Beiträge von Flavia Domitilla

    Die junge Flavia empfand es als äußert spannend und unterhaltsam, über die Vorgänge im Senat aus erster Hand und, was das Ganze noch reizvoller machte, aus einem anderem Blickwinkel als dem flavischen, zu erfahren. Auch wenn der Tiberius es wohl nicht ahnte, doch so konnte er noch einige Pluspunkte bei seiner Zukünftigen machen. Zumindest würde sie ihm dann nicht mehr den Vorwurf des Langweilers machen können. „Ach wirklich? Sie präsentieren sich nicht gut genug?“ Eigentlich war dies unvorstellbar für sie, denn wenn man doch bereits die Chance hatte, Kaiser zu werden und damit seiner Familie den Aufstieg in die allerhöchsten Kreise ermöglichen konnte, dann hatte man doch auch die Pflicht, alles dafür zu tun, dass man den höchstmöglichen Erfolg davon trug. Natürlich ahnte sie nicht, dass ausgerechnet ihr Vetter einer derjenigen war, die weniger Wert darauf legten, sich adäquat zu annoncieren.


    Zu ihrer Überraschung sprach sich Lepidus dann auch gegen seinen eigenen Schwager als Gast auf ihrer Hochzeit aus. Warum bei allen Göttern, hatte er denn dann nur zugelassen, dass die ärmste Lucia diesen Barbaren überhaupt geheiratet hatte? Natürlich schickte es sich nicht, ihn direkt darauf anzusprechen. Diesem Mysterium konnte sie auch noch später auf die Spur gehen. Vielmehr reagierte sie zufrieden über seine Äußerung. „Da bin ich ganz deiner Meinung, mein lieber Lucius. Meine Mutter, die bereits in Rom weilt, hätte mir das nie verziehen. Ein Germane auf meiner, pardon auf unserer Hochzeit! Niemals!“ Horatia Lepida umgab sich höchstens mit germanischen Sklaven. Doch auch darauf konnte sie gut und gerne verzichten.
    Oh, hatte sie den Tiberius soeben bei seinem Praenomen angesprochen? Kein Zweifel, sie hatte es getan! Ihr lieber Lucius, also. Zweifelsfrei war ihre Sympathie für ihn in den letzten Minuten tatsächlich enorm gestiegen. Vielleicht war er ja gar nicht „so schlimm“, wie sie bisher angenommen hatte.


    Über die Frage, wer denn ihre Trauzeuginnen werden könnten, hatte sie sich natürlich bereits Gedanken gemacht. Seitdem klar war, dass es in Sachen Hochzeit kein Zurück mehr für sie gab, hatte sie sich regelrecht in deren Planung gestürzt und hatte versucht sich so den Kummer vom Hals zu halten. „Oh ja, das habe ich. Und ich dachte da an deine Schwester Lucia, die meine Pro Nuba werden soll. Ansonsten könnte ich einige meiner Freundinnen bitten. Oder meine ehemalige Schwägerin Aurelia Prisca. Du weißt sicher, dass sie mit meinem verstorbenen Bruder Piso verheiratet war? Und natürlich Sergia Fausta, die mir eine gute Freundin geworden ist.“

    Da ich mit meinen Chars in den letzten Wochen auch nicht gerade mit Anwesenheit geglänzt habe, möchte ich nun auch noch kurz etwas dazu schreiben. Die Ursache für die eher „laue“ Aktivität vieler Spieler liegt sicher bei den genannten Gründen, die meine Vorredner bereits angeführt haben. So verhält es sich bei mir ähnlich. Nach dem eher bescheidenen Wetter vor Ostern, habe ich es in den letzten paar Wochen sehr genossen, dass man endlich mal wieder draußen aktiv werden konnte, ohne sich in dicke Winterjacken einmummeln zu müssen. Das kam mir persönlich sehr gelegen, da mich davor ein wenig die Motivation verlassen hatte. Und alle, die hier schon seit Jahren dabei sind, wissen, wie positiv sich eine solche Auszeit auf die eigene Kreativität auswirken kann.
    Nun, zum schönen Wetter kommt bei mir auch noch dazu, dass ich eine mittelgroße Familienfeier zu planen habe, die am ersten Maiwochenende stattfinden wird. Außerdem sieht es so aus, als würde sich bei mir demnächst in Sachen Job auch eine Änderung anbahnen. Von daher muss ich meine Aufmerksamkeit zurzeit auf andere Dinge lenken. Zumindest aber habe ich es geschafft, wenigstens einige wenige Posts diese Woche zu schreiben. :]
    Ich nehme mal stark an, dass es den anderen Spielern, um die es derzeit etwas stiller geworden ist, ähnlich wie mir geht. Das RL schlägt eben manchmal hemmungslos zu. Zumal das Warten auf den neuen Kaiser so manchen Fortgang von verschiedenen Plots ein wenig aufgehalten, bez. verlangsamt hat, was man allerdings nicht unbedingt negativ sehen muss. Ich denke da z.B. an Lepidus‘ und Domitillas Hochzeit. Daher würde ich keinesfalls von „Totenstille“ sprechen. In der Vergangenheit hat es immer mal wieder ruhigere Phasen im IR gegeben. Und wie ja bereits angedeutet wurde, wissen die einfachen Leute auf der Straße noch gar nicht, was eigentlich Sache ist. Ich denke mal, in ein paar Wochen wird es hier wieder anders aussehen. Wenn zum Beispiel die Wahlen anstehen und Rom vom neuen Kaiser erfahren hat.

