Nö, alles gut. Iss mal schön auf und drück mir dabei die Daumen für die Wahl.
Beiträge von Galeo Claudius Gallus
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Zitat
Original von Marcus Decimus Livianus
Als er die beiden Claudier entdeckt hatte, trat er auf sie zu.„Salve meine Herren! Verzeiht mir bitte die Verspätung. Ich wurde noch in der Curia Italica aufgehalten. Was habe ich schon verpasst?“
Galeo wandte sich um und erkannte den Dominus der Aurata.
"Salve", grüßte er freundlich zurück, wobei er feststellte, dass er spontan nicht wusste, welche Anrede er wählen sollte. Decimus klang etwas respektlos in seinen Ohren, Livianus wiederum zu vertraut und bei Dominus musste er an die eigenen Sklaven denken. Er schob die Entscheidung auf und verfolgte wieder das Rennen. In das Gespräch der beiden Senatoren wollte er sich nicht einmischen. Wenn sein Vater redete, blieb er ohnehin meistens stumm und solange er nicht in seiner Funktion als Vicarius etwas loswerden wollte, beschränkte er sich auf das Zuhören. -
Bei mir war es eine Wahlkampfspende, auch alles gut. Ist wohl einmal ohne diesen Zusatz eingestellt worden.
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Gelao kannte den Begriff dieses Feiertages für die Unwissenden (er weigerte sich, das Schimpfwort zu benutzen) und sah es nicht als Makel an, zu diesem allgemeinen Termin seine Getreidespende darzubieten. Er kam heute als Vertreter seiner Familie zum Forum und würde im Anschluss daran sich umkleiden, um mit seinen Priesterkollegen singend und tanzend durch Roms Straßen zu ziehen.
Das Getreide trug er nicht selbst, aber es entstammte der eigenen Ernte seines Hauses. Er ging zielstrebig auf die Gruppe der Opferhelfer zu, in deren Mitte er den Quaestor Consulum erblickte. Er kannte ihn bisher nicht persönlich, sondern nur vom Sehen, obwohl der Flavier häufig seinem Amt gemäß in der Villa Claudia ein und ausging. Da jedoch Galeo für den eigenen Wahlkampf häufiger außer Haus weilte und er auch auf der Hochzeit seiner Nichte den Hintergrund suchte, ergab sich bisher kein Gespräch.
"Zu Ehren des Fornax überreiche ich stellvertretend für meine Familie die Gaben der Gens Claudia." -
Galeo befand sich inmitten der Schar, die Sassia in ihr neues Heim begleitete. Als ihr Onkel kam ihm keine besondere Aufgabe zu und so hielt er sich weitgehend im Hintergrund. Er wartete auf einen günstigen Moment, an dem das Paar weniger belagert stand. Es dauerte eine geraume Weile, aber irgendwann vor dem Opfer bot sich die Gelegenheit und Galeo ergriff sie.
"Liebe Sassia, werter Flavius Scato. Meine Glückwünsche erreichen euch heute und meine guten Wünsche sollen euch ein Leben lang begleiten. Mögen die Götter euch wohl gesonnen sein."
Eine kurze Rede zwar, aber lange standen sie auch nicht alleine und außerdem kam jedes Wort von Herzen und stellte nicht nur eine einstudierte Aneinanderreihung ohne tiefere Bedeutung dar. -
Hier und heute fand sein erstes selbst organisiertes Trainingsrennen statt. Aufregung erfasste Galeo und Vorfreude zugleich. Er fieberte für die Aurata und es müsste nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn die Goldenen nicht die Nase vorne hätten. Galeo war gespannt, wie sein Vater mit einer Niederlage umgehen würde.
Ob der Dominus der Factio Aurata ebenfalls erscheinen würde, war nicht gewiss. Die Information lag in der Casa Decima, entscheidend war die verfügbare Zeit.
Galeo begrüßte erst einmal seinen Vater."Herius." Sie sahen sich heute nicht zum ersten Mal. "In dieser Weise haben wir uns noch nie gegenübergestanden." Respekt klang in der Stimme, an Herausforderung war nicht zu denken.
