicht die Mauern Vicetias gestürmt, als erste Einheit, wo es letztlich wahrscheinlicher war zerquetscht denn erstochen zu werden, weil so viele feindliche Verstärkung auf die Mauern drängten. Nein, sie hatte in der Provinz ausgeharrt, was Seneca zugegebenermaßen auch so gewünscht hatte. Aber ihr Mann, er war es doch der das Testament zurückhielt und so mitverantwortlich war. Seneca war nur ein Offizier unter vielen, seine Meinung hatte kaum Gewicht, aber die Imperiosus, es war müßig darüber zu diskutieren, und Seneca beschloss zurückzustecken, um seine Cousine nicht zu provozieren. Er seufzte lediglich hörbar, hob die Augenbrauen und blickte zur Seite.
Immerhin ließ Axilla doch von ihm ab und begann ein wenig allgemein zu plaudern, was Seneca in Anbetracht des Konfliktpotenzials gar nicht mal so schlecht fand. Er kratzte sich kurz am ging, und hob seine Stimme "Nun er ist bisher recht gnädig zu uns allen gewesen, ein gedienter Feldherr, ich bin gespannt wie er mit den hohen Tieren Salinators verfährt." erklärte Seneca und zuckte mit den Schultern, er hatte den Imperator bisher nur eins viel leicht zwei mal gesehen, "Wie ist denn dein Eindruck? Ich schätze du kennst ihn ein wenig besser als ich im Moment." fragte Seneca und dachte sich nichts böses dabei, immerhin war Axilla mit ihm in die Stadt eingeritten, also hatten sie sicher ein paar Worte gewechselt.. -
Seneca war innerlich natürlich am tanzen, es machte einfach Spaß seinen Cousin so ins schwimmen zu bringen, noch mehr natürlich hier, wo er sich nicht wirklich wehren konnte..
Er hörte sich die Antwort an, sie wäre jeden Preis wert gewesen, nur eine Lupa, irgendwie passte das für ihn nicht so wirklich zusammen, aber sie hatten ja hier noch anderes zutun. Einen längeren Moment sah Seneca seinem Verwandten noch mit etwas verengtem Blick in die Augen, "Zurück ins Glied mit euch!", rief er dann laut sodass alle es hören konnten, immerhin standen sie ja etwas entfernt, "Miles Avianus, ich muss dich heute Abend unter vier Augen sprechen.", soweit der militärische Code für Erzähl mir unbedingt was du getrieben hast.' nur wirkte es wesentlich ernster, "Miles Canus, ich habe deine Schadenfreude bemerkt, er ist dein Kamerad, in der Schlacht ist der dein Schutzschild. Er hält dich am Leben. Merk dir das." mahnte der Centurio ernst und wusste natürlich wie das unter den Soldaten lief, er war ja selbst mal ein Miles, aber seine Autorität suchte er dennoch zu wahren. -
Als Seiana sagte dass die Amme mitkommen würde, und auch alle anderen die mit Silana leben sorgfältig ausgesucht werden würden nickte Seneca, auch wenn sein Gesicht weiterhin von Traurigkeit durchzogen war, "Das ist.. gut.", antwortete er Seiana während er seinen Blick auf sie legte, "Wirklich gut." flüsterte er sich selbst dann vor, auch wenn es für ihn irgendwie unwirklich wirkte dass Seiana so mir nichts dir nichts ein Landgut für die kleine kaufen würde, eine großartige Idee und eine gute Sache für Silana, doch für Seneca schienen solche Investitionen noch recht hoch in den Wolken zu stehen, gut, die Iunii waren nicht die ärmste Familie Roms, aber Seneca selbst tat gut daran dass Vermögen der Familie zu bewahren, und sein eigener Sold war noch immer recht bescheiden..
Als er schließlich Seiana die Frage stellte welche ihn schon seit einiger Zeit umtrieb, bemerkte er zunächst die Stille, eine Reaktion welche er schon oft bei Seiana beobachten konnte, und auch bei sich selbst, und welche meistens nichts gutes bedeutete..