    Durch die Bestrebungen ihrer Leibsklavin Cadace war es Domitilla gelungen, noch die eine oder andere Information über den jungen Flavius, der vor erst wenigen Wochen auf recht spektakuläre Weise in Rom angekommen war, in Erfahrung zu bringen. Bislang hatte sie ihn nur wenige Male flüchtig gesehen und zu einem echten Wortwechsel war es, bis auf die üblichen Höflichkeitsfloskeln, noch nicht gekommen. Wohl aber war ihr seine Unverdorbenheit aufgefallen, die er sich in der Fremde bewahrt hatte. Noch war sein Charakter von keinem Ränkespiel befleckt und von Habgier und Neid zerfressen. Doch wie lange würde er wohl jene Jungfräulichkeit noch bewahren können? Wann würde auch er beginnen, Rom Tribut zu zollen?
    Domitilla für ihren Teil, wollte die gemeinsame Cena dazu nutzen, um jenen Flavius Dexter ohne jegliche Ressentiments kennenzulernen. Auch wenn er der jüngere Bruder des Scato war, so bestand doch die Möglichkeit, dass er sich von dessen Naturell grundsätzlich differierte. Bestes Beispiel dafür war der dritte Bruder Flavius Fusus, der sich zu ihrem Bedauern seit einiger Zeit immer mehr zurückgezogen hatte.


    Ja, Flavius Dexter hatte eine Chance verdient, auch wenn er sie zu ihrem Leidwesen mit „Tante“ titulieren würde, obgleich sie nur wenige Jahre trennten. Vielleicht war er jenes Glied der Familienbande, welches den Riss, den Scatos Interventionen bezüglich ihrer Vermählung geschlagen hatte, wieder schließen sollte.
    So erschien sie recht beschwingt an jenem Abend im Chrysotriclinium in Begleitung ihrer Leibsklavin, die ihr ,wie üblich, mit einigen wenigen Schritten Abstand, folgte. Da die junge Flavia eine Freundin der modischen Extravaganz war, hatte sie zu diesem Anlass eine seidene Tunika angelegt, deren Farbe an das goldgelbe Licht der Sonne erinnerte und deren Kanten mit aufwändig bestickten Bordüren verziert waren. Auch Astarte, die Ornatrix hatte wieder einmal ihre kreative Ader ausgelebt, als sie in die hochgesteckte Frisur der Flavia auch noch echte Blumen und sonstiges Grünzeug, was der Garten um diese Jahreszeit eben hergab, eingeflochten hatte.
    Zufrieden darüber, dass sie nicht die Erste war, die im Chrysotriclinium eintraf, begrüßte sie die bereits anwesenden Familienmitglieder mit einem „Salvete allerseits!“ und nahm auf einer der Klinen Platz.

