Beiträge von Aulus Iunius Seneca

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    Original von Decima Seiana


    "Mit deinen Betrieben?", fragte Seneca neugierig, und implizierte damit eigentlich schon die Folgefrage nach den Details. Früher hielt Seneca es immer für ungewöhnlich wenn Frauen eigenen Geschäften frönten, aber scheinbar war das in Rom nicht unbedingt ungewöhnlich, seine Cousine besaß ja auch einige Betriebe..
    "Nun, ich hoffe doch dass die Ausgangssperre in Rom deinen Betrieben nicht allzu sehr schadet.", sagte Seneca ehrlich, schließlich wusste er noch von seiner Zeit bei den Urbanern wie sehr sich die Händler auch nur über die kleinsten Unregelmäßigkeiten beschwerten.
    "Ich hätte im übrigen auch nicht gedacht dass du den typischen Tätigkeiten einer Matrona allzu viel bedeutung zukommen lässt. Das soll natürlich ein Kompliment sein.", schob Seneca dann noch erklärend nach, um nicht in irgendein Fettnäpfchen zu treten, und trank einen Schluck Wasser.

    Wie befohlen hatte sich Seneca ins Magazon begeben, um die Ballistae mit neuen Sehnen zu bespannen, oder um ehrlich zu sein, mit neuen Sehnen bespannen zu lassen,
    "Miles, ich habe eine Aufgabe für euch.", sagte Seneca und spürte schon die überschäumende Vorfreude der Soldaten, "Bespannt die Ballisten neu, und zwar zügig, eine Übung steht an und wir brauchen sie, also hängt euch rein.", fuhr Seneca fort, und wartete darauf dass die Soldaten anfingen, um ihnen zur Not noch Beine zu machen.

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    Original von Decima Seiana


    Seneca's Blick wanderte auf dem Tisch hin und her, Wein Wasser, Wasser Wein? Seneca entschied sich zunächst einmal für die alkoholfreie Variante, "Wasser, erst einmal Wasser.", sagte Seneca und griff beherzt zur Karaffe, schließlich war es ab und an ganz nett sich von Sklaven bedienen zu lassen, aber als Soldat war man nun auch gewohnt sich mal die Hände "schmutzig" zu machen.


    "Du hast recht, du hast eine gute Auswahl getroffen.", sprach Seneca und trank kurz einen Schluss, bevor er sich wieder ins Gespräche vertiefte, "Wie vertreibt man sich hier im Umland eigentlich den ganzen Tag die Zeit? Ich meine als Kind habe ich immer Legionär gespielt, aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus dass du das nicht tust.", sagte Seneca scherzhaft in einer für ihn ungewöhnlichen Art, gerade bei der Decima, welche immer sehr freundlich aber dennoch kühl wirkte, aber eventuell würde es ja das Eis brechen..

    Wesentlich ruhiger, fast schon tiefenentspannt nach all diesen Tagen der Hektik folgte Seneca dem Sklaven zur Decima. Fast schon etwas melodisch sagte Seneca "Da bin ich wieder.", und grinste kurz, bevor er auch schon wieder weitersprach, "Ich bin mit den Sicherheitsvorkehrungen zufrieden, auch wenn dein Haus nun nachts gänzlich abgeriegelt wird, was aber auch nur ein marginaler Unterschied ist.", meinte er, setzte sich auf einen Sessel, und wartete erst einmal die Reaktion seines Gegenübers ab..

    Scheinbar war der Centurio recht zufrieden, er hatte zwar hier und da mal eine Falte auf der Stirn, aber Seneca war froh dass der Mann sich zurückhalten konnte..


    "Der Praefectus hat eine erhöhte Bereitschaft befohlen, und da wir in den letzten Tagen immer wieder entsendet wurden um Verdächtige festzunehmen, auch in Misenum oder im Umland von Roma, hielt ich es für das beste die Truppe flexibel zu halten. Es hab Aufstände in der Stadt, und auch da wussten wir nie ob wir geschickt werden."

    Immerhin hatte sein Bericht dem grimmig schauenden Centurio ein Lob entlocken können, ein kleiner Lichtblick war also da. Als der Centurio dann allerdings die Zeugen ansprach wurde Seneca wieder ernst, es war auch ein heikles Thema,
    "Nunja, noch Schweigen sie sich aus, wir haben sie aber auch noch nicht härter angepackt und erstmal nur gesprochen.", sagte Seneca und fuhr fort, "Aber der Selbstmord des Tiberiers kommt ja fast schon einem Geständnis gleich.", schlussfolgerte Seneca diese offensichtliche Tatsache..