"Ich mache mir da keine Sorgen um dich Seiana, Palma hat weit größere Sorgen, und muss sich etablieren.", entgegnete Seneca sachlich, auch wenn seine Stimme beruhigend wirken sollte. Decimus Serapio erwähnte er nicht, er war lange genug im Dienst der Prätorianer, hatte mittlerweile 3 Kaisern gedient, er wusste dass Leuten welche von Kaisern gemeinhin als Verräter betrachtet wurden keine allzu guten Aussichten hatten, und er wollte Seiana keine allzu großen Hoffnungen machen, "Ich bin sicher alles wird gut.", sagte er deshalb wage, "Wir finden einen Weg.", er strich ihr durchs Haar und blickte dann ebenfalls in den Raum hinein.. -
Scheinbar hatte der Patrizier tatsächlich Interesse an Senecas Angelegenheiten, nett, der Iunier hätte nie gedacht dass sich ein Claudius auch einfach mal normal und gut Unterhalten könnte, "Natürlich sollte ich mir früher oder später einen Patron suchen. Gerade in meiner jetzigen Situation, ich bin noch nicht sehr alt, aber Offizier, eventuell schaffe ich einen weiteren Aufstieg, aber dafür benötige ich Fürsprecher.", erklärte Seneca, auch wenn der Claudier das alles sicher schon wusste, "Meine Cousinen sind jedoch in recht vorteilhaften Ehen, eine mit dem Procurator a libellis...", 'zumindest war es so unter Salinator', dachte sich Seneca, "Und eine andere mit einem recht bekannten Senator. Doch so sehr ich diese Männer schätze, eine weitere Verbindung mit ihnen durch ein Patronat wäre natürlich nicht sehr klug.", schließlich benötigte er weitere Unterstützer, zumindest mehr als zwei.
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Eine Frau? Seneca horchte ein wenig auf, auch wenn er sein Gesicht betont unemotional gab und nun von Avianus zu Canus und wieder zurücklief und den beiden dabei tief in die Augen blickte, sofern dies bei den ausweichenden Blicken der Männer überhaupt möglich war..
"Eine Frau sagst du?", fragte Seneca Canus laut, blickte kurz zur Centurie, und sah einige Gesichter die ihre Schadenfreude nur schwerlich verbergen konnten, "Erzähl mir von dieser Frau Avianus.", hakte er nach, er ahnte ja schließlich nichts von der Situation seines Cousins, "Ich hoffe du hast für sie nicht deinen ganzen Sold auf den Kopf gehauen." scherzte der Iunier, und dachte sich eigentlich nicht viel dabei, schließlich waren solche Ausflüge für Soldaten recht normal. -
"Gut wenn sonst nichts weiter ist...", sagte Seneca ein wenig beschwingt und klatschte einmal kurz in die Hände, "Dann erzähl doch ein wenig Germanix, was muss ich wissen? Immerhin werde ich ja jetzt täglich deine Dienste beanspruchen, da will ich wissen wenn ich da erstanden habe und natürlich was du außer dem Schmiedehandwerk noch so beherrschst..", Seneca ließ sich in einen geflechteten Korbsessel fallen und trank einen Schluck Wein, zunächst wollte er Germanix stehen lassen, doch irgendwie war er noch nicht so in diesem ganzen "Sklavending" drin, und es war ihm etwas unangenehm den Sklaven stehen zu lassen, seine Größe könnte da auch eine Rolle gespielt haben, also deutete er auf einen einfacheren Stuhl, und gab somit praktisch die Erlaubnis für den Sklaven sich hinzusetzen, in einiger Entfernung, aber dennoch war das wohl auch nicht alltäglich..
