Beiträge von Mansuri

    " Ja Domina." Livineia sagte kümmer dich. Mansuri nahm das sehr wörtlich. Sie ging, die Tasche holen, eine Schüssel, Leinentücher. Zwischen den Tüchern verbarg sie ein Stück Brot. Die Tücher klemmte sie unter den Arm. Eine Tunika über die Schulter, da unten war es kalt. So ausgestattet ging sie wieder zum Carcer. Die Schnippdistel war immer noch da. Anton war bei ihr. Dieser ....ihr fielen so viele Bezeichnungen ein für diesen Widerling. Sie musste ihm den Schlüssel abluchsen, wenn die Claudia nicht in seiner Nähe war. " Schließ auf, ich muss rein." plaffte Mansuri Anton an.

    Sie behielt die Ruhe. Wie konnte sie das nur, bei dem was um sie herum geschah. Es war der lauernde Blick Claudia Livineia’s. Eine falsche Bewegung brachte Unheil über Menochares und Morrigan, das war Mansuri blitzartig klar. Fieberhaft überlegte sie, wie sie sich am besten Verhalten sollte. Warum fiel ich denn nicht endlich was ein. Ohne vorher anzudeuten was sie vor hatte, steckte sie die Fackel in eine Halterung und drehte sich dabei zur Wand. Claudia Livineia musste nicht sehen wie sehr sie mit sich kämpfte.


    Anton unterbrach ihre Gedanken, als er an ihr vorbei ging und grinste. „ Dreckskerl.“ Zischte Mansuri und spuckte vor ihm aus und stieß ihm den Ellbogen in die Seite so fest sie konnte. Ungünstig war, dass sie nicht sehen konnte was Livineia tat und was sie beobachtet hatte. „ Mujet steh auf, los. Steh endlich auf.“ flüsterte Mansuri. Sie drehte sich wieder um und sah Livineia an. Sah ihr in die Augen. Kein Minenspiel verriet, was Mansuri gerade dachte. Tu es um Menochares und Morrigans’s Willen. Sie senkte den Blick und wartete ab.

    Mansuri schluckte. Der Gestank von verbranntem Fleisch hing in der Luft. Die Augen waren wie gebannt auf Menochares gerichtet. Sie sah das Blut erst spät. Seine dunkle Haut und das schlechte Licht im Carcer trugen dazu bei.
    Neben ihr bewegte sich Mujet. Sie sah mitgenommen aus und sackte dann zusammen. Sollte sie knien und sich vor Livineia’s erleichtern. Das wäre was für das arrogante claudische Wesen. Mansuri konnte nicht verstehen, dass sie und Claudius Menecrates verwandt waren. Bei Claudia Romana, war es das Gleiche.


    Was dann Mujet von sich gab, trieb ihr die Zornesröte ins Gesicht. Sie stieß Mujet mit dem Fuß an und schüttelte ungehalten den Kopf." Sei still." zischte sie. Keiner bettelte um Gnade, wenn es nicht um das Leben eines anderen ging. Mansuri riss sich zusammen. Hoffentlich war es bald vorbei und sie konnte sich um Menochares kümmern.


    Anton, dieser Dreckskerl, war noch tiefer in ihrem Ansehen gesunken. Vor ihm mussten sie sich in acht nehmen. Er machte was die Claudierin im befahl und das mit einer Freude, widerlich. Mujet stellte sich als Schwachpunkt in ihrer Gemeinschaft heraus, was sie mehr von Corona erwartet hatte. Sie mussten auf der Hut sein.

