Mittlerweile, nachdem der Schlaf aus den Augen gerieben war, waren die Männer wacher. Zügig liefen sie geordnet zu den Übungswaffen und legten ihre eigentlichen Waffen sortiert ab. Die Männer ahnten, dass der Tag anstrengend werden würde, aber da mussten sie ja jetzt durch.
In Reihe und glied aufgestellt, erwarteten die Männer nun hellwach neue Befehle, sie sahen dass auch der Centurio für den Übungskampf gerüstet war, das konnte ja heiter werden..
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Mitten in der Nacht brach die Hölle los, und die Miles wurden unsaft aus den Federn geholt, etwas zerknittert kämpfte sich auch Seneca in eine aufrechte Position und zog sich im Dämmerzustand an, muss ja auch wirklich nicht sein den nächtlichen Schlaf der Elite so zu stören, aber da gabs jetzt wohl kein Pardon, mit viel Sand in den Augen fanden sich die Miles vor ihren Barracken ein, der ein oder andere noch halb am träumen, aber nun gings ans marschieren..
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Mit einem Handzeichen verwies Seneca die anderen beiden Prätorianer des Raumes, sie wunderten sich nicht, normalerweise bedeutete es jedoch nichts gutes für den zu Verhörenden. Als sich die Tür schloss begann Seneca in einem ernsteren Ton zu sprechen..
"Ich werde dir ein Geheimnis verraten Raghnall, eigentlich ist es keins, es ist ziemlich offensichtlich, aber du weißt es wahrscheinlich noch nicht.", Seneca schank sich ein wenig Wasser nach und trank einen kleinen Schluck, dann stellte er den Becher zur Seite und lehnte sich nach vorne, "Ich stamme aus einem sehr alten römischen Geschlecht, ich bin ein Iunier, und ich kenne meine Verwandten sehr gut, und weiß wie sie sich wann verhalten.", Seneca lehnte sich wieder zurück und hob die Augenbrauen, "Vielleicht verstehst du was ich meine? Es ist nicht leicht dass meine Cousine in dieser Angelegenheit drinsteckt, aber ich habe einen Eid gechworen, ich bin Teil der Prätorianer und wenn ich dieses Wissen nutzen kann, tu ich es auch. Also willst du mir was sagen? Oder sollen wir uns unsere eigenen Schlüsse ziehen?", fragte er, und das Klima wurde spürbar frostiger, so gerne Seneca seine Cousine daraus gehalten hätte, es bestand nun kaum mehr Luft dafür das zutun, und deshalbzog er die letzten Fallstricke die Raghnall hätten zu Boden bringen sollen, vielleicht würde er reden, vielleicht auch nicht, jedenfalls tanzte der Sklave gerade auf Messersschneide.. -
Seneca's Mine erhellte sich als die Decima seine Worte wiederholte, Hispania, seine Heimat war also auch die Heimat seiner Gesprächspartnerin, und dann auch noch Tarraco, er war mehr als erfreut und eine nostalgische Aura begann sich einzustellen, auch wenn er diese mit viel Mühe im Zaun halten konnte..
"Eine Hispanierin also? Ehrlich gesagt hätte ich das nicht gedacht.", sagte Seneca und verschwieg dass es an dem wenig vorhandenen Temperament lag welches die Decima zu haben schien, sie wirkte kühl und distanziert, was natürlich daran liegen könnte dass Seneca ihr Haus auf den Kopf gestellt hatte und auch sonst mit den Prätorianern einen relativ ungemütlichen Auftritt hingelegt hatte, aber er schätzte sie auch sonst als nicht allzu extrovertiert ein, auch wenn er ihr das natürlich nicht sagen würde.."Dann hattest du Glück, mein Vater war bei der Classis, dann bei der Legio, ich habe ihn selten gesehen und kaum gekannt. Er gilt seit dem letzten Germanenkrieg als verschollen, naja und meine Mutter und meine Schwester..", er fuhr nicht fort, es wurde zu persönlich, er würde nicht daherschwafeln während die Decima sich distanziert hielt, er war der Soldat, er hatte die Haltung zu bewahren..
"Und jetzt bin ich hier, auch wenn ich Hispania manchmal vermisse, Leute und Landschaft sind so völlig anders.", fasste er zusammen und lächelte ein wenig in Erinnerungen schwelgend..
