Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Sim-Off:

    Hoffe du bist gut erholt ;)


    Seneca schüttelte nur den Kopf als Axilla vor ihm mehr schlecht als recht argumentierte, klar, hätten die Prätorianer doch einfach mal nicht in die Schlacht ziehen sollen, es ist ja auch so einfach, jeder kann seine eigene Meinung einbringen und am Ende entscheidet man eben was am besten für alle ist, und vor allem auf die gedienten Centurionen hörte der Praefectus in so gut wie allen Fällen, er wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte, auch wenn er zumindest ahnte dass Axilla selbst nicht hundertprozentig hinter ihrer Argumentationskette stand...
    "Ich werde das nächste mal daran denken.", kommentierte er ihre Worte süffisant, auch wenn es keineswegs bösartig gemeint war, "Sicher war Vescularius kein Mann für den man kämpfen will, doch der Eid bestand, und nur ein klares Zeichen der Götter konnte uns davon lösen.", erklärte Seneca ebenfalls mehr schlecht als recht, "Und eine Niederlage gegen eine eigentlich unterlegende Streitmacht gepaart mit so vielen Zufällen auf dem Weg zur selben war dann eben dieses Zeichen.", der Decimus fiel früh vom Pferd, die Feldherren hatten eine absurde Strategie gewählt, alles in allem wollte Mars wohl nicht dass Salinator siegreich war..


    Ihren Kommentar zu Avianus quittierte Seneca mit einem Lachen, und bezog den letzten Teil des Satzes keineswegs auf ihn, sodass er einfach froh war mal wieder mit seiner Cousine sprechen zu können ohne das Gegenstände flogen oder harte Wörter ausgetauscht wurden.
    Als sie jedoch dann auf die Zukunft 'der beiden' zu sprechen kam, stockte er kurz. Er stand auf dem Schlauch und war sich nicht sicher ob sie Avianus und ihn, oder Seiana und ihn meinte. Aus einer Kurzschlussreaktion entschied er sich zunächst für letzteres, auch weil es ihn wohl deutlich stärker belastete..
    "Ich, wir, also wie gesagt da ist nichts..", stammelte er vor sich hin bis er den letzten Satz noch einmal durchging und bemerkte dass wohl von Avianus und ihm die Rede war, er lächelte kurz etwas peinlich berührt, und sprach wesentlich selbstsicherer weiter, "Der Großteil der Truppe verbleibt im Dienst, unser Eid wurde erneuert, und wir unterstehen nun Cornelius Palma. Die Stabsoffiziere werden wohl gehen müssen.", ins Exil, oder zum Henker oder wohin auch immer, das war weiterhin unklar, doch das für Axilla wohl wichtigste war dass die beiden Iunier im Dienst verbleiben würden, zumindest hoffte er dass es ihr was bedeutete..

    "Erst einmal wirst du dir eine teilen müssen. Wenn du gut bist werde ich hier eigenes Werkzeug besorgen, und wer weiß, vielleicht arbeitest du irgendwann in meiner eigenen Schmiede.", erklärte Seneca und fand die Idee gar nicht mal so schlecht, eine Schmiede wäre ein gutes zweites Standbein, und wenn Germanix ein Talent hatte wäre er ja ein Idiot dieses nicht zu nutzen..
    Seine zweite fragte rang ihm nur ein müdes Lächeln ab, "Rom ist groß, aber wenn wir jetzt zügig gehen sind wir bald da.", scheinbar hatte der Kerl noch nie eine Stadt wie Rom gesehen, wo auch, doch Rom war groß und ein wenig hatten sie noch vor sich, aber sie kamen gut voran und befanden sich bald schon auf gutem Wege zum Ziel..

