Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    "Es wäre mir eine Freude, wir sehen uns also gleich.", sagte Seneca freundlich, lange schon hatte er das Soldatenspiel nicht mehr gespielt, zuletzt bei der Urbanern, bei den Prätorianern war er irgendwie nicht dazu gekommen, aber er würde es wohl noch so einigermaßen schaffen, die Decima in Schach zu halten.
    "Und zu meiner Nachtruhe, ich gebe mein Bestes.", scherzte Seneca und suchte mit seinem Blick schon mal nach Álvares, um sich mit ihm zu den Pforten zu begeben, "Dann sehen wir uns die Sache mal an.",sagte Seneca in Aufbruchsstimmung, während er sich allerdings innerlich schon ein wenig auf die Spielpartien und das Abendessen freute..

    "Ich werde mir die Eingänge wohl nochmal ansehen, nichts gegen deine Männer, aber ein zweiter Blick kann nicht schaden.", sagte Seneca ruhig, und ging dann weiter auf die Decima ein, "Ich danke dir, aber ich verzichte heute auf das Bad denke ich. Euer Balneum ist wundervoll, aber mir fehlt gerade die Möglichkeit mit gänzlich zu entspannen.",erklärte Seneca mit einem Lächeln, "Wenn hier in der Gegend schon geplündert wurde, werde ich heute Nacht wohl wachsam bleiben, und die Augen nur kurz schließen. Eine zusätzliche Klinge kann sicher nicht Schaden, und wäre eine Schande wenn ein Prätorianer gemütlich schläft, während deine Leibwächter kämpfen.", sagte Seneca ernst, bevor sich seine Mine wieder ein wenig erhellte, "Aber soweit ist es ja den Göttern sei Dank noch nicht gekommen.", fuhr er fort, und wandte sich dann dem Fenster zu, "Wenn du nichts dagegen hast würde ich mir dann gerne mit einem deiner Männer die Eingänge ansehen."

    "Wenn sie solide gesichert sind, sollte es kein Problem sein. Wir reden ja hier von höchstens zehn oder fünfzehn Männern, und nicht von germanischen Horden.", sagte Seneca zu den Informationen über die diversen Eingänge, welche ungeschützt sämtlichen Schutz zu nichte machen würden.
    "Ich denke für deinen Schutz ist einigermaßen gesorgt, außerdem werde ich mich in Rom für deine Rückkehr aussprechen, und eventuell wäre es nicht lohnenswert, für einen Tag den Schutz zu erhöhen.", Seneca war einigermaßen zufrieden mit den Vorkehrungen, und diese Nacht war er ja auch noch da, um im Notfall die Regie zu übernehmen, "Wenn du dich also sicher fühlst, so sehe ich keinen Anlass hier noch etwas zu verändern."

    "Hispanier, das erklärt einiges.", sagte Seneca und sich selbst an die Stirn klatschen können, dafür dass er da nicht drauf gekommen ist, schnell versuchte er seine Verlegenheit zu überspielen, "Es sollte wohl für's erste reichen. Die Lage scheint ja noch relativ ruhig zu sein, warten wir besser die Entwicklung ab. Zu viele Wachen könnten auch den Verdacht wecken, dass hier etwas besonders wertvolles zu holen wäre.", Seneca dachte kurz darüber nach wie man sich den im Falle einer Attacke am besten postieren sollte..
    "Ich habe das Grundstück noch nicht ganz gesehen, aber ich gehe davon aus dass die Hauptpforte der einzige Eingang ist? Wenn dem so wäre, wäre das Haus sehr leicht zu verteidigen, dann bräuchten wir uns wegen etwaigen Strategien keine Gedanken zu machen."

    Seneca nickte abwägend als seine Gesprächspartnerin über die Sicherheitsvorkehrungen sprach, zwanzig Mann würden reichen, allerdings waren diese nicht immer da, weshalb er noch eine Zwischenfrage hatte, "Wieviele Männer sind gleichzeitig anwesend? Versteh mich nicht falsch, Präsenz ist gut, wirkliche Sicherheit immer besser. Ich vertraue dir in Hinblick auf die Auswahl deiner Männer, aber die Banden werden immer skrupelloser, deswegen kann man nie vorsichtig genug sein.", fachsimpelte der Iunier ein wenig und schob dann noch etwas nach, "Álvaro, ein seltsamer Name, aber das kenne ich ja von den deinen.", scherzte Seneca, aber hatte doch noch eine Frage zu ihm, "Hat er Erfahrung in strategischen Ausführungen? Rein aus interesse.", lächelte Seneca dann doch noch einmal, um nicht so ernst zu wirken.

