Beiträge von Aulus Iunius Seneca

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    Original von Marcus Iulius Dives
    | Lucius Paris


    Sichtlich angefressen schaute Seneca seinen rangtieferen Kameraden an, und blickte dann wieder zu dem Schauspieler. Er war sich sicher dass er wusste worum es ging, und wenn er das ganze jetzt zu einer Komödie machen wollte, würde der Optio ihm schon die Leviten lesen, "Hör zu, und hör genau zu, ich sage das nur einmal, solltest du noch einmal so anmaßend sein, und den Imperator über dein kleines Schauspiel hier verunglimpfen, wirst du dich in der feuchtesten, dunkelsten und von Ratten verseuchtesten Zelle in Rom wiederfinden, haben wir uns da verstanden?", machte ihm Seneca klar während er sich etwas näher zu dem Kerl hinlehnte, es musste ja schließlich nicht jeder mitbekommen was die Prätorianer hier trieben, auch wenn es wohl für alle offensichtlich war, denn auch sie hatten das Stück gesehen, inklusive dem Verschwinden der Statue..

    Seneca lächelte höflich zurück, wie viele Leute Serrana kannte wusste er gar nicht so genau, aber Axilla kannte einige Leute, vielleicht nicht unbedingt im positiven Sinne, aber sie kannte sie immerhin, "Das solltest du tun, du findest Axilla in der Casa Pompeia, und Serrana in der Casa Germanica.", informierte sie Seneca und trank noch einen Schluck. Dann, eine Frage zum Kaiser, ein schwieriges Thema, aber Seneca kannte sie kaum, also sinnierte er nicht lange sondern antwortete einfach wie es sich gehörte, "In der Tat ist er das, es wird sicher bald Spiele geben, Gladiatorenkämpfe finden in den kleineren Arenen aber eigentlich immer statt."

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    Original von Marcus Iulius Dives
    | Lucius Paris


    Seneca blickte den Mann grimmig an, er hatte sowieso nie viel für Schauspieler übrig gehabt, genauso wenig wie fürs Theater. Er wollte die Sache schnell hinter sich bringen, diese oftmals doch sehr exzentrischen Charaktere empfand er als anstrengend und schwierig, also bäumten sich Seneca und der Miles in alter Prätorianermanier auf, "Du bist dir sicher im klaren darüber warum wir mit dir sprechen wollen nicht wahr?", fragte Seneca mit einem bedrohlichen Unterton, die Prämisse lautete dem Mann Angst einzuflößen..

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    Original von Decima Seiana


    Seneca genoss die letzten Momente die ihm noch mit 'seiner' Seiana blieben. Wer weiß schon wann sie das nächste Mal so unter sich sein könnten, würde es überhaupt jemals nochmal geschehen? Die letzten Berührungen, der letzte Kuss, er spürte dass der Moment da war, sie hatte es ja praktisch schon gesagt, er schloss die Augen, atmete tief ein, und versuchte sich jedes Detail dieses Moments einzuprägen. Der Geschmack ihrer Lippen, das Gefühl ihrer Hand auf seiner Wange, ihr süßer Atem, einfach alles. Dann löste sie sich, und zurück blieb eine seltsame Leere. Ihre folgenden Worte konnte Seneca nicht so richtig einordnen, was sollte er von ihr brauchen wenn nicht sie selbst? Ihre Nähe, ihre Liebe? Er würde sich nicht hinstellen und sie um Gefälligkeiten bei ihrem Bruder oder ihrem Ehemann bitten lassen, es berührte seinen Stolz und gleichzeitig fände er es mehr als befremdlich. Er strich ihr ein letztes Mal über die Wange, "Das was ich brauche kannst du mir nicht gänzlich geben... Aber es ist schön zu wissen dass du da bist.", sagte er leicht lächelnd und er ging davon aus dass sie es verstehen würde, dann entfernte auch er sich ein Stück, warf noch einen Blick auf die Landschaft, "Also dann... Gehen wir."

    Scheinbar bewegte die Sache den Tribunus doch mehr als seine flüchtige Frage vermuten ließ, zumindest bemerkte der Iunier wie sein Vorgesetzter kurzzeitig etwas in seinen Gedanken verloren war..
    "Ja Tribunus, alle Iunier deren verbleib bekannt ist sind im Familiengrab an der Via Appia beigesetzt.", Seneca hatte das Grab erst kürzlich besucht und es klang verdächtig danach dass der Decimer zumindest einen kurzen Moment daran gedacht hatte mal vorbeizuschauen.
    Der Centurio war noch immer nicht da, aber Seneca scheute sich davor allzu viele Fragen zu stellen, es hätte ihn ja schon interessiert wie der Parthien-Feldzug war, man hörte viele Geschichten, das erbarmungslose Klima, die gefürchtete Kavallerie, aber er hielt sich zurück, er hatte heute schon einmal daneben gelangt..