    Seneca bemerkte natürlich nicht was genau seine Frage in Seiana auslöste, sicher, er bemerkte dass Seiana sich seltsam verhielt, aber dieses Gespräch war ja auch in sich selbst recht seltsam, sodass es ihm vielleicht gar nicht so wirklich auffiel dass seine Geliebte so mit sich ringen musste um ihre Fassung zu waren..
    Als sie ihm schließlich antwortete hörte Seneca sich ihre Antwort an ohne sie anzusehen, ohne eine erkennbare Reaktion zu zeigen, er schaute einfach nur auf den Tisch vor ihm und hielt sich die Hand stützend auf die Stirn, er atmete nicht einmal so sehr raste es in seinem Kopf, und dass Seiana in ihrer Antwort deutlich emotionaler wurde bemerkte er zwar, doch auch das war nur eine weitere Zutat zu seiner ohnehin schon recht pikanten Mischung welche sich in seinen Gedanken zusammenbraute.
    Als sie ihn dann fragte ob er Silana unbedingt in Rom haben wolle, brach sein von ihm unter einer Art Selbsthypnose gestricktes Konstrukt zusammen. Er könnte sie nicht in die Casa Iunia bringen, nicht in die Castra, nicht ohne bohrende Fragen, ohne dass Axilla sofort wissen würde was Sache war, und nicht gegen den Willen Seiana's, auch wenn es so oder so nie wieder so einfach und so leicht werden würde wie vorher..
    Er erhob sich und lief schwer atmend durch den Raum, die Hände hinter dem Kopf gelegt, den Blick nach oben, kaum auf das Kind achtend..
    "Ich weiß nicht..", sagte Seneca kopschüttelnd und senkte seinen Blick, "Ich will ihr ihre Chance nicht stehlen.", fuhr er fort und verzog sein Gesicht in purer Verzweiflung, "Ich bin nicht mehr derselbe wie vor dem Krieg, vor ihr. Und zwischen uns beiden Seiana wird es auch nie wieder wie vorher.", erklärte er, der letzte Teil des Satzes fiel eher durch Zufall, weil zu viele Gedanken in seinem Kopf war um sie wirklich zu filtern..
    Er schaute Silana an und lächelte, "Als ich noch klein war und mein Vater in den Krieg zog habe ich immer furchtbare Träume gehabt, ich hatte Angst dass er nicht zurückkehren würde, und meine Mutter hat immer für mich und meine Schwester gesungen, uns Geschichten erzählt, und an unseren Betten gesessen bis wir ruhig schliefen.", er strich Silana über den Kopf, "Wird sie es gut haben bei wem auch immer sie sein wird?", fragte der Iunier seine Geliebte und blickte sie nun mit glasigen Augen an..

    Sie drehten sich im Kreis, es schien weder vor noch zurück zu gehen, und Seneca fragte sich ernsthaft ob er weiterhin auf seiner Position beharren könnte. Er liebte es wenn Seiana sich ihm annäherte, liebte ihre Nähe, liebte sie, aber so ernst wie das Thema jetzt war fiel es ihm schwer sich richtig zu fassen..
    Sie müssten realistisch sein sagte sie, einmal mehr wurde ihm unverständlich klar gemacht dass er nie mehr sein würde als ihre heimliche Liebe, verdammt dazu sie im geheimen zu treffen, und mit Silana war dieses Geheimnis nur noch viel prekärer geworden. Seneca fiel es schwer seine unendliche Enttäuschung zu verbergen, auch wenn er natürlich kein Idiot war, und wusste dass die beiden kaum eine Chance hatten, so hatte er doch noch gehofft dass auch sie gelegentlich träumen würde...
    "Was schlägst du denn vor? Siehst du irgendeine Möglichkeit für sie in Rom? Sodass ich sie sehen kann? Wir sie sehen können?", er dachte sich erst einmal keine neue Geschichte aus, es wäre aus müßig gewesen seinen Willen auf biegen und brechen durchzupressen, zumindest vorerst..