    Seneca saß mit einem seligen Lächeln vor der Decima, er hatte gut gegessen, etwas Wein genossen, und sich nett unterhalten, etwas, was in diesen Tagen des Umbruchs, in welchen sich Rom zweifelsohne befand eine Seltenheit darstellte.
    Er nickte gelegentlich, nicht diese Art Nicken welche man als Bestätigung gab, sondern eher das Nicken, welches man macht, wenn einfach zuhört, und dem Gegenüber zeigen will, dass man noch bei der Sache ist.
    Als Seiana ihn fragte, ob er noch etwas Essen wolle, schüttelte Seneca den Kopf,
    "Das Essen war köstlich danke, aber ich bin satt.", antwortete ihr Seneca, welcher heute mal nicht so umgehemmt reingehauen hatte wie mit seinen Kameraden, was wohl der Gesellschaft geschuldet war, außerdem ging es nun um Sicherheitsfragen, und in der Tat wollte er ja dem Prafectus einen vollständigen Bericht abliefern,
    "Zu deinen Leibwächtern, wieviele sind es denn, und welche Reputation haben sie vorzuweisen? Es sind gediente Veteranen sagtest du?", fragte Seneca, bevor er einen weiteren Schluck trank..

    Seneca hörte den Wort der Decima zu, und als auch sie von ihrer Familie erzählte, presste Seneca seine Lippen zu einem bedauerlichen Gesichtsausdruck zusammen, und blickte nachdenklich in seinen Becher..
    "Rom ist ein Sammelsorium von tragischen Geschichten, Menschen die ihr Glück suchen, und den Anderen, die es aus den launen der Götter heraus dorthin verschlagen hat...", sagte Seneca leise und grinste dann kurz, "Achso ja, und die Menschen die dort aufgewachsen sind darf man natürlich nicht vergessen.", Seneca dachte doch recht gern an seine unbeschwerte Kindheit in Tarraco zurück, seine Familie war nunmal nicht die ärmste, andererseits auch nicht die wohlhabendste, aber es mangelte im Prinzip an nichts..
    "Aber ein wenig witzig ist es schon, vielleicht hätte man sich in Tarraco unter anderen Umständen kennengelernt, wie dem auch sei, letztlich hat es uns beide wohl nicht so schlecht getroffen.", schloss Seneca das Kapitel Hispania ab, und schätzte einfach mal, dass es der Decima abgesehen von der gegenwärtigen Notlage, gar nicht mal so übel ging..

    Seneca quittierte Seianas bereitstellung eines Quartiers mit einem dankbaren Lächeln, und auch dass sie sich erhob um ihm nachzuschenken, überraschte ihn, aber es freute ihn sichtlich..
    "Vielen Dank, auf dich.", sagte er knapp, und machte die Andeutung eines zuprostens, bevor er einen kleinen Schluck trank, um dann weiter am Gespräch teilzunehmen..
    "Das ist richtig, es ist gut sich erstmal nicht zu binden, um sich gänzlich auf den Dienst konzentrieren zu können. Mein Vater war Offizier der neunten Legion aus Hispania. Wenn ich mich recht entsinne, war doch Maximus Meridius ihr Legat nicht wahr?", fragte Seneca nach ihrem Hintergrund, bevor er fortfuhr, "Als er fiel, und nicht mehr wiederkam, war meine Mutter am Boden zerstört, sie aß nicht mehr, sie sprach nicht mehr, sie starb kurz darauf.", nachdenklich blickte Seneca kurz aus dem Fenster, und dann wieder zu Seiana, "Es ist gut dass ich in Rom diene, da hast du recht, selbst mit einer Frau, welche momentan noch überhaupt nicht in Sicht ist, wäre ich in ihrer Nähe, und nicht weit fort von daheim.", Seneca lächelte kurz, "Und deine Worte schmeicheln mir, die Garde ist sowas wie meine Familie.", Seneca war eigentlich nicht der Typ der viel von sich selbst sprach, zumindest nicht so einseitig, "Ich weiß nicht ob ich dich das auf dem Markt gefragt hatte, aber wahrscheinlich nicht, aber ich frage mich bei Hispaniern immer wie es sie nach Rom verschlagen hat. Bei mir weiß ich es, aber bevor mein Umfeld den Bach herunterging, fand ich Hispania zu schön um der Provinz den Rücken zuzukehren."

