"Einigen gelang sicher die Flucht.", entgegnete Seneca, er hatte nicht wirklich eine Idee was er hätte sagen sollen, aber er würde wohl bald einige Schatten der Vergangenheit jagen müssen, dann blickte er Raghnall kurz an, schaute dann wieder auf den Boden, und dann mit etwas verkniffenen Augen über den Platz, "Nun, wie du siehst lebe ich.", gab er erst einmal zu bedenken, "Er hätte die Offiziere ebenfalls töten lassen können, oder zumindest die ranghöheren, aber alle leben noch. Er will das Imperium wohl schnellstmöglich wieder einen. Ich denke nicht dass allzu harte Strafen für Personen in einigermaßen unwichtigen Positionen den Eindruck eines gnädigen und friedlichen Kaisers erwecken würden."", er kratzte sich kurz die Nase, und schob noch etwas nach, "Aber was weiß ich schon, Politik ist kein Handwerk dass ich erlernt habe.", dann kam Raghnall auf den Decimer zu sprechen, und anders als bei Seiana, um die er sich wirklich sorgte, war es ein anderes Gefühl beim Decimus. Sicher, er hatte sie in den Kampf geführt, doch war auch er nicht allzu lange im Amt gewesen, auch wenn er gut zu Seneca war, vielleicht wollte Seneca auch nur den immer noch schmerzenden Stachel des Verrats verdrängen, indem er sich selbst solche Dinge einredete, "Ich weiß noch dass ich ein Gedränge sah als wir den Fluss überqueren wollten. Ich erfuhr erst später dass es der Decimus war, ich dachte er wäre gefallen.", erklärte Seneca und fuhr fort, "Aber auch er sitzt im Carcer, und bei ihm bin ich was die Folgen angeht weniger optimistisch."
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Seneca blickte Raghnall an, und schaute dann wieder auf den Boden vor seinen Füßen, ein wenig Wind wehte über den, zumindest für Rom, weitläufigen Platz, und der Iunier zog mit seinem Fuß willkürlich eine Linie über den Boden, während er ungläubig schnaubte..
"Ich habe die Offiziere der Legionen über sie reden hören..", sagte er, und grinste kurz kopfschüttelnd, "Sie nennen sie die Propagandaministerin Salinators, eine absurde Vorstellung.", sicher, sie war Auctrix der Acta, aber er glaubte nicht daran dass sie sich bewusst zu einem höheren Posten in Salinators Propaganda-Maschine aufgeschwungen hatte, "Ich weiß nicht wie das ausgeht, aber ich denke Palma wird milde zeigen. Milde zeigen müssen.", beziehungsweise hoffte Seneca das. -
Seneca ging langsam zum freistehenden Lagerabschnitt, es konnte ja ohnehin nur um das Kind oder Seiana gehen, beides Themen welche nicht für alle Ohren bestimmt waren. Als sie mehr oder minder alleine da standen, begann Raghnall auch schon nachzuhaken, und Seneca, immer noch mehr als erschrocken über Seianas Zustand, reagierte etwas gereizt, nicht ungehalten, aber man merkte dass ihm das Thema an die Nieren ging..
"Was glaubst du wie es ihr geht? Sie sitzt im erbärmlichsten Carcer im ganzen Imperium!", entgegnete Seneca, und bemerkte dann erst dass sein gegenüber, so wenig sie sich auch mochten, irgendwie doch auf seiner Seite stand, also fuhr er ein wenig ruhiger fort, "Es geht ihr gut, den Umständen entsprechend. Aber sie ist in einer der besseren Zellen untergebracht, und ich denke die sie wird als recht prominenter Gefangener angesehen." -
Seneca hob nur kurz die Augenbrauen und presste den Mund zusammen als Raghnall wegen seinem Talent für gallische Namen scherzte, und sein Gesicht wurde schnell wieder ernst..