    Sie schwieg zu dem Thema und scherzte stattdessen, irgendwie auf eine süße Art und Weise, so als wären sie einfach nur ein junges verliebtes Paar, ohne all die Dinge, welche wie ganze Berge von Steinen auf seinem Herzen lasteten. Er lächelte trotzdem, natürlich konnte sie es nicht sehen, hatte sie sich doch irgendwo an seiner Brust eingegraben und die Augen geschlossen aber das Lächeln war auch weniger für sie gedacht, als viel mehr als Ausdruck seiner Gefühle..
    "Solange ich dich beeindrucken kann bin ich schon zufrieden.", scherzte Seneca zurück, ihren weiteren Kommentar ließ er erst einmal so stehen, viel zu wichtig erschien es jetzt sie zu küssen. Aber sie hatte Recht, er wünschte sich nichts lieber als einfach nur mehr Zeit mit ihr, nicht mehr nur im verborgenen, sondern einfach so bei ihr sein zu können, morgens mit ihr Aufwachen, abends neben ihr einzuschlafen, all die Dinge, die eine Liebe vollkommen machen können, aber das würde wohl für immer ein Traum bleiben.
    "Wenn ich könnte, ich würde Berge versetzen um mit dir zusammen zu sein.", mit seinen Händen um ihre Taille zog er sie noch ein wenig näher zu ihm, es war schon kurios, einerseits fühlte er sich wie ein verliebter Halbstarker, sobald er sie nicht mehr sah vermisste er sie und wenn sie da war kribbelte es in seinem Bauch als sähen sie sich das erste Mal. Auf der anderen Seite stand die Realität, welche dunkel und bedrohlich das zarte Pflänzchen welches ihre Romanze darstellte im Keim zu ersticken suchte..
    "Wie viel Zeit haben wir denn noch? Macht sich dein Bruder keine Gedanken wenn du fort bist?", fragte Seneca leise, und wollte die Antwort eigentlich gar nicht wissen, er fürchtete sich davor sie lange nicht wiederzusehen, oder gar nicht mehr, denn wer wusste schon wann der Krieg über sie hereinbrechen würde und ob er es vom Feld runterschafft, eine Sorge, mit der er sie nicht auch noch belasten wollte, aber welche ihn irgendwie schon beschäftigte.

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    Original von Faustus Decimus Serapio


    Seneca rang sich ein Grinsen ab, auch wenn das fehlgeschlagene Verhör noch immer an seinem Ego nagte, und auch an seinem Gewissen, immerhin wurde ein Mann ohne Zunge zu Tode gepeitscht weil er nicht gesprochen hatte, sicher, das wusste man erst hinterher, aber es hatte doch einen faden Beigeschmack. Ohne großartig weiterzugrübeln, antwortete Seneca nur knapp, "Sehr wohl Tribunus.", dann schnappte er sich den Miles und ging unauffällig hinter die Bühne um den besagten Kopf der Schauspielertruppe zu suchen..

    "Ich danke dir Centurio.", entgegnete Seneca und wandte sich dann an die Männer, "Also gut Männer, im Kampf geht es um Präzision und Geschwindigkeit. Wenn ihr trefft, aber nicht schnell genug nachladet, ist der Effekt gering. Wenn ihr schnell seid, aber dafür die Geschosse in die Landschaft drescht, entlockt ihr dem Feind nur ein müdes Lächeln. Ihr seht die Scheiben, ihr bleibt in euren Gruppen, und jede Gruppe wird nun versuchen die drei Scheiben von hinten nach vorne zu treffen, wie einen anstürmenden Feind, und das so schnell wie möglich.", Seneca dachte kurz nach, und nahm sich ein wenig mehr Kompetenz raus als er eigentlich inne hatte, aber letztendlich hatte der Centurio verlangt dass er sich was ausdenkt. "Das ganze machen wir Neunmal, die Mannschaft welche die meisten Durchgänge für sich entscheidet, hat morgen Abend Ausgang.", Seneca grinste, er wusste wie er seine Pappenheimer bei der Stange hielt, als Miles war er ja selbst nicht anders, "Sind die Geschütze bereit? Dann los!", er machte eine antreibende Geste und schon brach auf dem Übungsplatz die Hölle los, wenn auch nur im kleinen Maßstab, die großen Geschütze hätten die Castra ja potentiell zerstören können..