    Nett dass er gefragt hatte, und auch mehr als nötig, er sollte ja schließlich wissen wem er da gehörte, nicht dass Seneca sonderlich Eitel gewesen wäre, aber andererseits, wurde man nicht aus purem Zufall in die Reihen der Garde berufen..
    "Naja, die Prätorianer sind die Wache des Imperators, und die beste Einheit Roms." sagte Seneca nicht ohne Stolz und blickte Germanix kurz an "Was aber auch heißt dass ich eventuell manchmal weg muss, in andere Provinzen, dann wirst du bei meiner Familie in der Casa Iunia leben und ihnen helfen, aber keine Sorge, sie sind ebenfalls keine Urmenschen.", erklärte Seneca und schaute sich im vorbeigehen einige Gegenstände an den Ständen an..

    Seneca hörte sich die Worte von Germanix an, es klang fast wie eine typische Geschichte, es kam nicht selten vor das Aufständische als Sklaven Roms endeten, und als Soldat hatte er natürlich eine andere Sicht auf die Dinge, denn der Kerl hatte gegen Kameraden gekämpft. Doch auf der anderen Seite war er immer noch ein Mensch und hatte selbst viele Menschen verloren, sodass er seine Lippen bedauernd verzog, "Deine Verluste tun mir Leid., sagte er und verlor kein Wort über die Aufstände, warum auch? Er hätte so oder so nur sagen können dass es wohl nicht die allerbeste Idee war...
    "Wir werden die meiste Zeit in der Castra der Prätorianer leben, kennst du die Prätorianer?" fragte Seneca um die etwas unangenehme Stimmung wieder etwas zu lockern..

    Seneca knüppelte mit der Vitis ein paar mal auf die Schilde ein, denn so ein Pfeil, je nach Entfernung und Winkel natürlich, schlug durchaus auch mit einiger Wucht ein. Plötzlich entdeckte er nur ein paar Schilde von Avianus entfernt eine Lucke im "Wall", und natürlich ließ er es sich nicht nehmen mit seiner Vitis in diese Lücke zu dreschen und einen Soldaten einen Klaps in die Seite zu geben, "Ich hoffe ihr habt genug Geld in eurer Sterbekasse Milites, Fella hier hätte es jedenfalls jetzt nötig." spottete er laut, doch dabei war es nicht Fella selbst der sein Schild falsch hielt, sondern sein Nachbar, "Höher, näher an seinem Schild.", der Iunier zerrte an dem Mann herum bis er richtig stand...


    Er ging ein paar Schritte zurück und betrachtete die Reihe, dann gab er den nächsten Befehl, "Ad Anciem Formate!"*, brüllte er und wartete kurz ab, "Tarda Movete!"*, rief er dann und stellte sich seitlich neben die Truppe, er freute sich schon tierisch darauf, denn beim Vorrücken in Angriffsformation gab es so gut wie immer was zu meckern, und natürlich waren alle Soldaten gleich, aber manche waren gleicher, sodass er auch ein besonderes Auge auf Avianus hatte..


    Sim-Off:

    *Angriffsformation bilden*Langsam vorrücken

    "Da hast du wohl recht Claudius, das habe sie noch nie.", andererseits, wer allzu gute Verbindungen zu Salinator hatte, hatte im neuen Rom auch schlechte Karten. Aber natürlich verstand Seneca den Kern der Aussage, und der stimmte nunmal, ohne "Vitamin B" stand man früher oder später vor verschlossenen Türen..
    Und dann kam die Frage welche ihm immer etwas unangenehm war, auch wenn er eigentlich ganz Stolz darauf war es ohne Patron zum römischen Offizier geschafft zu haben..
    "Naja Claudius, ich muss dir gestehen dass ich noch keinen Patron habe.", sagte er, nicht unbedingt beschämt, aber etwas unangenehm war es ihm schon. Aber den Iuniern ging es gut, sie waren einigermaßen vermögend, er war Offizier, seine Cousinen hatten hochrangige Ehemänner, aber um in den Ordo Equester zu kommen, brauchte er wohl Fürsprecher im Palast..