"Das ist richtig.", entgegnete Seneca knapp, und schaute sich um, "Einige Einheiten sind bereits abgerückt, der Teil des Lagers ist dünn bewohnt. Ansonsten bliebe wohl nur die Casa Iunia." -
Seneca war in seinem Zelt als er eine ihm seltsam vertraute Stimme hörte, er konnte die Stimme nicht wirklich zuordnen, aber spätestens als er seinen Namen hörte, wusste er dass er wohl besser rausgehen sollte. Also schnappte er sich seinen Helm, und nahm ihn unter dem Arm hinaus ins freie, wo er den Sklaven von Seiana antraf..
"Hier bin ich.", sagte er, noch während er leicht gebeugt aus dem Zelt trat, kurz blickte er sich um, "Du bist es Ra...", er konnte den Namen immer noch nicht wirklich aussprechen, und fuhr zügig fort, "Gibt es Schwierigkeiten?", fragte er nun wesentlich leiser.. -
Ein grimmiger Soldat, zufällig Prätorianer, blickte den Mann an. Er musterte den Mann kurz, "Wer will das wissen?", und spuckte auf die Pflastersteine neben seine Füße. Aber eigentlich war es dem Soldaten dann doch nicht so wichtig, wirklich gefährlich sah er für ihn nicht aus, "Da drüben irgendwo, siehst du das Feldzeichen?", er zeigte wage zu ein paar Zelten, "Versuch dein Glück, aber mach keinen Ärger."
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"Ich habe ehrlich gesagt kaum eine Ahnung was jenseits der Grenze vor sich geht.", scherzte Seneca mehr oder weniger, für ihn klang es oftmals so als ob eine wilde Bande, bestehend aus ein paar Dutzend Männern, aufmüpfig wird. Aber natürlich wusste auch er von den vielen Schlachten, welche schon in Germanien geschlagen wurden..
Als er dann wieder auf Seiana kam, war dem Iunier dann langsam klar dass wohl beide nicht von ihren Sichtweisen abrücken würden, eventuell war es was anderes in der germanischen Provinz in einem Kastell zu hocken, während der Iunier seinen Dienst mitten in der Gesellschaft Roms leistete, deshalb zuckte er nur kurz mit den Schultern, "Naja, es ist ja nicht so dass es nur Ärger gibt. Es hat ja auch seine schönen Seiten, sonst würde sich das ja keiner antun.", erklärte er und scherzte, "Die schlechten häufen sich momentan nur ein wenig.", und als Ferox dann auch noch Nachwuchs erwähnte, fiel es Seneca für einen kurzen Moment schwer keine Regung zu zeigen, er grinste und trank einen Schluck Gerstensaft, um die Erinnerung dass er ja in der Tat jetzt Vater war, ein wenig beseite zu schieben. Immerhin waren es keine idealen Zustände für ein Kind. Gerade weil es auch nicht so leicht sein würde seine Tochter den Iuniern vorzustellen, sollte es überhaupt soweit kommen, denn immerhin waren ihre Familien, wie der Duccius auch just in diesem Moment sagte, nicht gerade die besten Freunde, "Ja, es gab da ein paar Ereignisse, es ist eine ganze Weile her, noch bevor ich aus Hispania nach Rom kam. Ich weiß nicht genau was passiert ist, jedenfalls war meine Cousine nicht sehr begeistert als ich ihr von Sei... Also von ihr erzählte.", fast wäre der doch recht prominente Name rausgerutscht, aber Seneca konnte seine alkoholgetränkte Zunge noch kontrollieren, "Und nein, Verrat geschieht nur in den seltensten Fällen, aber das ist doch bei euch sicherlich nicht anders oder? Was ich sagen will, das Glück oder die Wünsche einzelner Verwandter werden gelegentlich für den politischen oder gesellschaftlichen Nutzen der ganzen Familie geopfert, durch arrangierte Ehen zum Beispiel. Habt ihr sowas nicht?", fragte er dann doch etwas neugierig.. -
"Nun, ich denke doch dass ihr einige Kontingente zurückgelassen habt oder? Diese Männer haben sicher gute Arbeit geleistet.", entgegnete der Iunier, und wusste natürlich nur aus mittlerweile stark veralteten Aufklärungsberichten und Besprechungen dass in der Tat Truppenteile in Germanien geblieben waren, allerdings wäre er auch eher überrascht gewesen, wenn man den Barbaren Tür und Tor geöffnet hätte..