"Aber wie dem auch sei, Zeit sich Rom anzupassen.", meinte Seneca und zuckte mit den Schultern, "Oder auch nicht, meine Cousine ist oftmals auch nicht ganz konform und scheint ganz gut durchzukommen, vielleicht ist das ja unser Ding.", fügte Seneca ein wenig sarkastisch an.. -
Seneca meldete sich ebenfalls für den Crusus und meldete sich an.
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"Nun das hoffe ich doch.", sagte er knapp aber freundlich als die Decima sagte dass er doch den gesellschaftlichen Hokus Pokus der römischen Oberschicht erlernen könnte, obgleich er auch überrascht war dass die Decima nicht aus Roma stammte, als die Decima dann auf seine Familiengeschichte zusprechen kam, wurde Senecas Gesicht ein wenig ernster, er wusste um seine glorreiche Familiengeschichte, und war froh dass die Decima es auch tat, doch die Taten des Brutus, sie steckten wie ein Messer tief im kollektiven Gedächnis der Iunier, und auch ganz Roms, und die Wunden rissen immer wieder auf als das Totschlag-Argument jeder Diskussion, jedes Anflugs von Familienstolzes, schon seit Seneca sich erinnern konnte...
Ich danke dir für den Respekt den du meiner Familie entgegenbringst, und sei dir meinem Respekt immer gewiss.", antwortete er in einer ihm untypischen Art, es war recht selten dass er das Zepter des starken Mannes der Iunier in die Hand nahm, aber hier in Rom war es nunmal, und manchmal war es auch gar nicht so schlecht.Seneca besann sich allerdings wieder auf das recht lockere Beisammensein und verlagerte die Diskussion zu seichteren Themen, es sollte auf dem Mercatus ja nun wirklich keine Vergangenheitsbewältigung stattfinden, und ein Thema ließ ihn auch wirklich nicht los,
"Verzeih wenn es ein wenig persönlich wirkt, aber du wirkst so verbandelt mit dieser Stadt, während ich nur ein Provinzler aus der nähe von Tarraco bin, darf ich fragen woher du stammst?", fragte er vorsichtig, und schob seine Herkunft vor damit sie sich nicht zu sehr aus der Reserve gelockt vorkommen würde... -
Die Geschichte wurde konfuser und konfuser, letztlich musste Seneca die Worte des Sklaven mehrmals zusammenpuzzlen um irgendeinen Sinn darin erkennen zu können, er wollte mehr Freizeit? Aber die Leute der Acta hatte ihn doch schon gesehen, wenn die Decima jemanden geschickt hätte, hätten sie doch gesagt dass der Sklave da war und nichts gesagt hat, was ein noch viel größerer Vertrauensbruch gewesen wäre, außerdem wenn man es mit Prätorianern zutun hat, trödeln die wenigsten rum, Seneca wurde stutzig,
"Es tut mir leid aber ich glaube dir nicht, so gern ich auch einen Funken Logik in deiner Geschichte erkennen würde, es erschließt sich mir nicht. Es passt alles nicht zusammen, die Acta Mitarbeiter wirkten zu vorbereitet...", er musste vorsichtig sein um nicht seine Cousine zu erwähnen, welche er kannte, und welche sich seltsam unauffällig verhielt, "Es soll nicht hochtrabend klingen, aber wenn man es mit uns zu tun hat, dann verschwendet man keine Zeit, nichtmal die unloyalsten Sklaven täten das, und selbst wenn du deiner Herrin so in den Rücken gefallen wärst, du warst bereits vorher in der Acta und wurdest gesehen, wenn die Decima also jemanden nach dir geschickt häte, wäre also herausgekommen dass du dich irgendwo anders rumgetrieben hast und deine Pflicht nicht erfüllt hast.", vielleicht war gleich wieder ein Paradigmenwechsel des Verhörs angesagt, vielleicht müsste man Lepidus doch mal auf den Raghnall loslassen, aber noch nicht, Seneca hielt Raghnall für sehr Loyal, vielleicht könnte er ihn damit aus der Reserve locken,
"Angenommen deine Geschichte stimmt, hättest du die Decima fahrlässig ans Messer geliefert. Wir haben Unterlagen, Briefe und ähnliches aus ihrem Haus und der Acta, wir werden diese auswerten, und wenn wir was finden wird es unschön, wenn du uns nun etwas entgegen kommst trifft es sie vielleicht nicht ganz so hart.", Seneca stand erneut auf und lief ein wenig, dann blickte er Raghnall von oben aus an, "Also, willst du noch etwas sagen?" -
Seneca nickte zufrieden als Seiana ihm dankte, und blickte zum Sklaven, welcher scheinbar so gut wie gekauft war. Und tatsächlich verliefen die Preisverhandlungen, wenn man sie denn so nennen soll in einem enormen Tempo sodass der Iunier ziemlich verdutzt aber auch ein wenig beeindruckt von der Entscheidungsfreudigkeit der Decima da stand.