    Endlich nun wandten sie sich dem Thema zu, worauf Domitilla wohl ihr ganzes Hauptaugenmerk bereits schon beim Verfassen des Einladungsschreibens an die Tiberia geworfen hatte. Bisher, so war eindeutig festzustellen, war das Bild der Flavia, welches sie von ihrem Zukünftigen gemacht hatte, doch sehr einseitig gewesen. Die wenigen Male, die sie ihn bisher getroffen hatte, konnten bei weitem nicht viel über seinen Charakter aussagen. Und das, was sie gesehen hatte, war nicht gerade überwältigend gewesen. Umso ernüchternd kam Lucias Antwort daher. Er war also nicht so der emotionale Typ... aha. Sie hatte sich in ihm also keinesfalls getäuscht! Da klangen Lucias weitere Worte wie ein bemühter Versuch, ihren Bruder trotz des offensichtlichen Mankos in einem besseren Licht darzustellen. Indessen erlosch in Domitilla der der letzte Funke Hoffnung auf eine glückverheißende Ehe. Womöglich vergaß der Tiberius sogar seine ehelichen Pflichten über seine Arbeit. Ganz zu schweigen von seinem Interesse an ihr selbst.
    Die Flavia hatte mit sich zu kämpfen, um nicht vor lauter Enttäuschung in lautes Schluchzen auszubrechen. „Ich werde mein möglichstes tun,“ versprach sie Lucia und lächelte verständnisvoll.
    „Aber sag, Lucia, was glaubst du, wie kann ich mir seine volle Aufmerksamkeit sichern? Wenn er, wie du sagst, sich in seine Arbeit vergräbt… Gilt dann sein Interesse eher dem weiblichen Geschlecht… oder ist er mehr dem eigenen zugetan?“ Letzteres würde dem Ganzen noch die Krone aufsetzen.

    Eine dicke Entschuldigung an alle, die auf mich warten! ;)
    Ich bin diese Woche (teils unvorhergesehen) ziemlich eingespannt. Daher verbringe ich die teils lauen Frühlingsabende z.Zt. nicht vor dem PC.


    Nächste Woche sollte es aber um meine Aktivität wieder etwas besser bestellt sein.

    „Dessen bin ich mir auch ganz sicher,“ entgegnete Domitilla lächelnd und kostete einen Schluck des dargereichten Falerners, der zu ihrer Überraschung doch ganz passabel war. „Ach tatsächlich? Inwiefern mühselig?“ Politik gehörte zwar nicht unbedingt zu Domitillas Interessengebieten, doch im Augenblick konnte sich wohl niemand der Kaiserwahl und der Neuigkeiten aus dem Senat entziehen. Zumal ja ihr Vetter als möglicher Anwärter auf den Thron zur Wahl stand. Nicht auszudenken, wenn die Wahl tatsächlich auf Gracchus fiel! Dann war sie, Flavia Domitilla, die Base des Kaisers! Und ihre Gens konnte endlich wieder den Platz einnehmen, den sie bereits schon einmal inne hatte und ihr auch gewissermaßen zustand. Möge die Kaiserwahl noch recht viel Zeit in Anspruch nehmen, betete Domitilla im Stillen, und möge ein Flavius als Kaiser hervorgehen! Dann blieb ihr zum einen noch etwas mehr Zeit in Freiheit und zum anderen eröffnete ihr dies ungeahnte Möglichkeiten.
    Jedoch würde noch viel Wasser den Tiber hinunter fließen, bis es soweit war und es nutzte im Augenblick nichts, glorreiche Zeiten wieder heraufzubeschwören. Viel wichtiger war da die Gästeliste, die ihrer Meinung nach noch einmal grundlegend überdacht werden musste. Denn wenn sie schon heiraten musste, dann wollte sie doch gerne auf gewisse „Persönlichkeiten“ verzichten. Jedoch lag darin die Krux! "Keine Frage, natürlich die Patrizierfamilien. Darum geht es mir ja auch nicht. Und natürlich auch nicht um die wichtigsten Senatoren... aber was ist mit dem Duccius?" Natürlich war sie sich voll bewusst, wie heikel diese Frage war, schließlich war der Duccius ihr Schwager in spe. Doch würde sie ihrer Familie einen solchen Gast in der Villa Flavia zumuten können? Ganz zu schweigen, was ihre Mutter davon hielt!

    Im Augenblick stecke ich leider in einem Motivationstief, worunter ebenso meine Kreativität leidet. Außerdem gilt es derzeit, eine Pubertierende in ihren Ferien zu bespaßen. Daher können Antworten meinerseits etwas dauern. Ich bitte bei allen um Verständnis, die auf Domitilla & Co. warten. ;)

    [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150215/4s89uout.gif| Horatia Lepida