Als Ferox bezüglich ihres Arrests, und ihrer Person allgemein nachhakte, verschob Seneca seine taktischen Überlegungen für einen Moment, und blickte auf seinen leeren Becher vor ihm, und danach wieder zum Duccius, "Ja, wie gesagt, ihre Familie war nicht unbedingt auf der Gewinnerseite dieses Konflikts.", antwortete Seneca recht ernst, immerhin hatte er schon nach dem Aussprechen des Wortes Arrest versucht diese Tatsache zu verdrängen, seine Seiana, im kalten nassen Carcer, wo er selbst schon so viele Dinge gesehen hatte, gut also dass Ferox weitersprach, und er sich wieder mit angenehmen Gedanken an sie ablenken konnte, "Noch nicht, Duccius, noch nicht, aber glaub mir der Tag wird kommen. Nur hoffe ich dass du eine etwas gelungenere Wahl triffst, und nichts was dich in ähnliche Zwangslage wie mich bringt.", entgegnete Seneca, und umschloss seinen Becher, "Aber wenn ich jetzt irgendwo vermodert im Schlamm vor Vicetia liegen würde, und glaub mir, fast war es soweit gewesen, ich hätte das ganze wohl nicht bereut."Dann kam der Kerl auf die angesprochenen Ränkespiele zu sprechen, und erstaunt stellte Seneca fest dass Rom wohl nicht das einzige Schlangenloch war, aber mit Sicherheit das größte und tiefste, und auch das man manchmal familiäre Beziehungen höheren, politischen Zielen unterordnen musste, schien dem Germanen fremd, "Ach weißt du, hier denkt jede Familie an ihren Vorteil, es gibt tiefe Feindschaften mit anderen Familien.", Seneca dachte kurz nach, und grinste für den Bruchteil einer Sekunde, warum wusste er selbst nicht so genau, "Was lustig ist, meine Familie und die Familie meiner Geliebten liegen in tiefer Feindschaft, irgendwie. Aber wie dem auch sei, ich habe in Rom gelernt dass es manchmal wichtiger ist politischen oder gesellschaftlichen Zielen den Vorrang vor der Familie zu geben. Eine Denkweise, die ich aus der hispanischen Provinz nicht kannte. Und auch um den Zusammenhalt ist es manchmal weniger stark bestimmt.", ungweigerlich musste der Iunier an seine Cousine denken, was sie wohl gerade machte? Und ob sie sich immer noch über ihn und Seiana fluchte, oder davon ausging dass sich die beiden getrennt haben..
Der Centurio rang sich ein Grinsen ab, und als sein Getränk kam, trank er zugleich einen Schluck Bier. Mit einem etwas unklaren Ausdruck im Gesicht fasste er das Erlebnis zusammen, während er den Becher mit einer Handbewegung kurz anhob und wieder abstellte, "Es schmeckt, interessant, nicht schlecht, aber ich denke ein römischer, oder auch ein hispanischer Gaumen muss sich daran gewöhnen.", auf jeden Fall würde es schon seine Arbeit erledigen, Seneca spürte schon jetzt dass er nicht mehr so ganz nüchtern war, aber in diesen Tagen war ihm das recht egal. -
Seneca hatte sich die Zeit über eher im Hintergrund gehalten. Normalerweise würde er jetzt in der Nähe des Kaisers stehen, in seiner schwarzen Rüstung, mit dem Federbusch im Wind wehend.. Aber noch wusste er nicht wann es wieder soweit sein würde, oder ob es jemals nochmal dazu kommen sollte. Der Cornelier wusste mit Worten zu überzeugen, doch nun war er gespannt wer da aus dem Wagen steigen würde..
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Seneca nahm die Worte des Ducciers einigermaßen dankend wahr, gut, er zeigte es nicht wirklich, es waren ja auch nur Floskeln, er war nur Optio und hatte wohl keinerlei Einfluss auf das weitere Verfahren mit den Prätorianern, aber es tat gut zu hören dass die Gegenseite ihnen einigermaßen Respekt zollte..