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Natürlich wäre es einfach gewesen den beiden einfach einen mit der Vitis mitzugeben und es damit zu belassen. Doch Seneca wollte natürlich die ganze Centurie teilhaben lassen, und entschied sich für eine andere Art der Bestrafung...
"Milites, nicht nur habt ihr während dieser Übung gesprochen, nein, ihr habt auch aus diesem Grund die Reihe brechen lassen." sagte Seneca mit lauter Stimme, "Also die Damen, wollt ihr mich und eure Kameraden nicht teilhaben lassen? Was hatten die Waschweiber denn wichtiges zu betratschen? Ist beim örtlichen Händler etwa die Seide im Angebot?", spottete Seneca und ließ nicht los, "Avianus, Canus, erzählt doch mal!" -
Seneca war ja soweit ganz zufrieden gewesen, sicher, die Soldaten plauderten ein wenig während sie marschierten, nichts was dem Centurio mehr als einen Kommentar abgerungen hätte.
Doch plötzlich lief da was gewaltig schief, Avianus und sein Nebenmann krachten ineinander und zerstörten so dass ansonsten recht gelungene Umschwenken auf die rechte Flanke..
"State!", rief Seneca und lief dazwischen, "Milites Avianus et Canus progredi!", befahl er noch während die Truppe marschierte als wäre nichts gewesen, es war eine Sache etwas zu tratschen, es war eine andere dafür aber das Exerzieren zu vernachlässigen..[SIZE=7]
Sim-Off: Stillgestanden
Vortreten
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Sie liebte ihn auch, natürlich war ihm das mehr oder minder bewusst doch es tat gut es zu hören, selbst in diesen schweren Stunden wo sich der Iunier gar nicht mal so sicher war was er für wen empfinden sollte. Sollte er wütend auf Seiana sein, weil sie das Kind einfach so weggab? Sollte er um Silana trauern oder sich für sie freuen, weil sie nun in einem besseren Zuhause aufwachsen würde, fernab von all den Problemen und den bohrenden Fragen die ein uneheliches Kind ständig begleiten würden? Und war es gar nicht die Sorge um Silana sondern seine eigenen Wünsche welche ihn hatten darauf beharren lassen dass die Kleine in Roma verbleiben sollte? Seneca wusste es nicht, doch er wusste dass er in Zukunft viel Zeit damit verbringen würde dies zu ergründen, nur ein weiterer Zahn in diesem Gebilde welches so oder so an seinem Bewusstsein nagte...
Mit Seianas Kopf an seiner Schulter war das alles ein wenig erträglicher, doch das Wimmern Silanas ließ ihn immer wieder ratlos zum Bett der kleinen schauen, "Wenn die Amme mit ihr gehen würde, dann wäre ich schon ein wenig beruhigter.", sagte Seneca leise, schließlich wusste er wie viel die Amme bereits für die Kleine getan hatte, und dass diese sie wirklich gut versorgte. Nachdem ein weiterer Moment der Stille vergangen war, warf Seneca eine weitere Frage ein welche ihm auf der Seele brannte, er atmete kurz ein und fragte dann gewohnt ruhig "Und wie geht es weiter?", und verbesserte seine Frage kurz darauf ein wenig, "Also mit uns?" -
Scheinbar haben die Macher auch einen Bildungsauftrag, wer des englischen mächtig ist, und noch etwas über die Ausrüstung der Legionäre lernen will, der kann sich ja mal diesen Clip der Macher von Rome 2 anschauen..
Der Kerl in dem Clip hat auch ne absolut starke Stimme

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Nach einer ganzen Weile auf dem Markt hatten Seneca und sein neuer Sklave endlich seine Unterkunft erreicht.
Mittlerweile sah sie ja wieder ganz gut aus, viele Möbel zierten die Räume, nachdem die achte Legion seine Unterkunft im Zuge des Bürgerkriegs fast gänzlich leergeräumt hatte.
