Seneca nickte mit einem leichten Grinsen, mehr ein Ausdruck des Erstaunens, "Ruhig bleiben würde ich sicherlich nicht Centurio, es wirkt wohl außerordentlich demoralisierend.", gestand er ein, und hörte seinem Centurio weiter zu, das mit den Schleuderern wusste er noch nicht, woher auch? Bei den Stadtkohorten wurden diese Techniken nicht unbedingt benötigt, aber jetzt, wo sie wohl auch am Rande des Krieges standen und sicherlich nicht nur den Kaiser beschützen mussten sondern auch ins Feld ziehen würden, war das wissen doch sehr nützlich..
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Scheinbar hatte Seneca doch nochmal etwas Fahrt aufnehmen können, immerhin wurde er nach seiner Idee gefragt, und das könnte ja schon was bedeuten..
"Tribunus, wir sollten unsere Patroullien in den von den Schmierereien betroffenen Gebieten senken oder aber vermehrt in Zivil patroullieren, das würde gegenüber den möglichen Hintermännern suggerieren dass wir etwas wissen, und nicht mehr darauf angewiesen sind die Augen und Ohren überall offen zu halten, dann streuen wir hier und da ein paar Gerüchte in den üblichen Spielunken und locken so die Hintermänner eventuell aus ihrem Loch.", Seneca dachte kurz nach, und fügte dann noch vorsichtig etwas an, "Tribunus, ich möchte keinem meiner Kameraden Korruption vorwerfen, aber eventuell sollten wir diesen Fall auch innerhalb der Castra so diskret wie möglich behandeln." -
Seneca bemerkte ihr Zögern, sicher, es war gut nachzuvollziehen warum sie sich einen Moment lang dem Kuss verweigerte, und trotzdem rief es kurz ein auflammen von Unbehagen in dem Iunier hervor, er war nicht der Typ der sich einfach aufzwang und selbst bei einer Verweigerung einfach versuchte weiterzumachen, aber letztlich erwiderte sie seinen Kuss dann doch, wenn auch nur kurz, um sich danach an seine Brust zu lehnen. Seneca strich ihr über den Hinterkopf, während er in den Abendhimmel blickte, der außerhalb von Rom wirklich etwas mehr Glanz hatte..
"Du brauchst mich nicht Seiana, und doch werde ich für dich da sein.", flüsterte er ihr zu, er brauchte sie umso mehr, er hatte keine Übung darin seine Gefühle zu begraben, und wenn, dann nur für die Dauer eines Verhörs und nicht über Tage, Wochen oder Jahre.. Ich weiß wie schwer es ist, aber hab keine Angst,..., was sollte er jetzt sagen? Die Hoffnung stirbt zuletzt? Wenig aufheiternde Wort, auch wenn er wirklich noch die Flamme der Hoffnung in sich am lodern hielt, aber sie kam aus einer anderen Welt, für sie zählten andere Dinge, Dinge von denen er nichts verstand, denen er hilflos ausgeliefert war, und trotzdem rang er weiter um Worte, und hielt sie weiter bei sich, "Wer kann schon sagen was die Zukunft bringt Seiana, wenn es dir zu viel wird, nun, wie auch immer ich dir helfen kann, ich werde es tun.", Seneca wusste selbst nicht so genau was er mit seinen Worten anfangen sollte, wirklich weiterhelfen würde es wohl niemanden und er kämpfte weiter, die Zukunft wirkte bedrohlich, aber jetzt waren sie hier, zu Zweit, und irgendwie versuchte Seneca das zu genießen, wie genau das auch immer funktionieren sollte.. -
Er blickte sie an, hörte genau auf ihre Worte, ihre Unsicherheit. Hatte sie es gerade wirklich gesagt? Er war sich nicht sicher doch je länger er versuchte ihre leisen Worte zusammenzufügen umso sicherer wurde er dass sie es tatsächlich gesagt hatte, eventuell spielte auch der Wunsch danach eine Rolle.
Langsam bewegte er sich auf sie zu, sie schien immer noch neben sich, verständlich, letztlich war sie immer noch verheiratet mit dem noch aktuellen Praefectus Praetoriae, und eigentlich war sie immer noch über seinem Stand, und irgendwie kamen sie auch noch aus zwei Familien welche sich nicht so wirklich gut verstanden, aber letztlich, alles in allem, eigentlich und irgendwie war Seneca das egal, zumindest jetzt und hier, wo sie alleine waren, einen Moment den er sich schöner vorgestellt hatte, ohne die Diskussionen, ohne Vorwürfe und verletztende Worte, aber sie waren alleine, das zählte.. Immer noch ging Seneca auf Seiana zu, wortlos, mit einem kleinen Lächeln das so unpassend wirkte dass es noch eine Essenz zu der sowieso schon verwirrenden Situation beisteuerte.
