Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Seneca blickte Seiana an, ein leichtes Lächeln glitt über seine Lippen, "Ja, ich lebe.", sagte er fast schon flüsternd, so als ob er sich selbst noch einmal vor Augen führen musste, dass er die verrückte Aktion auf den Mauern Vicetias überlebt hatte.
    "Ich bin so froh dich wiederzusehen.", flüsterte er weiter, unsicher ob er ihr in dieser Umgebung einen innigen Kuss geben sollte oder nicht, immerhin waren sie im schlimmsten Carcer der Stadt..
    "Zu wissen dass du hier bist schmerzt, aber ich bin froh dass dir nichts schlimmeres passiert ist."


    Er blickte sie an, etwas unsicher näherte er sich ihr, Monate hatte er darauf gewartet sie wiederzusehen, ohne auch nur eine Idee gehabt zu haben wie es mit ihnen weitergehen sollte wenn der Krieg vorbei war, manche Dinge änderten sich nie, die fehlende Perspektive, seine Liebe zu ihr, und der Geschmack ihrer Lippen...

    Vorsichtig betrat Seneca die Zelle, nachdem er der Wache seine Waffe vor die Füße gelegt hatte, als hoffentlich letzten Akt der Demütigung vor eigentlich unterstellten. Anschließend blickte er wieder in die Zelle, und dort stand sie, Seiana. Immer wieder hatte er sich diesen Moment ausgemalt, ganz anders natürlich, er als der siegreiche, heldenhafte Centurio, ein Retter Roms, sie, so wunderschön wie er sie kannte, strahlend, mit einem Erben, Freude, Ruhm, auf ewig vereint, keine Schande, keine Niederlage und vor allem kein Gefängnis.
    Doch wie so oft kam alles anders, sie sah mitgenommen aus, sicher, er fand sie immer noch wunderschön, trotz allem, und er war nach der Schlacht, den Märschen, dem bescheidenen Leben im Krieg und all den Entbehrungen auch nicht mehr so frisch, aber es hätte doch alles so viel besser ausgehen sollen.


    Schweigend ging der Iunier auf seine geliebte zu, er wusste nicht was er sagen sollte, wie sollte er es erklären dass er die Kapitulation gewählt hatte, und nicht den ehrenhaften Tod? Wie würde sie reagieren? Immerhin war sie doch immer auf die Ehre bedacht gewesen, und Seneca, auch wenn die Generäle sagten sie seien im Felde ungeschlagen, so spürte er doch die Schande der Niederlage tief in sich sitzen, nagend an seinem Stolz und seinem Selbstbewusstsein.. Und so blieb er erst einmal stumm als sich seine Hand an ihre Wange legte, sanft, zurückhaltend, und doch irgendwie froh und erleichtert dass sie nun wieder bei ihm war, wenn auch nur für ein paar Augenblicke.

    Wäre ja auch zu schön gewesen, aber gut, damit hatte der Iunier irgendwie gerechnet, so dämlich waren nicht einmal die einfachsten Soldaten, aber zumindest hoffte Seneca dass der Kerl ihm ein wenig Zeit und auch ein wenig Abstand lässt, auch wenn er das nicht sagte, und sich stumm zur Zelle geleiten ließ, gleich würde er Seiana wiedersehen, wenn auch nur für ein paar Momente..

    Etwas zerknischt hörte Seneca das Angebot des Soldaten, aber er hatte wohl kaum eine Wahl. Letztendlich hatte er seit er Centurio war recht sparsam gelebt, man könnte auch sagen knauserig, sodass es jetzt kein allzu großer Verlust war, er hoffte nur darauf dass er bald seine Befehlsgewalt zurückbekommen würde und diesen Herrschaften nochmal über den Weg laufen würde. Aber das half jetzt alles nichts, er kramte den Zaster raus, versuchte seine Mimik sowie seine Würde zu bewahren und überreichte das Geld.
    Dann blickte er von der Wache zum Eingang, nochmal zur Wache, noch einmal zum Eingang, und ging vorbei, vielleicht hätte er fragen sollen wo Seiana ist, aber diese Demütigung wollte er sich nicht auch noch antun, und wenn es den Wachen so wichtig war wo er hinging, würde er sowieso in Begleitung zur Zelle gebracht werden.