    "Belangen ja.", entgegnete Seneca während er noch kurz den Blick auf sein Wechselgeld warf, "Belangen, das bedeutet..", ja, wie erklärte man das denn? Der Iunier stockte kurz, "In allen Dingen, in allen Bereichen, verstehst du das? Du wirst mir helfen wo immer ich deine Hilfe benötige.", erklärte er mit Händen und Füßen und bemerkte den Jungen erst gar nicht. Erst als Germanix einen seltsamen Schritt zur Seite machte und irgendetws brummelte, drehte auch Seneca seinen Kopf zu dem Jungen, und dann wieder zu Germanix, "Du bist ja wie Hannibals Elefanten im Amphorenladen.", scherzte er als er den Jungen da liegen sah, aber da sich Germanix wohl schon entschuldigt hatte, war ja alles in Ordnung, "Es ist schon in Ordnung Germanix, nimm deine Tunika, du kannst sie später anziehen." sagte er und setzte sich in Bewegung, "Erzähl mal, was treibt einen wie dich in die Sklaverei?", fragte er beiläufig, denn zu diesem Thema hatte der Sklavenhändler nichts gesagt und er musste natürlich schon wissen mit wem er es hier zutun hatte...

    Ihre Worte bohrten sich wie die Klinge eines Messers in Senecas Magengegend, er hatte ja keine Ahnung was er machen sollte, und Seiana schien das auch zu merken. Er löste sich aus ihrer Hand und hielt sich beide Hände vor sein Gesicht, ein tiefes aber kurzes seufzen war zu hören, und danach folgte erst einmal Stille, bis er seine Arme wieder vor sich auf den Tisch fallen ließ..
    "Ich will dass sie gut aufwächst. Ob ehelich oder unehelich, als Tochter einer guten Familie wird sie ein gutes Leben haben.", versuchte Seneca sich vor sich selbst und ihr zu rechtfertigen, auch wenn es ihm nicht so recht gelingen wollte, "Ich hab keine Ahnung Seiana, ich weiß es nicht, aber ich könnte nur sehr schwer mit dem Wissen leben irgendwo in der Provinz eine Tochter zu haben welche ich nie sehen werde.", erklärte er und schüttelte leicht mit dem Kopf während er auf den Boden blickte.
    Als er dann merkte wie Seiana langsam die Tränen kamen, schmolz er ein Stückchen mehr, es war nur schwerlich zu ertragen, und so legte er seine Hand auf ihre Wange während sein Gesicht mittlerweile auch deutliche Zeichen der Resignation aufwies..
    Ihr Bruder, Seneca wusste nicht was er sagen sollte, in seinen Augen war er wohl ein Verräter, und Seiana hatte noch nicht einmal nach dem Feldzug gefragt, oder nach dem Seitenwechsel, vielleicht wusste sie es schon und hatte ihm vergeben, oder ihr war es egal, oder sie wollte die Umstände gar nicht erfahren, immerhin lief Seneca frei herum und ihr Bruder fristete sein dasein im Carcer mit wenig positiven Aussichten..
    "Seiana, wenn es irgendwie ginge, wenn ich von besserem Stand wäre, ich würde dich auf der Stelle heiraten.", sagte er leise, und brachte es nicht über sich ihr in die Augen zu sehen, nicht weil er Furcht vor ihrer Reaktion hatte, sondern weil er Angst hatte dass er seine Emotionen nicht mehr kontrollieren könnte, "Aber im Moment, naja, ich kann sie erstmal in die Casa Iunia bringen, eventuell als Waise eines gefallenen Kameraden, und irgendwann lüfte ich das Geheimnis, zumindest das meiner Vaterschaft."

