Beiträge von Publius Pompeius Pius

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    Original von Iullus Quintilius Sermo
    Alle (Kult-)Vereine, die du hier siehst, werden aktiv simuliert (auch wenn manche derzeit nur auf dem Papier bestehen und 'aktiv' in dem Fall nicht wirklich zutrifft). Alle anderen nicht, zumindest nicht sonderlich ausführlich oder über einen nebenbei erwähnten NSC oder ähnliches hinaus.
    Die Leute vom CD werden dir natürlich wesentlich ausführlichere Antwort geben können. :D


    Was haben denn die Fetiales so gemacht?


    Das würde in beiden Fällen "nein" heißen. Ich richtete mich eigentlich auch besonders an die die Profis vom Cultus.


    Die Fetiales waren für den (sakralen) Rechtsverkehr der Römer zu anderen Völker zuständig. Sie vermittelten offiziell die diplomatischen Entscheidungen des Senats. Seine reale Macht verlor die Gruppe von Epoche zu Epoche immer mehr. Während in den frühen Phasen praktische und kultische Funktion noch mehr oder weniger identisch waren löste sich der Kult in späteren Zeiten immer weiter von der Praxis ab. Die kultische Bedeutung blieb jedoch erhalten. Das Collegium bestand aus 20 Personen die auf Lebenszeit aus noblen (leider kann ich nicht sagen was das genau heißt) Familien kooptiert wurden. Wäre wohl zu unserer Zeit kein Beruf mehr, wie z.B. Augur oder Pontifex. Aber praktisch existierte das Collegium noch und die Mitgliedschaft war wohl auch mit sozialem Prestige verbunden.


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    Original von Manius Tiberius Durus
    Nein, werden sie nicht. Aber ich halte auch wenig davon, ständig neue Einrichtungen bespielbar zu machen, wenn die bestehenden nicht einmal genutzt werden. Wenn du dich daher z.B. am Kaiserkult beteiligen willst, würde ich vorerst die Augustales empfehlen.


    Ansonsten tauchen aber die meisten Collegia zumindest als NSCs an ihren Feiertagen auf, sodass sie doch irgendwie integriert sind (insbesondere die Fetiales).


    Spielerisch verstehe ich deine Bedenken natürlich völlig. Aber man könnte sie ja zumindest an den entsprechenden Stellen erwähnen und dann fixe NSCs eintragen. Deinen Hinweis auf den Kaiserkult verstehe ich nicht ganz.

    Werden die Fetiales und die Titii sodales im IR eigentlich im Moment in irgend einer Weise simuliert bzw. berücksichtigt?


    Bei den Titii sodales ist das zugegeben schwer, da man da offenbar nur wenig weiß was die eigentlich gemacht haben, aber bei den Fetiales weiß man es ja eigentlich recht gut.

    Der junge Aurelier schien nachdenklich. Was einem so jungen Mann wohl so belastete? Oder ob er über die Wahl des alten Pius nachdachte? Falls seine Priesterschaft schon gefüllte Reihen haben sollte, kann man dann ja weiter schauen. Irgend etwas sagt mir aber, dass dem nicht so seien wird...


    Eine Prüfung. Hatte der Pompeier nicht schon genug davon in seinem Leben gehabt? Aber Pius hatte erstaunlich viel Verständnis dafür, dass man nicht jeden Unwissenden in den Dienst der Götter schicken wollte. Wenn die Götter es so wünschen, so soll ich geprüft werden. Wie soll diese Prüfung aussehen?

    Ja ganz richtig. bestätigte Pius die Annahme des Aureliers. Merkur, der Götterbote und Patron der Händler, Diebe und Rhetoriker? Das war eigentlich nicht so seine Sache und er hoffte sich nicht bei dem Aurelier und beim gesamten Cultus unbeliebt zu machen, wenn er einen anderen Gott vorschlug. Um ehrlich zu sein hatte ich eher an Dis Pater gedacht... Irgendwie war der alte Pompeius sich dann doch sicher, dass es in der Priesterschaft des Pluto auch noch eine freie Plätze waren. Wohl zu viele Menschen hatten so große Angst vor dem Tod, dass sie das Thema ganz mieden und so natürlich auch Pluto. Doch der alte Pius wusste um seine Sterblichkeit sehr genau. Er spürte sie schon seit Jahren in seinen Gliedern.

    Pius freute sich sehr über die Geste, dass er sitzen bleiben konnte. Seit ein paar Jahren fiel ihm doch das Aufstehen doch recht schwer.