    Na das lief ja wunderbar, Seneca musste also wieder die korrupte Schiene fahren, ehrliches Personal welches unbefugte Besucher zu hochrangigen Gefangenen ließ war wirklich rar geworden in diesen Zeiten, aber da gab es wohl keinen Weg vorbei, also hieß es nun Karten auf den Tisch legen, und das Geld am besten direkt dazu...
    Kurz blickte der Iunier auf den Sack voller Klimpergeld, dachte dann kurz nach, und hob wieder seinen Kopf,
    "Decima Seiana.", sagte der Iunier geradeheraus, und wartete erst einmal die Reaktionen ab, während er bereits langsam den Geldbeutel etwas weiter öffnete, Mal sehen wie hoch der Preis sein würde, doch wie auch immer, Feilschen konnte er sich wohl nicht erlauben..

    Es wäre wohl zu einfach gewesen, aber nun musste Seneca wohl erfinderisch werden, und zur Not, würden es wohl ein paar Münzen richten, aber erst einmal wollte der Iunier den kostenlosen Weg ausprobieren...
    "Was weiß denn ich Soldat, ich habe den Auftrag eine Liste mit allen Gefangenen anzufertigen, ein paar Aussagen abzuholen, und diese anschließend zu den Truppen vor'm Palast zu überbringen. Wenn ich jetzt meinen Befehl ausführen könnte..", sagte der Iunier, der ja immerhin noch Centurio war, oder momentan zumindest stark danach aussah, etwas grantig, während er, nur sicherheitshalber, ein wenig an einem Beutel mit Münzen klimperte, unauffällig, aber diese Aasgeier würden dieses Geräusch wohl noch aus Germanien hören..


    Der alte Fuchs kennt alle Tricks..

    Der Vorschlag an sich ist gar nicht schlecht, den gab es auch schon einmal wenn ich mich recht erinnere. Ich glaube aber gerade bei "Massenthreads" wie jetzt dem Feldzug zum Beispiel kann das ein wenig nerven.


    Was man natürlich machen könnte, ich weiß jetzt nicht wie da die technischen Möglichkeiten sind, dass man irgendwo die entsprechenden Adressanten markieren kann, sodass diese dann benachrichtigt werden.


    Aber wie gesagt, ich habe keine Ahnung ob das möglich ist oder nicht, finde den Vorschlag aber gut, bin bisher aber auch super ohne Benachrichtigung gefahren. :)

    Nachdem Seneca doch leichter als gedacht ins Lager gekommen war, der puren Gleichgültigkeit der Soldaten am Tor war es geschuldet, gelangte er auch recht schnell zum Carcer, denn wie es sich herausstellte, interessierte es einfach niemanden von welcher Einheit man kam, dass Prätorianer auch bei der achten untergekommen waren, spielte Seneca natürlich gut in die Karten.


    Seiana musste irgendwo im Carcer sein, oder aber sie hatte es irgendwie geschafft noch vor der Gefangennahme zu entkommen, aber darauf wollte sich der Iunier nun wirklich nicht verlassen. Er musste jetzt irgendwie in den Carcer gelangen, möglichst ohne Verdachte zu erwecken, und ohne allzu viele Fragen beantworten zu müssen, vielleicht waren die Wachen ja auch so interessiert wie die am Tor.


    Wieder einmal Schritt Seneca einigermaßen souverän auf den Eingang zu, immerhin kannte er dieses Gelände ja auch so gut wie die Casa Iunia, und hatte dementsprechend so etwas wie einen Heimvorteil...
    "Salve Kameraden, ich muss Mal kurz rein.", sagte der Iunier und wartete erst einmal ab, entweder er musste sich jetzt eine gute Begründung zusammenschustern, oder die würden ihn einfach durchwinken.