    Bevor Seneca sich wieder den wichtigeren Gesprächsthemen widmete, sicherte er sich erst einmal ein Quartier für die Nacht, auch wenn er beim Anblick des Hauses wusste dass es wohl einige Räume gab, fragte er der Höflichkeit halber trotzdem nochmal nach.
    "Nun wenn es keine Umstände macht, würde ich gerne für heute Nacht ein Quartier hier beziehen.", sagte er sichtlich dankbar, denn Lust sich noch in einer Pension in irgendeinem Dorf einzumieten hatte er nicht gerade..
    Aber dann kehrte Seneca doch zum eigentlichen Gespräch zurück,
    "Wer macht die Erfahrung nicht? Ich meine, als ich kleiner war, und noch nicht viel von der Welt verstand, habe ich mir geschworen niemals zum Militär zu gehen, ich sah wie meine Mutter litt, und meine Schwester, bevor sie starben und schwor mir dass ich für meine Familie da sein würde, und sie nicht Monate, wenn nicht jahrelang alleine lassen würde.", Seneca blickte an seiner Militärtunika herunter, direkt auf seinen Gürtel, welcher ebenfalls die Zugehörigkeit zur Armee bestätigte, er musste kurz Grinsen, "Das jedenfalls hat nicht geklappt.", scherzte er und fuhr fort, "Solange man zufrieden ist, sollte man es so hinnehmen, sicher ist es ärgerlich wenn man an verpasste Chancen denkt, oder an Fehler die wohl jeder begangen hat. Aber wenn ich nicht meine Familie verloren hätte, säße ich wohl nicht hier, sondern in Tarraco und würde Körbe flechten, oder vielleicht fischen.", während Seneca so sprach, war er sich seines Standpunktes nicht mehr sicher. Einerseits bemitleidete er Seiana dafür dass sie sich ihr Leben sicher anders vorgestellt hatte, aber andererseits war es für ihn die bessere Wahl gewesen, natürlich betrauerte er den Verlust seiner Familie noch immer, aber seine Existenz als Prätorianer war wohl besser und ehrenhafter als die des Provinzhandwerkers.


    Als sich das Gespräch vertiefte, blickte Seneca nochmal auf seinen Becher, "Ich muss gestehen, ein wenig Wein könnte ich wohl noch vertragen.", sagte er beiläufig, und konzentrierte sich dann wieder gänzlich auf sein Gegenüber..

    So forsch und kühl Seiana wenige Sekunden zuvor wirkte, umso weicher und verletzlicher wirkte sie doch im Moment darauf, und Seneca ging es wirklich nahe, denn er wusste irgendwo dass die Decima es nicht leicht hatte, und er rang dementsprechend um verständnisvolle Worte, "Es.. Es ist schon gut.", Seneca strich mit seinem Daumen über den Rand seines Bechers, bevor er seine Gesprächspartnerin wieder nachdenklich anblickte, "Ich kann mir vorstellen dass deine Situation nicht leicht ist, sicher, mich in deine versetzen kann ich nicht, aber ich kann mir denken dass es nicht unbedingt so gekommen ist, wie du es für dich geplant hattest.", innerlich hatte er im übrigen auch gar nicht zu 100% vorgehabt zu gehen, umso entspannter nahm er nun den, wenn auch sicherlich dem Anstand geschuldeten Wunsch der Decima zu bleiben entgegen.
    "Ich bleibe, es ist wohl das beste für mein Pferd, und mitten in der Nacht in Rom anzukommen wäre wohl auch müßig und sinnfrei.", rechtfertigte Seneca seine Entscheidung vor der Decima, und hoffte auch ein wenig dass sie sich über seine Gesellschaft freute.

    Von der Landvilla der Flavier kommend, hatte Seneca den Senator Flavius Furianus in den Carcer geführt. Aufgrund des gesundheitlichen Zustands des Mannes, hatte er dafür gesorgt, dass er nicht die modrigste und dunkelste Zelle des Gebäudes bekam, aber wirklich lange konnte man es hier drin wohl auch nicht aushalten..