Als sich die Decima wiede ihm zuwandte, und ihm über die Gegebenheiten der römischen Gesellschaft aufklärte, nickte Seneca nachdenklich, "Nun, diese Übung müsste ich dann wohl auch mal bekommen, außerhalb der Castra kenne ich nicht soviele Leute, du musst wissen ich bin nicht hier geboren.", sagte er und verschwieg zunächst dass er genau wie der Sklave aus Hispania kam, wenn auch aus weitaus besseren, und auch freieren Vehältnissen, aber recht provinziell war die Gegend dennoch, vorallem im Vergleich mit Rom. "Aber was nicht ist, kann ja noch werden.", fügte er mit einem Lächeln hinzu, welches verbarg dass es wohl noch werden muss, schließlich hatte er Pläne, und wollte nicht als Miles in den Mannschaftsgraden versauern, passenderweise sprach ihn die Decima auch direkt darauf an, worauf er sich zurückhalten musste nicht zuweit auszuholen und ins Träumen und Schwärmen zu geraten, "Naja, obwohl uns Iuniern immernoch ein gewisser Ruf anhaftet, hab ich es trotzdem in die Garde geschafft.", meinte er ein wenig sarkastisch, schließlich musste er sich sowohl in seiner Kindheit als auch heute noch ab und ab den Vorwürfen des Caesarenmörders stellen, auch wenn Brutus schon lägst tot war und auch die Iunier wohl trotz ihrer großen Geschichte lieber auf dieses Kapitel verzichtet hätten..
"Es mag überheblich klingen, dafür entschuldige ich mich schonmal bei dir, aber ich denke ich habe das Zeug zum Centurio, und danach mal schauen.", meinte er recht optimistisch, schließlich war sein Dienst momentan so ziemlich das Einzige was er wirklich drauf hatte. -
Und plötzlich stand Seneca schon an der Schwelle zum Ausbilder, auch wenn seine "Centurie" nur aus einem Mann bestehen würde, und es bei den Prätorianern noch lange dauern würde bis er dort Männer ausbilden würden, so konnte er immerhin ein paar Erfahrungen sammeln, und sich selbst auch noch zusätzlich die alten Übungsstunden ins Gedächnis rufen und diese auffrischen..
"Es wäre mir eine Freude und eine Ehre Sei.. Ich meine Decima.", fast wäre es ihm rausgerutscht, aber mittlerweile waren sie ja schon eine Weile auf dem Markt, auch wenn das nicht wirklich lange war, im Gesamtbild betrachtet, befand Seneca seinen freien Tag doch als durchaus gut genutzt, auch wenn seine anfängliche Intention keine angenehme war...
"Klingt fast so als ob du einen Kauf tätigen würdest.", meinte Seneca lächelnd und blickte kurz auf Delon und dann wieder auf die Decima..
"Das mit der Vergütung ist nicht nötig, du tust mir einen Gefallen welchen ich nicht mit Sesterzen beziffern kann, es ist eine kleine Geste von mir als Dank...", Seneca ließ das Gespräch nochmal passieren, "Und keine Sorge, ich sehe meine Schuld nicht als beglichen an.", so bezaubernd und auch charmant die Decima war, so hatte Seneca doch den Anfang ihres Gespräches nicht vergessen, doch er hatte keine Lust sich wieder in Machtkalküle und ähnliches zu verstricken und so erhellte sich seine Mine wieder und er lächelte, ein wenig unsicher zwar aber immerhin,
"Ich bin nicht gut in sowas..", er blickte kurz über den Mercatus, "Ich könnte dir stundenlang über den Umgang mit Waffen berichte, aber auf den Pfaden der römischen Gesellschaft wandel ich noch etwas holprig.", meinte er grinsend.. -
Seneca grinste kurz ein wenig zufrieden als er merkte dass Raghnall ins straucheln kam, wollte sich aber weiter nichts anmerken lassen um die bisher ganz erfolgsversprechende Gesprächsatmosphäre nicht zu zerstören..