    Die leisen Schritte hatte sie zu spät gehört. Unsanft beiseitegeschoben musste sie trotzdem bleiben. Domina Livineia hatte sich vor ihr aufgebaut. Sie versuchte es jedenfalls. Mujet kam hinterher gerannt und faselte irgendwas von Heilkunst und helfen. Menochares war gar nicht verletzt. Alles war verworren und dann tauchte dieser Ekel Anton auf. Sie waren von ihm verschont geblieben, Livineia schien ihn ausgebuddelt zu haben. Sie fand aber auch alles, was Angst und Schrecken hier im Haus verbreitet, wenn man es nur ans Tageslicht holte. Mansuri kannte das was kam. Als Anton sagte er ist bereit. Was Livineia dazu sagte, entsprach ihrem Wesen, Arrogant und selbstherrlich.


    Mansuri blieb nach außen unbeeindruckt. In ihr arbeitete es. Die Fackel hatte sie noch in der Hand. Sie versteckte sie besser hinter ihrem Rücken. Livineia war in Fahrt, was sie sich zu Recht spann wenn sie die sah. Nicht auszudenken. Mansuri warf einen Blick zu Morrigan, der sagte „ Dass du ja keinen Blödsinn machst.“ Sie nickte Menochares unmerklich zu. Gleich machte Anton ernst, sie presste die Lippen aufeinander.

    Diesen Teil des Hauses mocht sie nicht. Sie vermied es bei ihren Rundgängen wenn möglich hier vorbei zu kommen. Einer der Sklaven aus der Putzkolonne, hatte ihr gesagt, dass sie unten jemand sein Unwesen trieb. Eine Fackel als mögliche Waffe hatte sie sich mitgenommen. Die Tür zum Carcer war offen. Sie lugte um die Ecke,leise und vorsichtig. Menochares saß auf dem Boden und rührte sich nicht. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Um so größer legte er sich wieder auf ihr Herz. Was war denn vorgefallen, dass er sich hier unten einfand. Sie sah zurück in den Gang und flüsterte dann." Menochares, was machst du hier?"

    Sie wollte es in die eigene Hand nehmen, die kleine Kratzbürste. Das war ja nicht zu fassen. Mansuri kam nicht umhin ihr bewundernd nachzusehen. Sie hatte oft an Flucht gedacht nur kein Ziel gesehen. Ein zu Hause gab es für sie nicht, wo sollte sie hin?
    Sie ging hinein, in das neu eingerichtete Studierzimmer des jungen Claudiers, Claudius Felix.

    Sie stand davor und lauschte. Klopfte, keiner da. Erleichtert atmete sie auf und betrat es. Viel war nicht eingeräumt, nur das, was Mansuri in Auftrag gegeben hatte.
    Auf dem Schreibtisch lagen Papyrus und Schilfrohr. Tinte stand bereit. Sie beeilte sich und schrieb



    An
    Iulius Antoninus



    Bitte komm in die Villa Claudia, das Training geht weiter.




    Sie legte alles an seinen Platz zurück und verließ leise und unauffällig das kleine Studierzimmer. Den Papyrus versteckte sie in ihrer Tunika.

    Sie wollte nicht ewig Sklavin bleiben. Das hing aber nicht von ihr ab. „ Meinst du Claudius Lepidus lässt uns gehen?“ Sie hatte einiges gelernt und was hatte es ihr bis jetzt eingebracht. Nicht sehr viel. „ Die Freiheit bekomme ich auch durch mein Wissen nicht. Es macht einen meist unentbehrlicher und der Herr überlegt sich das dreimal einen frei zu lassen.“ Sie wischte ein trockenes Blatt von der Stufe. „ Ich lerne Kämpfen und was denkst du passiert? Oh ja, genau ich kann mich wehren. Gegen wen? Brutus? Ich weiß, kein gutes Argument.“ Das Blatt war widerspenstig, sie wischte und es fiel von der Stufe. „ Meine Selbstbeherrschung könnte besser sein. Iulius Antoninus könnte mir dabei helfen.“ Sie sah dem Blatt nach. „ Was denkst du?“

    Das war ein Morgen, wie er Mansuri gar nicht schmeckte. Fragen um sie, um ihre Beweggründe, ihr Schicksal. Das zu so früher Stunde. " Es wird nicht wieder vor kommen. Dafür hat Macro gesorgt. Aber sage mir, lohnt es für unseren Dominus Claudius Lepidus zu kämpfen, oder für Claudius Brutus ." Mansuri setzte sich auf die Stufe. Für Brutus machte sie sicherlich keinen Finger krumm, sollte er in Schwierigkeiten kommen.

