Der Iunier hörte ihre Geflüster, aber er wusste nicht wie er antworten sollte. Natürlich musste er irgendwann weiterziehen, irgendwann würde es nicht mehr gehen, er würde eine Familie gründen müssen, und sich der Gesellschaft unterordnen, und er war sich mit annähernd hunderprozentig sicher, dass sie es nicht sein würde, mit der er sesshaft werden würde, es gab einfach zu viele Hindernisse, zuviel was ihnen im Weg stand. Aber dennoch wollte er bei ihr sein, so lange es eben ging...
Er legte seinen Arm um ihn, strich ihr über die Wange spürte ihre Träne, aber auch hier konnte er nicht allzu fiel tun, sanft gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.
Ihrer Bitte folgte er gerne und schloss seinen Arm noch ein wenig enger um sie herum, es galt jeden Moment zu genießen, auch wenn die Stimmung momentan eher traurig war, und wer wusste schon was morgen war? Vielleicht würde er abmarschieren müssen, hinein ins Ungewisse, und wann würde er sie dann wiedersehen? Würde er sie überhaupt wiedersehen? Fragen über Fragen, und doch sprach er keine Frage laut aus, sie blieben eng zusammen liegen, in der Stille, und in der Dunkelheit..
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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"Natürlich will ich was mit dem Kind zutun haben, wie könnte ich einem Iunius die Herkunft verwehren?", entgegnete ihr Seneca leise, und fuhr fort, "Aber wenn es nicht geht, dann will ich dich deswegen auch nicht gefährden und mich reindrängen Seiana.", es war aussichtslos, irgendwann würde auch er heiraten müssen, eine Familie gründen müssen, er könnte nicht auf ewig so weitermachen, sich mit ihr in irgendwelchen bescheidenden Behausungen treffen um Zeit mit ihr zu verbringen, und doch klammerte er sich an jeden Halm den er finden konnte, denn die Hoffnung starb ja immer noch zuletzt..
"Was besseres verdient als was? Dieses Zimmer hier? Ja, mit meinem neuen Sold sollte ich mich wirklich an was besseres gewöhnen.", scherzte Seneca ein wenig unbeholfen, was hätte er auch anderes sagen sollen? Heirate mich? Wir begehen kurzerhand gesellschaftlichen Selbstmord und brennen in die Provinz durch? Es gab kaum Möglichkeiten für sie und die Luft wurde zusehends dünner..
Seneca verschränkte die Hände hinter dem Kopf, und seufzte erneut leise, "Verzeih meine blöden Scherze, auch ich bin nicht gerade gut in solchen Dingen, aber ich habe nichts besseres verdient, die Umstände sind widrig aber es bist immer noch du." -
Seneca hörte sich ihr Gerede stumm an, sie sprach über seine Rolle in der Schlacht, sie hatte keine Ahnung wie es um den Kriegsverlauf stand, bei der puren Überlegenheit der Rebellen würde es egal sein wo er stand, aber das interessierte sie wohl nicht. Auch dass er lieber kein Iunier wäre, ihr Kommentar traf ihn, und dennoch blieb er stumm, und hörte sich einfach nur an was sie zu sagen hatte, sollte sie doch denken was sie wollte, er war der Mann in der Familie, er war das männliche Oberhaupt in Rom, und so wie es aussah, würde da auch in nächster Zeit niemand an seinem Status sägen. In gewisser Weise bestärkte ihn das auch, er hatte immer die Furcht davor seine Autorität auszunutzen, aus Angst er könnte Axilla verletzen, doch nun, da sie ihm solche Dinge an den Kopf warf, begann es seinen Panzer zu verdicken, es war ihm nicht egal was Axilla dachte, aber die Wut die in ihm brodelte während er einfach nur da stand und sie kühl ansah würde es ihm zumindest in naher Zukunft erheblich leichter machen..
Als sie dann so über ihn und seinen Vater sprach, konnte er allerdings nicht mehr an sich halten, wo hatte er sie bedroht? Er war Centurio der Prätorianer, einer der ehrenwertesten Posten des Militärs, und sie sprach so von seinen Ahnen, und ihrem Bild von ihm..."Ich habe mich nicht gegen unsere Familie gestellt! Ich bin ehrenhafter als du je sein wirst! Du hast nie Fehler gemacht oder?!", er brüllte ihr hinterher, sie war schon weg, und dennoch hielt er sich nicht zurück und brüllte weiter. Wutentbrannt stieß er seinen Becher um, während dieser scheppernd über den Boden rollte, und erst an einer Wand zum stoppen kam, schlug Seneca die Hände über dem Kopf zusammen, was war nur aus ihnen geworden?
