Beiträge von Mansuri

    Mit einem Krug Honig im Arm kam Mansuri aus den Vorratsräumen zurück. Das jemand am Tisch saß nahm sie wahr. In der Annahme einer der Haussklaven gönnte sich eine Verschnaufpause ohne das Zeit dafür war, stellte sie den Krug auf den Tisch neben den Herd und polterte los. " Hast du nichts zu tun? Machen die Mädchen oben alles alleine? Dann hole Holz für den Herd, aber plötzlich." Bei den letzen Worten hatte sie sich zu ihm gedreht und sah ihn finster an. " Oh,du bist gar nicht..." Sie musterte ihn. " Ein Neuer. Wer hat dich denn angeschafft?" Was für eine Frage, außer Livineia war kein Claudier im Haus. Der Rest trieb sich in Germanien und sonst wo herum.

    Bevor sie in die Unterkunft ging, wusch sie sich die Hände. Wie in einem Ameisenhaufen ging es in der Unterkunft zu. Mansuri schickte alles was hier nichts zu suchen hatte an die zu erledigenden Arbeiten zurück. Menochares blieb, wo sollte er mit seinen kaum verheilten Händen auch hin. Tücher und Wasser hatte man gebracht.
    Sie setzte sich zu Morrigan. Flüche und Verwünschungen unterdrückend, sah sie sich die kleine Kratzbürste an. Das eingetrocknete Blut bedeutete nichts Gutes.Die Wunde war wieder offen. Mansuri versorgte sie. " Für die nächsten zwei Tage hälts du deinen Mund und rührst keinen Finger." Die wundgescheuerten Handgelenke bekamen eine Salbe und einen leichten dünnen Verband verpasst. " Nein und du stehst nicht auf. Hier trink das. Wenn das Essen fertig ist, komme ich wieder her." Ein Becher Wasser mit dem kleinen Zusatz, der einen so wunderbar Schlafen läßt fand seinen Abnehmer.
    " Du bist dran. Zeig deine Hände." sagte Mansuri forsch und dreht sich zu Menochares. " Der große Krieger konnte die Zeit nicht abwarten." Sie wickelte die Finger einzeln ein. Die andere Hand bekam wieder einen Komplettverband." Solltest du es nicht abwarten können bis es abgeheilt ist, dann empfehle ich dir das Messer aus der culina." Sie sah ihn vorwurfsvoll an. " Du brauchst sie noch.Ich muss mich um das Essen kümmern."

    " Ja Dominus." rief sie zurück. " Am frühen Morgen, ich verschiebe die Einkäufe auf den Nachmittag." Sie wusste wie sie es anfangen musste, damit keiner Verdacht schöpfte. Die Einkäufe schaffte sie nicht alleine, da brauchte sie mindestens eine die Tragen half.
    So wie der Sklave sich benahm, war nicht alles in Ordnung. Ihre Sorge war, dass Morrigan im Carzer gelitten hatte.

    Sie wusste genau was er meinte. Sie sollte einen reichen Gewürzhändler heiraten. Ihr Vater erhofft sich dadurch mehr Ansehen. Unglück im Unglück, die Reise zu ihrem Zukünftigen endete bei einem Sklavenhändler. Eine römische Bürgerin , Sklavin Rom’s . Darüber hatte sie nie ein Wort verloren.
    Freiheit klang schön, aber hatte einen bitteren Beigeschmack. Zurück zur Familie, für die sie eine Schande wäre? Demütigungen ausgesetzt? „ Für eine Frau ist es egal, sie wird von Vater oder Bruder an den mit größt möglichen Einfluss und Ansehen verschachert.“ Ihr war nicht entgangen, dass er zum Eingang sah. Sie wollte weiter reden, da unterbrach sie ein Sklave der in den Hortus gerannt kam. „ Dominus.“ Grüßte er respektvoll, außer Atem, den Iulier. Er trat zu Mansuri und flüsterte ihr ins Ohr, sie solle in die Unterkunft kommen. „ ....Morrigan und Menochares...du musst dich beeilen.“ Sie nickte und schickte ihn rein. Abwartend stand sie da und beobachtete Antoninus. „ Ich muss gehen. Es ist ....ich..die Domina...“ Mansuri legte das Rudis und das Parma ab. Die Lorica behielt sie an. Sie störte sie nicht. Auf sein Wort, dass sie gehen durfte, wartete sie nicht und rannte los.

