Beiträge von Mansuri

    Noch einmal das Gleiche, diesmal hielt sie bewußt dagegen. Erinnere dich, du hast das bei Marius gesehen. Beinahe verpasste sie den Hieb, der von unten kam, wich ihm mit einem kurzen Sprung nach hinten aus. versuchte ihn im Blick zu behalten. Das schnelle Bewegen ohne Parma machte ihr Spaß. Sie musst nur vorsichtig bei Antoninus Aktionen sein.


    " Aufpasser? Es gibt keinen Grund einen mit zu schicken." ihr Gesichtsausdruck verriet dabei nicht was sie dachte.

    Ein Tablett, darauf eine Schüssel mit Weintrauben einem Krug Wein, ging sie zum Studierzimmer des jungen Claudius, klopfte an und betrat es. " Salve Dominus Claudius Felix." Mansuri hatte das lange Arbeiten des Claudius bemerkt. Er saß an seinem Schreibtisch und arbeitete an einem Text. Eine Erfrischung konnte nicht schaden. Leise stellte sie die Schüssel Weintrauben und den Krug mit Wein auf dem kleinen Tisch ab. Wasser und Becher standen schon da. Die eine Öllampe verbreitete viel zu wenig Licht. Kurzerhand holte sie eine zweite Öllampe und zündete diese an, stellte sie dazu. Leise verließ Mansuri das Studierzimmer des Claudiers.

    " Entschuldige, ich heiße Mansuri, Sklavin des Claudius Lepidus. Du bist Grieche nicht wahr ? Wo hast du deine medizinischen Kenntnisse her?" Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass die Griechen sehr gute Ärzte hatten. Sie waren eigentlich die besten Ärzte die sie kannte. Was für sie wichtiger war, die Kräuter, die der junge Mann in den Händen hielt." Kann man Kräuter bei euch kaufen, oder behandelst du und der junge Dominus ausschließlich selber damit?" Sie überquerte die Straße, blieb kurz stehen um auf gleicher Höhe mit dem Medicus zu laufen. So unterhielt es sich angenehmer.


    Sim-Off:

    ist mir recht :)

    Das war der Medicus. Vom Alter her traute sie ihm das eher zu, als dem jungen Mann hinter der Theke. Es konnte auch täuschen. Was sagte das Äußere und das Alter über das Wissen eines Menschen aus, nichts. Es gibt einem Anhaltspunkte mehr nicht.
    Mansuri verfolgte mit Argus-Augen, was der junge Mann tat. Er schien sich mit den Sachen auch sehr gut auszukennen, das war beruhigend. Ihre Wahl hierher zu kommen, war nicht verkehrt. Es musste sich nur noch Zeigen ob die Behandlung mit dem selben Sachverstand durchgeführt wurde.


    Mansuri nickte ihm zu und ging voraus zur Villa .


    Sie drehte sich beim Laufen zu ihm um, " Entschuldig, darf ich dich etwas fragen?" ohne dabei den Schritt zu verlangsamen.

    Sie reagierte mehr im Reflex auf seinen Hieb und hielt ihr Rudis quer in Schulterhöhe dagegen. Das brummte in der Hand. Er hatte zwar langsam zugeschlagen, aber sie merkte, dass er weit kräftiger zuschlagen konnte.


    Ohne Parma war man wirklich beweglicher, die Last fehlte, der Schild an sich mit seiner Größe. Sie fühlte sich freier. Sie sah sich kurz um. " Morrigan geht heute Nachmittag mit mir zum Markt."

    Heute ohne das Parma. Kein Schutz vor den Stichen. Das hieß sich mehr bewegen. Sie hatte die Gladiatoren oft beim Training beobachtet, der Dimachaerus trat als Kämpfer mit zwei Dolchen. Mit einem Gladius ohne Schutz musste man geschickt sein, um nicht verletzt zu werden.
    " Ohne Parma, da kann man schnell verletzt werden, wenn man nicht aufpasst. Es wird wahrscheinlich nie ein Scutum oder Parma da sein, sollte in der Villa etwas vorfallen."
    Sie stellte sich mit dem Rudis so auf, wie sie es von Morrigan gelernt hatte. Rechter Fuß etwas nach vorn, so dass der Gegner mehr die schmale Seite zu Gesicht bekam. Die Beine im Knie leicht gebeugt.