    Natürlich hatte Seneca trotz der sich immer noch seltsam anfühlenden, etwas isolierten Rolle der Prätorianer innerhalb der "Rebellen" mitbekommen, dass einige Gefangene gemacht wurden. Gerade Familien welche Salinator scheinbar nahe standen wurden vorerst im Carcer festgesetzt, was logisch erschien, und auch nicht weiter schlimm gewesen wäre, schon gar nicht für Seneca persönlich, wenn da nicht dieses eine Detail wäre, zu groß um es zu vergessen, an seinen Gedanken nagend seitdem Rom weitesgehend unter Kontrolle gebracht wurde.
    Seitdem sie sich auf den Weg gemacht hatten um die Rebellion zu beenden, bis hierher, zurück, doch nun auf der anderen Seite des Krieges, schlief Seneca mit einem Namen im Kopf ein, und wachte auch mit ihm wieder auf, Seiana.
    Er bekam sie nicht aus seinem Kopf, er wollte es auch nicht, und das Wissen dass sie Schwanger war, wirkte wie ein Feuer, welches die Gedanken an sie nur noch weiter in seinen Kopf brandten.


    ...Aber zunächst hieß es Ruhe bewahren, es war schon nicht allzu leicht gewesen sich für kurze Zeit von der Truppe abzumelden, aber es glaubte wohl auch keiner mehr so wirklich daran dass ein einzelner Centurio noch eine tausende von Männern starke Armee im Hinterland stehen hatte, weshalb er sich unter dem Vorwand ein paar Dinge aus seinem Haus in der Castra holen zu wollen auf den Weg zur Castra machte, wo er nun vor der nächsten Herausforderung stand, wie sollte ein Centurio der Prätorianer wohl in die von der achten Legion besetzte Castra gelangen?


    Zunächst einmal versuchte er es mit einem freundlichen:"Vale Miles, Centurio Iunius Seneca bittet um Zugang zu seiner Unterkunft.", wahrscheinlich war diese so oder so besetzt oder geplündert, aber darum ging es ja gar nicht..

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    Alle verloren gegangenen Postings die Casa Iunia betreffend sind komplett bei mir sicher, dieses Mal auf dem Rechner gespeichert.
    Bei Bedarf: PN ;)


    Autsch, ich hatte noch überlegt welche ich sichern könnte weil ich mir dachte "Okay, alle Threads mit denen ich mich auseinandergesetzt hatte scheinen schon gesichert zu sein." :D


    Danke Avianus,


    und danke an alle, macht hier echt nen super Job! :)

    @Duccius


    Hast du bei Google auch die Option "Im Cache" gewählt und bist nicht nur dem Link gefolgt? Die Links führen nirgendwo hin, weil es die Seite nicht mehr gibt, aber im Cache sind diese durchaus vorhanden. Im aktuellen Firefox einfach links auf die beiden Pfeile klicken die ungefähr so aussehen: >>
    und dann auf "Im Cache", und dann hast du mit Glück die Seite angezeigt, ich habe es jetzt ein paar Mal probiert und es fast immer geklappt.

    Moment.. Haben nicht die Prätorianer gewonnen und die Rebellen bis auf den letzten Mann aufgerieben? Und wurde ein gewisser Iunius Seneca dafür nicht zum PP ernannt? -.^



    Nee, denke alles wichtige ist drin, ist schon echt bitter mit dem Crash, aber gut dass es weiter geht. :dafuer:

    Seneca stand einfach nur so neben dem Caecilius und dem jungen Optio. Jetzt würde also noch geplaudert werden, und mit ein wenig Glück würden die verbleibenden Gardisten kapitulieren, sodass man sich nur noch um die Skythen würde kümmern müssten, und Junge, die konnten noch für die ein oder andere böse Überraschung sorgen. Betont selbstbewusst stand Seneca stumm neben den anderen Männern und blickte nachdenklich auf die Karte, nicht dass er noch irgendetwas hinzuzufügen hatte, aber Lust einfach nur herumzusitzen hatte er auch nicht..

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    ...