    "Deine Einstellung gefällt mir, du wirst dich um meine Rüstung kümmern, und aushelfen wenn bei der Einheit Not am Mann ist, sehr gut.", lobte Seneca den Sklaven, der schien wirklich ganz umgänglich zu sein, und er sprach auch so einigermaßen die Sprache, sein Kauf gefiel ihm immer besser, "Die Tunika sollte dir passen.", sagte er und zog das gute Stück aus dem Stapel hervor, "Germanix, ab sofort wirst du mich in allen belangen unterstützten verstehst du mich?", sagte Seneca ernst, zückte ein paar Münzen, bezahlte den Händler und gab das Kleidungsstück an seinen Sklaven, "Ich werde einen Lehrer für dich organisieren der dir beibringt zu schreiben, zu sprechen, und zu lesen.", erklärte Seneca und wandte sich vom Stand ab. Der Kerl würde ihn in nicht allzu ferner Zukunft einiges an Arbeit abnehmen, was ja selbstverständlich auch der Grund für seinen Kauf war..

    Seneca bemerkte natürlich dass Seiana zusammenzuckte, und er schaute sie etwas mitleidig an, "Ich habe ihr einen Namen gegeben, habe sie jedoch nicht aufgehoben.", sagte Seneca und schaute etwas verdruckst auf den Boden, "Ich... Ich wollte warten, bis du frei bist, und wir besprechen was wir machen. Und jetzt sind wir hier.", fuhr er etwas unsicher fort, jetzt wo zwar alles so war wie er es geahnt, aber nicht wie er es erhofft hatte. Das würde wohl ein längerer Abend werden.
    Nachdem Seiana ihre Hand gedreht hatte verhakte Seneca seine Finger zwischen ihren und Strich mit dem Daumen über ihre Hand, "Ich will doch auch nur dass sie ein gutes Leben führt..", 'ich will dass wir ein gutes Leben führen' schwirrte es kurz durch Seneca's Kopf, "... und eigentlich hast du recht Seiana und dennoch, schau sie dir an, ich kann sie nicht weggeben, sie ist meine Tochter.", erklärte er, und so langsam kam ein wenig Verzweiflung in seiner Stimme durch, welche nur noch dadurch verstärkt wurde dass er merkte dass auch Seiana mit sich rang, "Seiana ich... Ich weiß nicht wie ich mir das vorgestellt habe.", erklärte er resignierend, fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare und seufzte, "Sie gehört hierher, nach Rom, zu mir, oder uns...", er versuchte seine Gedanken zu fassen, "Ich liebe dich, aber das mit uns, ich bin kein Teil deiner Welt, und wer weiß, was ist wenn deine Familie darauf besteht dass du wieder heiratest?", Seneca bemerkte gar nicht dass er gerade alles nicht unbedingt besser machte, "Ich will dich nicht verlieren, und ich will Silana nicht verlieren, egal was wir machen, wir können nur die falsche Entscheidung treffen, entweder für für uns, oder Silana, oder für die Iunii oder die Decimii", Seneca schaute zu der Kleinen hinüber, einmal mehr hatte er sein Privatleben in eine Sackgasse gelenkt.

    "Gut.", nickte Seneca zufrieden und begutachtete den Kerl nochmal ganz genau, eine Rasur täte ihm wohl auch gut, dieses germanische sollte man beibehalten, allein schon wegen dem Einschüchterungs-Faktor, aber der Typ 'germanischer Landstreicher' musste es dann doch nicht sein...
    Wie dem auch sei, für die beiden ging es nun direkt auf die Märkte.

    Kaum von der Versteigerung weg, hatte Seneca seinen neuen Besitz schon weiter auf den Markt getrieben, der Kerl brauchte dringend was vernünftiges zum anziehen, er sah aus wie Kraut und Rüben, weshalb der Iunier mit dem Kerl an einem Stand für einfache, aber angemessene Kleidung halt machte..
    "Ich hoffe die haben überhaupt etwas was dir passt.", sagte Seneca ernst, auch wenn er es eher spöttisch meinte, diesen Fakt aber vor seinem Sklaven zu verbergen suchte, "Wie gut kannst du schmieden?", fragte er dann beiläufig während er die Tuniken durchforstete..