    So stand er da, und wartete auf den Centurio. Doch bevor das peinliche Schweigen ausbrechen konnte, immerhin ließ der Tribunus ihn nicht wegtreten, stellte der Befehlshaber ihm eine Frage privater Natur. Keine unangenehme Frage, also hatte er die Geschehnisse mit Axilla und anderen Iuniern wohl vergessen..
    "Entfernt Tribunus, wenn ich meinen Stammbaum richtig im Kopf habe entstammt er ebenfalls der Linie meines Ur-Großvaters. Wenn ich fragen darf Tribunus, hast du mit ihm gedient?", Lucullus, einer der vielen Iunier die im Kampf vielen, genau wie Senecas Vater, und sein Vater vor ihm, scheinbar waren die Iunier nicht dafür gemacht einen langen Lebensabend zu genießen...

    Ein prekärer Auftrag, es war nie schön die eigenen Kameraden zu bespitzeln, aber in diesen Zeiten konnte man wohl den wenigsten vertrauen, und die Vorbehalte gegen seinen Centurio würden wohl nicht von ungefähr kommen, auch Seneca wusste wessen Klient er war. Befehl war auch bekanntlich Befehl also zögerte Seneca kaum, er hatte ja auch keine Wahl..
    "Zu Befehl Tribunus, ich danke dir für dein Vertrauen.", antwortete der Iunius, und sein Dank kam nicht von ungefähr, einerseits war er froh dass seine Centurie endlich diesen unsäglichen Wachdienst los war, zumindest teilweise, und andererseits war das Verhältnis von Iuniern und Decimern nicht das beste, auch wenn das nicht Seneca direkt betraf, bei ihm war das anders, doch das durfte er natürlich nicht erzählen.
    Vielleicht schaffte es der Tribunus auch nur außergewöhnlich gut das dienstliche vom privaten zu trennen, oder aber er hatte anders als Axilla die Vorgänge in Aegyptus vergessen. Seneca war's gleich, er nahm es so wie es kam und würde gleichermaßen die Post als auch seinen Centurio beobachten...

    Ein wenig neugierig war Seneca ja schon. Zu gerne hätte er gewusst wie das Gespräch zwischen den Beiden abgelaufen war, aber das was wirklich geschah konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Es war vielleicht auch besser so, jedenfalls hielt sich der Iunius mit etwaigen Fragen nach dem Gespräch zurück, viel zu sehr könnte es die Atmosphäre im hier und jetzt vergiften, etwas, was Seneca auf keinen Fall riskieren wollte.
    "Du hast Recht, ich werde mit ihr sprechen.", entgegnete Seneca leise, nicht mehr flüsternd, aber doch leise. Er wusste dass Axilla sie nicht verraten würde, so sehr sie Seiana zu hassen schien, so sehr hing sie auch an Seneca und sie würde ihn wohl nicht opfern um Seiana eins auszuwischen.
    "Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich darum.", ihre Hände auf seiner Brust, sein Herzschlag wurde ein paar Schläge schneller, und er legte seine Hände auf ihre Taille, einfach nur um ihr nahe zu sein, "Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen.", versicherte er ihr und lächelte ein wenig, sein Lächeln, es war in den letzten Tagen viel zu kurz gekommen, und nur weniges vermochte es aus der Reserve zu locken, allem voran sie, zumindest jetzt, wo sie sich nahe waren, ungestört, und vor allem die großen Bedenken und die erste kleine "Krise" überstanden zu sein schienen. "Es ist schon seltsam dass wir jetzt hier sind, ich meine ich als Eskorte, und naja...", entweder es war der Wille der Götter, eine Fügung des Schicksals, irgendetwas was sie bewusst zusammenführen sollte, oder eben ein großer Zufall. Eine weitere Option wäre dass Seiana sich dafür stark gemacht hatte, aber bei ihrer Art, ihrem Wesen, so verschlossen, so Diskret wie sie sich anderen gegenüber gab, konnte er sich das nicht vorstellen, nein, er schloss es fast schon kategorisch aus. "Ich bin froh dich wiederzusehen.", sagte er stattdessen nur ohne die Situation weiter zu hinterfragen und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, gerne hätte er die Nacht mit ihr verbracht, aber das war wohl nicht möglich, ein Haus voller Decimer, ein paar wachsame Prätorianer, nicht gerade die ungestörte Atmosphäre welche er sich für ihr Wiedersehen gewünscht hatte, und doch ließ das diesen Augenblick hier in der Stille umso wertvoller erscheinen.