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Terminmitteilung - Factio
Ich habe eine Trainingsbahn reservieren können und ein erstes Training mit der Factio Praesina organisiert.
Der Start ist heute zur sechsten Stunde.Ein factioloser Fahrer namens Athenodorus ist ebenfalls am Start, der interessant werden könnte.
Vicarius Claudius
Recherche - Factio
Liste Fahrerankauf
1.
Syennesis - Verhandlung seit Dezember mit Factio Praesina - unter Vertrag
2. Hermippus - ohne Vertrag/trainiert mit Albata + Purpurea
3. Athenodorus - ohne Vertrag/trainiert mit uns + Preasina (siehe oben)
4. Tisander - ohne Vertrag/trainiert mit uns + Praesina (siehe oben)
weitere Fahrer sind entweder zu alt oder an Vereine gebundenVicarius Claudius
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Ein kleiner Schreck fuhr in Galeos Bauch, als er dieselbe Stimme noch einmal hörte. Die Höflichkeit gebot, dort hinzuschauen. Glücklicherweise erkannte er dieses Mal keine irritierenden Zeichen, was bewirkte, dass seine Erklärungen freier wirkten.
"Die Schlussfolgerungen sind richtig, wobei der späteren Erweiterung des Wissens in sämtlichen Fächern Grenzen gesetzt sind. In meiner Familie muss sich jedes Kind strecken, wenn es dem durch die Vorfahren gesetzten Maßstab gerecht werden will. Es ging nie darum, nur Lesen und Schreiben zu lernen. Das erklärte Ziel hieß Fehlerfreiheit in allen Bereichen. Gleiches gilt für die Formen der Mathematik. Ziel der Bildung in späteren Jahren ist es, das Niveau zu halten."
Die Worte kamen flüssig, Galeo hatte sie in seiner Kindheit oft genug gehört."Fremde Sprachen und fremdländisches Recht erwiesen sich als neue Herausforderungen auf meinen Reisen, das ist ebenfalls korrekt." Er sehnte ein Glas Wasser herbei und würde es ohne Abzusetzen leeren.
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Galeo legte die Tafel mit der Meldung der Aurata bei seiner Heimkehr auf den Poststapel. Seinen Vater informierte er außerdem und er sprach sogleich ein Trainingsrennen der beiden Factiones an.
Die Factio Aurata
meldet sich hiermit für das Rennen zu den Equirria an.
Als Fahrer wird Sotion an den Start gehen.Für den Fall weiterer Fahrer am Start, ist die Reihenfolge
Tanco vor Pythocles. -
Als Galeo realisierte, dass seine Vorschläge und somit er auf Anhieb ernst genommen wurden, erstarkte etwas bisher Unbekanntes in ihm. Selten hatte er sich so gut gefühlt und er würde alles daran setzen, sich dieses Vertrauens würdig zu erweisen.
"Eine Liste", wiederholte er voller Tatendrang. "Ich lege sie dir schnellstmöglich vor und treffe dich am ehesten … hier?" Ein Treffen in den Factioräumen hielt er für eher unwahrscheinlich, aber er wollte besser fragen. Geld besaß die Factio also, das beruhigte ihn, während die Aussicht auf einen Bieterkampf eine gewisse Spannung erzeugte. Geld entschied nicht immer, es gehörte auch Verhandlungsgeschick dazu und er hoffte, er würde an Verhandlungen teilhaben können, um zu lernen.
Eine Sache war noch ungeklärt. "Soll ich die Meldung unseres Fahrers bzw. unserer Fahrer zu den Equirria vornehmen?"
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Galeo betrachtete es als Glück, dass sich als erstes Decimus Livianus äußerte. Er bedankte sich mit einem Lächeln und einem dankbaren Nicken, die Stimme wollte nicht so recht.