    Alles hatte sie nicht mitbekommen. Sie konnte ihm nur sagen was sie selber wahrgenommen hatte. " Sie sah sehr blass aus, fühlte sich schwach, hat Kopfschmerzen, sehr starke wie es aussah. Sehr geräuschempfindlich. Dazu kam ein Ohnmachtsanfall. Sie ist ab und zu sehr gereizt." ob das mit ihrer Krankheit zusammen hing wusste Mansuri nicht, aber sie hatte es mit erwähnt. " Ein feuchtes kaltes Tuch auf die Stirn hat ihr etwas geholfen. Sonst habe ich nichts an ihr bemerkt." Mehr konnte sie nicht sagen. Sie war nicht sehr lange bei der Claudia gewesen.Vielleicht war Corona mehr aufgefallen. Sie war tagtäglich bei ihrer Domina. " Ihrer Leibsklavin ist vielleicht noch mehr aufgefallen."

    Es war nicht einfach alles zu verlegen. Mansuri brauchte die frischen Zutaten am Nachmittag. Es war zeitlich schwer alles bis dahin zu sammen zu haben. sie holte ihre Lorica zog sie beim hinausgehen in den Hortus über. Das Parma war zügig angelegt und das Rudis lag gut in ihrer Hand. " Guten Morgen Dominus, wir können anfangen. Heute habe ich nicht so viel Zeit, ich muss am Nachmittag auf den Markt."

    Aus den hinteren Räumen hörte sie Geräusche. Ein junger Mann mit allerei Zeug bepackt kam nach vorn. Die Päckchen landeten auf der Theke. Ohne Umschweife sagte sie was sie wollte.
    "Salve, Claudia Livineia braucht einen Medicus. Kannst du mir einen empfehlen oder bin ich hier schon richtig." Interessiert sah sie sich die Päckchen auf der Theke an.

    Nach mehrmaligem Fragen, teilweise rüden Antworten, fand sie die Taberna Medica Decima. Hier sollte sie die viel gesuchte Hilfe finden, die Claudia Livineia nötig hatte. Es war angenehm im Raum,der Lärm war draußen geblieben.Erleichtert atmete Mansuri auf, nur einen Moment wollte sie sich erholen.


    Es war keiner zu sehen. "Salve." sagte sie in normaler Lautstärke und wartete.Es konnte ja sein, dass der Medicus einen Patienten behandelte und deswegen nicht hier vorne war.

    " Meine Kenntnisse beschränken sich auf äußerliche Verletzungen und die Wehwechen des Alltags, kleine Magenverstimmungen oder Husten." Der Grieche hatte ihr viel beigebracht aber das hieß nicht, dass sie alles konnte und bei Claudia Livineia war es angebracht, dass sich ein Medicus darum kümmerte.
    " Ich werde einen guten Medicus finden. Delon hat Wein und Wasser für dich, wenn du trinken möchtest." Mansuri verließ ihren Platz neben den Bett. " Darf ich gehen Domina?"

    Sie lebte noch. Mansuri kniete sich neben das Bett. Sie nahm das Tuch von der Stirn der Claudia und machte es frisch. " Domina, sollte nicht lieber ein Medicus kommen? Du siehst schlecht aus." Das klang diesmal wirklich besorgt. Es brachte keinem was Gutes,Claudius Menecrates würde sie zur Rechenschaft ziehen , sollte Claudia Livineia sterben ohne das sie etwas dagegen getan hatten. Das der Fall eintritt,musste vermieden werden.


    Sie beobachtete die Claudia. Es könnte auch das typische Leiden, verwöhnter, nichtstuender Patriziertöchter sein, die alles vermieden und dann aus allen Wolken fielen, wenn sich ihr Körper gegen frische Luft und Sonne wehrte. Sie brauchte Ablenkung und Gesellschaft.

    " Schenk einen Becher Wein ein Delon." Sie nahm Menochares das Tuch ab und befeuchtete es. " Domina? " flüsterte Mansuri. Sie legte das feuchte Tuch vorsichtig auf die Stirn Claudia Livineia's. " Menochares geh mal Corona suchen. Beeil dich." Mansuri wartete neben dem Bett, dass sich Claudia Livineia regte.