    Die Horatia hatte sich im Voraus keinesfalls der Illusion hingegeben, ihr Besuch in Rom könne auch nur ansatzweise ein Vergnügen werden. Alleine schon der Gedanke, in der Villa Flavia, also unter Flaviern, die kommenden Tage verbringen zu müssen, hatte bereits jegliche Vorfreude im Keime erstickt. Und dass dies nicht nur die Einbildungen einer verbitterten, in die Jahre gekommenen Frau waren, zeigte sich schon ganz deutlich darin, welchen Empfang man ihr nun jetzt bot.
    Einmal mehr fand sie sich, in der Zwickmühle steckend, vor. Wie sie es hasste, von gleich mehreren Seiten bedrängt zu werden! Das ganze Debakel wurde dann auch noch von Prixillas mahnenden Worten forciert, die auf das Versprechen anspielte, welches die Mutter der Tochter in einem ihrer Briefe gegeben hatte. Das arme Kind war doch so hilflos und verloren ohne sie. Es war ihr Pflicht, ihrer Tochter in diesen schwierigen Zeiten mit ihrem mütterlichen Rat zur Seite zu stehen! So nahm die Horatia wieder Haltung an und erinnerte sich ihrer Gravitas.
    „Natürlich werde ich das!“, gab sie der Sklavin mit einem tadelnden Blick zurück. Ihr flavisches Gegenüber jedoch, den sie nur kurz außer Acht gelassen hatte und der dies wohl nun zu seinem Vorteil nutzen wollte, ging indes zu einem Gegenangriff über, welchen er geschickt in ein schmieriges Lächeln und in eine übertrieben freundliche Wortwahl packte.
    Lepida bedachte ihn zunächst mit einem skeptischen Blick. Keinesfalls wollte sie sich von diesem „Charmeur“ auf solch plumpe Art erweichen lassen.
    „Wie ich sehe, verfügst du im höchsten Maße über einen ausgeprägten Scharfsinn, dem ich mich schlichtweg geschlagen geben muss“, entgegnete sie, nicht ohne dabei auf eine dosierte Portion ihres Zynismus zu verzichten. Doch was faselte dieser Kerl von Umständen… und, was sie wohl am brennendsten interessierte, wer war er? Also gut, dann ließ sie sich eben auf sein Spielchen ein. Wenigstens solange, bis sie wusste, was sie wissen wollte.
    „Horatia Lepida! Und wie lautet dein werter Name?“ Lepida erweckte den Anschein, nun endlich etwas versöhnlicher auf ihn zugehen zu wollen, um den schlechten Start, den sie miteinander hatten, beiseite zu schieben. Sie wollte ja nicht den Eindruck einer Furie erwecken.
    „Mein ehemaliger Gatte und ich kommunizieren nicht mehr miteinander. So obliegt es dir, mich aufzuklären.“

    Ein zartes Lächeln huschte über Domitillas Antlitz. Dann sondierte sie mir wenigen unauffälligen Blicken ihre Umgebung, um schließlich ihre Aufmerksamkeit auf die angebotenen Trauben zu lenken. Die dunkelblauen Beeren sahen höchst verführerisch aus und so blieb es nicht aus, dass sie nach ihnen griff, obwohl ihr doch jetzt mehr nach einem guten Schluck Wein war.
    Wenigstens der Geschmack der Früchte vermittelte der Flavia den Eindruck von Vertrautem, während doch diese Zweisamkeit mit ihrem zukünftigen Ehemann so ungewohnt für sie war. Es war zu erwarten gewesen, dass dieses Treffen den Charakter eines rein geschäftlichen Zusammenkommens haben würde, denn nichts anderes würde ihre Verbindung darstellen. So fand sie denn rein gar nichts Warmes, Menschliches in Lepidus‘ Stimme, war darauf hindeutete, dass da im Augenblick noch etwas mehr sein könnte zwischen ihnen. Der plötzliche Tod des Kaisers hatte letztendlich nur etwas Unvermeidliches aufgeschoben aber gewiss nicht aufgehoben.
    „Der Tod des Kaisers ist äußerst deplorabel. Und nicht minder sind die Konsequenzen für den anvisierten Termin unserer Eheschließung, die daraus erwachsen,“ gab sie zu bedenken, um ihrem Verlobten in nichts nachstehen zu müssen. Natürlich gab es Vieles, was deswegen storniert und umdisponiert werden musste. Doch glücklicherweise war dies nicht ihre Aufgabe, sondern die der Sklaven. Apropos Sklave, endlich erkundigte sich Lepidus danach, ob sie etwas trinken wolle, was einen der anwesenden Sklaven aufgescheucht hatte, um ihren Wunsch entgegenzunehmen.
    „Wein! Wenn möglich einen Falerner.“ Selbstredend würde es der Wein wohl kaum mit den Erzeugnissen des flavischen Weinguts mithalten können.
    "Die Einladungen... sie müssen noch einmal völlig neu geschrieben werden und außerdem... nun ja..." Domitilla wusste nicht so recht, wie sie es sagen sollte. "Wir sollten eventuell die Gästeliste... überdenken."