'Deine Chance Aulus', dachte sich Seneca, er konnte diesen besonderen Moment nicht einfach verstreichen lassen, viel zu schwer wogen die Worte, und viel zu bedrohlich wirkten die, die noch kommen könnten, wenn er ihre bedenken jetzt nicht ein für alle Mal beiseite schob.. Er kam ihr näher, und näher, und dann, ohne etwas zu sagen, ohne sie zu fragen oder auch nur durch eine zarte Berührung darauf aufmerksam zu machen, küsste er sie.. -
Und da war auch schon der Wind aus den Segeln nachdem auch schon der Tribunus nach Hintermännern fragte, obwohl Seneca genau das laut vor dem Tribunus vermuten wollte..
"Tribunus, der Mann ist zwar verstorben, jedoch hatte ich den Eindruck dass er sich seiner Sache recht sicher war bis eben die härteren Methoden angewandt wurden. Er grinste uns die ganze Zeit hämisch an, vielleicht saß er schon öfters ein. Wenn er soviel weiß, und er einen mächtigen Hintermann hat, wird dieser seine Füße wohl nicht stillhalten. Draußen weiß niemand dass er gestorben ist, vielleicht können wir das nutzen um an die Hintermänner zu gelangen." -
Er blickte sie an, für einen kleinen Moment war er nicht sicher was sie von ihm wollte, seine Worte drückten seine Gefühle aus, und doch bemerkte er erst später dass er ihr wirklich gesagt hatte dass er sie liebte, eine Mischung aus Erleichterung darüber dass es jetzt raus war, und blanker Angst vor ihrer Reaktion machten sich in seinen Augen breit, nur schwer konnte er ihrem Blick standhalten und doch tat er es, und bewegte sich sogar einen kleinen Schritt auf sie zu, "Ich liebe dich Seiana.", wiederholte er das eben gesagte leise, jetzt wo es schon einmal gesagt war, fiel es ihm sichtlich leichter es zu sagen, mehr als ihm eine Abfuhr zu erteilen konnte sie jetzt auch nicht, auch wenn es ihn innerlich zerfetzen würde, wenn sie nun einfach gehen würde, oder ihn wieder ihren Zorn spüren lassen würde.
Jeder Moment der verstrich ohne ihre Antwort zu hören wurde zu einer quälenden Ewigkeit, und die Stille an diesem abgelegen Ort tat ihr übriges dazu, würde sie ihn hier einfach stehen lassen? Ihm nicht glauben? Ihn weiter Vorwürfe machen? Seneca hatte viel zu große Furcht vor ihrer Reaktion um auch nur im entferntesten an einen positiven Ausgang zu denken. Und doch, egal wie aussichtslos ihre Situation war, egal wie niedrig die Chancen für ihre Liebe standen und wie viele Hürden im Weg standen, sie sollte erfahren was er für sie empfand, sie musste erfahren was er für sie empfand.. -
Seneca löste sich aus der Haltung, und stand nun etwas weniger angespannt vor dem Tribunus, aufgrund seines Faux-Pas allerdings immer noch straffer als es auch bei bequemer Haltung üblich wäre,
"Sehr wohl Tribunus.", entgegnete Seneca und berichtete, "Wir hatten mit den Männern Stellung bezogen, ein paar in Zivil, ein paar in Uniform, allerdings verdeckt in einigen Gebäuden. Wir mussten einige Zeit warten, doch plötzlich erschien der Verdächtige. Wir beobachteten ihn eine ganze Weile um sicher zu gehen, als er dann die Wand beschmierte waren wir uns natürlich sicher und griffen zu.", der Optio rekonstruierte nochmal das Geschehene und erzählte weiter, "Er hatte einige Schläge setzen können aber letztendlich hatte er keine Chance. Nachdem dann noch eine junge Vestalin völlig überraschend in der Nacht auf dem Platz erschien und uns unterbrach, führten wir ihn in den Carcer ab.", jetzt kam der unangenehme Teil, es war nie gut einen Insassen zu verlieren wenn er noch nicht gesprochen hatte, abgesehen davon dass der Kerl nicht sprechen konnte..