    Salve Aurielius Corvinus! Richtig, ich bin es der dich sprechen möchte. Pius legte eine kleine Pause ein und trug dann sein Anliegen vor. Mein Name ist Publius Pompeius Pius und ich bin seit kurzem wieder in Roma. Nun suche ich einerseits eine Beschäftigung mit der ich dem römischen Volk wieder dienen kann und andererseits etwas Geld verdienen kann. Ich muss gestehen zuvor noch nie im Cultus deorum Romanorum tätig gewesen zu sein, habe aber profunde Kenntnisse in unserer Religio und auch in den Kulten des Ostens. Der Pompeier dachte sich, dass Corvinus nun sicher wusste auf was er hinaus wollte.

    Der alte Pius setze sich in den bequemen Sessel und entspannte seine alten Glieder. Nachdem er sich es bequem gemacht hatte nickte er dem Nubier freundlich zu und wartete. Er ließ sich von der Sklavin etwas Wasser geben. Hunger hatte er keinen. Die Aurelier hatten, wie es nicht anders zu erwarten war, eine recht ansehnliche Behausung. Pius war bereits gespannt was für ein Mann dieser Corvinus ist.

    Verdattert stand Pius nun vor der Prota die man ihm tatsächlich vor der Nase wieder geschlossen hatte ohne ihn wenigstens hereinzubitten. Dazu fiel ihm auch nichts mehr ein... Da blieb wohl nur warten und Wut unterdrücken.

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    Original von Dontas
    jap, auch das Christentum spielte beim Zerfall des Reiches eine Rolle. Und es gab noch ein anderes Problem das du erwähnt hast im Punkt 2, die römischen Frauen wollten nicht mehr das Risiko eingehen im Kindbett zu sterben. Die medizinischen Kentnisse waren ja nicht so gut und viele Frauen starben im noch bei der Geburt. Ich bin mir nicht sicher aber ich habe gehört das die römischen Frauen dafür waren das die Sklavinnen, für sie, Kinder von ihren Männern gebären sollten.


    Inwiefern das Christentum? Über das Bevölkerungswachstum "der Römer" weiß ich jetzt nichts genaues, ich wüsste aber nicht, dass es stark zurückgegangen wäre. Ab 212 war sowieso jeder freie Bewohner des Reiches Bürger und damit zumindest de jure Römer.


    Zitat

    Original von Dontas
    jap, auch das Christentum spielte beim Zerfall des Reiches eine Rolle. Und es gab noch ein anderes Problem das du erwähnt hast im Punkt 2, die römischen Frauen wollten nicht mehr das Risiko eingehen im Kindbett zu sterben. Die medizinischen Kentnisse waren ja nicht so gut und viele Frauen starben im noch bei der Geburt. Ich bin mir nicht sicher aber ich habe gehört das die römischen Frauen dafür waren das die Sklavinnen, für sie, Kinder von ihren Männern gebären sollten.


    Inwiefern das Christentum? Über das Bevölkerungswachstum "der Römer" weiß ich jetzt nichts genaues, ich wüsste aber nicht, dass es stark zurückgegangen wäre. Ab 212 war sowieso jeder freie Bewohner des Reiches Bürger und damit zumindest de jure Römer.


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    Original von Lucius Artorius Graeceius
    Es gab eine gewisse Dekadenz, gerade auch in promiskuitiver Hinsicht wohl, die aber durch das Christentum eher zurückgedrängt wurde. Ansonsten freilich auch vielleicht ganz naheliegende Implosionstendenzen wie auch, gerade in den Großstädten, eine Völkervermischung, dazu die äußere Bedrohung durch Völkerschaften, die man dann einzubinden suchte.. Man kann aber auch mit dem Hk. Augustinus dem anhaltenden Unglauben Scnhuld geben. Zudem meine ich, daß zwar der Gedanke des Reiches, der Ordnungsmacht, allerdings nicht im Sinne einer Weltpolizei, sondern des kat-echon, fortbestanden habe und fortbestehe, aber das Römische Reich in der konkreten damaligen Gestalt seine eigentliche Bedeutung letztlich in der Ermöglichung der Verbreitung des Christentums von Jerusalem her bis hin nach Rom und darpber hinaus gehabt habe. Das ist aber ein geschichtstheologischer Ansatz, den niemand teilen mjuß.


    Ein Verfall der Sitten wird immer gern herangezogen. Aber waren die Sitten in der Republik oder im frühen Prinzipat wirklich besser? Oder ist das nicht eher eine Rückprojektion der Römer im nostalgischen Sinne?