    Wir haben es jetzt schon öfter erlebt, dass das Herrchen oder das Frauchen inaktiv geworden ist, gestorben oder einfach nicht anwesend war. Schlecht für den Sklaven. Er kann sich in einem gewissen Rahmen selbst beschäftigen, aber alle Aktivitäten außerhalb des Hauses bedingen zum größten Teil einen Auftrag oder das Zugegen sein des Herrchens/Frauchens.


    Mein Anliegen, wäre es möglich die Sklaven, wenn der Sklave und die Gens sich einig sind, den Sklaven der Gens zu zuschreiben. Untertitel: Sklave Gens XXX. Dann könnte jedes Gens-Mitglied auf ihn zurück greifen. Die Form des Leibsklaven oder Leibwächters soll damit nicht ausgehebelt werden. Sie bleiben weiter bestehen. Es wäre nur angenehmer für den Sklaven, wenn einer der Herrschaften wegbricht. Für die Frauchen /Herrchen wäre es ebenfalls von Vorteil. Sie müssten dann nicht jedes Mal die Erlaubnis beim Eigentümer einholen, den Sklaven benutzen zu dürfen.

    Das hatte sie schön gesagt. " Deswegen wegräumen, nicht nur hin und her schieben. Ordnung vor der Tür macht einen guten Eindruck bei unseren Gästen, sofern wir mal welche haben." Das was Morrigan als *aber* an hing, hätte Mansuri am liebsten unter die Steine gekehrt. " Ich konnte mich nicht mal gegen dieses Ekelpaket wehren." sagte sie leise und verließ fluchtartig den Seiteneingang in das Innere der Villa.

    Mansuri sah sich die Flecken an. Weißwein machte Flecken? Sie zuckte mit den Schultern. " Waschen würde ich sagen. Die schmutzigen Tuniken kommen vor der Wäschekammer in den Korb."

    Morrigan hatte genug, sieh an, sieh an." Gute Nacht, schlaf gut." Mansuri sah es an Morrigans Augen, dass es nicht nur der Wein war. Das kleine Dorf auf dem Tisch erinnerte sie an zu Hause. Wem ging es außer Mujet und Corona nicht genauso. Menochares hatte es auch gepackt.


    Mansuri verfolgte den Gefühlsausbruch des Nubiers ohne einen Kommentar. Sie verstand ihn. Schwer zu verstehen für die, die es nicht anders kannten. Die vorher schlechter dran waren als in der Sklaverei. Die nicht mehr vom Leben forderten als ein Bett und jeden Tag eine Mahlzeit. " Gute Nacht Menochares."


    Das Olivendorf war wie ausgestorben. Sie setzte an den Tisch und seufzte. in der Schüssel lag noch eine Olive. Mansuri nahm sie und kaute sie in sich gekehrt. " Freiheit ist etwas einzigartiges. Sie ist kostbar. Wer sie in all ihren Farben kennt, der kann sie nicht vergessen. "


    Sie räumte ihren Becher weg. " Gute Nacht."

    Wie jeden Morgen kontrollierte Mansuri den Seiteneingang. Sie öffnete die Tür und sah verschlafen hinaus. Sie zwinkerte zweimal mit den Augen , rieb sie sich. Was machte Morrigan um die Zeit hier draußen? "Was wird das denn? Bist du nicht ganz....Was hat dir denn in den Kopf gehustet, dass du jetzt erst wieder kommst. Es wird bereits hell. Da soll es Römer geben, die um die Zeit aufstehen und wenn die euch sehen? Los rein und den Besen in der Ecke genommen. Hier vor der Tür muss gekehrt werden. ORDENTLICH und es wird nichts unter den Teppich gekehrt." :D Strafe musste sein. Ihr Leichtsinn konnte sie alle in Schwulitäten bringen.