    Seneca überlegte nicht lange als ihm der Centurio einen Kurs an der Akademie vorschlug, das konnte nur dabei helfen irgendwann selbst einmal eine Centurie zu führen, "Ich danke dir Centurio, es wäre mir eine Ehre die Militärschule zu besuchen.", antwortete Seneca seinem Vorgesetzten, während er die Männer weiter bei der Übung beobachtete..

    Die Idee war scheinbar gefloppt, aber immerhin hatte der Tribunus kurz darüber nachgedacht, wie dem auch sei, althergebracht sollte es sein..
    "Zu Befehl Tribunus.", stimmte Seneca militärisch knapp zu, der Plan klang ja auch vernünftig, und zurückhaltender agieren als letztes Mal müsste auch drin sein, immerhin war nicht töten ja schon ein großer Schritt im Vergleich zum letzten Verhör.
    Dann kam die Frage nach der Gesinnung seines Centurios, Kaisertreue war in diesen Tagen ein weiter Begriff, aber Seneca antwortete so wie man es erwarten konnte..
    "Tribunus, ich habe keinerlei Zweifel an der Loyalität meines Centurios gegenüber dem Imperator."

    Servus, ich versuch das mal so gut zu beantworten wie ich kann. ;)


    1. Du musst dir eine Gens aussuchen, und diese entscheidet dann im Anmeldungsthread ob sie dich aufnimmt oder nicht. Wenn sie dich nicht aufnimmt, versuchst du es bei der nächsten Gens und so weiter..


    Alternativ gibt es natürlich auch andere Stände, du kannst auch als Sklave oder Peregrinus spielen, wobei Peregrini zum Beispiel durch den Militärdienst das Bürgerrecht nach beendetem Dienst erwerben können und selbst eine Gens gründen dürfen.


    2. Ein Grundwissen über die römische Geschichte ist sicherlich hilfreich, in die Ereignisse die im Spiel abgekoppelt von der Historie geschehen sind, würde ich mich grob einlesen, zum Beispiel dass der Kaiser ermordet wurde und das Imperium am Rande des Bürgerkriegs steht und so weiter. Vieles über die Geschichten die etwas weiter weg liegen, erfährst du dann auch im Laufe des Spiels, da ja jede ID auch seine persönliche Geschichte hat, setzt sich das dann alles nach und nach zusammen.


    3. Viele Charaktere werden in die Stammbäume als Söhne/Tochter von IDs eingetragen welche bereits im Elysium sind. Das heißt man hat recht freie Hand, was nicht unüblich ist, ist dass du eben aus einer der nicht bespielten Provinzen kommst und in Rom, Germanien, Ägypten wo auch immer dein Glück suchst, der Armee beitreten willst, in die Politik willst etc. Wenn den Elternteil allerdings noch aktiv im IR beteiligt ist, könnt ihr euch ja was zusammen ausdenken, da stehen viele Optionen offen.

    Ihre Lippen an seinen, er liebte es, und auch wenn man es kaum einen Kuss nennen konnte so schloss der Iunier trotzdem kurz die Augen. Kurz darauf erwähnte Seiana dann seine Cousine, und Seneca musste sich beherrschen nicht seine Wut auf Axilla, welche er in diesen Momenten empfand, zu offenkundig werden lassen und sich wieder gänzlich auf Seiana zu konzentrieren, ihre Augen, ihr fein gezeichnetes Gesicht, doch so völlig konnte er sich gedanklich nicht vor dem bevorstehenden Familiendisput lösen. Er hatte nie so ganz verstanden was zwischen den Beiden vorgefallen war, er wusste dass es um den Kerl ging der sich kurz nach dem erreichen Senecas in Rom von der Klippe gestürzt hat, aber Axilla redete nicht so gerne darüber und Seiana hatte er nie gefragt, warum sollte er sie auch nach einem "Verflossenen" fragen, er bemühte sich ja auch so selten wie möglich ihren Mann zu bemühen, wahrscheinlich mehr für sein eigenes Gewissen als für alles andere.
    "Nein, nein das vergesse ich nicht.", sagte Seneca und hoffte nicht allzu zerknirscht zu klingen, noch immer konnte er nicht glauben dass Axilla ihn verpfiffen hatte, aber zum Glück war es nur bei Seiana selbst, so hoffte er, und ein kleiner Teil in ihm, der nicht zu seinem Herzen gehörte welches sich nach Seiana sehnte, konnte es kaum erwarten seiner Cousine in Rom die Leviten zu lesen..
    "Ich will dass du mir vertraust, es ist wichtig für mich. Ich weiß du willst nicht dass ich nochmal mit ihr rede, aber sie wird es mir erzählen, und ich bin enttäuscht von ihr, was soll ich tun?", fragte er Seiana, denn er wusste wirklich nicht was er machen sollte. Einerseits konnte er es nicht einfach übergehen, viel zu tief lag seine Wut, seine Enttäuschung, auf der anderen Seite wollte Seiana nicht dass er nochmal mit ihr redet, das Thema nicht noch einmal aufwärmt, und doch konnte er es wohl nicht einfach übergehen. Seneca blickte Seiana an, sie war einfach wunderschön, und wäre die Situation eine andere gewesen hätte er es ihr gesagt, aber er hatte eine doch nicht ganz unwichtige Frage gestellt, und hielt sich deshalb zurück, auch wenn er immer wieder aufs neue in ihren Bann gezogen wurde, egal was seine Cousine in Seiana sah, er sah sie anders, und er hatte das Gefühl sie besser zu kennen als viele Andere..