    " Wie meinst du das *nicht im richtigen Haus geboren*, du bist Plebejier. Gibt es da Unterschiede? Zu den Patriziern, so wie die Claudia, das ist verständlich." Mansuri stellte das Parma ab. " Willst du Centurio werden? Oder sogar Tribun?" Sie legte den Kopf leich schräg und stellte sich den Iulier in einer schmucken Centurionen Ausrüstung vor. Als Tribun auf einem Pferd und der Iulier mit einem schicken glänzenden Brustharnisch, den Helm auf, einem roten Mantel, elegant über das Pferd gelegt. Morrigan daneben, ihr dunkles Haar hochgesteckt zu einer extravaganten Frisur, eine wunderschöne Tunika aus dünnem leichten Stoff an. Morrigan ! Mansuri hatte über das Training die kleine Kratzbürste ganz vergessen. Ausgerechnet jetzt wurde sie daran erinnert. Sie sah nervös zum Eingang in den Hortus. Die Zeit war fortgeschritten.

    Mansuri fasste das Rudis fester. Es galt. Antoninus wusste wie der Ablauf war, mit Überraschung war da nichts. Ihr war es wichtig, dass sie wusste wie es im normalen Kampf funktionierte. Ihr Angriff kam ohne Vorwarnung, Antoninus war vorbereitet, da war es nicht nötig. Sie drückte mit dem Parma und stach mit dem Rudis zu. Mehrere Attacken. Sie hörte nicht auf, es wurde schwieriger. Dann in dem für sie günstigsten Augenblick. Macht sie die Drehung duckte sich ab, nahm den Parma nach oben um sich vor seinen Attacken zu schützen und schlug im in die Kniekehle. Nicht mit voller Wucht, er musste weiter zum Dienst gehen können. Schräg hinter ihm kam sie wieder hoch. „ So , in etwa?“ fragte sie nach Luft ringend." Das könnte ich nicht den ganzen Tag." Sie wog das Rudis in der Hand. " Hast du als Optio jetzt mehr Zeit?" Hoffentlich nicht,lieber mehr Dienst oder was ein Optio zu tun hatte. Dann musste sie nicht so oft Blut und Wasser schwitzen. Nicht nur beim Training, sondern, wegen Morrigan. Geheim schien das Verhältnis zwischen ihr und Antoninus nicht mehr zu sein. Zumindest unter den claudischen Sklaven, machte es die Runde. Lange dauerte es dann nicht und es bekamen Ohren zu hören, die nicht so erfreut über diese Angelegenheit waren.

    Mit dem Parma eine solche Drehung. Das Ding war schwer. Sie sah im aufmerksam zu. Das war genau das, was sie mit zwei Stöcken geübt hatte. Schritt für Schritt machte sie seine Bewegungen nach. Das erste Mal strauchelte sie, weil das Parma durch sein Gewicht drückte und sie aus dem Gleichgewicht brachte. Nach und nach, klappte es mit der Gewichtsverlagerung. Sie übte es, bis die Bwegungsabläufe einigermaßen saßen. " Lass mich probieren."
    Mansuri stellte sich kampfbereit hin und wartete bis Antoninus seine Bereitschaft signalisierte.

    " Fau-le--Aus-re-de." kommentierte sie seine Attacke, bevor sie auf dem Boden und ihrem Rücken landete. Heute ging es nicht ohne blaue Flecke und schmerzende Stellen ab. Sein scutum schwebte über ihr. Sie war beeindruckt. Das ging ihr zu schnell, was Iulius Antoninus gemacht hatte. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, hatte seine Bewegungn nicht aufmerksam genug verfolgt. Mansuri nickte ihm zu und rappelte sich auf. Nicht einfach mit dem Parma am Arm. Wieder in die Ausgangsstellung. " Bereit." sagte sie.

    Keine Pause, das verleitete ihn vielleicht eine Frage zu stellen, die sie nicht beantworten wollte. Sie hielt den Parma, stellte das linke Bein wie er sagte. Das Rudis hinter das Parma. Mit einem Schritt, die Knie leicht gebeugt, griff sie ihn wieder an. " Du bist nicht zum Ausruhen hier Iulius Antoninus." rief sie ihm zu. Die Hand mit dem Rudis schnellte vor, traf sein scutum an der oberen Kante. Ein Stück höher und er hätte wahrscheinlich ein unwohles Gefühl in der Magengegend gehabt. " Du wirst unvorsichtig Iulius." Sie zog sich zurück, den Parma vor sich , mit Schulter und Knie hielt sie dagegen. Das Rudis zum Stich bereit. " Dir bekommt der Optio nicht, du bist träge geworden." stichelte sie.