Er hörte Raghnall zu, trank ab und zu aus seinem Becher, blickte auf den Boden, blickte Raghnall wieder an und schwieg die ganze Zeit.Raghnall sprach ein wenig wirr und Seneca war erstmal nicht damit beschäftigt irgendwelche Schlüsse aus seinen Worten zu ziehen sondern erstmal den geschilderten Tagesablauf nachzuvollziehen, der ihm irgendwie merkwürdig, umständlich und ganz und gar nicht glaubwürdig vorkam, aber wenn der Kerl darauf bestand würde Seneca erstmal mitspielen und schauen was sich daraus noch ergeben würde, denn einen eindeutigen Widerspruch konnte er noch nicht erkennen, nur eben einen sehr sehr umständlichen und von daher irgendwo sinnlosen Ablauf..
Als Raghnall ihn dann bat über die Sache Stillschweigen zu vereinbaren nickte Seneca verständnisvoll, er hatte ja auch nicht wirklich was davon den Sklaven bei der Decima zu verpetzen, und so langsam stellte sich ein Gesprächsrhythmus ein, der für beide Seiten Vorteile hatte, Raghnall machte weniger Spirenzchen, und die Prätorianer waren auch nicht mehr so, rau, wie vorher..
"Ich werde deiner Herrin nichts sagen du hast mein Wort.", sagte Seneca bevor er wieder am Zug war, er trank seinen Becher komplett leer und stellte ihn auf den Boden neben sich, dann räusperte er sich und begann nochmals mit einer Ausführung...
"Du bist also in die Acta gekommen, die Leute haben dich gesehen und du bist zur Hintertür raus, und später wiedergekommen.", rezitierte Seneca sein Gegenüber wieder, um einen Einstieg zu finden,
"Ich frage mich nur warum du den Leuten bei der Acta nicht gleich von den Ereignissen berichtet hast, und danach deine Freizeit ausgekostet hast.", Seneca kam ins Rollen, erhob sich und lief ein wenig auf und ab, auch wenn dazu nicht allzu viel Platz war, "Ich meine wenn es nichts anderes zu erledigen gab außer den Acta Mitarbeitern zu sagen dass wir wahrscheinlich kommen würden, dann verstehe ich nicht warum du so einen Aufwand machst? Hingehen, nichts sagen, nichts tun, wieder verschwinden, später wiederkommen und es dann erst sagen obwohl du doch hättest wissen müssen dass die, ich nenne es mal aus deiner Sicht Gefahr eines Besuches der Prätorianer akut ist.", Seneca lief wieder in Richtung seines Schemels und blickte Raghnall dabei an, er konnte die Geschichte irgendwie nicht glauben, er hatte nur noch keinen Beweis, irgendetwas passte für ihn nicht zusammen, ein sonst so loyaler Sklave sollte ausgerechnet in so einer schwierigen Lage zum Schlendrian werden? -
Sie fand seinen Witz lustig! Seneca konnte es kaum glauben, hatte er doch bisher recht oft daneben gelegen oder einfach mal ein wenig ins blaue gescherzt.
Seneca lächelte selbst ein wenig, weniger über seinen eigenen Witz, obwohl er das gelegentlich auch ganz gerne mal tat, sondern mehr darüber die Decima zum Lachen gebracht zu haben, und wie recht hatte sie doch auch damit dass Raghnall das besser konnte, auch wenn Seneca mit dem Kerl gerne noch ein Hühnchen gerupft hätte, zumindest in der Situation die sich bei der Hausdurchsuchung ergab.
Seneca blickte Seiana an und hatte immernoch ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen als sich die Decima wieder dem Sklaven widmete und ihn nach einem geeigneten Trainer für diesen fragte..."Naja... Ich kenne einige ehemalige Urbaner die könnten sicherlich ein wenig beschäftigung brauchen.", dachte er laut nach und hatte dann eine andere ungewöhnliche Idee...
"Aber sollte sich diese,...", er stockte kurz, "..schwierige Situation auflösen dann würde ich mich auch für ein paar Übungsstunden bereit erklären. Mit gehangen, mit gefangen sozusagen.", schließlich stand er der Decima ja irgendwie auch in beraterischer Tätigkeit beim Kauf zur Seite und ein wenig Zusatztraining konnte auch für ihn nicht schaden. -
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Urlaub! Bin bis nächsten Dienstag in einem Land mit seltsamer Sprache und seltsamen Gebräuchen,
...aber trotzdem ist Frankreich ganz schön!