Seine Worte stärkten ihn und er hoffte, es ging so weiter. Darin allerdings sah er sich getäuscht. Iulius Dives erhob sich und sein Blick versprach nichts Gutes. Vor allem äußerte er Freude ohne sie zu zeigen. Oder er lächelte, ohne gleichzeitig etwas Amüsantes zu sagen. Diese Unstimmigkeiten irritierten Galeo, was ihn vom Vortrag ablenkte, weil er sich fragte, warum dieser Mensch so war wie er sich zeigte. An Galeo in Person konnte es nicht liegen, sie kannten sich nicht.Plötzlich herrschte Stille im Senat. Das bedeutet wohl, Galeo musste antworten. Das Stichwort Künste lag ihm in Erinnerung und zuletzt ging es um seine Eignung.
"Ich weiß nicht genau, was mit Künsten gemeint war. Ich habe weder Gesang noch bildnerische oder darstellende Kunst studiert. Es fällt mir leicht, fremde Sprachen zu erlernen. Beherrscht man die Sprache und beschäftigt sich mit der Schrift, deren Zeichen teils stark von unseren abweichenden, erfährt man auch viel über fremdländisches Recht."Galeo musste eine Pause einlegen, um Luft zu holen. Mit Herzklopfen fuhr er fort.
"Was meine Eignung betrifft, so liegt sie vor allem in der Mathematik. Ich empfinde große Begeisterung, mit Zahlen umzugehen. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob dies in Form von Waren, Geld oder Zeiträumen und Abmessungen geschieht. Meine Sympathie und Eignung sehe ich daher besonders bei den IIIviri Aere Argento Auro Flando Feriundo."Er schaute bewusst in eine Richtung, aus der Augenpaare wohlwollend auf ihn gerichtet waren.
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Galeo vermerkte bei sich die Entscheidung bezüglich des Fahrerverhältnisses und hörte weiter zu. Seine Loyalität lag bei der Aurata, ohne Zweifel. Da er gleichzeitig wusste, dass sein Vater ein freundschaftliches Verhältnis zum Dominus der Aurata pflegte, fühlte er sich nicht im Zwiespalt. Solange er seinem Vater nicht schadete, wollte er sein Wissen teilen, aber eben nur bis zu diesem Punkt. An dieser Stelle müsste er eine Grenze ziehen, eine Grenze zwischen Factioarbeit und Familienleben.
"Mein Vater ist nicht über die Maßen mitteilsam. Das ist er noch nie gewesen. Ich habe mich aber vor meinem Eintrittsgesuch selbstständig mit allen möglichen Registern und Berichten beschäftigt, weswegen ich einen guten Überblick über den Urzustand habe. Ich nenne das mal so.
Es muss länger keine Rennen in Rom gegeben haben und die Rennställe verloren an Bedeutung. Es heißt, als mein Vater in der Praesina Förderer wurde, befand sich die Factio in einem desolaten Zustand. Der Fahrerbestand lag um ein Drittel unter dem aller anderen Factiones. Es gab keine erfahrenen oder halbwegs erfahrenen Fahrer mehr, nur noch ganz junge. Daher wird niemand in den Ruhestand geschickt oder ersetzt werden können."
Geleo fiel selbst nicht auf, dass er viel selbstsicherer als sonst wirkte, wenn er über den Rennsport sprach. Hier kannte er sich aus, hier lag sein Interesse.
"Mein Vater macht kein Geheimnis daraus, eine größere Anzahl an Jungfahrern einzustellen. Er will die Konkurrenz im eigenen Stall ausnutzen, um Bestleistungen aus den Fahrern herauszuholen. Kein Wunder, die Praesina liegt im Ranking ganz weit unten.
Das bringt mich auf einen Gedanken. Wir haben nur einen jungen Fahrer.
Pythokles und Sotion sind bereits etwa in der Mitte ihrer Laufbahn angekommen. Wäre es nicht klug, sich ebenfalls nach weiterem Nachwuchs umzusehen, um den dann langsam aufzubauen?" -
Als Galeo aufgerufen wurde, schwitzte er bereits vor Aufregung. Er erhob sich und stand mit leicht zittrigen Knien. Auch räuspern musste er sich mehrmals, bevor seine Stimme fest klang. In Gedanken ging er zurück ins Atrium der Casa Decima und erinnerte sich an die aufbauenden Worte. Er machte sich klar, dass hier viel unerfahrenere Männer standen als er und sein Alter ihm eher Sicherheit geben sollte.