    Ihr Gesicht verzog sich vor Schmerz. Das Knie hatte sie nicht genau am Parma. Die Unterkante des Parma schlug nach hinten. Jetzt hatte sie es am Knie, eine schmerzhafte Erfahrung. Abgelenkt durch den Schmerz, vergaß sie auf Antoninus zu achten. Den Arm mit dem Rudis hatte sie sinken lassen.

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    Anton



    " Kann man nicht mal auf die Latrine, schon schreit sie den Carcer zusammen." Er lief den Gang entlang und schlug im Vorbeigehen gegen die Tür von Menochares Zelle. "Du nubische Assel lebst du noch? Du...." die Wände verschluckten den restlichen Teil seiner Schimpfworte, die er vor sich hinmurmelte. Sich Zeit lassend öffnete er Morrigans Zellentür. " Was hat denn das Misstück für Sorgen. Hälst du deinen Mund nicht, bekommst du das zu schmecken. " Er hing einen dreckigen Lappen an die Zellentür. " Bis später, falls nichts dazwischen kommt." Er ging wieder nach oben.

    Sie sah in an. Wollte er sie auf den Arm nehmen? Zum Scherzen war sie heute nicht aufgelegt, dazu war die Situation in der Villa zu ernst. Um ihn aber nicht unnötig zu beunruhigen, spielte sie das Spiel mit. " Ich denke schon." Sie machte einen Ausfallschritt und stieß den Gladius in seine Richtung. Mit dem Parma deckte sie ihren Angriff.


    Was Antoninus und Morrigan nicht wussten, auch kein anderer mitbekommen hatte. Sie war so oft es ging, abends in den Hortus gegangen und hatte gübt.

    Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Das fehlte noch, dass ausgerechnet heute Antoninus hier auftauchte. Sie stellte den Korb beiseite, den sie mit am Tempel hatte und gab einer Sklavin bescheid, was in der culina zu tun war. Antoninus wartete im Hortus. Mansuri hatte das Kettenhemd herausgeholt und angezogen. Sie ging zum Verschlag und griff nach den Übungsschwerter, dem Parma. Hoffentlich fragte er nicht nach Morrigan. " Salve Iulius Antoninus." Sie sah zu Boden als sie ihn grüßte. Ihr war nicht wohl, Morrigan unten im Carzer zu wissen und Antoninus war hier.

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    Anton



    Er zuckte mit den Schultern und schüttete den Rest des Wassers aus der Kelle in die Ecke, ergriff ihren Unterkiefer und drehte ihr Gesicht zu sich. "Du nicht von mir ........." Seine Gier in den Augen ließen keinen Zweifel an dem was er nicht aussprach. " Du wirst winseln und um Wasser betteln." knurrte er sie an. Ein fieses Grinsen aufgesetzt, drückte er ihr noch einen Kuss auf und verpasste ihr einen Stoß in die Seite. Das Brot nahm er und riss sich ein Stück ab. Kauend stellte er sich in die Zellentür. " Bis später Miststück." Krachend fiel die Tür zu.

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    Er öffnete die Zelle. Claudia Levineia war weit weg und glaubte das er Anton , die Finger von diesem kleinen süßen Miststück ließ. Weit dran vobei gedacht, diesem kleinen Miststück glaubte nicht mal die Domina. Er brachte das Essen.
    Eine Kelle mit Wasser in der Hand stand er bei ihr. Seine Hand glitt seitlich an ihrem Körper entlang. " Eine kleine Erfrischung?" Sie hatte ihm nicht verboten sie zu berühren. *Hand anlegen* durft er nicht , das war etwa ganz anderes. Grinsend stand er bei ihr und verschlang ihren Körper mit seinen Augen. Die Claudia hätte ihm ruhig mehr Freiheiten zugestehen können.

    Früh am Morgen, die Sonne stieg in ihrer ganzen Herrlichkeit am Horizont auf. Auf dem Markt hatte sie frische KeKse, Narzissen und stark duftende weiße Hyazinthen gekauft. Mansuri sah sich scheu um. So früh am Morgen kam hier kein Römer, das hoffte sie. Die Blumen hatte sie zu zwei Kränzen geflochten und legte sie zu Füßen der Statue.
    Sie breitete ihre Hände aus und sah zu Minerva empor. " Minerva, bitte hilf mir bei der Heilung der Hand des Nubier's. Ich bitte dich inständig darum." Sie wartete einen Moment und ging leise hinaus. Auf dem Altar legte sie die frischen Kekse und 2 Sesterzen in die Opferschale. Ohne sich umzusehen ging sie schnell zurück zur Villa.