Wünsch euch was.
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"In der Tat, das wäre nicht schlecht, ich wäre dir sehr dankbar dafür.", sagte Seneca, es wurde wirklich langsam mal Zeit für einen Patronen,
"Wie wäre es denn jetzt mit einem Wein? Irgendwie macht mich der Blick auf fließendes Wasser enorm durstig.", fuhr er breit grinsend fort, wenn man dann schonmal frei hatte sollte man das ja auch irgendwie ausnutzen... -
Seneca musste sich eingstehen, dass die Decima irgendetwas an sich hatte. Sicher, sie war sehr ansehnlich, aber das war es nicht was Seneca bewegte. Es war kein wirkliches Begehren, also kein Begehren welches ein Halbstarker empfindet wenn er die attraktive Nachbarstochter sieht, sondern er war auf eine seltsame Art fasziniert davon wie souverän und selbstbewusst die junge Frau trotz ihrer sehr angespannten Lage auftrat, ein Verhalten was man den Iunier an diesem Tag in der ein oder anderen Situation absprechen musste...
Aber zum Glück verstand er von allem was, was auch nur im entferntesten mit dem Soldatentum zutun hatte, als die Decima ihn fragte, nickte er, "Das sollte kein Problem sein, letztlich wird er nicht der einzige sein der bewaffnet ist, allerdings sollte er auch mit der besagten Klinge umgehen können, damit sich die Angreifer nicht totlachen, wobei...", Seneca stockte, und hoffte er würde nochmal ein Lächeln aus der Decima rauskitzeln können, er blickte sie kurz an und lächelte, wandte sich dann aber wieder zu der "Ware", "Aber letztendlich, kein schlechtes Geschäft wenn du jemanden suchst.", resumierte der Iunier während er sich den Kerl nochmal ansah...
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Seneca nickte Figulus dankend zu als dieser den Schemel brachte, und setzte sich. Dann schenkte er sowohl sich selbst, als auch Raghnall einen Tonbecher mit Wasser ein, und reichte dem Sklaven seinen Becher rüber. Anschließend trank er einen Schluck, blickte auf den Boden, und dann wieder hoch..
"Du hast also nichts zu ihnen gesagt? Aber sie müssen doch reagiert haben? Schließlich sollte man doch davon ausgehen, dass dich die Mitarbeiter der Acta kennen, schließlich stehst du deiner Herrin doch sehr nahe.", führte er aus während er sich nach vorne lehnte..
"Lass mich die Sahe nochmal zusammenfassen.", sagte Seneca bevor Raghnall antworten konnte, er räusperte sich kurz, was aufgrund des Wasser wohl kaum an einer trockenen Kehle liegen konnte, sondern eher daran dass er sich alles nochmal kurz zurecht legen musste..
"Wir kamen in die Casa Decima, und haben dort ermittelt.", 'wenn man es denn so nennen soll' dachte sich Seneca, "Dann als wir gingen, hat dich die Decima in die Acta geschickt, und du bist ohne Umwege dorthin gegangen, fandest einige Arbeiter vor, und sie haben weder reagiert noch hast du irgendetwas gesagt? Das klingt nicht sehr plausibel, eher im Gegenteil, vorallem weil du ja wusstest wie wir vorgehen würden, wenn wir denn kommen.", schlussfolgerte Seneca und kratzte sich kurz am Kinn bevor er fortfuhr, "Was widerum bedeutet dass du genug Zeit hattest etwaige Vorbereitungen zu treffen, und seien wir ehrlich, ich kenne dich seit ein paar Stunden und bin mir bereits sicher dass du nicht der Typ Sklave bist, welchen die Decima zur Acta schickt um den Herren und Damen dort ein Schälchen Trauben zu reichen." -
Seneca horchte auf, er war schon drauf und dran das "Tier" Lepidus zu entfesseln, weil er dachte dass der Sklave sowieso nur wieder alles wiederholen würde.
"Zum ersten Mal?", fragte er ruhig und doch etwas überrascht, allerdings konnte er seinen Anflug von Euphorie noch ganz gut verbergen, und blickte kurz seine Kameraden an. Dann bewegte er sich ein paar Schritte auf Raghnall zu..