    " Auwa...was...." Mansuri rieb sich den Oberarm. " Morrigan! du Langschläfer. Menochares und Delon geht vor. Ich komme gleich hinterher." Sie drehte um und hantierte geschäftig in der culina." Hier Moretum, Brot, Wein. Warte ich hatte noch...." Sie holte aus dem Ragal eine Schüssel mit Feigen. " Keine Dattel aber die schmecken sag ich dir. Die Schnippdistel ist ohnmächtig geworden. Zu lange im Bett gelegen, oder die frische Luft ist ihr nicht bekommen." Sie zuckte mit den Schultern. " Ich werd mal gehen, nicht das sie uns wegstirbt. Das wäre nicht gut für uns."

    Mansuri wurde regelrecht von Menochares Erscheinen in der culina überrollt. " Was ist mit der Claudia ? Wo ist Corona? Ja ja, ich komme mit. Delon du kommst auch mit." Sie gab ihm ein Tablett mit einem Krug Wein und einem Becher in die Hände. Menochares musste einen Krug Wasser und ein Tuch mitbringen. Mansuri verlor keine Zeit und ging mit den zweien zu Claudia Livineia.

    " Das werden wir wissen, wenn du sie dann los bist. Nicht gleich, es wird eine Zeit dauern. Mit Glück behältst du alles was der Mann braucht um eine Frau zu befriedigen. Dir ist nicht mehr so oft danach, aber es wird reichen." Mansuri setzte sich mit einer Schüssel Möhren an den Tisch und begann sie zu putzen. " Ich setzte dich nach deiner Entmannung auf halbe Kost, dann bleibt dir der Eunuchenbauch erspart." Sie hielt ihm eine Möhre hin. " Hier, gewöhn dich dran." Sie war fertig mit der Putzerei und stellte die Schüssel beiseite. Die Schnippelei vor seinen Augen wollte sie ihm nicht zumuten.

    " Dein Herr hat dich nicht....? " benutzt wolle sie nicht sagen. Da hatte er einfach nur Glück gehabt. Blond gelockt, ordentliche Statur, ein niedliches Spielzeug für den Herrn.
    In einem Ludus oder einem anderen Haushalt, wäre er seine Jungfräulichkeit längst los gewesen.


    Als sie dann hörte was er von sich gab. Mansuri verschluckte sich fast an ihrer eigenen Spucke.
    Sie versuchte ernst zu bleiben. "Ich bin zwar sowas wie die Mutter für alles hier, aber DAS gehört nicht dazu. Da musst du dich schon selber bemühen. Ich gebe dir gleich einen guten Rat. Bei deiner Suche kannst du Morrigan und mich ausklammern. Morrigan dreht dir den Hals um ohne lange zu fackeln."

    " Ein Betthüpfer ohne Folgen." Sie zog die Augenbrauen nach oben. Auf die Idee hätte sie selber kommen können." Wie alt bist du? Ich schätze mal, du weißt wie das alles funktioniert und hast es auch schon mit der einen oder anderen probiert." Sie drehte sich um und zwinkerte ihm zu. "Behalte es gut in Erinnerung." Er tat ihr jetzt schon Leid. Armer Kerl. "Viel geht dir ja nicht verloren." Das war nur eine Mutmaßung nach seinem Äußeren zu urteilen. Sie hoffte, dass er dann nicht so deppresiv wurde wie Claudia Livineia. So einen hier in der culina, dazu Morrigan und Menochares. Die Vorstellung war grausam.

    " Ich bin Mansuri. So ein bisschen für alles zuständig, was hier kreucht und fleucht. Im Besonderen für die culina." Sie stellte Delon eine Schüssel Puls hin. Heute mit dem restlichen Gemüse was übrig geblieben war. Ein Stück Brot und einen Becher verdünnten Landwein dazu. " Ah, Claudia Livineia, wer sonst. Na iss erstmal und warte." Mansuri begann sich mit ihren Töpfen zu beschäftigen. " Wo kommst du her? Mich wundert, dass sie dich gekauft hat. Sie hat Corona, die ihr ständig hinterher räumen muss und Menochares der aufpasst, dass sie nicht verloren geht. Für was bist du gedacht?"