    Der gute Philon ließ sich keineswegs beirren. Standhaft folgte er dem Befehl seines Herrn und wartete solange am Tor, bis man ihm eine positive Antwort auf das Schreiben des Aetius übergab. Der Sklave hatte fest damit gerechnet, noch Stunden hier stehen zu müssen. Doch dann kam Bewegung in die Sache. Das Tor hatte sich für einen Boten geöffnet. Die wartende Menge, die bereits schon seit Tagen ausgeharrt hatte, wollte ihre Chance nutzen, um endlich die ewige Stadt zu betreten. Doch Blandus und seine Kameraden kamen ihnen zuvor. Von den Ereignissen völlig unbeeindruckt, blieb Philon wie angewurzelt an seinem Platz und harrte der Dinge, die hoffentlich noch kommen sollten. Und sie kamen! Blandus, jener unsympathische Sarde, der ihm bereits zehn Schläge eingebrockt hatte, kam auf ihn zu. Offensichtlich hatte er heute seinen guten Tag, denn er wollte seinen Herrn sogar als erstes durchlassen. Wobei Philon gar nicht wissen wollte, wie der Sarde sich wol gebärdete, wenn er seinen schlechten Tag hatte.
    Wenn das kein positiver Bescheid war! Philon ließ sich das nicht zweimal sage und nahm seine Beine in die Hand. Da er ja nun nicht mehr der Jüngste war und auch schon einige Kilos zu viel auf der Hüfte hatte, musste er dem Betrachter wohl ein recht amüsantes Bild geboten haben.
    Völlig außer Atem vermeldete er Flavius Aetius, dass seine Bemühungen erfolgreich gewesen waren und dass man einem so wichtigen Reisenden gerne den Vortritt ließ. Innerhalb weniger Minuten setzt sich der flavische Tross in Bewegung und konnte gerade noch rechtzeitig das Tor passieren.

    Inzwischen hatte sich Domitilla damit abgefunden, schon bald die Ehefrau des Tiberius zu werden. Nun, da nicht mehr rückgängig zu machen ging, so war es doch wenigstens notwendig, die Zeremonie so perfekt als möglich zu planen. Schließlich sollte sie ja in der Villa Flavia stattfinden. Die Flavia hatte sich in den letzten Wochen regelrecht in die Vorbereitungen gestürzt. Sie hatte Sklavinnen zum Markt geschickt, um Muster für passende Dekostoffe zu besorgen. Wieder andere Sklaven hatten Entwürfe für die Einladungen erstellt. Doch letztendlich gehörten zu einer Hochzeit mindestens zwei Hauptakteure. Dies bedeutete, dass Lepidus zumindest nach seiner Meinung gefragt werden musste. Aus diesem Grund wohl hatte er sie heute eingeladen. Selbstverständlich war sie dieser Einladung nachgekommen und war mit einem ganzen Pulk an Sklaven, die in die Vorbereitungen involviert waren, zur Villa Tiberia gekommen. Außerdem war dies ganz nebenbei auch die Gelegenheit, einen ersten Blick auf ihr zukünftiges Heim zu werfen.
    Nachdem sie an der Porta eingelassen und von einem tiberischen Sklaven in Empfang genommen worden war, begab sie sich zunächst nur in Begleitung ihrer Leibsklavin Candace zum Triclinium, wo sie bereits erwartet wurde. Nach dem Rest ihres Gefolges würde man bei Bedarf schicken.
    Mit einem „Salve Lepidus!“, begrüßte sie ihren zukünftigen Gatten mit einem zarten Lächeln, der es sich bereits traubenessend auf eine der Klinen bequem gemacht hatte. Inzwischen wählte sie die etwas vertrautere Form und benutzte hierfür lediglich nur sein Cognomen. „Es ist mir eine Freude, heute hier zu sein. Es gibt ja noch viel tun.“
    Nachdem der Sklave sie zu ihrem Platz gebracht hatte, nahm auch sie, neben dem Tiberius Platz.

    Für gewisse dubiose Geschäfte, wird ein künstlerisch begabtes Subjekt mit kriminellen Ambitionen gesucht.