    "Nun gut Senator, bald wird das erste Verhör stattfinden, bis dahin verbleibst du hier.", sagte Seneca zu dem Flavier, als er ihn die Zelle führte. Wo sollte er auch sonst hingehen fragte sich Seneca innerlich, "Ich lasse dir etwas Wasser hier.", ein wenig Mitleid besaß auch Seneca noch, und stellte dem Mann einen Krug mit Wasser, sowie einen Becher in die sonst karge Zelle, "Falls du irgendetwas weißt, so teile es den Männern beim Verhör am besten gleich mit, das mildert die Strafe, und auch deinen Aufenthalt hier.", schob Seneca knapp hinterher, bevor er die Zelle auch schon wieder verließ, und den Senator sich selbst, und der leere überließ.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Seneca wurde sichtlich ernster, "Was hier abstrus ist und was nicht entscheide ich Senator.", sagte er forsch, während seine Mine sich weiter verfinsterte, "Zwei Probleme weniger für dich und deine Schergen.", sagte Seneca abfällig und fuhr fort, "Der von euch ungeliebte Kaiser, der kränkelde, in euren Augen nicht mehr regierungsfähige Kaiser wäre weg, und sein Stellvertreter. Außerdem noch sein Erbe. Der Weg wäre frei für euch.", Seneca benutzte nun zunehmend die ihm zur Verfügung stehenden Informationen um den Vinicier zu ködern,
    "Flavius Furianus wurde ebenfalls festgenommen. Und Tiberius Durus, nunja, ein Kommando sollte ihn festnehmen, aber er sitzt nicht hier ein, das sollte Information genug für dich sein. Schon etwas auffällig für einen Mann, der nach deiner Aussage nichts von einer solchen Sache gewusst hat."

    Seneca musste aufpassen dass ihm die Kinnlade nicht auf den Boden fiel, dass Seiana so aufbrausend reagierte, damit hätte er nicht gerechnet. Er hatte schon eine Ahnung, also er wusste dass sie doch sehr selbstbewusst war, und mit der gesellschaftlich angedachten Rolle der Frau nicht konform ging, aber dass ihre Worte ihn fast erfrieren lassen würden, damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte nach dem "Ich bin nicht wie die meisten Frauen." Einfach ein lockeres "Alles klar!" antworten sollen, um den Fall somit ad acta zu legen, aber den Moment hatte der Iunier irgendwie verpasst, und sah sich nun ungeahnten Erklärungen entgegen, welche er nicht kommen sah.


    Seneca übte sich in bedrücktem Schweigen, er wusste letztendlich nicht was er sagen sollte, ohne sich erneut unbeliebt zu machen. Die knappe Antwort bezüglich ihres Bruders machte die Lage nicht besser, und auch wenn Seneca etwas von Strategie und Taktik verstand, half es ihm auf dieser zwischenmenschlichen Ebene leider kein Stück weiter.


    "Verstehe.", sagte Seneca knapp, und leerte seinen Becher auf einen Schlag, "Ich wollte dich nicht verärgern. Vielleicht sollte ich deine Gastfreundschaft nicht weiter beanspruchen, und Bericht in Rom erstatten.", entgegnete Seneca ihr letztlich, auch wenn er keine Lust hatte schon wieder zu reiten, und eigentlich nur ausloten wollte, wie angesäuert die Decima nun in Wirklichkeit war.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Liegt wohl an Google Chrome. Solange der auf Klicks nicht mal reagiert, ist zumindest nicht das IR schuld. ;)


    Schon klar, so war es ja nicht gemeint ;) dachte nur irgendjemand hätte eine Lösung parat :)


    dann muss ich wohl den Firefox demnächst bemühen, aber seit dem neuen Update hängt der sich regelmäßig auf.


    Danke trotzdem :)

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    "Vielleicht ging es dir gar nicht um den Kaiser.", sagte Seneca ernst, "Vielleicht ging es ja mehr um seine Vertretung hier in Rom, welchen ihr durch diesen Anschlag loswerden wolltet. Der abwesende Kaiser, von dir und anderen Senatoren so häufig kritisiert wäre weg, und der Praefectus Urbi, welcher nicht nur einmal kritisiert wurde, ebenfalls, du musst zugeben, es scheint plausibel oder etwa nicht?" Erklärte Seneca und war gespannt auf die Antwort, und natürlich darauf was die anderen Verhöre ergeben würden.


    "Wir werden ja bald erfahren was dein Bruder und der Flavier dazu zu sagen haben.", sagte Seneca in der Hoffnung den Vinicier aus der Reserve zu locken, "Aber bis dahin erzähl mir doch, was du denkst Senator. Was erscheint dir am plausibelsten?"