"Nicht tapfer genug, die Götter scheinen den Cornerlier wirklich auserwählt zu haben.", entgegnete Seneca, und bemerkte dann erst dass es vielleicht ein wenig zu prätorianisch-arrogant geklungen haben mag, "Aber gut, ihr habt einfach besser durchgehalten, es ist gut zu wissen dass solche Männer die Grenzen des Reiches sichern.", fügte er noch hinzu und rang sich ein Grinsen ab, welches allerdings langsam aber stetig verschwand als er wieder auf Seiana kam, "Ich habe sie nur kurz gesehen, sie steht gewissermaßen unter Arrest.", 'gewissermaßen', sie saß im Knast, und er war nur durch zwielichtige Methoden zu ihr gekommen, "Sei froh dass du solche Probleme nicht hast Duccius.", scherzte er, und zerstreute so seine Gedanken ein wenig.
Ein wenig erleichtert nahm er dann zur Kenntnis dass sie nun wieder über Germanien sprachen. Noch immer hatte Seneca das Bild des wilden, ungezähmten Land der Barbaren im Kopf, und hörte doch nicht ganz ungespannt zu, wie der Duccius über doch recht alltägliche Dinge sprach, "Ihr führt das Leben von echten Soldaten. Wenn es Ärger gibt, dann erledigt ihr das.", stellte Seneca fest, und fuhr fort, "Ich bin Prätorianer durch und durch, doch die Politik, die Ränkespiele in Rom, welche bis in die engste Familie reichen, all das finde ich etwas befremdlich.", er trank seinen Becher leer und knallte ihn auf den Tisch, dann blickte er den Germanen wieder an, "Aber gut, auch darüber dürfen sich die Stabsoffiziere Gedanken machen. Ich nehme jetzt mal einen Becher von diesem Zeug, willst du auch noch eins?", im selben Moment orderte er das Schankmädchen mit einem Fingerzeig zum Tisch, "Bring uns doch noch zwei Bier.", sagte der Centurio bestimmt, und prüfte dabei mit einem kurzen Blick den Pegelstand im Becher seines Gegenübers... -
Seneca zuckte mit den Schultern, trank einen ordentlichen Schluck, und setzte den Becher mit etwas Schwung wieder vor sich ab, "Ich weiß nicht ob er noch eine Rolle spielt. Ich denke nicht.", sagte er, und selbst wenn, was sollte er tun? Der Terentier war ein enger Verbündeter des alten Regimes, der plötzlich sein Amt räumte, als es begann unruhiger zu werden, so zumindest die Sicht der meisten Soldaten, denen er immer etwas fremd und unnahbar wirkte..
Dann sprach der Duccier weiter, und brachte durchaus schlüssige Argumente, doch Seneca hatte immer im Hinterkopf dass sie litt, und etwaige taktische Planungen waren doch etwas zu viel für ihn, in diesen Tagen welche ihm spürbar an die Substanz gingen..
"Vielleicht hast du recht. Aber dafür müsste ich erst einmal mit milde behandelt werden Duccius. Und wer weiß schon ob der neue Imperator Gnade, oder gar Amnestie für die Soldaten der Prätorianer gewährt.", sagte der Iunier während er auf das Bier seines gegenüber starrte..
"Dieses Gebräu, ist es gut?", fragte er, und kam von Stock auf Stein zu einer anderen Frage, "Was wirst du machen wenn du wieder im Norden bist?" -
"Hoffen wir zumindest darauf dass wir es nicht sein werden.", scherzte Seneca nun, zugegeben, etwas makaber war es schon, gerade jetzt, nachdem so viele Römer ihr Leben ließen, aber der Krieg hatte wohl alle ein wenig abgestumpft, und so ganz unter Soldaten war so ein Witz wohl in Ordnung.
