Der Kaiser und Pontifex Maximus sitzt ruhig neben dem stehenden Flamen Traianalis und hört dem in etwas Abstand vor beiden stehenden Camillus bedächtig zu und nickt immer wieder langsam mit dem Kopf. Hier und da kann man ein leises Brummen und Seufzen vernehmen, was aber nur wenige im Reich wirklich zu deuten wissen. Als der Camillus geendigt hat legt der Pontifex die Hände auf die Lehnen seines Stuhles und blickt kurz zum Flamen neben ihm, dieser nickt nur leicht und lässt somit dem Kaiser den Vortritt.
"Gaius Ulpius, mein Neffe.
Es ist keineswegs so, dass ich Dich strafen oder verdammen würde ob Deiner Offenheit. Nein, im Gegenteil es bringt Ehre über die Gens Ulpia und mich, dass Du Dich in Deinem gewählten Aufgabenbereich engagierst. Es freut mich sogar."
Er hält kurz inne und scheint nun an Gaius Ulpius Catus vorbei in die Leere zu blicken.
"Nun zu dem was Du sagtest. ..........
Du hast in allem Recht und Dein Scharfsinn mit dem Du dies erkennst ist eines Ulpiers würdig. Der Codex Religiosus ist derzeit nur eine Hülle, eine Grundstruktur, ein Fundament und eine Arbeitsgrundlage, ja, das hast Du völlig richtig erkannt. Es bedarf noch einiger Arbeit um ihn zum Leben und zur durchführbaren Praxis zu formen. Derzeit stütze ich mich in religiösen Dingen auf meinen Flamen Traianalis ... "
Ein kurzes Nicken in dessen Richtung.
" ... und dieser hat nun drei Camilli zur Verfügung, die ihm helfen sollen. Ich erstellte den Codex und kann mein Werk nun nicht so schnell vervollständigen wie ich es gerne würde.
In Roma wissen es noch nicht viele, aber im Osten des Reiches ziehen dunkle Wolken auf. Und Rom und seine Legionen werden sich dem stellen müssen. Das bindet mich doch sehr, aber der Flamen und ihr drei Camilli könnt die Arbeit in meinem Namen aufnehmen.
Wäre Euch das recht, Helvetius Vindex?"
Der Angesprochene tritt einige Schritt vor und macht sich für einen Vortrag bereit, den er scheinbar schon länger zu halten vor hat.