    Seneca nickte nur kurz, gut gelaunt war der Iulier heute ja wirklich nicht,
    "Centurio, während deiner Abwesenheit wurde die kaiserliche Familie, also unser großer Augustus, seine Frau und sein Sohn durch einen feigen Anschlag mit Gift ermordet.", sagte Seneca, hielt kurz inne und fuhr dann fort, "Der Praefectus Urbi vermutete eine Verschwörung mehrerer Senatoren, darunter Cornelius Palma, Flavius Furianus, die Vinicier Hungaricus und Lucianus, und Tiberius Durus.", Seneca ließ dem Centurio erneut Zeit die Informationen zu verdauen.
    "Ich habe mit einem kleinen Kommando unserer Centurie die Senatoren Flavius Furianus und Vinicius Hungaricus festnehmen, und in den Carcer bringen können. Dort sitzen sie noch ein. Weitere Kommandos haben Vinicius Lucianus festgesetzt, während sich Tiberius Durus vor seiner Festnahme ins Schwert gestürzt hat.", erneut eine kurze Pause, bevor er weitersprach, "Der Cornelier konnte sich wohl noch vor der Abriegelung der Stadt absetzen. Das Testament müsste bald verlesen werden, es gehen viele Gerüchte um, von Bürgerkrieg der am Horizont aufzieht, es sind schwere Zeiten Centurio."

    Das klang nicht so rosig, dachte sich Seneca. Dass der Centurio zurück war, hatte er schon "gehört", und jetzt hatte er es tatsächlich gehört! Was wohl los war? Eigentlich hatte er die Centurie ganz gut in Schuss gehalten, und in den letzten Tagen war die Einheit auch immer auf dem Sprung gewesen, aber er würde es ja sicherlich bald erfahren..


    "Centurio, melde mich wie befohlen!", erstattete er Meldung, und nahm militärische Haltung an..

    "Wir werden es sehen, vielleicht findet ihr euch ja bald in Rom wieder.", sagte Seneca um dieses Gespräch zu einem Abschluss zu bringen, letztlich hatte er ja nun wirklich nicht zu entscheiden, wann die Decima und ihre Entourage nach Rom zurückkehren könnten, aber andererseits war Seneca auch der einzige Informant der dem Praefectus eine Entscheidungshilfe geben könnte.
    Wortlos folgte er dem Sklaven zum Gästezimmer, ein kurzes "Danke.", gab dem Hispanier zu verstehen dass er nun nicht mehr gebraucht wurde, Seneca hatte seine Pflicht weitesgehend erfüllt, die Sicherheitsvorkehrungen waren in Ordnung, die Leibwächter ausreichend, die Lage ruhig. Ein paar Worte zur Gemütslage der Decima würde Seneca ebenfalls in den Bericht einfließen lassen. Und so nahm er eine kleine Tabula hervor, und ritzte zunächst ein paar Notizen rein, welche ihm in Rom als Gedächnishilfe dienen würden.
    Kurz darauf, wesentlich entspannter, und in einer frischen Tunika, begab er sich wieder auf die Suche nach der Hausherrin.

    "Wir werden sehen wie es abläuft, aber du hast recht.", sagte Seneca beipflichtend, und fuhr fort, "Aber wie gesagt, es ist meine Einschätzung, und deine Herrin weiß auch dass ihr Gatte das letzte Wort hat, jedoch verlässt er sich auf meine Informationen, wie dem auch sei, ich bin recht zufrieden, und wäre dir dankbar wenn du mir mein Cubiculum zeigen würdest, damit ich mit kurz an meinen Bericht machen kann, und dann wieder zu deiner Herrin stoßen kann.", führte Seneca aus, und kratzte sich kurz am Kopf.

    Etwas fragend schaute Seneca den Leibwächter an, warum fragte er? Der Iunier wusste nicht so genau ob der Sklave nur aus Interesse fragte, oder ob da doch eine versteckte Intention vorlag,
    "Nun, ich habe ihr vor unserem Rundgang meine vorläufige Einschätzung mitgeteilt.", antwortete Seneca vorsichtig und hakte doch nochmal nach, "Warum fragst du?"

    So ganz war dem Sklaven wohl nicht zu plaudern zumute, dachte sich Seneca und wurde deshalb auch wieder etwas sachlicher, und beantwortete deshalb auch zunächst nur die Frage des Leibwächters,
    "Nun, die Lage in Rom entspannt sich zusehends. Der Versorgungsverkehr ist wieder zugelassen, und etwaige unregelmäßigkeiten sind behoben.", führte Seneca aus und fuhr dann nochmal fort, "Außerdem werde ich bei meinem Befehlshaber die Ansicht deiner Herrin berichten, und in anbetracht der Lage in Rom, wird dieser auch eventuell bereit sein, seine Frau zurück nach Rom zu holen.", sagte der Prätorianer und schloss damit eigentlich seine kleine Inspektion ab, und machte seinen Bericht in Rom somit so gut wie lückenlos.