Die Frage ob Cyprianus, der Ehemann Seianas tot war, irritierte Seneca etwas, er kannte keinerlei germanischen Bräuche, und wusste nicht ob die Liebhaber die Ehemänner eventuell einfach abmurksen oder wie das im Norden lief, aber er beschloss einfach nicht näher nachzufragen, "Ich denke er lebt noch.. Also sicher bin ich nicht, er stand Vescularius recht nahe, wer weiß was geschehen ist.", erklärte der Iunier während er mit den Schultern zuckte,
"Aber die Scheidung hat er wohl überlebt...", scherzte er kurz, und trank deinen einen Schluck, denn er hatte nicht unbedingt vor nüchtern in Lager zu kommen.
Das Interesse an Brutus, seinem Vorfahren, erstaunte Seneca dann doch etwas, die meisten Römer hatten wenig Interesse an einem Kaisermörder, noch dazu an einem, der Caesar so nahe stand, aber der Kerl war ja gar kein Römer, Seneca musste sich das immer wieder ins Gedächnis rufen, "Ja... Das waren wir, irgendwie...", antwortete der Iunier dem Mann, "Es wäre wohl besser wenn er es nicht getan hätte.", sagte er nun etwas ruhiger, schon oft wurden ihm schlimme Dinge vorgeworfen, gerade in seiner Jugend..
Als er wieder auf Seiana zurückkam, blühte Seneca wieder etwas auf, endlich konnte er sich alles ein wenig von der Seele reden, "Ihre Familie stand Vescularius sehr nahe, ich mache mir Sorgen um sie, aber in Rom brachte man es ohne Vescularius nicht weit, er war schon länger sehr mächtig, verstehst du?" -
"Dann solltest du ja einen recht guten Draht zur achten haben.", scherzte Seneca, immerhin war sein, wie auch immer Verwandter, ja Anführer der Legion.
Bei seinen nächsten Worten musste Seneca unwillkürlich Grinsen, "Nun hoffen wir dass unsere Soldaten nie mehr Gladii im Bauch haben werden. Vor allem keine römischen.", entgegnete er, und trank seinen Becher aus, woraufhin er gleich den nächsten orderte..."Weißt du, gerade in Rom ist das mit den Frauen nicht so leicht.", scherzte Seneca ein wenig, auch wenn es eigentlich nicht zum lachen war, "Sie war bereits verheiratet, mit einem...", Praefectus Praetorio wäre wohl zu offensichtlich, "..Legaten.", davon gab es ja zum Glück genug im Imperium, "In ihrer Familie waren hohe Senatoren, Feldherren. Das beste was Rom zu bieten hatte.", sein neuer Wein kam, und er nahm erst einmal einen Schluck, und stellte dann wieder seinen Becher auf den schweren hölzernern Tisch, "Meine Familie wird bereits in der Gründungsgeschichte Roms erwähnt. Aber der Mord an Caesar haftet uns an, und unser Ruhm ist ein wenig verblasst. Verstehst du? Wir haben zu wenig Einfluss.", er schaute auf seine Hände, und lächelte kurz, dann blickte er wieder hoch, "Aber ja...", er grinste noch einmal, "Ja, sie ist es wert. Alles, irgendwie. Und du weißt ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Wer weiß, vielleicht werden die Karten durch Cornelius neu gemischt, irgendwie."
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"Ja, wenn ich es dir doch sage Duccius.", entgegnete Seneca dem jungen Optio mit einem Grinsen, er wusste zwar nicht wofür oder warum der Kerl so bekannt war, aber sein Name war ihm andauernd vor die Füße gefallen, also musste irgendwas besonderes dahinterstecken..
"Ich bin ihm noch nicht begegnet, ich glaube man lässt uns, also, uns 'neue', nicht so gerne an die oberen der Armee heran, abgesehen davon befindet sich die achte ja in der Castra Praetoria.." ...'und räumt vermutlich gerade mein Haus leer...', diesen Kommentar verkniff sich der Iunier lieber, immerhin war er immer noch mehr unter Beobachtung als ein wirklicher Soldat der neuen Armee..
Auf den Kommentar zu Germanien ging Seneca nur mit einem lächeln ein, sicher irgendwann würde wohl der Tag kommen an dem er auf eine Mission nach Germanien entsandt werden würde, wer weiß, vielleicht sogar hinter die Grenze, aber so schnell sehnte er diesen nicht herbei. Als der Duccier weitersprach wurde er allerdings wieder hellhörig..