    Die Nacht hatte sie kein Auge zu getan. Menochares Hand bereitete ihr Kopfzerbrechen. Salben und frische Verbände taten es nicht alleine. Minerva bitten, bei der Heilung zu helfen. Die Göttin half auch dem Nubier, Mansuri musste ihr nur ein Opfer bringen.
    Was machte sie mit Morrigan. Wieder war sie in etwas hineingeraten, was letzendlich in Schmerzen und Tränen ausging.
    Siedendheiß wurde ihr, Antoninus schlug sicherlich hier zum Training auf. Was sollte sie ihm erzählen,wenn Morrigan nicht auftauchte, weil sie unten im Carzer hing.
    Quälende Gedanken. Sie drehte sich auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf.


    Jemand rüttelte an ihrer Schulter. Der Sklave,der Nachtwache hatte und die Sanduhr beaufsichtigte, weckte sie. Eben erst eingeschlafen, war es Zeit zum Aufstehen. Sie hatte sich einen Plan zurecht gelegt. Die Schnippdistel stand nie so zeitig auf, also bestand keine Gefahr, dass sie ihr über den Weg lief.

    Sie wollte zur Nachbarzelle. Anton trat ihr in den Weg. " Du darfst mich nicht rein lassen, davor kann ich machen was ich will. Geh mir aus dem Weg." Er blieb stehen und rührte sich nicht, sah sie hämisch grinsend an. " Was krieg ich dafür, wenn ich dich zu ihr lasse." Seine Hand berührte ihre. Mansuri zog ihre wie elektrisiert weg. " Eine Abkühlung vom feinsten." Sie schüttete ihm den Rest Wasser aus dem Krug ins Gesicht und drückte ihn beiseite. Schnell war sie am kleinen Fenster. " Morrigan, gehts dir gut?" Sie konnte nur einen kurzen Blick hinein werfen. Anton zerrte sie von der Tür weg. Mansuri befreite sich von seinem Griff und ging fürs erste nach oben. Sie kam wieder, morgen.

    Mansuri half ihm erst einmal sich aufzusetzen. " Halt still. Ich sehe mir deinen Nacken an." Sie versorgte die Brandwunden. Ein kontrollierender Blick, fürs erste ging das. Sie ließ sich Zeit zu Antworten, ihm würde es nicht gefallen. " Heb die Arme, vorsichtig." Sie zog ihm die Tunika über. " Du fragst nach Morrigan? Sie leistet dir nebenan Gesellschaft, weil sie....du kennst sie." Mansuri goß Wasser in eine Schale und gab Menochares zu trinken. Ein Tuch nass gemacht, damit beseitigte sie das getrocknete Blut um seinen Mund. Die Decke die Mujet mitgebracht hatte legte sie ihm über die Beine. " Ruh dich aus, halte die Hände still." Sie schob das Stück Brot unter die Decke. " Ich komme Morgen wieder." Sie nahm ihre Tasche und ging aus der Zelle. Anton verriegelte hinter ihr und Mujet. Aber sie nahm nicht den Weg nach oben.

    Endlich war sie gegangen. Mansuri war niedergeschlagen. Wie sie Anton kannte, handelte er genauso wie die Schnippdistel es wollte. Er scherte sich keinen Deut darum wie es den anderen erging, warum nachdenken? Sie hatte es so gesagt, dann wurde es auch so gemacht. Das ersparte viel Ärger.
    Die Zelle stand offen, sie konnte hinein. Menochares lag am Boden. Anton interessierte es nicht. Er stand mit verschränkten Armen, breit grinsend vor der Tür.
    Seufzend stellte Mansuri alles ab. Zuerst versorgte sie die Hände. So lange er hier lag, hielt er still. Die Finger sahen schlimm aus. Ein Leinentuch riss sie in Streifen. Die Wundsalbe verteilte sie dünn darauf und wickelte sorgsam die Finger ein. Er sollte sie nicht bewegen, das Fleisch musste wieder zusammenwachsen. " Ach du stolzer Nubier, ein bisschen weniger von deinem Stolz hätte dir das hier alles erspart." murmelte sie vor sich hin. Beide Hände eine kompakte Masse, schöne Knäuel. " Menochares, Menochares...." Sie drehte ihn auf die Seite. In einem Gläschen hatte sie eine fürchterliche Waffe. Ein Stück Leinen in abgestandenen Urin getränkt, das roch fürchterlich. Sie hielt es ihm unter die Nase.