"Als ich zum Verhör erschien hatten sich die Wärter den Mann schon vorgenommen Tribunus, was keiner wusste, er hatte keine Zunge, ich wollte ihm Schreibzeug geben, aber er starb mir unter den Händen weg Tribunus.", dann war es erstmal still, doch Seneca hatte eine Ahnung, und auch wenn sich der Tribunus das sicherlich schon selbst denken konnte, setzte Seneca nochmal an, "Wenn ich offen sprechen darf Tribunus.", wartete Seneca die Erlaubnis ab, er wollte nicht nochmal gerügt werden.. -
Autsch, Fettnäpfchen! Seneca bewahrte Haltung und korrigierte sich zugleich, da war er wohl etwas zu eilig gewesen..
"Tribunus, Optio Aulus Iunius Seneca meldet sich wie befohlen, ich bitte um Verzeihung für die unkorrekte Meldung Tribunus.", beschwichtige der Iunier seinen Kommandanten und behielt Haltung.. -
Wie befohlen erschien Seneca im Officium, zunächst wie immer durchs Vorzimmer, anmelden, klopfen und rein. Dann Haltung annehmen, und wie immer gespannt und erfreut sein, dass der Stab ihn scheinbar kennt, und eventuell ein wenig schätzt.
"Ich grüße dich Tribunus, du hast mich rufen lassen?", grüßte Seneca knapp und in militärischer Haltung..
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Sie glaubte ihm nicht, wie ein Dolchstoß rammten sich ihre Worte in sein Herz, und er musste sich dagegen stemmen, sonst wäre er vermutlich sichtbar verkrampft. Was sollte er tun? Seine Worte schienen keine Wirkung zu haben, so aufrichtig sie auch waren, sie brachten ihn nicht weiter. Und doch waren sie die einzigen Mittel die ihm zur Verfügung standen, er konnte ihr nicht einfach über die Wange streichen und sagen dass alles in Ordnung ist, wie gerne hätte er sie geküsst, und einfach wieder alles vergessen aber so leicht war das bei weitem nicht.
Er ließ sie reden, ihre Worte prasselten auf ihn nieder wie ein Pfeilhagel, eine treffende Metapher für einen Soldaten, doch er konnte immer noch nicht fassen, dass ihn seine Cousine so hintergangen hat. Sie redete, und er schüttelte langsam den Kopf, er hatte es jemandem verraten ja, aber er hätte nie gedacht dass es so weit kommen würde, und Seiana solch einen Zorn auf ihn empfand..
Als sie ihn letztlich fragte ob er sie reingelegt hatte, wandte Seneca seinen Blick wieder von ihr ab, er konnte, nein, er wollte nicht glauben dass sie so etwas dachte, und er hatte in dem Moment nicht das Zeug dazu ihr in die Augen zu sehen und ihr zu sagen was er für sie empfand, "Ich wollte dich nicht reinlegen Seiana,..", sagte er leise und beinahe schon teilnahmslos in die Nacht hinein, "Ich, naja, ich liebe dich, irgendwie..", fuhr er, unsicher und immer noch wegsehend fort, "Ich wache morgens auf, denke an dich und muss es verbergen, Tag für Tag, vor meinen Männern, vor den Bürgern Roms, vor deinem Bruder. Ich konnte es zuhause nicht mehr, nicht vor Axilla die mich besser kennt als jeder andere.", erklärte er ihr und drehte sich dann doch wieder zu ihr um, "Ich hab nur an dich gedacht, es tut mir leid dass ich es ihr erzählt habe, und dass sie mich hintergangen hat, aber ich wollte dich nie reinlegen, oder ein Vertrauen missbrauchen, es tut mir so Leid Seiana.", fast schon resignierend klang seine Stimme, und er musste sich zusammenreißen nicht wieder aus Scham wegzuschauen, auch wenn er nicht glaubte dass seine Worte irgendwas ändern würden.. Und doch hoffte er selbstredend auf das Gegenteil. -
Den Göttern sei Dank hatte sie nichts von seinem Unbehagen bemerkt, sie kannte ihn wohl noch nicht gut genug um es zu bemerken, aber gut dass dieses Thema nun vorbei war, und sie sich wieder voll und ganz ihr widmeten...