"Wahrscheinlich hast du recht, ihr ward ja auch ein ganzes Stück länger unterwegs als wir. Aber gut, es hilft sicher beim kämpfen die Gedanken voll da zu haben.", kommentierte Seneca und war auf eine seltsame erfreut und dankbar über die Gegenfrage, schließlich hatte er was auf dem Herzen, und der Kerl würde bald wieder in Germanien sein, und sie würden sich wohl nie wieder sein, perfekte Voraussetzungen also, um sich einiges runterzureden..
"Es ist gibt da eine Frau, es ist..", Seneca stockte kurz, er wusste nicht was es war, er liebte sie, sie liebte ihn, aber trotzdem trennten sie Welten, irgendwann, so Senecas Hoffnung, würde es genügen, aber wer wusste schon ob das nur ein Hirngespinst war.. "...kompliziert, sie entstammt einer ganz anderen Schicht, einer anderen Welt, ich bin, naja, nur ein Offizier, es wäre wohl inakzeptabel für ihre Familie, für sie, aber gut. Das habe ich mir wohl mehr oder minder ausgesucht." -
Sicher, er hätte damit rechnen können dass der junge Optio nach dem Duccius fragt, nein Moment, er hätte damit rechnen müssen, aber so schlimm war's ja eigentlich auch nicht, immerhin war Duccius Vala so etwas wie ein bunter Hund in Rom, und er hatte ja auch gar nicht erzählt inwiefern die Iunier mit ihm zutun hatten, abgesehen davon, dass er sich selbst nicht ganz so sicher war..
"Duccius Vala. Aber das ist nichts allzu besonderes in Rom denke ich. Er efreut sich ja einer recht großen Bekanntheit.", erklärte Seneca und hoffte das Thema damit beendet zu haben, großartige Details vermochte er nämlich nicht zu nennen...
Dann schwankte der junge Mann den Göttern sei Dank auch wieder nach Germanien, einem Land welches Seneca mit Kälte, Nässe und dunklen Wäldern gleichsetzte, auch wenn sein Gegenüber diese Bedenken zu zerstreuen suchte..
Er lächelte, und wollte zunächst eine bedeutungslose Floskel schwingen, "Nun, eventuell ergibt sich ja mal eine Gelegenheit dein Land zu bestaunen....", antwortete der Centurio, recht aber schnell uferte diese aus, denn Seneca hatte momentan größere Sorgen als einen Trip nach Germanien, und diese plagten ihn, und noch mehr plagte ihn seine Machtlosigkeit, "... wer weiß, momentan gibt es in Rom jedoch genug was mich so erschaudern lässt wie die Soldatengeschichten aus Germanien.", sagte Seneca und zwang seine Mundwinkel ein Stück nach oben, während er den Wein in seinem Becher rotieren ließ, "Da in Germanien, hast du da wen?", fragte er ins grüne, sicher, er hatte seine Blicke zum Schankmädchen bemerkt, aber Miles galten ohnehin nicht als die treuesten Partner, deswegen konnte man ja immerhin mal fragen.. -
Seneca lächelte kurz auf als der Optio ihn darauf ansprach, dass Seneca seinen Familiennamen noch kannte.. "Ja... Ich.. Ja, es gab da mal einen Duccius, er war recht eng mit meiner Familie verbandelt, deswegen war mir der Name schon geläufig.", welcher Duccius es war verschwieg Seneca lieber, auch in welcher Hinsicht sie verbandelt waren, auch wenn Seneca das gar nicht so ganz genau wusste, er hatte sich zumindest seinen Teil gedacht, damals war er noch neu in Rom, und wollte es eigentlich auch gar nicht so genau wissen..