    Welcher Trottel das behauptete? Seneca dachte kurz nach, ja, wer hatte das überhaupt gesagt? Er wusste es selbst nicht allzu genau, aber er war sich ziemlich sicher dass dieser Mann Rang und Namen hatte, und überhaupt, fiele große Römer beendeten ihr Leben durch ihr eigenes Schwert, das war keine Sache der persönlichen Meinung, sondern eine grundfeste des daseins, die er nicht beachtet hatte, und deswegen wohl auch nicht zu den großen Römern gehörte..
    "Es ist eine... Tradition, wenn man so will. Es ist nicht ungewöhnlich. Wer es zur Tugend machte weiß ich allerdings nicht.", entgegnete Seneca, und dachte auch nicht weiter drüber nach, "Du bist kein Römer richtig?", nach all den Fragen nach der römischen Kultur hätte sich der Iunier die Frage eigentlich sparen können, "Gibt es bei euch so etwas nicht?", fragte er dann doch etwas neugierig nach..

    Nanana warum denn plötzlich so förmlich? Seneca wunderte sich schon ein wenig über den Optio, aber wenn er es so haben wollte, bitte, sollte es so sein..
    "Das ist richtig Optio.", sagte Seneca knapp, und nun mit deutlich anderer Stimmlage, während er dem Caecilier ein leichtes Grinsen zuwarf. Nach der kurzen Unterbrechung durch den Miles, blickte Seneca auf die Karte, "...Centurio.", fügte Seneca nun streng an, natürlich nur halb ernst gemeint, immerhin war diese Situation doch etwas seltsam, und die Ordnung bei den Legionen der Rebellen nahm der Überläufer immer noch etwas weniger ernst, immerhin suggerierte der Begriff "Rebellen" etwas anderes, eine Kopfsache, dumm, aber dennoch präsent, und nun war es an der Zeit sich wieder in seiner Rolle als Offizier zu finden..
    Er schaute sich die Position auf der Karte an, fuhr mit seinem Finger ein paar Gänge entlang, Gänge die er schon dutzende Male durchschritten hatte, aber niemals in feindlicher Absicht..
    "Die Gänge sind nicht ohne Optio. Viele Abzweigungen, Räume, schwer einsehbare Ecken. Wenn es Widerstand gibt, so werden sie uns in den doch recht schmalen Gängen noch ernsthafte Probleme bereiten können.", er deutete auf einige Stellen auf der Karte, "Hier gibt es ein paar engere Stellen im Gang, wenn es Schanzungen gibt, dann dort."

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Original von Lucius Duccius Ferox



    Ah die beiden Herren, scheinbar war das Heer doch nicht mehr groß als das man sich hätte verfehlen können. Ein Optio, ein Centurio und ein Praefectus treffen sich vor dem Palast... Könnte auch der Anfang eines guten Witzes sein, war aber der Vorlauf zum finalen Angriff..
    "Eine Erfahrung auf die ich gerne verzichtet hätte Caecilius, aber den Göttern sei Dank dass das Elend hier bald vorbei ist.", sagte Seneca mit einem gezwungenen Lächeln während er zum Palast blickte, "Hoffen wir Mal dass unsere Kameraden wissen wann eine Schlacht verloren ist.", auch wenn er es nicht gewusst hatte, und beinahe bis zum letzten auf der Mauer Vicetias gekämpft hatte, und das obwohl, und in dem Wissen dass um ihn herum die Flucht in vollem Gange war... Aber das erwähnte er hier natürlich nicht..


    "Wie sieht das aus Optio, interesse an einem Fremdenführer? Nicht dass du uns noch im Palast verloren gehst.", scherzte Seneca, auch wenn ihm eigentlich nicht nach Scherzen war, so war es doch besser als noch heroische Reden zu schwingen, oder einfach still in der Ecke zu hocken..

    Seneca war mit Teilen der Legion zum Palast vorgerückt, natürlich würde er wohl jetzt keine Centurie von Prätorianern in den Palast führen, das würde wohl auch zu Verwirrungen führen, abgesehen von der gesunden Portion misstrauen welche man Überläufern im allgemeinen entgegenbrachte, aber er kannte den Palast wie seine eigene Casa, die ganzen Wachdienste, die Botengänge, ja, man konnte sagen dass er diese edelsten aller Hallen kannte, und wenigstens konnte er etwas zum Sieg beitragen, und wenn er es konnte, noch einen kleinen Schlag setzen, um Axilla ein wenig zu rächen...
    Aber erst einmal musste er eine Truppe finden welche er begleiten konnte..