"Axilla.", korrigierte sie Seneca lächelnd, und fuhr fort, "Serrana ist mit einem Germanicus verheiratet, er ist Senator, und kümmert sich um die Bauwerke der statt. Sie haben zwei Kinder. Und Axilla ist mit einem Pompeier verheiratet, er hat das höchste Amt in der kaiserlichen Kanzlei inne, auch sie hat einen Sohn, Atticus. Sie wohnen beide nicht hier, genauso wenig wie ich in der Regel, aber ich schaue oft nach dem rechten, Axilla auch, also bist du nicht ganz allein mit den Sklaven hier." -
-Hier befindet sich das Cubiculum der Iunia Diademata-
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Er folgte ihr, ihr Schweigen machte ihn nervös, dazu noch die Wege die einschlug, wortlos, schnell merkte er dass etwas nicht stimmte, doch er konnte sich keinen wirklichen Reim darauf machen, viel zu sehr hatte er daran geglaubt dass Axilla nicht mit ihr sprechen würde, er hatte ihr vertraut, und hatte deshalb andere Gedanken, welche von einem "Wir beenden das hier", bis zu einem "Wir beenden das hier, mit diesem Dolch." reichten, obwohl Seneca diesen Gedanken schnell als viel zu absurd verwarf.
Plötzlich blieb sie stehen, umschlang sich selbst mit ihren Armen, eine seltsame Pose, aber die Gegend war recht idyllisch. Dann brach sie mit ihren Fragen heraus, und Seneca wurde augenblicklich ganz anders, er fror, er fror innerlich als würde er auf dem Gipfel des höchsten Berges stehen, und gleichzeitig brannte sich eine grausame Hitze in seine Innereien, er konnte es nicht fassen, sie hatte ihn verraten, Axilla, seine engste Vertraute, war ihm in den Rücken gefallen..
Er wusste nicht was er tun sollte, wusste nicht wohin mit seinen Armen, seiner ganzen Anwesenheit, er blickte auf dem Boden, versuchte ruhig zu atmen, versuchte Worte zu finden, und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf..
"Ich....", stammelte Seneca vor sich hin, unfähig Seiana anzusehen, "Nur.. Axilla.. Woher?", stotterte er weiter, noch immer wollte ein Teil von ihm nicht glauben dass seine Cousine so etwas getan hatte.. Er fing sich, zumindest ein bisschen, so weit dass seine Worte ein wenig klarer wurden, auch wenn ein deutliches Schaudern noch immer in seiner Stimme lag, "Ich habe es nur Axilla erzählt, sie, naja, sie merkte dass es nicht stimmt, und nach einer Weile konnte ich es nicht mehr verbergen.", langsam erhoben sich Seneca's Augen und blickten die kühle Gestalt vor sich, unter deren Panzer irgendwo seine Seiana steckte, an, "Ich habe sonst niemanden Seiana, ich habe ihr vertraut, aber scheinbar...", er wandte sich ab, schüttelte ungläubig den Kopf, "Ich kann es nicht fassen...", in seiner Stimme lag Resignation, was hatte er getan? -
Seneca trank gerade als sie ihre Fragen stellte, er zob kurz seine Augenbrauen hoch, und schluckte den Wein schnell runter. Anschließend stellte er den Becher neben sich ab, "Nun, ich hab noch von keinem Centurio gehört welchem eine Hochzeit verwehrt wurde, zumindest mit einer Bürgerin.", entgegnete Seneca und fuhr fort, "Eine Beförderung noch und ich sollte mich auch mal nach einer Frau umsehen.", er quälte sich ein Lächeln ab, er konnte sich nicht vorstellen Seiana jemals zu vergessen, aber es war gut dass er ein Mann war, so hatte er nicht so einen großen Druck schnell zu heiraten, und konnte seine Hoffnung weiterleben lassen, "Aber erstmal zu dir, momentan fällt mir niemand ein welcher dir würdig wäre, nicht bei den Prätorianern, aber in Rom gibt es viele ledige Senatoren und Mitglieder des Ordo Equester, da solltest du fündig werden."
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Er hatte es sich so gewünscht, den ganzen Tag über, auf der Reise nach Ostia, im Theater, während der Wache, er hatte sich gewünscht dass sie ihm ein Zeichen geben würde, und nun ja, das Zeichen war wohl mehr als deutlich. Seit Tagen wälzte er sich unruhig im Bett hin und her, er sah sie, in seinen Träumen, beim Einschlafen, beim Aufstehen, er fühlte sich ständig hingezogen zu ihr, fragte sich was sie wohl machte, was sie dachte, was sie fühlte, und auch wenn es nur die Straßen Roms waren welche sie trennten, so kam es ihm vor als wären es tausende Meilen gewesen.