    Autsch, Seneca hatte scheinbar einen Wund Punkt erwischt. Als er seinen Fehler bemerkte, bemühte er sich schnell um Schadensbegrenzung.
    "Verzeih ich...", Seneca stockte kurz, "Es geisterte mir nur im Kopf herum. Ich meine die meisten Frauen von Männern in dieser Position arbeiten nicht. Dazu noch die Umstände eures kennenlernens, ich hätte nicht fragen dürfen.", sagte Seneca vorsichtig, und trank schnell noch einen Schluck, und nahm sich was zu essen, nur um den Blickkontakt vermeiden zu können..
    Dann entschied sich Seneca jedoch dazu, nochmal auf ihren Bruder zu sprechen zu kommen, das Thema war wohl etwas seichter, und barg weniger "Konfliktpotential" in sich.
    "Deinen Bruder kenne ich übrigens leider nicht. Also ich weiß dass er ein Tribun der Garde ist, und dafür hat er meinen größten Respekt, jedoch habe ich ihn nicht kennen gelernt. Ist er auf einer Mission?"

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Bei Google Chrome ist auch alles gut ;)


    Zu Google Chrome nochmal :D
    Manchmal funktioniert bei mir der Antwort-Button erst nach 100 mal drücken, hat einer eine Idee woran es liegen kann?

    "Das ist kein Problem, in unserer Uniform sehen wir alle gleich aus.", scherzte Seneca, und bei der Anzahl an Gästen war es nur verständlich dass die Decima sich nicht auch noch mit den Miles befassen konnte, genauso wenig wie sich Seneca mit den Gästen befasst hatte, sondern eher mit den Speisen, von denen er allerdings nicht abbekam.
    Dann konnte er allerdings wieder etwas mehr reden, schließlich ging es um seinen großen Moment als Hausherr und seine gesellschaftliche sowie seine militärische Zukunft.
    "Ich denke an meiner Rhetorik muss ich noch arbeiten, meine Rede anlässlich der Vermählung war wohl etwas kurz gehalten, aber es gibt ja immer Luft nach oben.", scherzte Seneca bevor er weitersprach, "Und ja, ich will bei der Garde bleiben. Welche größere Ehre kann es für einen Soldaten geben, als zur Elite des Reiches zu gehören? Außerdem möchte ich nicht irgendwo in Britannien oder an der Grenze zu den Pathern versauern.", sagte Seneca weiter, und lockerte sein Brandrede für die Prätorianer noch ein wenig auf, "Wer sollte denn dann ein Auge auf unsere Casa und unsere Familie hier haben?", meinte er grinsend, und wagte es dann doch noch die Decima etwas persönliches zu fragen, "Wenn du mir die Frage gestattest, bleibst du die Auctrix der Acta?", fragte er vorsichtig, ohne zu erwähnen dass er es seltsam fand, dass sie mit dem PP vermählt war, mit welchem Seneca noch die Acta Räume auf den Kopf gestellt hatte.

    Seneca hatte sich inzwischen ein wenig Brot genommen, und riss sich immer wieder kleine Stücke, welche er dann zu sich nahm. Ein leichtes Grinsen konnte sich Seneca nicht verkneifen, schließlich hatte sich die Decima ja sehr charmant ausgedrückt, "Kennen gelernt" konnte man es natürlich auch nennen.
    Das Essen war wirklich gut, und Seneca freute sich über alles was nicht nach Puls schmeckte, "Das hoffe ich auch.", pflichtete er Seiana ein, und fuhr fort, "Ich war übrigens auf deiner Vermählung, allerdings stand ich die ganze Zeit spalier am Eingang.", meinte er scherzhaft, und erinnerte sich noch wie er mit Wasser im Mund auf das üppige Buffet starrte, ein kleiner Trost war natürlich dass er überhaupt für diese ehrenhafte Aufgabe ausgewählt worden war, und dass er in der Paradeuniform bestechend gut aussah.
    Dann sprach Seiana seine Beförderung an, was Seneca sichtlich erfreute, auch wenn er sich betont gelassen gab,
    "Das ist richtig, und ich danke dir, momentan ist mir eine Einheit von Zwölf Mann unterstellt, während mein Centurio den Rest der Centurie kommandiert.", dann kam er auf sein Privatleben zu sprechen, "Ja ich erinnere mich, die Gesellschaft Roms.", er räusperte sich kurz, "Naja, meine Cousine hat ja einen Pompeius geheiratet, im Zuge der Vermählung musste ich ja zwangsweise die Rolle des Herren im Hause Iunia übernehmen. Ich denke ich komme gut in die Rolle rein, irgendeiner muss es ja tun, und als einziger Mann der Iunier in Rom ist es meine Pflicht. Außerdem hoffe ich, dass ich irgendwann Centurio werde, und dann steht man mehr und mehr in der Pflicht sich in der Gesellschaft zu repräsentieren."