"Patres Conscripti!
Anders als sonst steht heute kein junger Mann vor euch, der sich für das Einstiegsamt des Cursus Honorum bewirbt. Ich bin sicherlich auch den wenigsten bekannt. Deswegen beginne ich am besten mit der Vorstellung."Schon lag der erste Stolperstein auf seinem Weg. Er würde wieder sagen müssen, dass er der Sohn von… war. Er war immer nur der Sohn und bisher nie jemand mit eigenem Namen.
"Ich heiße Galeo Claudius Gallus, bin der älteste Sohn des amtierenden Consuls und habe die kürzeste Zeit meines Lebens in Rom verbracht. Bevor ich Familienvater wurde und teils auch, als ich noch kleinere Kinder besaß, habe ich viele Bildungsreisen gemacht und sie mit dem Nützlichen verbunden. Meine Familie besitzt viele Ländereien außerhalb Italiens und ab und zu gilt es, den Besitz zu überprüfen und zu mehren.
Vor kurzem habe ich einen Rückblick auf mein Leben gemacht und festgestellt, dass ich meine Zeit zu spärlich für die wirklich großen Dinge genutzt habe. Ich kann zu wenig vorweisen, wenn der Tag gekommen ist, an dem ich zusammenpacken muss. Aus diesem Grund möchte ich mich in den Dienst Roms stellen. Ich möchte mich nützlich fühlen und nützlich machen. Ich denke, für ein gutes Vorhaben ist es nie zu spät."Er merkte, wie sein Hals vom Sprechen trocken wurde. Daran musste er arbeiten. Zum Glück war die einstudierte Rede bald geschafft. Ihm fehlte seit Jahren die Übung und damit auch die Sicherheit. Am dick auftragen, musste er ebenfalls arbeiten. Er empfand den Auftrag selbst eher dünn als dick.
"Zwei Tätigkeitsbereiche habe ich bisher ausgefüllt. Ich möchte sie benennen, auch wenn beide zeitlich recht unbedeutend ausfallen. Vor sehr vielen Jahren habe ich begrenzte Zeit als Aquarius gearbeitet und vor kurzem habe ich die stellvertretende Leitung der Factio Aurata anvertraut bekommen."
Auf seine Ernennung zum Vicarius war Galeo stolz und das zeigte er. Consular Decimus war eine Größe in Rom und wem er Vertrauen schenkte, besaß einen Bonus. Das glaubte Galeo jedenfalls.
"Ich blicke, wie jeder Patrizier aus gutem Hause, auf eine gute Ausbildung zurück. Bisher habe ich sie viel zu wenig genutzt. Heute möchte ich beginnen, das zu ändern und ich hoffe sehr, dass ihr mich in meinem Vorhaben unterstützt. Ich weiß, dass die Fußstapfen groß sind und ich mich werde strecken müssen. Am Willen soll das Vorhaben nicht scheitern.
Ich danke für euer Gehör und rechne damit, dass viele Fragen kommen. Ich möchte sie anschließend gerne beantworten."Froh darüber, die erste Hürde genommen zu haben, atmete er befreit aus. Suchend sah er sich nach Wasser um. Gleichzeitig suchte er nach ihm bekannten Gesichtern.
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Es traf sicher zu, dass sein Vater auf den Geschmack gekommen war, aber der Ausrichtung dieses Rennens lag ein andere Antrieb zugrunde.
"So weit ich weiß, ist die Ausrichtung dieses Rennens eher aus der Not geboren. Erklärtes Ziel meines Vaters ist die Abdeckung jedes Festtags innerhalb seiner Amtszeit. Er will nicht, dass es eine Lücke im kultischen Kalender gibt und er musste kurzfristig für den Ausfall eines Magistrats einspringen." Die genauen Hintergründe kannte Galeo nicht.Das Thema Fahrer fand er auch viel spannender. Natürlich kannte er alle Fahrer und ihre Daten, aber er konnte weder etwas zu ihrem Charakter oder ihrer Einstellung sagen noch würde er sie ihren Namen zuordnen können, sollte er sie sehen.