    'Was ein verdammter Riese' dachte sich Seneca noch kurz und befürchtete schon dass der Kerl ihn irgendwann im Schlaf erdrosseln würde, aber seine Befürchtungen währten nur kurz, denn der Mann kniete äußerst demütig vor ihm und auch wenn Seneca das eigentlich hasste, so war Germanix nun mal ein Sklave, sein Sklave, und er schien schon einen guten gehorsam an den Tag zu legen..
    "Steh auf Germanix.", sagte der Iunier ruhig, diese übertrieben unterwürfige Art müsste er dem Kerl erst abgewöhnen wie es aussah, "Ich glaube wir müssen dir erstmal neue Kleidung kaufen, du gehörst jetzt einem Iunier und einem Centurio der Prätorianer, da kannst du nicht so rumlaufen. Verstehst du was ich dir sage?", fragte Senece vorsichtshalber nach..

    "Na das höre ich doch gern Milites!", entgegnete Seneca elanvoll und einigem Volumen in der Stimme und schwang ein wenig mit der Vitis herum, bevor er sie wieder still hielt..
    Zunächst ging er schnell nacheinander verschiedene Formationen durch, wäre doch gelacht wenn seine Truppe diese auch nach einigen Wochen der Abwesenheit vom Exerzieren nicht mehr können würden..
    "Ad Defensionem Formate!"*, brüllte er und wartete die Reaktionszeit seiner Männer ab..
    Nachdem die Reihe stand, legte der Iunier wieder los, "Milites! Sagitta!", rief er nur und ging auf die Männer zu um ein paar kräftig auf die Schilde der Soldaten einzudreschen..







    Sim-Off:

    1) Schildmauer bilden2) Pfeile, Abwehrposition einnehmen

    "Es...", sagte sich Seneca sehr leise vor, und blickte kurz zu dem Kind, dann wieder auf den Boden, und dann zu Seiana, "Ihr Name ist Silana." sagte er dann knapp und setzte sich zu Seiana an den Tisch, seufzte kurz und fuhr sich durch die Haare..
    "Seiana hör zu, ich weiß dass du sie nicht mit zu den Decimi nehmen kannst, und ich weiß auch dass sie wohl ein gutes Leben außerhalb Roms haben würde, aber..", Seneca legte seine Hand auf Seianas, "Sie ist auch meine Tochter, iunisches Blut fließt durch ihre Adern und meine Ahnen schauen auf sie als meine Tochter, ich weiß nicht wie ich damit umgehen würde wenn ich mit dem Gedanken zu leben hätte meine Tochter irgendwo in die Provinz zu fremden gegeben zu haben.", erklärte Seneca recht ruhig, auch wenn durchaus die pure Ratlosigkeit in seiner Stimme durchschimmerte..

    Seneca reagierte sichtlich verwirrt auf Seianas Verhalten. Sie wirkte so abweisend, gegenüber ihm, aber vor allem gegenüber dem Kind, und der Iunier wusste nicht damit umzugehen und schwieg deshalb zunächst und schaute nachdenklich auf den Boden und dann zum Kind, bis Seiana etwas sagte was ihn aufhorchen ließ, und ihn stutzig zu ihr blicken ließ..
    "Was meinst du damit? Sie wird es gut haben?", fragte Seneca etwas verdutzt, sicher, er hatte sich noch keine wirklichen Gedanken darüber gemacht was mit dem Kind geschehen würde, aber er befürchtete, dass nichts allzu gutes aus Seianas Mund folgen würde..

    Plötzlich war alles schnell vorbei und Seneca im Besitz eines neuen Sklaven, endlich hatte er auch mal das Glück gehabt!
    Mit einem Grinsen wandte er sich an den Claudier, "Nun dann, ich hoffe er wird mir von Nutzen sein, es war mir eine Freude Claudius, vale!", sagte er und schritt nach vorne um seine "Ware" abzuholen, "Ich nehme ihn gleich mit. Hab Dank für die Glückwünsche Tranquillus.", sagte er dann während er das nötige Kleingeld an den Mann übergab..


    Anschließend deutete er dem Sklaven an dass vom Podest herunterkommen sollte..


    Sim-Off:

    Überwiesen