    Anforderungen SimOn: Erfahrung im Fach, unbedingte Diskretion!
    Anforderungen SimOff: Idealerweise kommst du über den gepflegten Dreizeiler hinaus und kannst mit einer einigermaßen Regelmäßigkeit posten.


    Es wird eine leistungsorientierte Zahlung geboten und hoffentlich viel Spaß beim Spiel.


    NSC´s sind auch willkommen!


    Bei Interesse bitte PN an mich.


    So schnell kann´s gehen. Das Casting ist beendet! :)

    Aha, Lucia hatte also etwas ganz anderes, bezüglich der Schrecken des Schwangerschaftsverlaufes, gehört. Na, das konnte ja lustig werden! Zum Glück hatte sie ja noch etwas Zeit, bis es so weit war, eine mögliche Schwangerschaft überhaupt in Erwägung zu ziehen. Dennoch hörte sie aufmerksam zu und merkte sich alles, was Lucia von den Erfahrungen ihrer Freundinnen zu berichten wusste.
    „Das ist ja schrecklich! Ich hoffe, es wird einigermaßen erträglich für dich… wobei…“ Domitilla zögerte. Sollte sie ihre zukünftige Schwägerin wirklich mit dem belasten, was sie von einer alten Sklavin, damals zuhause in Aquileia aufgeschnappt hatte? „Nun, ja, wie ich hörte, soll man an der Intensität der Beschwerden abschätzen können, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Bei einem Jungen… nun ja… soll man sich angeblich ständig übergeben.“ Hoffentlich wurde es der Tiberia in der zweiten Hälfte ihrer Schwangerschaft noch so richtig schlecht! Dann gebar sie vielleicht wirklich einen Sohn, wenn etwas an dem Geschwätz dieser alten Sklavin dran gewesen war.


    Zugegebenermaßen war die Flavia ein wenig enttäuscht gewesen, als Lucia daran ging und ihre andere Frage beantwortete. Eigentlich hatte sie auf gewisse Details gehofft. Doch dafür kannten sie sich wohl einfach noch zu wenig. Oder lag es einfach daran, das Schwangere plötzlich alles nur noch im Kontext zu ihrer Schwangerschaft sahen? Dennoch war ihre Antwort recht aufschlussreich. Der Duccius war wohl recht eingespannt. Böse Zungen behaupteten ja, er strebe selbst nach der Kaiserwürde. Ein germanischer Kaiser- nicht auszudenken! „Ach ja, so sind sie nun mal… unsere Männer.“ Wobei unsere hier wohl nur ironisch gemeint sein konnte. Allerdings war dies auch ein passender Übergang zu dem, was sie bei Lucia in Erfahrung bringen wollte… über ihren Bruder, versteht sich. „Ich bin ja auch schon ganz gespannt auf die Ehe mit Lepidus. Sag Lucia, wie ist er so, dein Bruder? Ich meine, wie tickt er? Bisher kam er mir gegenüber immer sehr reserviert vor.“ Wie ein kalter Fisch eben.

    Domitilla konnte es kaum fassen. Sollte sie endlich doch noch Kenntnis über Centhos Schicksal erlangen? Nach so langer Zeit? Ihre Müdigkeit war auf jeden Fall verflogen. Der Sklave trat auch sogleich näher und setzt sich zu ihr ans untere ende der Kline. Ein scheues Lächeln umspielte kurzzeitig ihre Lippen, dann nickte sie, als wolle sie ihn noch einmal dazu ermuntern, zu reden.
    Domitilla spürte, dass es dem Sklaven nicht leicht fiel, auch wenn der sich die größte Mühe gab, sämtliche Empfindungen dabei zu unterdrücken. Dennoch hing sie an seinen Lippen, wog jedes seiner Worte ab und versuchte zu ergründen, was tatsächlich geschehen war. Eine ominöse Schriftrolle schien dabei eine besondere Rolle gespielt zu haben. Aber wodurch war er dann gestorben?
    Domitilla schluckte betroffen. Eine Träne rollte ihr dabei die Wange herab. Der arme Centho! Weshalb nur hatte er sterben müssen? „Willst du damit sagen, dass ihn jemand…“ umgebracht hatte? Sie konnte es gar nicht aussprechen. Zu sehr war sie darüber erschüttert. Doch der Sklave begann noch weiter zu sprechen und versicherte ihr eindringlich, unschuldig am Tod seines Dominus zu sein, was nur selbstverständlich war. Doch sein Geständnis, geflohen zu sein, da er sich wegen Centhos Ableben vor Repressalien fürchtete, machte sie gelinde gesagt sprachlos. Erschrocken war sie etwas zurück gewichen. Blankes Entsetzen lag in ihrem Blick.