Nicht sicher über seine eigenen Empfindungen verließ er schließlich die Casa... -
Etwas schief blickte Seneca seine Cousine an, was hatte sie denn jetzt nicht verstanden? Oder war sie einfach so in Laune dass sie nun einfach nur einen Funken brauchte um zu explodieren?
"Ich sagte dass er jetzt wohl weiß dass ich es bin Axilla!", fauchte er zurück und fuhr fort, "Deswegen ist es noch nicht vorbei!", er hielt kaum an sich, aber er versuchte sich zu beruhigen, ohne Erfolg, "Aber keine Sorge große Verfechterin unserer Werte, du brauchst mich nicht mehr zu beschützen!", er lief hektisch auf und ab, "Bald liege ich wohl sowieso auf irgendeinem Feld in Nord-Italia, Offiziere sind ein beliebtes Ziel auf dem Schlachtfeld weißt du? Und momentan sieht es nicht so rosig aus, dann hätten sich ja all deine Probleme auf einen Schlag gelöst.", ein auf dem Schlachtfeld gefallener Centurio würde sich gut auf dem Ehrenkonto der Iunii machen, auch wenn Seneca seine Worte kurz darauf bereute, er liebte seine Familie, aber warum sie ihn hier so anfuhr, wussten nur die Götter, Seneca atmete tief ein und aus, als sie fragte ob das Verhör nun beendet sei, ein sarkastisches Grinsen entfuhr ihm, mehr ein Schnauben, und er blickte sie kalt an, "Glaub mir, wenn du wüsstet was ich im Dienst schon für die Ehre der Iunii getan habe, du würdest mich nicht wiedererkennen.", Seneca wandte seinen Blick ab, er konnte nicht glauben was sie von ihm hielt, er hatte Seiana doch erst kennengelernt nachdem er sie gebeten hatte seine Cousine nach der Durchsuchung der Acta da nicht mit hinein zu ziehen, doch es wäre schäbig gewesen dieses Argument nun hochzuholen, "Geh nur, denn du bist es nicht die darüber zu richten hat was ich für unsere Gens tue, oder getan hab.", noch einmal blickte Seneca zu ihr, schüttelte langsam den Kopf, und war im Begriff zu verschwinden.. -
Die Lage war äußerst prekär, einerseits konnte Seneca seine Cousine verstehen, natürlich war es nicht gerade klug gewesen sich auf die Liebschaft mit Seiana einzulassen, andererseits liebte er sie, vielleicht noch mehr als das, aber auch das konnte er vor Axilla nicht sagen, auch nicht dass sie sich noch immer sahen, wenn es denn nur ging, was selten vorkam.
Seneca ging ein paar Schritte auf und ab, hörte wie Axilla ihn anging, und dann wieder etwas auf den Teppich kam, und dann wandte er sich zu ihr, "Du glaubst doch nicht dass das Thema durch ist oder?", fragte Seneca, bemüht neutral, "Er war hier, du warst bei ihm, oder etwa nicht?", immerhin hatte sie es ja noch nicht gesagt, und wer wusste schon ob sie ihre Drohung wahr gemacht hatte, "Wie du sagst, er ist nicht dumm, er wird schnell darauf kommen was hier los ist, dann wissen die Götter was geschieht, aber ich bin jetzt Centurio, und er ist im Ruhestand, seine Macht schwindet, wer weiß schon wie die Sache ausgehen wird." -
Seneca merkte dass sie mit sich rang, er bemerkte ihren inneren Kampf, doch er tat nichts, er konnte nichts tun, er kannte sie, und wusste dass ihm die Hände gebunden waren. Zunächst wieder ein Moment der Stille, was hätte er auch für Bedingungen stellen sollen? Er war gar nicht in der Lage Bedingungen zu stellen, er hatte keine Macht, keinen Einfluss, nichts was er wirklich in die Waagschale hätte werfen können, sicherlich, für den Plebs war er als Centurio der Prätorianer schon Teil der feineren Gesellschaft, auch noch als Iunier, aber für die großen Tiere des Reiches, zu welchen sowohl Seiana als auch ihr Mann gehörten, war er nur ein kleines Licht, auch wenn er sich wünschte dass es anders wäre..
"Was soll ich denn für Bedingungen stellen?", fragte Seneca leise, und strich kurz über ihre Hand, "Wenn ein Iunier in dir gedeiht, so zerreißt es mir das Herz dass er nicht im Schoße seiner Familie aufwachsen wird.", erklärte er etwas resignierend, "Aber was soll ich daran ändern? Ich stehe zu dir, ich könnte nicht anders.", sagte er und legte seinen Kopf zur Seite wo er ihre Umrisse gerade so erahnen konnte, als sie sich über ihre Schwangerschaft beschwerte, wusste er auch nicht so recht wie er reagieren solle...