"Die Leute im Redaktionsraum, was hast du ihnen gesagt? Und was haben sie getan?", langsam wurde es doch interessant, scheinbar wusste Raghnall mehr, leider bedeutete dies auch dass Axilla eingeweiht war, und dann, ja dann würde es wohl im Hause der Iunier einigen Gesprächsbedarf geben, aber davon musste Raghnall ja nicht unbedingt was erfahren, er schien recht klug, vorallem für einen Sklaven hatte er beachtliches Talent, was Seneca gefiel, er mochte einen "ebenbürtigen" Gegner, auch wenn der Iunier letztendlich immernoch am längeren Hebel saß..
Seneca entschloss sich dazu das Gespräch weiter zu vertiefen anstatt den Sklaven der Decima im Carcer brüten zu lassen und ihn so zu brechen..
"Figulus, bist du so nett und holst mir auch einen Schemel?", fragte er seinen Kameraden welcher schon halb auf dem Weg war, "Möchtest du etwas Wasser?", fragte er dann sein Gegenüber, denn das alte Spiel mit dem Zuckerbrot und der Peitsche erwies sich oftmals als sehr wirkungsvoll.. -
Seneca stand still und in Haltung. Eigentlich durfte an seiner Rüstung nichts falsch gemacht worden sein, zumindest wüsste er nicht was, also war er relativ zuversichtlich dass er durch die Inspektion ganz gut durchkommen würde. Allerdings wusste man bei den Centurionen ja nie...
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Seneca's Laune sank und sank und sank, dieser Sklave war echt eine echte Belastung für sein bis hierher recht niedriges Aggresionspotential, aber er atmete einmal tief durch und konnte sich so wieder etwas beruhigen...
"Die letzten Leute die hier blöde Witze gemacht haben, kamen hier wenn überhaupt mit ein paar gebrochenen Gliedmaßen wieder raus.", sagte Seneca trocken und verzog dabei keine Mine. Er hatte nicht wirklich eine Ahnung schließlich war er auch nicht allzu oft hier, aber dass die Geschichte jetzt völlig frei erfunden war konnte Raghnall nicht wissen. Seneca sah ein dass es keinen wirklichen Sinn haben würde Raghnall so allgemein zu befragen, schließlich war er ein recht sprachgewandter Gesprächspartner und man müsste die Fragen schon etwas verschachtelter Stellen um etwas aus ihm raus zu bekommen, zur Not hatte man allerdings noch Lepidus in der Hinterhand, ein wahres Tier, welcher so aussah als ob er Tag und Nacht in diesen Gemäuern sitzen würde und die Gefangenen mit seinem kleinen Finger zerstampften könnte. Außerdem konnte er erstaunlich oft mit seinen Gelenken knacken, was seine brutale Aura nochmals unterstrich.
"Als du ankamst, welche Mitarbeiter hast du dort getroffen? Was haben sie gemacht?", fragte er und hoffte damit etwas weiter zu kommen..
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Es war schon später, sehr viel später als die Prätorianer mit dem Gefangenen im Schlepptau die Castra erreichten. Sie hatten auf dem Weg von der Acta hierher kein Wort gesprochen, und auch auf den Straßen Roms, so wirkte es zumindest, lag eine seltsame Stille. Es war dunkel in den Gassen, doch die Miles wussten dass es für den Sklaven der Decima im Carcer noch dunkler werden würde, eine ohnmächtige Dunkelheit, und auch viel stiller, nicht die Art Stille eines leeren Raumes, sondern die Art Stille welche man beobachten kann wenn es schneit, alles erschien dumpfer und bizarr in diesem Gebäude, und so waren die Miles auch immer froh nicht auf der anderen Seite sein zu müssen.
Die Männer brachten Raghnall in einen kleinen Raum, wo nicht mehr als ein unbequemer Holzschemel drin stand auf dem sie Ihn anwiesen platz zu nehmen.
Es blieben nur drei Männer im Raum, Figulus, Seneca und Lepidus, welcher öfters mal im Carcer seinen Dienst schob...
"Du bist hier ganz schnell wieder raus wenn du uns alles, und ich meine wirklich alles erzählst was du weißt.", Seneca lief in der kleinen Zelle auf und ab, "Was hast du gemacht nachdem wir aus der Casa Decima abzogen? Was hast du so plötzlich in der Acta gemacht? Immerhin waren wir nicht gleichzeitig an beiden Orten und kamen erst eine ganze Zeit später dort hin."