    "Du hast genug vom Zaubertrank, liebe Morrigan." ( Nein , sie war nicht als Kind in den Weinbottich gefallen) :P Einen halben Becher schenkte sie ihr ein. Das reichte vollkommen um am morgigen Tag nicht den Notstand ausrufen zu müssen. Corona, Menochares und Mujet bekamen ihren Becher vollgeschenkt. Mansuri war leicht beschwippst, das fand sie genug, einer musste den Überblick behalten. In ihrem Becher landete frisches Wasser. Mit ihrem Spießer stach sie nach einer Olive. Das kleine Ding wollte einfach nicht. Mit zwei Fingern angelte sie die Olive aus der Schale. *Schnipps* landete sie bei Corona im Becher. Mansuri zog eine Augenbraue hoch und lachte los. " Corona, schnell sie ertrinkt! Fisch sie raus, Fisch sie raus !"

    Stürzender Weise, rannte Mansuri hinter der wankenden Morrigan her. Schwankend kam Morrigan vor dem Regal zum stehen. Mansuri fasste sich und beobachtete wie Morrigan krampfhaft versuchte das Regal zu erwischen um sich festzuhalten. Sie konnte nicht ernst bleiben, der Wein, die Situation, sie lachte laut los. Sie griff Morrigan an den Schultern und hielt sie fest. " DAS REGAL STEHT!!" Sie ließ Morrigan wieder los. " Lass mich das mal tun tun. Ein Krug Wein reicht. Los kehrt und wieder in die Küche, das Regal steht alleine."

    Mansuri verschluckte sich, hustet los. Was hatte Menochares da gesagt? Sie fand sich nicht wieder hustete, der Becher glitt ihr aus der Hand. " Menochares......" krächzte sie vorwurfsvoll und fing sofort an zu lachen. Sie schlug lachend mit der Hand auf den Tisch , das Brot hüpfte Herrenlos vom Teller , der Löffel in der Moretumschüssel klapperte. Ein Blick zu Corona , hoffentlich nahm sie es mit Humor auf. Mansuri schenkte sich nach sie brauchte einen Schluck zum beruhigen.

    Mansuri aß das Brot mit Moretum. Morrigan hatte ordentlich Wein getrunken und es haperte schon mit der Aussprache. Morgen hatte sie einen Kopf vom Wein, das war sicher. " Ich weiß nicht wie es weiter geht. Der neue Hausherr hat sich noch nicht blicken lassen. Es mag die nächsten zwei oder drei Tage gehen. Aber dann wird das Geld knapp, was zum Einkaufen gebraucht wird und von wem ich es bekomme? " Mansuri biss wieder vom Brot ab und kaute nachdenklich. "Wir lassen auf dem Markt einfach anschreiben." :D Ein Schluck Wein bekräftigte das was sie gesagt hatte.

    Menochares war wieder da. " Setz dich zu uns an den Tisch. Wir feiern heute Matronalia einen römischen Feiertag. Er ist für römische Frauen wichtig, die verheiratet sind. Es heißt auch, dass die Domina mit der Sklavin an diesem Tag tauscht. Wir ersetzen das durch ein kleines Festessen heute Abend." Sie stellte ihm einen Becher Gewürzwein hin, Löffel und einen Teller. "Greif zu." Was Menochares dachte, das hätte sie gerne gewusst. Wichtiger war, wer wusste von denen die hier in der Runde saßen, nach Menecrates überstürzter Abreise, was er zu tun hatte ? " Wer weiß von euch, was er ab heute hier zu tun hat? " Mansuri nahm sich Brot und bestrich es mit Moretum. Der neue Hausherr hatte sich noch nicht vorgestellt und keine Einteilung vorgenommen.