"Nun ja, es hätte besser laufen können, aber Iuno hatte es wohl anders vorgesehen.", sagte Seneca und seufzte kurz, wie sollten sie da wieder rauskommen? -
Seneca stand erst einmal da wie bestellt und nicht abgeholt, er konnte mit dem Sklaven noch nicht allzu viel anfangen, aber eventuell würde er ihn einfach in den iunischen Haushalt integrieren, oder er würde sobald die Zeit reif war, sein persönlicher Sklave, der sich um seinen ganzen Kram kümmerte, den er nicht machen wollte, zum Beispiel um seine Ausrüstung, oder seine Unterkunft in Schuss hielt, mal schauen. Immerhin konnte er lächeln, das tat er auch, sogar als Diademata mit dem Praefectus zu ihm kam, sie kannten sich, aber dennoch auch im außerdienstlichen, war die Haltung zu wahren, weshalb er gewohnt militärisch grüßte. Anschließend würde er immer noch genug Zeit haben seiner Cousine den Armreif anzulegen, eine hübsches Schmuckstück für eine hübsche Iunia.
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Seneca trank noch einen Schluck, sein Blick folgte dem Mann bis zum Fenster, während der Iunier ruhig sitzen blieb, "Über die Tätigkeiten der Prätorianer will und kann ich nicht sprechen Germanicus, jedoch werden die Befehlskorrespondenzen zwischen den Legaten und dem Imperator häufig durch unsere Männer übermittelt.", Seneca blickte kurz auf den Becher, ließ den Wein darin ein wenig kreisen, "Gerade aufgrund der aktuellen Vorkommnisse.", erneut fuhr er fort, "Jedoch, wie bereits gesagt, verfügen wir in diesen Zeiten nicht über die Mittel so viele Melder entbehren zu können, weswegen ich froh bin einen kompetenten Mann wie dich auf unserer Seite zu wissen.", ein kleines Kompliment konnte ja nie schaden, und außerdem schien der Mann ja auch nicht unfähig zu sein, wenn er sich auf seine Beförderung vorbereitete,
"Ich bin mit den Strukturen nicht vertraut, wie würdest du deine Reihen testen wollen?" -
Seneca blieb sitzen, blickte auf den Boden, es war in gewisser Hinsicht seine Verfehlung gewesen, auch wenn er es nur als eine gesellschaftlichte betrachtete. Wenn er was wusste? Wenn sie mit ihm geredet hätte, so würde sich das eine und das andere wie ein Mosaik zusammenfügen, und Seneca könnte gleich ein Schild vor sich hertragen auf welchem steht dass er der Liebhaber Seianas ist..
"Es ist schon ein wenig her, nicht so lange, aber danach geschah erst einmal nicht mehr..", fasste Seneca und erhob sich nun auch, er musste grübeln, das brüchige Haus begann in sich zusammenzufallen, und am Ende, so schätzte er, stand nur Leid und Elend, "Axilla, hast du mit ihm gesprochen? Wenn ja dann...", er stockte, blickte sie an, sie wollte ihn immer beschützen, und nun, er wollte es nicht heraufbeschwören, aber vielleicht hatte sie ihn ans Messer geliefert..
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Seneca versuchte ruhig zu bleiben, natürlich schien die Situation unlösbar, natürlich wuchsen die Probleme immer weiter, aber was hätte er noch ändern können? Oder tun sollen? Er konnte nur versuchen die Zeit mit ihr zu genießen, und der Dinge harren welche da in Zukunft noch kommen würden. Vorsichtig legte er sich mit ihr wieder hin, draußen war es stockdunkel, bevor es dämmerte würden sie sowieso keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Er versuchte keine stille aufkommen zu lassen, ihr nicht das Gefühl zu geben dass es ihn doch keine Ruhe gab und sein Optimismus nur dem Mangel an Alternativen geschuldet war, denn es gab de facto keinen großen Ausweg außer dem Weg durch die Mitte und zu hoffen, dass das Kind irgendwie seinen Weg finden würde, welchen auch immer..