Seine Einschätzung beruhte deswegen ausschließlich auf theoretischen Kenntnissen.
"Mir kam auch sofort der Gedanke, dass wir mit Tanco ein großartiges Talent haben. So jung und schon so erfolgreich. Wenn aber nur ein Fahrer starten darf, dann hätte ich, wie du auch, zuerst Sotion gewählt. Es wäre schön, würde er an alte Erfolge anknüpfen. Die nachfolgende Reihenfolge ist perfekt."
Ihm machte diese Beratschlagung Freude, das war ihm anzusehen.
"Eine Frage hätte ich noch zu Übungsrennen. Du sagst, das würdest du in meine Hände legen, trotzdem möchte ich deine Zustimmung erfragen in einer speziellen Sache. Auf welche Konstellation soll ich mich bei Trainingsrennen mit einer anderen Factio einlassen, damit es in deinem Sinne verläuft, wenn in dieser anderen Factio mehr Starter an den Start gehen sollen als bei uns? Ich frage das deswegen, weil ich weiß, dass im Rennstall, den mein Vater finanziert, kein erfahrener Fahrer, stattdessen aber in Kürze eine erhöhte Anzahl von unerfahrenen Nachwuchsfahrern zur Verfügung steht." Er war sich nicht sicher, ob er die Situation verständlich geschildert hatte und wollte auch nichts falsch machen, deswegen schob er eine Kurzerklärung nach.
"Favorisierst du ein ausgewogenes Verhältnis bei den Startern?" Er wollte, dass der Dominus mit ihm zufrieden war und brauchte die Anfangsorientierung. -
Galeo hörte genau zu und nickte. "Das ist absolut akzeptabel." Da er sich bereits über seine Aufnahme gefreut hatte, stellte jedes Stückchen Verantwortung eine zusätzliche Freude dar.
Sicherlich würde er auch immer Bescheid bekommen, wo sich der Dominus auf Reisen befand, um ihn brieflich zu erreichen."Dann möchte ich gern die Gunst der Stunde nutzen und dir eine Einladung zu einem Rennen überreichen, die beim Sitz der Factio abgegeben wurde. Ich könnte die Vorbereitungen treffen, wenn ich weiß, wen du antreten lässt bei welcher Konstellation." Galeo überreichte die Einladung.
Galeo kannte die Fahrer der Aurata noch nicht so gut, aber er war gewillt, schnell zu lernen.
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Ich würde gern im Senat meine Rede halten, aber ich darf dort nicht schreiben.
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Galeo nickte bei der Aussage, dass es einiges an Aufgaben gäbe. Er stellte sich tatsächlich verschiedene Verantwortungsbereiche vor und erwartete gespannt, welchem er zugeordnet werden würde. Als dann das Wort Vicarius fiel, brauchte es einen Moment, bis er die Tragweite verstand. Für diesen Moment stand sein Mund einen Spalt offen, bis er sich zusammenriss und ihn wieder schloss. Die Erklärung, dass häufig prominente Personen als Dominus einer Factio vorstanden, rauschte an ihm fast ungehört vorbei, aber er kannte diese Gepflogenheit auch.
Er nickte schon, bevor er zum Antworten kam. Ja, er wollte das Angebot liebend gerne wahrnehmen und er freute sich, dem Consular damit sogar unmittelbar helfen zu können. Hinzu kam etwas Vorzeigbares bei seiner Kandidatur. Die Glücksgöttin meinte es heute gut mit ihm.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." Die Freunde stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Sehr gerne nehme ich diese Aufgabe an." Das erste und wohl auch einzige Mal, wo Galeo eine bedeutendere Aufgabe ausfüllte als sein Vater.
"Damit ich deinen Erwartungen gerecht werden kann, habe ich eine Frage. Was genau bedeutet operativ leiten, wenn du in Rom bist? Ich habe verstanden, dass deine Zeit weitgehend knapp ist und die Frage stellt sich nicht, solange du auf Reisen bist. Aber wo liegt meine Grenze während du in Rom erreichbar bist?"