    Eine Vermischung der Völker, wenn es denn wirklich eine Vermischung war, hätte ja eher das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und eine gemeinsame Reichsidentität geschaffen. Es ist zwar ein schöner Gedanke, dass das Reich eine Ordnungsmacht gewesen sein soll, aber entstanden war das Reich durch den Drang andere Völker auszurauben und ihr Land an die Eroberer zu verteilen. Dies dann als Ordnung zu verkaufen ist Propaganda. Die Ordnung wurde errichtet weil man wollte das alles funktioniert, nicht weil die Römer so edle Kulturbringer waren.


    Sicher kann man als eines der historisch bedeutendsten Folgen des Römischen Reiches sehen, dass es sozusagen der Wirt für das (orthodoxe und katholische) Christentum war. Allerdings versuchte das Reich diesen "Parasiten" (um das Gleichnis weiter zu bedienen) ja über Jahrhunderte erst abzustoßen.


    Meiner Meinung nach war der größte Verdienst des römischen Reiches, dass es Technologien und Erkenntnisse die zuvor nur in einigen Teilen des Reiches bekannt waren auf das gesamte Reich verteilt hat. Damit hat es zur langzeitigen Entwicklungen vieler Regionen in Europas nachhaltig beigetragen.


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    Original von Aridolis
    Ein grund war auch die imer inkompetenter werdenden führungspersöhnlichkeiten.
    Und ein weiterer grund waren die sesterzen die durch die neuen eroberungen nach rom flossen. Rom wurde übermässig reich und dekadent. Von da an wurde nicht mehr der gewält der am besten war, sondern der, der am meisten bevölkerung für sich erkaufen konnte. Also sprich, nicht unbedingt der beste. Ausserdem wurde der senat und die obere und auch niedrigergestellte führung unglaublich korrubt. Sprich, rome hatte ein geschwür das sich es von innenheraus verfaulen liess.
    Desweiteren waren die barbaren ein grosses broblem wie du schon sagtest. und zwar sowohl in ziviler form in der befölkerung, sowie in kriegerischer form.


    mfg Aridolis


    Nur woran misst man welche Führungspersönlichkeiten kompetenter waren als andere? Zu der angeblichen Dekadenz schrieb ich bereits oben etwas. Es war der ganze Zweck der Eroberungen, dass Rom reicher wird und so seine andauernden sozialen Konflikte überspielt werden konnten. Das Reich wuchs dann als Konsequenz daraus. Gewählt wurde spätestens mit dem Prinzipat sowieso nicht mehr und anders als durch Stimmenkauf haben die Wahlen vorher auch nicht funktioniert. Das ist aber in Systemen mit demokratischen Elementen nie anders. In modernen Demokratien muss man den Bürgern nicht einmal was echtes schenken, man muss ihnen nur was versprechen. Korrupt nach heutigen Maßstäben waren die ganzen römischen Institutionen immer. Man hatte überhaupt nicht das Bewusstsein, dass es irgendwie schlecht wäre sich ein Amt oder eine bestimmte Ausführung von Personen in einem Amt zu erkaufen.


    Die "Barbaren" (ich nehme an du meinst die Germanen) waren an sich kein Problem. Das Problem ist vielmehr, wenn man eine bestimmte soziale Realität zu einem unlösbaren Problem erklärt. An sich kamen mit den Germane potentielle Soldaten und Bürger gratis ins Reich. Ohne die Einwanderung der Germanen wäre das Reich aufgrund mangelnder Soldaten vermutlich viel früher gefallen. Das Problem war das man nicht in der Lage sie zu integrieren. Das zeigt sich daran, dass am Ende keiner mehr Kaiser werden wollte im Westen. (Ein paar Jahrhunderte später dann schon wieder, da war man dann nämlich durch die römisch-katholische Kirche doch auf eine gewisse Art und Weise römisch integriert worden.)


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    Original von Dontas
    ob die europäischen Völker je wieder so eins werden wie in der Römerzeit...


    So bestimmt nicht. Gott sei Dank. ;)


    Zumal das auch nicht alle Völker waren, sondern nur eine bestimmte Auswahl.



    So einfach und fertig war das nicht. In Rom herrschte massiver Widerstand der Überfremdung der eigenen Religion mit östlichen Elementen. Es ist doch sehr tendenziös dem Christentum die Schuld an den religiösen Streitigkeiten zu geben. Waren doch die Christen selbst jahrhundertelang Opfer von Verfolgung. In einem Reich das immer mehr den gemeinsamen Halt zu verlieren drohte (mangelnde Integration der Germanen, immer größerer Spalt zwischen dem lateinischen Westen und dem griechischen Osten, etc.) versuchte man die Leute durch die Religion gleich zu schalten. Das versuchte man im "Heidentum" durch Kaiserkult und allgemein verbindliche Opfer und im Christentum eben durch eine Kirche mit einem Dogma. So polytheistisch war das "Heidentum" am Ende übrigens mit seinem Sol Invictus als unbesiegbarer Sonnen- und Reichsgott nicht mehr. Beides scheiterte und brachte letztlich nur noch mehr Konfliktdimensionen ins Spiel.