"Versuch nicht immer alles zu verheimlichen, das musst du nicht vor mir.", sagte der Iunier ganz leise während er in die dunkle Leere starrte, es war eine Eigenart von Seiana sich mit ihren Probleme alleine zu beschäftigen, auch er tat dies recht oft, aber bei ihr sollte das anders ein.. -
Beste Glückwünsche

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Melde mich zurück zum Dienst

Lese mich ein wenig ein und dann geht's los
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Bin bis zum 01.Oktober im Urlaub, aber bin vielleicht sporadisch mal online

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Natürlich sah die Lage nicht so rosig aus, aber der Iunier war ein Optimist durch und durch, und so versuchte er es so leicht wie nur möglich zu sehen, was allerdings immer noch sehr sehr schwer auf ihm lastete. Und doch, er ließ sich den Mut nicht nehmen, die Hoffnung ebenfalls nicht. Und so schob er seinen Becher ein klein wenig zur Seite, und legte seine Hand auf ihre, blickte sie an, und rang sich eine Art Lächeln ab.
"Nichts muss dir leid tun Seiana.", sagte er und strich mit seinem Daumen über ihre Handoberfläche, "Es ist jetzt passiert, und auch wenn ich befürchte dass ein Iunier zu einem Terentier werden wird, so bin ich auf deiner Seite, auch wenn es hart auf hart kommt.", was hätte er auch anderes tun sollen? Er liebte sie, und da konnte er sie nicht einfach hängen lassen..
Seneca erhob sich, und streckte seine Hand nach ihr aus, "Komm, wir legen uns ein wenig hin, vom depressiven am Tisch sitzen wird die Situation auch nicht besser.", versuchte er sich in Galgenhumor und ging ein paar Schritte rückwärts in Richtung Bett. -
Es begann also. Seneca begann die Zügel bei seinen Männern wieder enger zu halten, er hatte einen für die Prätorianer recht lockeren Umgang mit seiner Centurie, aber damit war es jetzt vorbei. Rasch schritt Seneca durch die Unterkunft seiner Männer, und erteilte dabei eilig die Befehle..
"Hoch hoch Männer, wir müssen die Marschbereitschaft herstellen. Poliert eure Ausrüstung und verstaut sie ordentlich, kümmert euch um die Maultiere, schärft die Klingen. Ihr müsst jederzeit bereit sein zu marschieren. Kontrolliert eure Sohlen und lasst sie zur Not noch einmal beschlagen, wir haben keine Zeit zu verlieren los los!", nach einem kurzen Moment der Verwirrung liefen die Miles los, scheinbar haben sie lange auf diesen Tag gewartet.. -
Seneca wunderte sich über diese Gegenfrage, natürlich wusste er dass Terentius Urgulania umgebracht haben soll, gut, er hatte weder sie noch die Geschichte sonderlich gut gekannt, aber wenn Axilla diesen Standpunkt so vehement einnahm, würde da wohl was dran sein, "Er war neulich hier und hat sich erkundigt ob ich irgendwas oder irgendwen bemerkt hätte während sie auf ihrem Landsitz in Albaner Bergen war.", erklärte ihr Seneca, und fuhr fort, "Ich habe natürlich nein gesagt.", versicherte er seiner Cousine, und versuchte trotz ihrer Gelassenheit, ihren Blick so lange wie möglich auszuhalten. "Er scheint eine Ahnung zu haben, deswegen dachte ich dass du vielleicht mit ihm gesprochen hattest. Wenn nicht, dann war es wohl ein geschwätziger Sklave.", erklärte Seneca und rang sich kurz ein trauriges Lächeln ab. Letztendlich wäre er ja fein raus, er würde bald in den Krieg ziehen, und je nachdem wie er sich schlagen würde, käme er als Held oder als Leiche zurück, in beiden Fällen war er nicht sonderlich angreifbar, aber es ging ihm um sie, auch wenn Axilla das niemals verstehen würde oder wöllte, und auch wenn sie keine Chance hatten, er wollte nicht dass ihr was passiert, allerdings wollte er auch keine erneute Diskussion mit seiner Cousine, weswegen er das Thema dass sie sich immer noch trafen galant verschwieg..
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Schwanger... Das Wort hallte in seinem Kopf nach, schwanger. Schwanger, sie war schwanger, zunächst dauerte es ein wenig, bis auch dem Iunier bewusst wurde was das bedeutete, und er sich eine Frage stellte, die sich ihm aufdrängte.. Wer war der Vater? Wuchs da ein Iunier in ihr heran? Er wusste nicht was er tun sollte, seine ganze Welt brach gerade vor seinem inneren Auge zusammen, das alles, das alles bedeutete nichts gutes, und doch realisierte er irgendwann dass es nicht gerade motivierend wäre, wenn er einfach nur apathisch in seinen Becher starrte..
