Domitillas Aufmerksamkeit schweifte einmal mehr vom Sklavenpodest hinüber zu ihrem Gesprächspartner, dem natürlich der gutgebaute Germane auch nicht entgangen war. Dennoch widmete er sich erst der Flavia und deren Nachfrage, nach dem Claudier, den sie erst kürzlich getroffen hatte und der es fertig gebracht hatte, innerhalb weniger Stunden ihre ganze Gefühlswelt kräftig durcheinander zu mischen. Und auch diesmal gelang es einen Vertreter der Gens Claudia die junge Patrizierin zu überraschen, indem er sich als Bruder des Centho zu erkennen gab.
„Nein! Welch ein Zufall! Du bist Claudius Centhos jüngerer Bruder? Wie klein doch die Welt ist!“ Domitillas Augen hatten zu glänzen begonnen und nun lächelte sie ganz erfreut. „Nun, wenn ich das so sagen darf, dein Bruder ist ein ganz außergewöhnlicher Mann, der mir wirklich sehr imponiert hat.“ Dass in den wenigen Stunden, die sie miteinander verbracht hatten, wesentlich mehr entwickelt hatte, behielt sie besser noch für sich. Schließlich war noch gar nichts entschieden, ob der Claudius und die Flavia jemals verschwägert sein würden.
Domitillas Neffe indessen hatte die Gunst der Stunde genutzt und hatte klammheimlich ein weiteres Gebot abgeben lassen.
Candace hatte natürlich ihre Augen offen gehalten, so wie man es von einer guten Sklavin erwartete. Dabei hatte sie natürlich auch Dracon, der sich mit einer weiteren Sklavin auf dem Markt herumtrieb, entdeckt und ihm zugelächelt. Gerne wäre sie zu ihm hinübergelaufen,um ihm "Salve" zu sagen, doch dies war gerade der falsche Moment.
Während nun vom Neffen der Domina ein weiteres Gebot abgeben wurde, sah Candace ganz angespannt zu ihrer Herrin hinüber, um deren Wink für ein weiteres Gebot zu erhaschen, falls sie denn weiter bieten wollte, was sie aber vorerst nicht tat.