    Der letzte Akt! Wunderbar dachte sich der Iunier und saß immer noch relativ regungslos auf seinem Platz und hatte gelegentlich mal einen aufmerksamen Blick in die Runde. Er war Soldat, und auch wenn sein Tribunus diese Künste zu schätzen wusste, hatte Seneca nicht allzu viel dafür übrig, das würde ihm aber auch hoffentlich niemand allzu übel nehmen. Das etwas geschehen war während des Stückes war ihm aufgefallen, aber was das genau war, dafür saß er zu weit weg vom Tribun, und hatte auch das Bühnenbild zu ungenau studiert.
    Als dann am Ende des Stücks noch eine Ode an den Imperator geschmettert wurde, schenkte auch Seneca dem Treiben auf der Bühnen seinen Anstandsbeifall, es gab ja genug Leute die das Stück ausgezeichnet fanden, da würde er als schmückendes und schützendes Beiwerk der Entourage nun nicht allzu sehr auffallen.

    Seneca war im Zwiespalt, einerseits freute es ihn dass sie ihn brauchte, weil es eben schön ist so etwas gesagt zu bekommen, gerade von ihr, welche von Allen immer als sehr unterkühlt wahrgenommen wurde. Andererseits, und auch das zeigte was er für sie empfand, schmerzte es ihn zu sehen wie sie litt, und dass er nichts für sie tun konnte. Wortlos entließ Seneca sie aus seiner Umarmung, und ließ sich ann ihre Stirn führen, ein inniger Moment, so seltsam es auch erschien, ihre Nähe war immer noch etwas besonderes, auch wenn andere Dinge die Situation in eine dunkle Farbe trübten...
    "Und ich brauche dich Seiana.", wisperte Seneca während sie Stirn an Stirn einfach nur dort standen.
    Und es stimmte, seit dieser Nacht auf dem Landsitz verging nicht eine Minute in der er nicht an sie gedacht hatte, sie war seine größte Bürde, sein Schmerz, sein Wunsch, und gleichzeitig seine Motivation und sein Antrieb. Wenn der Krieg kommen würde, so würde er für Rom kämpfen, dafür, dass den Bürgern in Rom kein Leid zuteil wird, und für sie. Aber all diese Worte und Gedanken in seinem Kopf waren zu groß um sie jetzt auszusprechen, mitten hinein in ihre Unsicherheit, weswegen es wohl besser war sich an dem Faden zu orientieren welchen sie bereits ausgelegt hatte, "Ich könnte dich niemals hintergehen,...", mehr sagte er nicht, nicht weil ihm nichts mehr einfiel, oder er es nur als Floskel benutzte, sondern weil er sich nicht sicher war ob sie ihm wirklich wieder etwas Vertrauen schenkte, er wollte jetzt nicht sagen 'ich bin froh dass alles wieder in Ordnung ist.', denn in Wirklichkeit schien wenig in Ordnung, sie liebten einander, brauchten einander, und doch waren sie wie die Spartaner welche gegen die halbe Welt zu kämpfen schienen..
    Und so standen sie da, einsam, nur die Beiden, schweigend, ratlos und doch war der Iunier nicht gewillt das was sie hatten aufzugeben..