"Schwanger.", konstatierte Seneca knapp, und blickte weiterhin in seinen Becher, "Wer ist.. Ich meine..", der Iunier wusste nicht so recht wie er das ausdrücken sollte. Natürlich gab er sich nicht der Illusion hin, dass sie das Bett nicht mit ihrem Ehemann teilte, und dennoch könnte es ja sein dass sie eine Ahnung hatte wer der Vater war, "Ist es von mir?", fragte Seneca relativ ruhig, und hob seinen Blick nun doch auf Seiana..
Er nahm einen kräftigen Schluck, er konnte nicht anders, auch wenn es bei ihr wohl ganz und gar nicht gut ankäme, so musste er jetzt seine Nerven beruhigen. Kurz danach hatte er sich wieder ein wenig gefasst..
"Ich liebe dich Seiana, und das ändert nicht daran, wenn ich kann werde ich dir helfen, irgendwie..", versicherte er ihr, was hätte er auch anderes tun sollen? Wirklich helfen würde er ihr wohl nicht können wenn es hart auf hart käme, aber vielleicht dachte er auch einfach schon zu weit, und das Kind war gar nicht von ihm, aber was wenn doch? -
Seneca lehnte sich entspannt zurück, seine Familie, damit konnte man ihn brechen, das war schon ein guter Ansatz.
"Ich entscheide wen wir in Ruhe lassen und wen nicht.", konstatierte Seneca und fuhr direkt fort, "Wir lassen sie herholen, also überleg dir gut ob du auspackst oder nicht. Wenn du nichts sagst, werden wir sie befragen, und wenn sie uns nichts sagen, oder nichts wissen, das wäre zu Schade für sie.", erklärte Seneca mit einem süffisanten Unterton, er hasste es so zu reden, aber vor ihm saß ein Kaisermörder, er verdiente keinen Respekt und keine Freundlichkeit.Dann stand der Iunier auf und ging zu dem kleinen Guckloch der Tür, "Miles, Optio Crassus weiß wo die Unterkunft des Ulpianus liegt, sie wird beobachtet, er soll sich eine kleine Truppe nehmen, und sie schnellstmöglich herholen.", wies er den Mann und wandte sich dann wieder zurück an Venox, "Das wird doch eine schöne Zusammenführung, oder etwa nicht?", sein Gesicht wurde ernst, "Du hast es in der Hand."
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Und plötzlich war die Stimmung mies. Seneca verstand nicht so recht warum sie nun so abweisend war und sich von ihm entfernte, er blickte hinüber zum Tisch, und seufzte. Er hatte ja nicht wirklich was falsches gesagt, nur eben dass es schon in Ordnung sei, lag es an seinem Tonfall? Er dachte dass er nicht so patzig geklungen hatte, aber vielleicht irrte er sich ja auch? Schweigend erhob er sich vom Bett, vielleicht war es auch mal ganz gut, die Laken waren ein wenig verschwitzt, und wenn man so aus seinem Liebesrausch gerissen wird, und beginnt über solche Details nachzudenken, sollten sie ruhig ein wenig trocknen.
Flüchtig strich er sich sein Leinenstöffchen über und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch, schenkte sich was ein, und trank einen Schluck. Dann setzte er den Becher wieder auf den Tisch ab, und blickte Seiana einfach nur an..
"Und jetzt?", fragte er leise, "Seiana, ich wollte dich nicht drängen.", fügte er hinzu, und sprach direkt weiter, "Aber ich merke doch dass etwas los ist, das wollte ich nicht einfach ignorieren.." -
Seneca rang sich ein kurzes Lachen ab, "Ja, mal sehen, momentan konzentriere ich mich darauf lebend nachhause zu kommen.", scherzte Seneca etwas makaber und sprach dann weiter, "Die Worte einer liebenden Mutter.", antwortete Seneca mit einem warmen Lächeln, und überhörte fast ihren Kommentar zu Germanicus Sedulus, welchen er eigentlich immer als recht nett kennengelernt hatte. Aber Axilla kannte ihn wohl besser als er, weswegen er darauf auch gar nicht weiter einging, sondern sich lieber darüber freute dass Axilla Rom während des Krieges verlassen würde..
"Das ist großartig, es ist das beste für euch alle. Falls Rom fallen sollte...", Seneca hielt kurz inne, "... Für den unwahrscheinlichen Fall, seid ihr dort viel sicherer, wer weiß was die Legionäre im Rausch alles anstellen.", Seneca lehnte sich etwas zurück, nach dem freundlichen Geplänkel, wollte er nun unauffällig Seiana ins Spiel bringen, ein Wagnis bei Axilla, aber er musste es einfach wissen..
"Sag mal, hast du Terentius Cyprianus eigentlich auf diese...", wieder stockte er kurz, "Sache, angesprochen?"