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Je länger Galeo zuhörte umso mehr ermutigt fühlte er sich. Mit so vielen guten Hinweisen hatte er nicht gerechnet. Sie stärkten ihn. Die Schwierigkeit bestand trotzdem für ihn, sich selbst davon zu überzeugen, dass er mehr als nur wenig vorweisen konnte. Er würde trainieren müssen, selbstsicher aufzutreten. Vor allem musste er seine Tätigkeit als Aquarius mit gänzlich anderen Augen sehen. Es stimmte ja, diese Zeit brachte Erfahrung. Er musste sie nur aufwerten. Allein das fiel ihm aber schwer. Er hielt sich selbst für einen Tunichtgut und musste bald andere vom Gegenteil überzeugen.
Sein Entschluss, endlich etwas auf die Reihe zu bekommen, sollte ihm dabei helfen. Er wollte sich nicht länger vor sich selbst schämen müssen.
"Danke." Mehr kam erst einmal nicht über seine Lippen. Selbst seine Lebenserfahrung durfte er in die Waagschale werfen. Er versuchte sich vorzustellen, wenn ein junger unerschrockener Gegenkandidat auftrat, wie er ihn mit seiner Reife würde stoppen können. Die Vorstellung versagte zwar, aber vielleicht brauchte er auch erst ein paar Ermunterungen und Erfolge, bis die Sicherheit wuchs.
"Ich merke mir jedes deiner Worte." Es klang wie ein Schwur vor sich selbst. Außerdem setzte er Vertrauen in die Aussage, dass er Senatoren hinter sich wissen konnte, auch wenn er die Bedeutung des Naheverhältnisses nicht einschätzen konnte.
"In zweiter Sache wollte ich heute erfragen, ob ich bei der Aurata einer bestimmten Aufgabe zugeteilt werde." -
Der junge Tag erstrahlte in der schönsten Vorfrühlingssonne, als Galeo mit einer Schar Sklaven durch Roms Zentrum zog. Er verweilte an verschiedenen Orten. Während die einen der Sklaven verschiedene Waren anboten, riefen andere die Menge herbei.
"Kommt her, hier gibt es Wahlkampfspenden! Galeo Claudius Gallus kandidiert. "
Sim-Off: WiSim plus Einladung für alle Sklaven der Claudia.
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Galeo freute sich über die verständnisvollen Worte und folgte der Einladung auf eine der Liegen. Manieren besaß er, er kam schließlich aus gutem Hause, aber mit vorzeigbaren Erfolgen haperte es.
"Ich gestehe, ich war nicht oft eine Freude für meinen Vater. Seine Erwartungen an mich waren stets hoch. Es ist nicht so, dass ich das nicht nachvollziehen kann, aber ich konnte diese Erwartungen bisher nicht erfüllen. Ich habe eine Zeit lang als Aquarius gearbeitet, weil mir die Arbeit inhaltlich Spaß gemacht hat, aber sie war meines Standes unwürdig und so habe ich sie der Familie zuliebe wieder aufgegeben.
Natürlich verfüge ich über rhetorische und mathematische Kenntnisse. Wir hatten einen Privatlehrer, der uns Lesen, Schreiben und Ethik gelehrt hat. Meine Ergebnisse haben aber meinem Vater nie ausgereicht und seine Strenge hat bei mir keine Besserung bewirkt. Eines Tages habe ich rebelliert und bin in die Welt gezogen."
Kein gutes Bild, was er da von sich zeichnete und das wurde ihm bewusst."Ich schätze, das qualifiziert mich nicht." Er blickte zum Decimer. "Ich wäre dankbar für ein paar Tipps. Ganz so jung bin ich nicht mehr und ich habe mir vor Tagen einen Rückblick gestattet. Mir ist klar geworden, dass ich bisher nichts Vorzeigbares mit meinem Leben angefangen habe und ich möchte nicht am Lebensende sagen müssen, ich war ein Versager. Deswegen bin ich wild entschlossen, das Ruder herumzureißen und hoffe, es ist dafür noch nicht zu spät."