    Dies war nun der Moment, in dem Candace aus dem Hintergrund nach vorne trat, um Domitilla wieder zu besänftigen. Sie kannte diesen Blick ihrer Herrin. Die nächsten Worte, die man an sie richtete, waren entscheidend über ihr weiteres Handeln.
    „Domina, aus diesem Grund kam Dracon hierher, um sich dir anzuvertrauen und um deine Hilfe zu bitten. Er weiß nicht, wo er bleiben soll.“ Domitillas Augen waren von Dracon zu ihrer Leibsklavin gewandert, die sie nun vor ein ungeahntes Problem stellte. Natürlich, Domtilla hätte es sich einfach machen können. Sie hätte so handeln können, wie jeder andere, dem nichts an dem Sklaven lag. Doch dies war Centhos Sklave gewesen. Der Sklave, dem er vertraut hatte und der wie ein Freund für ihn gewesen war.
    „Das ist ja….“ ungeheuerlich! Dommitilla suchte nach Worten und ganz nebenbei suchte sie auch noch nach einer Lösung des Problems. Ein geflohener Sklave, hier bei ihr, der um Asyl bat! Wenn das nicht interessant war! „Hast du gewusst, dass er geflohen ist, Candace?“ Die Sklavin nickte schuldbewusst und richtete wieder ihren bettelnden Blick an ihre Herrin. „Du weiß schon, dass die Villa Flavia kein Refugium für geflohene Sklaven ist? Aber nun gut, jetzt ist es eh zu spät, “ meinte sie seufzend. Eigentlich hätte sie wütend sein sollen, auf Candace, auf Dracon und nicht zuletzt auf Claudius Felix, der ihr das Blaue vom Himmel erzählt hatte.
    Doch dann erhob sie sich und begann auf und ab zu laufen. „Dich hat hoffentlich niemand gesehen, als du hierhergekommen bist?“ Sie hatte sich wieder an Dracon gewandt und musterte ihn von oben bis unten. Es gefiel ihr durchaus, was sie sah. Einen solchen Sklaven konnte frau auf jeden Fall gebrauchen!
    „Nun gut, ich glaube dir… also dass du ihn nicht umgebracht hast. Allerdings hättest du nicht fliehen dürfen. Laut Gesetz gehst du nämlich in den Besitz seines Erben über, falls er für dich nichts anderes in einem Testament vorgesehen hat. Es sei denn…“ dass Centho ihn noch vor seinem Tod verschenkt hatte… an Domitilla zum Beispiel… Aber dafür bedurfte es eine Schenkungsurkunde. „Es sei denn, er hätte dich an jemanden verschenkt.“ Wieder umspielte ein scheues Lächeln ihren Mund.

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    „ Miles Orbius Blandus, den Namen muss ich mir merken! – Philon! Aufschreiben!“ Wieder zog der Sklave seine Tabula hervor und notierten den Names des jungen Soldaten.
    „Nichts anderes hatte ich erwartet, Miles. Ich werde mich nun wieder zurückziehen. Mein Sklave wird hier solange verweilen, bis sich etwas Positives ergibt.“
    Aetius war fürs Erste zufrieden, was sich durchaus auch in seinem Dauergrinsen widerspiegelte. So sollte man meinen. Doch wer ihn kannte, wusste, dass dies lediglich eine Art Maske war, an der er alles abperlen ließ, was sich ihm in Form von verbalem Unrat oder impertinentem Benehmen entgegenstellte. Seine wahren Gedanken aber verbargen sich dahinter. Denn seinen wir einmal ehrlich, der Miles war für ihn nicht mehr als lästiger Fliegenschiss. Womöglich würde er sich nicht einmal die Mühe machen, sich später über ihn zu beschweren. Für Aetius war die Sache hier erst einmal gegessen. Gemächlich zog er sich nun in Begleitung seiner drei Nubier wieder zurück, während Philon an Ort und Stelle zurück blieb, um weiter die Stellung zu halten.
    Verhalten beobachtete er, wie sich der Miles scheinbar gänzlich entspannt und völlig frei von allen Zwängen mit der Nachricht zum Tor begab. Alleine die Übergabe der Tabula ließ darauf schließen, dass es hier niemand wirklich besonders eilig hatte und alles noch Stunden dauern konnte. Stunden, in denen hier wie blöd herumstehen musste. Letzteres machte ihm am meisten zu schaffen. Nicht etwa weil er körperlich dazu nicht in der Lage gewesen wäre. Nein, vielmehr weil er hier der Gegenwart des Miles ausgesetzt war, der ihm glatte zehn Schläge beim Morgengrauen eingebracht hatte. Philon versuchte, den Kerl nicht weiter zu beachten. Aber als er sich schließlich selbst dabei erwischte, wie er ihn angaffte, brachte er ihm nur ein verschämtes Grinsen entgegen.