    Es stimmt schon das die römische Religion eine Volksreligion war und deswegen keine missionarische Absicht hatte, aber auf der anderen Seite hatten die Römer ja eine extrem expansive Art. In dem Sinne passte das Christentum fast besser zu ihnen. Wobei man sagen muss, dass mir kein Krieg einfällt, den die Römer führten um ein nichtchristliches Gebiet zu christianisieren. Derweil hat meiner Meinung nach nicht erst das Christentum die alte römische Religion zerstört, sondern bereits der Palatonismus, was sich darin zeigt, dass die alte römische Religion im 3. Jahrhundert ja auch schon längst gegessen war. Reichsgott war das schon ein Sonnengott den man aus Syrien hatte. Danach ist man eben zu dem Erlösungsgott aus Palästina gewechselt.


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    Original von Claudia Romana
    Noch etwas muss ich einwerfen – die Soldatisierung des Reiches. Am Ende hatte die Soldateska enorm viel Macht. Es hing alleine vom guten Willen des Militärs ab, ob ein Kaiser sich behaupten konnte oder nicht. Es gab im späteren Reich nur wenige Kaiser, die sich länger als ein paar Jahre halten konnten, die meisten wurden eh ermordet.


    Das die Macht bei den Heeresführer lag war schon in der späten Republik so oder was waren z.B. Pompeius und Ceasar?



    Die Kaiser wurden doch immer mächtiger. Nur alle Macht der Welt hilft nichts gegen einem Dolch im Rücken. Man war einfach aus diversen Gründen nicht mehr in der Lage die Herrschaft zu stabilisieren. Die Kaiser die das konnten waren dann auch recht lange Kaiser.

    Mal ein paar Punkte die mir einfallen:


    * Verlust der (militär)technischen Überlegenheit gegenüber vielen anderen Völkern (nicht mehr nur den Persern)
    * Unfähigkeit die ja eigentlich benötigten Germanen in das Reich politisch, sozial und kulturell zu integrieren
    * Unfähigkeit des politischen Systems sich an die Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen
    * Schwächung durch religiöse Konflikte (durch den Konflikt, nicht durch eine bestimmte Religion)
    * keine Expansion mehr, obwohl Rom zuvor seine Probleme diverser Art immer durch Expansionen und deren Folgen (Beute, Land, Neuerungen, etc.)

    Was fragte dieser Sklave nach? Pius sagte bereits was er wollte... Eine Frechheit war das. Entsprechend genervt klang der alte Pompeier. Nein, ich habe keinen Termin. Es geht um die Aufnahme meiner Person in den Dienst des Cultus Deorum. In der Regia des Cultus Deorum verwies man mich hier her.

    Der Sklave nickte seinem Landmann zurück. Anderweitig konnte er ihn ja nicht begrüßen und deutete dann auf seinen Herren. Seine Verstümmelung war ihm peinlich.


    Sein Herr wünscht Marcus Aurelius Corvinus in einer Angelegenheit bezüglich des Cultus Deorum in Roma zu sprechen. entgegnete der alte Pompeier etwas verärgert weil sein Sklave angesprochen wurde und nicht er. Ihm war allerdings auch klar, dass man ihm nicht ansah, dass er nicht sprechen konnte. Es war sowieso eine Schande. Der Nubier war äußerst hilfreich und treu. Nachkommen von ihm währen sehr wertvoll aber so hatten die anderen Sklavinnen wenig Interesse sich mit ihm zu paaren. Vielleicht müsste man da bei Gelegenheit etwas arrangieren... Seit der Pius älter wurde verfiel er oft in der Öffentlichkeit in tiefe Überlegungen und schreckte dann hoch, wenn er merkte, dass es um ihn herum weiter ging.

    Cubicullus: Wenn das mal nicht ein kreativer Name für einen Sklaven war, dessen Aufgabe es war ein Cubiculum einzurichten. Aber dazu sagte Pius nun lieber nichts, denn er war müde.


    Gut, dann werde ich das jetzt tun, damit ich mich von meiner Reise erholen kann. Wir sehen uns sicher bald wieder mein Neffe.


    Und recht schnell war Pius auch verschwunden.