Eigentlich als Lagerraum gedacht, hatte Seneca ein kleines Zimmer für Germanix hergerichtet, wenn er hier war, würde er hier schlafen, das Zimmer war einfach, nicht winzig, aber mehr als ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl und einen kleinen Schrank beinhaltete es nicht, sicher, die Sklavenunterkünfte in der Casa Iunia waren da auch nicht viel besser, aber die Casa lag doch etwas schöner...
"Hier wirst du schlafen Germanix. Ich erwarte dass du ins Bett gehst nachdem ich schlafen gehe, und aufstehst bevor ich aufstehe.", erklärte Seneca und deutete mit einem Fingerzeig in seinen Raum, "Du hast alle Soldaten mit Respekt zu behandeln, und ohne meine Erlaubnis hast du dich nicht im Lager zu bewegen. Wenn dir ein Soldat etwas befiehlt erledigst du es, sofern du nicht gerade etwas für mich erledigt, verstehst du das?", stellte Seneca weitere Grundregeln auf, er war kein allzu strenger Herr, aber er hatte Germanix natürlich für die nette Gesellschaft erstanden.. -
"Schneller!", rief Seneca und lief neben der Angriffsformation her, "Bis ihr in dem Tempo den Feind erreicht ist er bereits verhungert!", fuhr er fort, gut, das hätte ja auch Vorteile gehabt, aber dummerweise erwartete er bei seiner verfressenen Truppe dass sie vorher schlappmachen würde..
Avianus machte seine Aufgabe ganz gut, genauso wie der Rest der Truppe, und auch das Tempo konnten sie nach dem Ansporn mitgehen..
"Ad Dextram!", rief Seneca nun und schaute wie sich die Truppe verhielt, normalerweise war solch ein Umschwenken nicht ohne Chaos zu handhaben, besonders nicht im Kampf, aber gerade die neuerlichen Erfahrungen hatten Seneca gezeigt dass es wohl trotzdem besser wäre einigermaßen rasch auf Flankenangriffe reagieren zu können.. -
Seneca blickte Seiana nun an und hatte sich auch wieder von seiner Tochter gelöst. Die Idee klang ja erst einmal nicht so schlecht, ein Landgut, in der nähe Roms, er könnte Silana besuchen, könnte sie aufwachsen sehen, zumindest teilweise, und wenn die Zeit gekommen war so würde er sie zurück in den Schoß der Familie holen..
Und dennoch, Seneca kam nicht um den Gedanken herum seine Tochter in die Verbannung zu schicken, eine Iunia in die Verbannung zu schicken, und er wusste dass der damit noch zu kämpfen haben würde, Tag für Tag, bis zu dem Tag, der Stunde, in der Silana in der Casa Iunia einkehren würde...
Doch er konnte keine richtige Entscheidung treffen, sie konnten keine richtige Entscheidung treffen, weder für Silana, noch für ihren Ruf, noch für ihre Liebe, sie hatten die Wahl zwischen Senecas Leben und dem Leben Silanas, und Seneca hoffte dass, sollte Silana je erfahren was geschehen war, sie wissen würde dass es nur zu ihrem besten war...
Er setzte sich wieder zu Seiana, legte seinen Kopf an den ihren, atmete tief ein und aus bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn gab und einen Moment so verweilte, "Ich hoffe sie wird uns verzeihen.", flüsterte er mehr als er es wirklich aussprach und blickte über Seiana hinweg an die Wand, "Ein Landgut sagst du? Es klingt vernünftig.", Seneca benutzte bewusst das Wort 'richtig' nicht, denn nichts hätte je falscher sein können, doch waren die Alternativen keinen Deut besser, "Ich liebe dich Seiana.", hauchte er anschließend noch, sie waren so etwas wie eine Familie, Mutter, Vater, Kind, und dennoch würden sie augenscheinlich nie mehr sein als eine bekannte, wohlhabende und missverstandene Frau, ein im inneren tief gespaltener Offizier, und ein Kind, welches wohl einfach die falschen Eltern hatte..