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    Aetius zweifelte keinen Moment daran, seine Worte hätten eventuell ihr Ziel verfehlen können. Er war schließlich selber einmal jung gewesen. Damals,... ja damals hatte ihn gelegentlich auch noch der Ehrgeiz gepackt. Letztendlich aber hatte der Genussmensch in ihm gesiegt. Warum in Rom nach Ruhm und Ehre streben, wenn es doch zu Hause am schönsten war? Dort hatte er schließlich alles was man als Patrizier so brauchte. Und dort konnte er auch ein wenig in der ravennischen Stadtpolitik mitmischen. Für diejenigen, die ihn deshalb als beschränkten Provinzpolitiker verschmähten, hatte er indes keinerlei Verständnis.


    Aetius grinste noch immer. Selbst dann noch, als der junge Soldat seinen Sklaven der Bestechung beschuldigte. Natürlich hatte Philon nur im Auftrag seines Herrn gehandelt. Aber das musste der kleine Soldat hier ja nicht unbedingt wissen. Sollte er doch im Glauben weiterleben, die Welt sei gut du der Mensch edel. Besonders rührend fand Aetius es schließlich, dass nicht die Aussicht auf eine Beförderung, sondern wohl allein der Hinweis auf das Eheglück seiner Tochter der ausschlaggebende Punkt gewesen sein sollte, sich doch etwas kooperativer zu zeigen.
    „Guter Mann! Rom braucht mehr Männer, wie dich! Ich verspreche dir, Miles, mein Sklave wird dafür bluten, dass er versucht hat, dich zu bestechen. – Philon!“ Der Sklave, der sich von den Custodes zu Unrecht in den Hintergrund gedrängt fühlte, strebte eifrig wieder an die Seite seines Herrn, als er dessen Rufen vernahm. „Dominus, ich bin hier!“ Ganz erwartungsvoll, wie ein junger Hund, der nur darauf wartete, dass sein Herr endlich das Stöckchen warf, wartete nun auch der Sklave auf die Anweisungen seines Herrn und Meisters. „Eine Tabula, aber schnell! Ähm, aber vermerke zuerst „10 Schläge beim Morgengrauen.“ Philon schluckte erst, dann brachte er ein gequältes "Ja, Dominus hervor. Sogleich vermerkte er die Notiz auf seiner persönlichen Tabula, dann griff er nach einer anderen, deren Wachsschicht noch jungfräulich war. Derweil sann der Flavier darüber nach, an wen er die Nachricht wohl am besten adressierte. An Gracchus, diesen Tartüffe? Nie im Leben würde er sich dieser Blöße hingeben! An den Praefectus Urbi? Dummerweise war ihm dessen Name entfallen, wenn er ihn den je gewusst hatte. Da blieb nur noch sein zukünftiger Schwiegersohn! Herrlich, dann konnte Aetius sogleich die Probe aufs Exempel machen und sich davon überzeugen, wozu der Tiberius überhaupt taugte.
    „Schreib!“



    An den
    Senator Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia,
    Roma


    Mein guter Junge!


    Ich, dein zukünftiger Schwiegervater Cnaeus Flavius Aetius, habe die lange Reise aus Ravenna auf mich genommen und stehe nun hier an der Porta Collina vor verschlossenen Toren! Da die pflichtbewussten Männer der Cohortes Urbanae nur Passanten mit einer schriftlichen und besiegelten Sondergenehmigung durchlassen, benötige ich nun dringend Deine Hilfe. Ansonsten befürchte ich, wird die Hochzeit mangels Vater der Braut nicht stattfinden können!


    Vale,
    gez.
    Cnaeus Flavius Aetius



    Nachdem Aetius sein Diktat beendet hatte, händigte der Sklave auf Geheiß seines Herrn dem Wachsoldaten die Tabula aus. Damit sollte das kleine Problemchen in hoffentlich nicht allzu langer Zeit erledigt sein. "Sag, Miles, wie war doch gleich dein Name?"