Hätte er jedoch gewusst was seine Cousine getan hatte, dass seine Cousine das so ziemlich einzige Versprechen was er je von ihr verlangt hatte, zumindest konnte er sich an kein anderes erinnern, gebrochen hatte, hätte er ihr eventuell wirklich einen Miles an die Seite gestellt, zu groß wäre die Schmach gewesen, und er hätte es wohl nicht verkraftet, aber so, mit dem Glück des Unwissenden, tanzte er innerlich vor Glück, schaffte es aber noch gerade so sich äußerlich zurückzuhalten.."Salve Decima, gern, ich werde dich persönlich begleiten.", entgegnete Seneca ihr ebenso kühl und wandte sich dann an die Miles, "Haltet die Augen offen Miles, Valentius, sieh ab und zu ums Haus ob alles in Ordnung ist.", die Männer nahmen kurz Haltung an und drehte sich alsbald wieder um... Dann blickte Seneca seine geliebte Seiana an, lächelte leicht nun da seine Soldaten woanders hinschauten. Er legte seinen Kopf ein wenig schräg, "Nach dir.", sagte er leise und blickte in die Ferne,..
er ahnte ja nicht was ihm bevorstand... -
Als der Optio bemerkte dass der Mann ihm unter den Händen wegstarb, wurde er etwas hektischer, "Nein das tust du nicht!", Seneca tippte den Mann mit seiner Hand ein paar Mal auf die Wange, "Bleib da!", rief er laut, die einzige Spur erlosch, und mehr als das, das erste Mal überhaupt war unter seiner Aufsicht ein Mensch bei einem Verhör gestorben. Und so sehr er auch seine Gefühle zu unterdrücken versuchte, gänzlich konnte er sie nicht verbergen..
"SO EINE SCHEIßE!", brüllte Seneca durch den Raum, sodass es wohl auch auf dem Trakt zu hören war, wütend knallte er einen kleinen Tisch in der Zelle um, sodass dieser unter einem lauten Scheppern die Wand traf..
"Schaff ihn hier raus, unauffällig.", wies er den Miles an, und umlief dann die Blutlache, er hatte scheinbar Hintermänner, aber das würde man wohl jetzt nie erfahren. -
Als der Optio erkannte dass zwischen all dem Blut in seinem Mund die Zunge fehlte, gab er dem Miles sofort ein Zeichen dass er aufhören soll. Im ersten Moment war er etwas geschockt, schließlich hatte der Mann gar keine Chance gehabt sich auszudrücken, hätte er ihn nicht provokant angegrinst hätte man das Geheimnis aber wohl auch schon früher lüften können...
"Kannst du schreiben?", fragte Seneca und griff gleich nach einer Wachstafel, wenn der Kerl wider erwarten schreiben könnte, würde er ihn losbinden und seine Aussage schriftlich aufnehmen..
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Senecas Centurie stand relativ weit vorne, sodass er das imposante Schauspiel welches sich hinter seinem Rücken abspielte nicht sehen konnte, umso mehr konnte er es jedoch hören als es wie ein Donnerhall aus den Kehlen seiner Kameraden herausschallte, der Gruß an den Imperator, man mochte in unterstützen oder nicht, beeindruckend war es in jedem Fall und auch Seneca blieb nicht stumm..
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"Naja, es gibt aufregende Tage und langweilige.", sagte Seneca bescheiden, so sehr die Prätorianer auch bewundert wurden, so sehr versuchten sich viele von ihnen auch dezent im Hintergrund zu halten, so auch der Iunier, aber wenn die Verwandschaft schon fragte, "Ich habe die Kaisermörder gejagt und verhört, mehr darf ich zu niemadem sagen.", entgegnete Seneca ihr und grinste ein wenig geheimnistuerisch, "Aber ich darf sagen, dass der Kaiser das Recht hat uns eine Hochzeit zu erlauben, ab einem gewissen Dienstgrad ist diese Erlaubnis aber eher obligatorisch.", erklärte er, und hakte direkt einmal nach, "Wieso? Hast du Interesse an einem Kameraden?"
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Wütend packte der Iunier den Kerl am Kopf als dieser die Miles auch noch dreist anlachte, oder es zumindest versuchte..
"Jetzt pass auf, und pass gut auf, wenn du nochmal das Tageslicht sehen willst, dann sprich jetzt, oder das Gesicht des Soldaten dort ist das letzte was du sehen wirst.", er ließ den Kopf wieder los, auch wenn er keine Reaktion erwartete..