    "Nein." entgegnete Seneca ihm grinsend, "Nein, so genau will ich gar nicht wissen wo die Männer gedient haben, ich bin jedoch überzeugt, dass sie Rom treu gedient haben.", Seneca schlenderte weiter neben dem Sklaven her, und begutachtete die Sicherheitsvorkehrungen, welche ihn doch zufriedenstellten.
    "Nunja, mit Veteranen und einem Gladiator, bin ich doch recht überzeugt dass deiner Herrin nichts zustoßen wird.", eine kleine Anmerkung hatte er aber doch noch..
    "Es wäre gut wenn ihr nach Einbruch der Dunkelheit alle Eingänge gesichert habt, also auch die Balken vor die Hauptpforte geklemmt habt, sicher ist sicher, und es ist ja nicht viel Arbeit diese morgens zu entfernen.", führte Seneca aus, "Ansonsten kann ich in Rom nur gutes Berichten über die Lage hier. Auch wenn ich sicher bin, dass ihr schon bald alle nach Rom zurück könnt.", fasste Seneca zusammen, und freute sich innerlich schon auf's Abendessen, "Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich deinen Namen zunächst nicht einordnen konnte, obwohl ich auch aus Tarraco stamme. Lange ist's her.", sagte Seneca scherzend, "Naja, wie dem auch sei, die Eingänge sind gesichert, die Patroullien ausreichend, und die Leibwächter entsprechend geschult, ich denke ich kann dem Praefectus mit ruhigem Gewissen alles berichten.",
    sagte Seneca welcher sich schon so gut wie am Ende des Rundgangs wägte, und sich innerlich schonmal einen Bericht zusammen gelegt hatte.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Seneca nahm Haltung an, und antwortete knapp "Jawohl Praefectus.", doch bevor er die Zelle verließ, hatte er noch eine Meldung an Praefectus zu machen, welche er schon früher hätte machen sollen, wobei der Praefectus in diesen Tagen wahrlich schwer zu packen..
    Leise, außerhalb der Hörweite des Senators, erstattete Seneca über die Schulter des Präfekten Bericht,
    "Praefectus, es gibt weitere Erfolge, wir haben den Senator Flavius Furianus festgesetzt, und Tiberius Durus, naja, er hat sich ins Schwert gestürzt.", ließ Seneca den PU leise wissen, schaute den Vinicier nochmal an, und ging aus der Zelle..

    "Gut, gut.", befand Seneca während er sich den Eingang so ansah, die Balken würden wohl reichen um Eindringlinge aufzuhalten, schließlich hatten sie ja wohl kaum schweres Belagerungsgerät zur Hand...
    "Die anderen Eingänge sind ebenfalls so gesichert? Das würde ja erstmal reichen, und deine Männer? Sind sie kampferprobt? Wie sieht es mit dir aus? Du bist Leibwächter sagte deine Herrin? Und einen Gladiator soll es hier auch geben?", fragte Seneca während er dem Mann folgte..

    Seneca lächelte der Decima noch kurz zu, bevor er sich dem Leibwächter widmete..
    "Sehr gut, dann sehen wir uns das mal an.", sagte Seneca und folgte dem Mann, "Gab es irgendwelche besonderen Vorkommnisse in den letzten Tagen?", fragte Seneca, welcher sich nun wieder voll und ganz seinem Prätorianer in sich hingab, "Und die Eingänge, wie sind verbarrikadiert?", fragte er eine weitere Frage, während er wie ein alter Stratege die Hände hinter dem Rücken zusammenhielt, und neben dem Sklaven langsam mitlief.

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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    "Nun, die Vigiles haben andere Aufgabenbereiche.", sagte Seneca diplomatisch, auch wenn der Senator mit seiner Aussage sicherlich richtig lag, "Andere Männer haben bereits vor dir ihre Differenzen beiseite gelegt, um ein, nennen wir es, höheres Ziel anzustreben, warum solltest du da eine Ausnahme darstellen?", fragte Seneca und horchte kurz in den Gang herein..



    "Ich glaube wir bekommen Besuch, der Praefectus Urbi war wohl gerade bei deinem Bruder, mal sehen was er gesagt hat.", sagte Seneca während ein Miles schonmal die Tür aufhielt, um den Praefectus Urbi einlass zu gewähren..