"Ich komme nicht aus Rom nein, ich glaube die wenigsten hier in Rom kommen aus Rom.", entgegnete er dem Mann, der ja wie wahrscheinlich alle Duccier aus Germanien kam, "Ich komme aus Hispania, Tarraco, ein nettes Städtchen, im Vergleich zu Rom, ruhig, warmes Klima, viel Fischerei und Anbau. Manchmal vermisse ich es, aber eigentlich habe ich mich gut in Rom eingelebt.", erklärte der Iunier und trank einen Schluck aus seinem Tongefäß. Das schummrige Licht und die laute Atmosphäre in der Taverna ließen ihn recht schnell redselig werden, eigentlich keine gute Eigenschaft für einen Prätorianer, aber im privaten durchaus akzeptabel..
"Und du? Vermisst du Germanien? Ich meine, zumindest aus den Erzählungen vieler Kameraden könnte ich mir schöneres Vorstellen, aber du weißt ja wie Soldaten reden, immer alles schlimmer als es ist." -
Seneca grinste als der Optio ein Bier bestellte, der Mann schickte sich an sämtliche Klischees über Germanen seinerseits zu bestätigen, aber eventuell würde er später am Abend auch mal eins trinken, sein letztes Bier war lange her, und damals, so als junger und recht sturer Römer, konnte er sich nicht für das Getränk der Barbaren erwärmen..
Als die Dame mit den Getränken kam, bemerkte Seneca den Blick des Unteroffiziers, er selbst hielt sich zurück, doch er konnte die Begehren seines Gegenübers nachvollziehen, auch wenn seine Begierde wesentlich spezifischer war..
Er hob seinen Gewürzwein und prostete dem Mann zu, "Auf...", der Centurio wusste nicht so recht auf welche glorreiche Errungenschaft er nun trinken sollte, auf Palma? Auf den Sieg? Er hatte zu nichts wirklich beigetragen, "Auf uns Soldaten Roms!", der Klassiker, das half immer..
Erfreulicherweise konnte sich der Duccier, so viel wusste Seneca noch, nicht an seinen Namen erinnern, eine wunderbare Gelegenheit diese Offenheit zu nutzen, und seinerseits nach dem Namen zu fragen, denn diesen hatte er genauso schnell vergessen, größtenteils jedenfalls, wie er ihn gehört hatte.
"Aulus Iunius Seneca.", sagte Seneca etwas gebetsmühlenartig, auch wenn es keineswegs forsch gemeint war, "Und du bist...", er kniff seine Augen ein wenig zusammen, "Ein Duccius richtig? Mehr weiß ich allerdings auch nicht." -
Na dann wäre das ja geklärt.

Sim-On erschien der "Verrat" übrigens am sinnvollsten Antoninus. Es geht nämlich einigen Spielern auch darum nicht ein paar Monate auf dem Abstellgleis zu stehen sondern am Spielgeschehen teilzuhaben, geschichtliche Fakten hin oder her, ich persönlich möchte hier Spaß haben und hatte nicht wirklich Lust darauf Seneca Monate alleine in einem Lager auszuspielen.
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Seneca blickte auf den gelangweilten Haufen Prätorianer, welche wohl selbst gerne einen heben gehen würden, und blickte dann zu Ferox...
"Nein... Nein lass uns gehen.", Seneca zeigte kurz in Richtung der Straße die sie nehmen würden, "Ich kenne da eine recht nette Taverna.", sagte er und ging langsam los in Richtung der Taverna Apicia. -
Vom Lager der Truppen Palmas kommend, betraten der junge Optio, und Seneca die Taverna Apicia. Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen? Und wie viele durchzechte Nächte hatten er und seine Kameraden hier schon erlebt?
Seneca beäugte die Taverna erst einmal kurz, es hatte sich seit Ausbruch des Krieges kaum etwas verändert, das heißt, doch, ein wenig, es waren mehr Soldaten hier als üblich, aber das war wohl so wenn die Stadt vor Legionären nur so platzte..."Setz dich doch, was willst du trinken? Die Runde geht auf mich.", sagte Seneca und deutete auf einen Tisch in der Ecke, welcher nicht ganz so im Fokus stand, immerhin war Seneca immer noch mehr oder weniger ein Mitglied der kaiserlichen Armee.. Oder was auch immer er war, und er hatte seit seinem Besuch im Carcer wirklich andere Sorgen als sich mit pöbelnden Miles in Sachen Loyalität auseinanderzusetzen..